Buchkritik: Wernher von Braun: Bemannte Raumfahrt

Eines der tollen Dinge am Internet ist, das man viel einfacher als früher an antiquarische Bücher kommt, also Bücher, die nicht mehr verlegt werden. Für mich sind diese antiquarischen Bücher aus zwei Gründen wichtig. Zum einen sind sie wichtige Zeitdokumente, weil in vielen nicht nur Technik beschrieben ist. Sondern sie geben auch oft den Zeitgeist wieder oder auch wie man sich damals die Zukunft vorstellte. Das mit der Erfahrung, wie es tatsächlich gekommen ist, ist immer interessant, bisweilen auch amüsant.

Der zweite Grund ist, das alte Bücher oft mehr über Technik enthalten als neuere oder aktuelle. Angeblich wird die Menschheit ja immer schlauer, doch zumindest bei Raumfahrtbüchern stelle ich den gegenteiligen Trend fest. Es gibt immer mehr Erdzählbücher und immer weniger technische Bücher. Das ist nicht nur auf die Bücher beschränkt. Schaut man nach aktuellen Informationen über Trägerraketen oder Raumsonden, so gestaltet sich das schwieriger, als über alte Missionen etwas zu finden. Das Informationsoptimum lag vor als das Internet noch ein junges Medium war so von 1995 bis 1999. Damals wurden auch tiefer gehende technische Informationen veröffentlichten. Die FAQ behandelten nicht nur einfache Fragen, sondern gingen ebenfalls in die Tiefe. Beispiele für Missionen sind z. B. Pathfinder, Galileo, Cassini. Einen mehrteiligen Bericht wie über Cassini oder Galileo über etwas Aktuelles wie OSIRIS-Rex oder BepiColombo zu schrieben ist heute unmöglich. Ich vermute, damals gab es noch keine professionelle Abteilung für den Webauftritt, also hat man von den Projekten die Leute das selbst machen lassen. Sobald man Profis ran lässt bekommt man zwar einen optisch viel besseren Webauftritt, dafür geben die nur das weiter was sie selbst verstanden haben und das ist dann eben bedeutend weniger. Kurzum: Optik x Informationsgehalt = Konstant.

Aber zurück zum Buch „Bemannte Raumfahrt“ von Wernher von Braun. Wernher von Braun hat relativ wenige Bücher selbst geschrieben, meist war er nur Coautor und wenn man seinen Namen bei Amazon eintippt findet man mehr über ihn als von ihm. Dieses Buch entstand aus einer Sammlung von Aufsätzen die er für die Zeitschrift Popular Science geschrieben hat. Der Stand der Artikel ist vom Jahr 1967. Zwei Ereignisse die erwähnt werden sind der Brand von Apollo 1 und der Jungfernflug der Saturn V, beide fanden 1967 statt. Wie bei einer Sammlung von Artikeln anzunehmen, deckt das Buch nicht den Themenbereich komplett ab, vielmehr bekommt man einen Einblick in einzelne Aspekte der Missionen. Wernher von Braun hat es verstanden die einzelnen Artikel gut thematisch zusammenzufassen, sodass man dies als Laie nicht merkt. Als Fachkundiger bemerkt man aber die Lücken. Das Buch soll ja auch kein Lehrbuch sein, sondern wendet sich an den nicht vorgebildeten Leser. So findet man kaum Formeln, dafür Handskizzen, was mir bisher bei keinem anderen Buch über Weltraumfahrt vorkam. Doch diese Skizzen sind gut, erklären viel.

Ich kenne mich ja schon ein bisschen über Raumfahrt aus, doch selbst ich konnte noch was dazulernen. So, wie die Kameras funktionieren die man bei den ersten Saturn-Flügen in den ersten Stufen mitführte und später geborgen hat. Die haben auch die Stufentrennung der S-IB von der S-II gefilmt. Eine Szene, die man aus Berichterstattung von Apollo gut kennt. Ebenso konnte ich dazu lernen wie Bahnverfolgung der Saturn funktionierte und das Bodennetzwerk bei Apollo organisiert wird.

Mir gefiel vor allem der erste Teil sehr gut. Wernher von Braun beschreibt allgemeinverständlich und gut die Funktionsweise von Raketen, zu lösende Probleme oder wie die Lenkung funktioniert. Hätte er sich auf diesen Themenbereich beschränkt und mehr Themen angesprochen, man könnte das Buch heute noch als Einführung in die Raumfahrt empfehlen. Das ist aber nur ein Teil des Buches. Es gibt noch drei weitere. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der bemannten Raumfahrt. Er ähnelt noch dem ersten Teil, nur eben übertragen auf bemannte Raumfahrt. So erfährt man, wie Brennstoffzellen funktionieren und der Weltraumanzug aufgebaut ist. Im dritten Teil über die Landung auf dem Mond, geht es dann schon um die Zukunft. Diese wird beschrieben und es werden Ausblicke über erweiterte Mondmissionen gegeben. Von diesen Projekten, die bis hin zur Mondstation gingen, wurde nur das Mondmobil umgesetzt. Der vierte Teil geht dann auf die Marsexpedition ein, die 1986 stattfinden sollte, sowie die Zukunft. Es werden die nukleare Rakete und Photonenrakete beschrieben, inklusive ihrer Probleme bei der praktischen Nutzung.

Natürlich wirft Wernher von Braun einen Blick auf die Zukunft. Er prognostiziert die Weltraumfähre (englisch „Space Shuttle – die direkte wörtliche Übersetzung und das zwei Jahre bevor die ersten Planungen begannen) und macht Voraussagen, was man mit einem um den Faktor 10 reduzierten Startkosten alles anfangen könnte. Ich bin ja schon im Blog drauf eingegangen – man sieht die Zukunft mit der Perspektive von Jetzt. So arbeiten in von Brauns Zukunft Astronauten im All und führen dort Montagearbeiten aus. Damit sie das effektiv können natürlich unter künstlicher Schwerkraft. Auch das gehört zu dem Reiz historischer Bücher. Man bekommt eine Ahnung welche euphorische Stimmung damals herrschte – verständlich. Als das Buch geschrieben wurde, erreichte das Apollo-Budget seinen Zenit. Selbst wenn Wernher von Braun nur annimmt, das dieses Budget dauerhaft erhalten bleibt, dann wären alle diese Visionen umsetzbar, denn das sind zehnmal mehr Mittel als die NASA heute hat. Damit könnte man auch heute eine Fabrik im Weltraum aufbauen. Die Mars Expedition, die vor 21 Jahren stattfand, wäre dann auch ein Klacks.

Mein Fazit

Ich kann das Buch jedem der sich für Raumfahrt interessiert, uneingeschränkt empfehlen. Es kostet heute antiquarisch unter 10 Euro, dafür bekommt man 270 Seiten mit Informationen die man nicht überall findet. Eine Lektüre die leicht lesbar ist, die auch Eingeweihten in manchen Kapiteln noch neues vermittelt. Laien profitieren von der guten Erklärung, wie Raketen funktionieren und man bekommt ein Gefühl für die Stimmung in dieser Zeit.

34 thoughts on “Buchkritik: Wernher von Braun: Bemannte Raumfahrt

  1. Das erinnert mich ein bisschen an Jesco von Puttkamers „Der erste Tag der neuen Welt“, das ich mir vor ein paar Jahren gekauft habe.

    Das ist so durchdrungen von Optimismus bzgl der Zukunft der Raumfahrt, dass es richtig weh tut, wenn man sieht wie wenig in relation danach wirklich passiert ist.

  2. Also von Jesco von Puttkamer unterscheidet sich von braun doch. Der ist im Laufe der Zeit immer optimistischer geworden und hat immer mehr darüber geschrieben was kommen könnte anstatt was ist. Zudem erklärt er kaum Grundlagen.

    Aber auch von Puttkamer gibt es empfehlenswerte Bücher wer sich genau über die Mondlandung informieren will der ist mit seinem Buch über Apollo 11 gut bedient das ist voller technischer und organisatorischer Details. Er hat es auch mehrmals neu aufgelegt, zuletzt 2009.

  3. @Dard: Genau dieses „dass es richtig weh tut, wenn man sieht wie wenig in relation danach wirklich passiert“ hat zumindest Jeff Bezos animiert, Blue Origin zu gründen. Bezos hat als Kind die Mondlandung verfolgt und war begeisterter Star Trek Fan (er hat im letzten Film mitgespielt). Und dann kam eben lange nichts.

    Jetzt, wo er mehr Mittel hat als die NASA, macht er eben auf eigene Faust die alten Träume war.

  4. Ich vermisse die für mich relevanten Dokumente. 200 ist übrigens eine kleine Zahl, wenn Du andere Programme nimmst sind es erheblich mehr. Gehe einfach mal auf den Reiter „Concept Cloud“ und grenzte das Stichwort auf Spacecraft ein – ich schreibe schließlich über Raumsonden, nicht Missionsplanung oder Orbit-Design und es bleiben 6 übrig. Alle 6 Fundstellen betreffen entweder Detailprobleme oder sind nicht relevant.

    Ich bezog mich übrigens auf die offiziellen Webpräsenzen und die dort veröffentlichten Dokumente. Klar kann ich im NTRS Details zu fast allem finden. Wenn ich „Apollo“ eingeben bekommt man zehntausende von Treffern. Aber die Webseiten waren früher voll mit Seiten mit technischen Details, die man einfach browsen konnte, die Press Kits hatten ein deutlich höheres Niveau. Das ist deutlich schlechter geworden.

  5. Ich sehe das skeptisch. Sicherlich sind die technischen Vorstellungen und Ideen der Herrn von Braun faszinierend. Wenn aber in einer Entwicklung lange nichts passiert, so hat das Gründe. Und einer ist sicher das Kosten und Nutzen von Raumfahrt einfach in keinem guten Verhältnis stehen.

  6. @Norbert Rupp
    Ich vermisse bei ihnen eine differenzierte Sichtweise. Sie schreiben immer über die Raumfahrt, in einigen früheren Beiträgen engt sich „die Raumfahrt“ sogar auf SpaceX ein.

    Diesen Satz „Und einer ist sicher das Kosten und Nutzen von Raumfahrt einfach in keinem guten Verhältnis stehen.“ können sie bei fast allem formulieren. Sie müssen nur Raumfahrt durch ein beliebiges anderes Wort austauschen. Sie können z.b. „Raumfahrt“ durch „Wissenschaft“ ersetzen – passt. Wissenschaft kostet nur Geld, produziert wird dabei nichts. Selbst angewandte Wissenschaft also z.B. Forschung in Unternehmen produziert nichts, ist aber die Voraussetzung das man etwas neues entwickeln kann.

    Oder nehmen wir das Wort „PKW“: passt. Der Nutzen ist das Personen schneller von A nach B kommen. Das können sie aber auch mit dem Omnibus, der Bahn und dem Flugzeug. Dafür haben wir viel Dreck in der Luft, Staus, Verkehrstote und viel Geld kostet das auch noch.

    Natürlich gibt es Bereiche in der Raumfahrt bei denen der Nutzen höher ist als die Kosten. Direkt sichtbar bei Bereichen die heute schon kommerziell vermarktet werden wie Kommunikation und Fernerkundung.

    Für jeden sichtbar aber auch in bereichen die ganzen Volkswirtschaften nutzen und die daher von Regierungen betrieben werden, so GPS, präzise Wettervorhersage über einige Stunden hinaus, Waldbrand-Detektion, Überwachung von Vegetation und Erntevorhersagen, Suche nach Mineralstoffvorkommen.

    Und natürlich gibt es Bereiche die erst mal keinen Nutzen versprechen zumindest keinen den man in Euro beziffern kann wie die Erforschung der Planenten und des Universums oder das Rumgehopse von Astronauten. Je nach eigenem Standpunkt kann man auch in der Raumfahrt eine Grenze ziehen wo man selbst sagt „Ab hier ist es nicht mehr nützlich“. Nach meiner persönlichen Meinung ist z.B. die gesamte bemannte Raumfahrt nicht nützlich, andere denken da anders.

    Aber die gesamte Raumfahrt so zu Geiseln, ist schlichtweg falsch.

  7. @früher war alles besser:

    Vielleicht hat sich auch die Zielgruppe geändert und geweitet (und.. die kommunikationspolitik professionalisiert?!).

    Zum einen hin zu Informationen an die breite, technisch nicht all zu informierte/interessierte Allgemeinheit und zum anderen hin zu direkter, per NDA ect geschützter Kommunikation zu den ‚professionellen Kommunikationszielen‘ – gerade auch im kommerziellen Bereich.

    Aber SpaceX, Boing und Airbus sind nicht dafür zuständig dir technsiche Daten auszuhändigen so dass du das dokumentieren und in Buchform veröffentlichen kannst. Diese Unternehmen wollen ihre Produkte an den Kunden bringen – und die Brange ist schon professionell genug um die Kunden per direkter Kommunikation ansprechen zu können.

    Teilweise recht geben kann ich dir im Bereich der NASA/ESA als staatliche Akteure, die wohl auch einen Bildungsauftrag haben.

  8. @Herr Leitenberger: ich sehe das sehr wohl differenziert. Natürlich gibt es Bereiche der Raumfahrt, die wirtschaftlich interessant sind. Aber das sind wenige. Gerade im Bereich Kommunikation hat sich gezeigt, das Lösungen auf der Erde einfacher und billiger sind. Beispiel: Irdium vs. GSM Mobilfunk.

    Forschung und Entwicklung kostet Geld, es entstehen aber letztlich Ergebnisse in der Industrie dahinter.

    Sie sind Enthusiast der Raumfahrt, sie blicken natürlich etwas anders auf das Thema. Ich sehe da eher das viel Geld dort von staatlicher Seite verbrannt wird. Gerade die Subvention von privatwirtschaftlichen Firmen durch den Staat in diesem Bereich finde ich fragwürdig.

    Der Staat hat andere Aufgaben. Ich sehe das Geld besser bei Gesundheit, Soziales und Bildung zum Nutzen der Bürger angelegt.

  9. @Norbert Rupp
    Der Staat gibt relativ wenig für Raumfahrt aus. In den USA sind es 0,5 % des Haushalts, in Europa noch weniger. Es läuft meistens unter dem Forschungsetat. Wesentlich mehr wird für militärische Raumfahrt ausgegeben deren Sinn kaum diskutiert wird. Die von ihnen genannten Etatposten machen bei uns mehr als 70% des Bundeshaushalts aus. Wenn sie dann weitere 0,4% des Haushalts haben, so viel sind es bei uns, dann verändert das wenig. Alleine die Wahlversprechen von CDU und SPD zur Steuerentlastung sind derzeit 10-mal höher.
    Offiziell subventioniert der Staat in der Raumfahrt keine privaten Firmen. Indirekt tut er es indem er Aufträge vergibt die nicht frei ausgeschrieben werden, vor allem in den USA.
    Wie in allen bereichen gibt es Möglichkeiten zu sparen. Meine Vision wäre eine echte Weltraumfahrt – wir haben z.B. weltweit zwei Dutzend Trägerraketen und 10 Weltraumbahnhöfe – in Analogie zur Flugzeugindustrie die auch mal mehr Hersteller hatte würden weniger Träger und zwei Weltraumbahnhöfe reichen. Man könnte viel mehr Forschungsprogramme absprechen und Satelliten und Raumsonden gemeinsam bauen und betrieben, auch hier reden wir von maximal 100 Starts pro Jahr. Doch dies ist nicht auf die Raumfahrt beschränkt. Auch in anderen Gebieten gibt es solche Fehlentwicklungen. Sie es Regionalflughäfen die keiner braucht die ein Bundesland aber für notwendig erachtet oder die Subvention der Kohleindustrie in Nordrhein westfalen etc.

    Sie vergessen auch das man oft erst etwas entwickeln muss bevor die Industrie erkennt das man damit Geld verdienen kann. Das war so bei den Kommunikationssatelliten und Erdbeobachtungssatelliten. Ab und an geht auch die Industrie selbst in Vorleistung mit dem Risiko zu scheitern – Iridium wurde nicht vom Staat sondern von Motorola finanziert. Ähnlich könnte es OneWeb gehen, deren Geschäftsmodell ich kritisch sehe.

  10. @Herr Leitenberger:

    > Der Staat gibt relativ wenig für Raumfahrt aus. In den USA sind es 0,5 % des Haushalts, in Europa noch weniger.

    Das mag ja sein, das macht es aber auch nicht besser. Jeder Dollar oder Euro Steuergeld der direkt einen Nutzen beim Bürger im Bereich Gesundheit, Soziales und Bildung stiftet, ist besser ausgegeben.

    > Wie in allen bereichen gibt es Möglichkeiten zu sparen. Meine Vision wäre eine echte Weltraumfahrt – wir haben z.B. weltweit zwei Dutzend Trägerraketen und 10 Weltraumbahnhöfe – in Analogie zur Flugzeugindustrie die auch mal mehr Hersteller hatte würden weniger Träger und zwei Weltraumbahnhöfe reichen.

    Damit fördern sie nur die Entstehung von Preisabsprachen und Abzocke durch 2 Betreiberfirmen. Und das wieder bei Steuergeldern.
    Der Staat sollte hier eher einen rechtlichen Rahmen schaffen, so das konkurierende Firmen in einem freien Markt arbeiten können. Investitionen sollten grundsätzlich aus dem privaten Bereich kommen. Gehen diese Investitionen schief, so darf es nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen.

    Wer irgendwelche Visionen hat, kann davon gerne träumen. Aber bitte nicht mit Steuergeld und zu lasten zum Steuerzahler. Es gibt sehr viele Probleme hier auf der Erde die wesentlich wichtiger sind und diese gehören zu erste gelöst.

    > Man könnte viel mehr Forschungsprogramme absprechen und Satelliten und Raumsonden gemeinsam bauen und betrieben, auch hier reden wir von maximal 100 Starts pro Jahr.

    Wer soll da etwas gemeinsam bauen und betreiben? Es geht zuerst immer um wirtschaftliche Interessen. Diese sind meist mit nationalen Befindlichkeiten verknüpft. Das führt zu ineffizienten Strukturen, siehe ESA. Glauben sie ernsthaft daran, das weltweit irgendwelche Vereinbarungen getroffen werden können zum Vorteil von allen? Woher nehmen sie eine maximale Anzahl von 100 Starts pro Jahr?

  11. Wenn ich ihrer Argumentation folge können wir auch das Militär abschaffen Kulturförderung, infastrukturen. Wir geben schon 70% des Haushaltes für die drei genannten Teile aus, den größten übrigens für Soziales. Wenn es 100% sind dann verfallen eben Straßen, schließen Theater etc. Aber die obigen Posten bringt es nur etwas mehr Geld.

    Ich verstehe ehrlich gesagt die Argumentation nicht, weil sie von einem kleinen Budget etwas wegnehmen wollen um ein eh schon großes Budget weiter zu erhöhen.

    Im zuweiten Teil haben sie den Umfang nicht erkannt. Ich bin ja gerade für einen freien Markt. Gäbe es den so würden nicht so viele Träger existieren sondern nur wenige, diese wären durch höhere Stückzahlen preiswerter. Wenn es Absprachen gäbe würde das Firmen wie Blue Origin / SpaceX dazu bringen eigene Träger zu entwickeln. Ich glaube auch kaum das firmen aus China, Europa, der USa und Russland dann Preisabsprachen treffen.

    Und Raumsonden und Forschungssatelliten werden nicht kommerziell gebaut das tut nur der Staat und hier können Staaten zusammenarbeiten. Im übrigens gehört die Weltraumfahrt bei uns zum Forschungsetat also schon zu dem Ressort Bildung, also kann man da keine Gelder mehr umverteilen.

    Solange man aber nur von Allgemeinplätzen wie „der Raumfahrt“ redet kann man sowieso viel diskutieren, weil dann jeder was anderes drunter versteht. Dazu müssen sie dann wie schon erwähnt konkret werden.

  12. Herr Leitenberger, es geht darum Steuergelder sinnvoll einzusetzen. Infrastruktur, Kultur und Soziales z.b. sind sinnvoll und nützlich für den Bürger. Militär und Raumfahrt stark fragwürdig. Da es hier im Blog um Raumfahrt geht, konzentriere ich mich auf eine Kritik hinsichtlich Verschwendung von Steuergelder für Raumfahrt. Verweise auf andere Posten helfen nicht. Es kommt auch nicht auf die Höhe des Budgets. Jeder Euro der verschwendet wird ist zuviel.

    > Ich bin ja gerade für einen freien Markt. Gäbe es den so würden nicht so viele Träger existieren sondern nur wenige, diese wären durch höhere Stückzahlen preiswerter.

    Wie kommen Sie bitte zu dieser Aussage? Es wird so viele Träger geben, für die Bedarf besteht. Anforderungen an Träger können recht unterschiedlich sein. Also ist das doch von ihnen eine gewagte Behauptung.

    > Wenn es Absprachen gäbe würde das Firmen wie Blue Origin / SpaceX dazu bringen eigene Träger zu entwickeln.

    Die genannten Firmen entwickeln und betreiben eigene Träger. Was haben sie nicht verstanden?

    > Ich glaube auch kaum das firmen aus China, Europa, der USa und Russland dann Preisabsprachen treffen.

    Sie können alles mögliche glauben. Auch Raumfahrt ist nur ein Geschäft. Je weniger Beteiligte am Markt, umso einfacher sind Absprachen.

  13. Es ist wirklich nützlich wenn man zumindest etwas Ahnung hat von dem was man redet. Bis auf die New Glenn, Antares und Falcon gibt es keine einzige privat entwickelte Rakete. Die vielen Träger kommen dadurch zustande das jede Regierung selbst welche entwickeln lässt.

    Und zum Thema Steuergelder sinnvoll verwenden, mir fallen eine Menge Posten in den Budgets ein die sie genannt haben wo Steuergelder nicht sinnvoll verwendet werden. Da sollte man zuerst ansetzen wenn es geht Steuergelder sinnvoll einzusetzen bevor man das bisschen Forschung das man sich leistet auf 0 zusammenstreicht.

    Sie halten sich mit Allgemeinplätzen auf, kämmen alles über einen Kamm, als Ausgleich haben sie offensichtlich keine Ahnung von der Raumfahrt. Schade ich dachte sie sind mehr als nur ein Troll.

  14. Raumfahrt ist immer noch zu einem großen Teil Grundlagenforschung. Ohne die gibt es keine Anwendungsorientierte Forschung und damit auch keinen technischen Fortschritt. Wer die streicht, streicht seine Zukunft.

    Was eine wirkliche Verschwendung ist: Steuerschlupflöcher für Firmen mit Milliardengewinnen. Oder „Sparmaßnahmen“, die etwas erst richtig teuer machen.

    Auch bei den Militärausgaben könnte kräftig gespart werden, wenn sich einige Politiker nicht wie bockige Kleinkinder benehmen würden.

  15. Herr Leitenberger, meine Ansichten gefallen ihnen nicht. Wenn andere Personen andere Ansichten haben, sollte man das akzeptieren. 😉

  16. Sie äußern nur Ansichten, kennen aber keine Fakten. So was nennt man im Web einen Troll, der sich in beliebige Diskussionen einklingt provokante Äußerungen macht und wie Trolle nicht lernfähig ist. Sie behaupten Dinge die nicht stimmen und sie drehen wie jeder Troll eine Diskussion hier geht um auf ihr Lieblingsthema (was anderes habe ich zumindest von ihnen nie vernommen) es im, beitag um eine Buchkritik. Wo finde ich bei ihnen ein Wort das auf das Buch eingeht? Haben sie es gelesen? Haben sie jemals ein Buch über Raumfahrt gelesen?
    Und ja ich akzeptiere Ansichten anderer Leute, aber man muss seine Ansicht aber auch mit Beweisen unterstützen. Ich habe Tatsachen genannt, nachprüfbare Zahlen. Sie äußern nur Ansichten. Da ist eine Diskussion sinnlos.

  17. Herr Rupp, Sie sind hier in einer Veranstaltung für Raumfahrtinteressierte.
    Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten hier irgendjemanden von der Nutzlosigkeit der Raumfahrt überzeugen.

    Ich lese hier mit, weil es nur wenige Stellen gibt, wo man so fundierte Informationen über Raumfahrt erhält.

    Ständig auf „die wichtigeren Probleme“ auf der Erde hinzuweisen hat hier keinen Neuigkeitswert und ist schon zur Genüge durchgekaut worden. Die Fülltexte, die Sie hier erzeugen langweilen einfach!

  18. @Herr Leitenberger: die Dinge die Sie vorgeschlagen haben, ergeben wirtschaftlich keinen Sinn. Wo sind ihre Beweise dazu? Auf die Frage wie Sie auf maximal 100 Starts pro Jahre kommen gab es ebenfalls keine Antwort. Raumfahrt Bücher habe ich schon mal gelesen. 😉

    @Peter Langer:warum soll man das Thema Raumfahrt nicht auch kritisch betrachten?

  19. Ja Forschung macht wirtschaftlich keinen Sinn. Raumfahrt ist zu einem guten Teil Forschung und taucht deswegen im Forschungsbudget auf. Ihr Denkansatz ist also falsch. Übrigens wenn das nun die neue Argumentationsweise ist, dann können wir einen Großteil des Haushalts einsparen der für Dinge ausgegeben wird die wirtschaftlich keinen Sinn macht inklusive Sozialleistungen und Kultur. Siehe USA.

    Und ehrlich gesagt? Wie lächerlich wollen sie sich machen? Es gibt etliche Stellen im Netz, von der Wikipedia angefangen bis zu der UN wo sie einsehen könne wie viele Starts es pro Jahr gab. Wenn sie zu d***lich sind sich zu informieren, dann liegt das an ihnen nicht an mir. Hier eine gängige Suchabfrage, suchen sie sich das Medium aus das ihrer politischen Richtung am besten entspricht:
    https://www.google.de/search?q=worldwide space launches&oq=worldwide space launches

    Sind sie eigentlich AFD-Wähler? Sie zeigen eine bemerkenswerte Fähigkeit Tatsachen nicht zur Kenntnis zu nehmen, erinnert mich irgendwie an diese Partei.

  20. Herr Leitenberger, es geht nicht darum das Forschung wirtschaftlich keinen Sinn macht. Sie verdrehen die Dinge so wie es Ihnen passt. Forschung macht sehr wohl Sinn, Raumfahrt in bestimmten Bereichen ebenfalls. Ich kritisiere lediglich das dies nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen darf. Selbstverständlich gilt das auch für andere Bereiche für die Staat Steuergeld ausgibt.

    Was wirtschaftlicher Unsinn ist, sind künstlich Oligopole zu erschaffen, so wie Sie es Vorschlagen. Das ist immer schlecht für Nachfrager. Auf einem Markt soll gesunde Konkurrenz herrschen. Der Anbieter mit den besten Bedingungen wirtschaftlich und technologisch sollen sich am Markt positionieren können. Konkurrenz durch nur 2 Anbieter zu unterbinden bringt Stillstand.

    Danke für die Quelle bezüglich Anzahl Starts pro Jahr. Sie formulieren den Sachverhalt aber so, als wären maximal 100 Starts pro Jahr genug. Es kann sein das das in der Vergangenheit so war. Muss aber nicht so zwangsläufig gelten für die Zukunft, wie Sie es ausdrücken.

    Lernen Sie bitte sich mit Kritik sachlich auseinander zu setzen.

  21. Falsch sie unterstellen Leuten immer Dinge die sie nie gesagt haben. Ich bin dafür das sich Regierungen komplett aus der Trägerentwicklung raushalten. Das würde zwangsläufig auf eine Reduktion auf den bedarf mit sich bringen. Ich sehe auch keine Gefahr von Oligopolen, weil wenn es sich lohnt dann werden neue Träger entwickelt und zwar von Firmen und nicht Regierungen.

    Außerdem darf ich sie zitieren:
    „Und einer ist sicher das Kosten und Nutzen von Raumfahrt einfach in keinem guten Verhältnis stehen.“

    Das ist Trollverhalten. Erst mit allgemeinen Aussagen provuzieren und wenn man das moniert kommen sie mit speziellen Aussagen die man so übrigens auch nie gesagt hat.

    Und was die Zahl der Starts angeht. Die ist schwankend. Es waren aber nun 60 Jahe lang im Mittel weniger als 100. Ich sehe keinen grund warum es nun plötzlich drastisch mehr werden sollen, weder technisch noch finanziell.

    Wenn sie mit mehr Starts rechnen dann nur durch die freie Wirtschaft, und dann haben sie sich gerade selbst widerlegt. Ach ja: zu dem Thema:
    http://spacenews.com/satellite-industry-generated-more-than-260-billion-in-revenues-in-2016-according-to-new-report/
    Alleine die Bauer voin Satelliten machten 2016 einen Umsatz von 260 Mrd $, weitaus mehr als alle Raumfahrtbudgets zusammen (NASA: 20 MRd, ESA 4,4 Mrd, Frankreich, Indien, Russland, Japan, Deutschland: kleiner 2 Mrd, alle anderen Länder kleiner 1 Mrd

  22. @BerndL: Also die 260Mrd sind der Gesamtumsatz der mit Satelliten erzielt wurde. Die SIA unterteilt den Markt in 4 Bereiche:
    „satellite manufacturing“: die reine Fertigung von Satelliten => $13.9 Mrd
    „satellite services“: Kommunikation, Erdbeobachtung,… => $127.7 Mrd
    „launch industry“: Starts => $5.5 Mrd
    „ground equipment“: Satellitenterminals,… => $113.4 Mrd

    Diese 4 Bereiche zusammen haben die 260Mrd Dollar Umsatz erwirtschaftet.

  23. Es bleibt aber dennoch vergleichbar (auch mit Hinken), denn die Raumfahrtbugets werden auch nicht, nicht mal mehrheitlich, in Hardware (Raketen, Raumfahrtzeuge etc.) „gegossen“, sondern eher im Betrieb der selben, der Verwaltung, Subventionen für die Privatwirtschaft, etc.
    Und die DLR und NASA sind z.B. auch keine reinen Raumfahrtagenturen, sondern auch im Bereich der Luftfahrt tätig.

  24. > Und was die Zahl der Starts angeht. Die ist schwankend. Es waren aber nun 60 Jahe lang im Mittel weniger
    > als 100. Ich sehe keinen grund warum es nun plötzlich drastisch mehr werden sollen, weder technisch noch
    > finanziell.

    http://spacenews.com/fcc-gets-five-new-applications-for-non-geostationary-satellite-constellations/

    Boeing: 1396 bis 2,956 LEO Satelliten
    SpaceX: 4425 7518 = 11943 LEO Satelliten
    OneWeb: 648 Satelliten

    Die Extremkonstellation von SpaceX erfordert ca. 500..1000 Starts über 5 Jahre = 100..200 pro Jahr (abhängig davon, wie viele Satelliten mit einem Start platziert werden können). Und dann alles wieder von vorne, weil die Satelliten eine geplante Lebensdauer von 5 Jahren haben.

  25. Nur ist das einzige Projekt das wirklich läuft das von Oneweb und das die haben gerade mal 41 Starts gebucht. Alles andere sind Planungen. Die gabs auch mal um die Jahrtausendwende, mit ähnlichen Satellitenzahlen. Mal nach Ico oder Teledisk googeln. Gut informierte können Planungen von konkreten Vorgaben trennen.

  26. Die alten Pläne habe ich nicht vergessen. Wollte nur zeigen, dass es Szenarien (!!) gibt, in denen die Zahl der jährlichen Starts drastisch steigen kann. Ich bin mir vollauf bewusst, dass zwischen Plänen und deren Realisierung unterschieden werden muss.

  27. Herr Leitenberger, sie machen Unterstellung wie AfD Wähler… 😀

    Ich kann nicht erkennen wo meine Aussage eine „Troll“ Aussage sein soll. Hinsichtlich Steuergelder bleibe ich dabei. Sein sie nicht so empfindlich wenn ihnen andere Ansichten nicht passen.

    Ihre Äußerungen sind häufig absolut und anmaßend. Es ja sich ja in der Diskussion gezeigt, das die Möglichkeit durchaus besteht, das sich Startzahlen ändern.

  28. Und was haben die Startzahlen mit ihrer Aussage über Steuergelder zu tun?
    Was haben mehr Starts mit Steuergeldern zu tun? Allerhöchstens das es billiger wird, auch für den Steuerzahler, je mehr eines Gutes produziert wird desto günstiger wird jedes einzelne Exemplar. das nennt man Lernkurve und ist allgemein gültig.
    Ich habe ihnen bewiesen das Raumfahrt wirtschaftlich sinnvoll ist, siehe Link zum Umsatz.
    JP234 hat das sogar noch aufgeschlüsselt: jeder direkt in Raumfahrt investierte Euro bringt ein Vielfaches an Umsatz auf der Erde in Services und bodengestützte Anlagen die erst durch die Raumfahrt möglich wären. Damit habe ich ihre erste Behauptung entkräftet. Anstatt das einzusehen soll ich (wohlgemerkt ich wo man die Fakten einfach mit einer Suchmaschine leicht im Netz findet) irgendetwas bei den Startzahlen nachweisen wobei ich nicht mal weiß was sie damit eigentlich sagen wollen. Und da fragen sie sich warum ich sie als Troll bezeichne?
    Wikipedia definiert einen Troll als:
    „Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die ihre Kommunikation im Internet auf Beiträge beschränkt, die auf emotionale Provokation anderer Gesprächsteilnehmer zielt. Dies erfolgt mit der Motivation, eine Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)
    Und sie trollen ganz gewaltig. Beantworten sie mal folgende Fragen:
    Was wollen sie überhaupt hier?
    Was haben ihre Fragen mit dem Buch zu tun um das es im Blog geht?
    Welche Bedeutung haben Startzahlen für Sie, außer das sie beweisen wollen das es nicht immer 100 pro Jahr sind (was angesichts schwankender Zahlen sowieso gegeben ist, im Mittel waren es von 1957 bis 2016 93,2 Starts pro Jahr)?
    Wo sind Links für ihre Behauptungen? Sprich Beweise. Das ist hier üblich, wir sind ja nicht bei der AFD.

  29. Das artet langsam zu einer endlosen Schlammschlacht aus. Um das zu vermeiden, sollten in Zukunft Beiträge die nichts mit dem Thema zu tun haben gelöscht werden. Wer unbedingt ein eigenes Thema will, kann ja einen Gastbeitrag schreiben. Was allerdings schwierig wird, wenn man seine Behauptungen nicht mit Fakten belegen kann.

  30. zu Ihren Fragen, Herr Leitenberger:

    >Was wollen sie überhaupt hier?
    Das selbe was die meisten Leser hier wollen.

    >Was haben ihre Fragen mit dem Buch zu tun um das es im Blog geht?
    Die Phantasien die im Buch geschrieben werden sind nicht ohne staatliche Unterstützung umsetzbar. Raumfahrt gerne, aber bitte ohne den Steuerzahler zu belasten.

    >Welche Bedeutung haben Startzahlen für Sie, außer das sie beweisen wollen das es nicht immer 100 pro Jahr sind (was angesichts schwankender Zahlen sowieso gegeben ist, im Mittel waren es von 1957 bis 2016 93,2 Starts pro Jahr)?
    Es geht nicht um die Zahlen der Vergangenheit, sondern das sie davon ausgehen das alles so bleibt wie es ist.

  31. @Norbert In einem vorherigen Kommentar meinten sie, sie wären für Forschung und dann kommt immer wieder das Raumfahrt den Steuerzahler nicht belasten soll. Hm zumindest die Grundlagenforschung zahlt zum großen Teil der Steuerzahler, meinen sie nicht, dass hier ein gewisser Gegensatz besteht?

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