Krimis im Wandel der Zeiten

Seit Anfang des Jahres wiederholt ZDF Neo Columbo, Gelegenheit für mich die Folgen nochmals anzuschauen. Columbo ist keine typische Fernsehserie, das zeigt schon das es 68 Folgen in dreißig Jahren gab. Mir gefällt vieles daran. Die Figur des Inspektors, die ja zumindest kleidungsmäßig auf Schimanski abfärbte, aber eben auch dass es nicht um das übliche Action-Spektakel mit Schießereien und Verfolgungsjagden handelt, das damals in US-Krimis üblich war. Die Filme sind auch sehr ruhig, während man heute ja wie ein Schießhund aufpassen muss, weil Action gefordert ist. Was mir auffiel ist das Columbo im klassischen Sinne niemals den Täter überführt. Er kann ihm nicht den Mord beweisen, es läuft meistens darauf hinaus, das er ihm Widersprüche aufzeigt oder Beweise findet, die ihn mit der Tat zusammenbringen. Der damit konfrontierte gibt auf, anstatt dass er es auf einen Indizienprozess ankommen lässt, denn er vielleicht sogar gewinnt, weil die Beweise oft sehr dünn sind. In einem Fall „Wein ist dicker als Blut“ fragt Columbo den Täter sogar „Werden sie gestehen?“ denn den Mord kann er ihm nicht nachweisen. Continue reading „Krimis im Wandel der Zeiten“