Facebook, Alte und gute Nachrichten für Dieselbesitzer

Heute mal wieder einen Mischmasch-Blog sprich, verschiedene Themen, die alleine für einen Blog zu kurz wären. Fangen wir mal an mit Zuckerbergs Firma.

Facebook und Soziale Medien

Fangen wir mal an mit der Facebook-Nachlese. Wie bekannt hat, ja die Firma Cambridge Analytics massenhaft Daten abgegriffen, die sie genutzt hat um Wähler anzusprechen. Die Aufregung war groß. Nur ich verstehe sie nicht. Nach meiner Wahrnehmung ist der einzige Unterschied, das die Daten von einer Fremdfirma genutzt werden anstatt von Facebook selbst die ja auch alles auswertet und damit wirbt, das man so personalisierte Werbung erstellen könnte. Warum das eine schlecht und das andere gut sein soll, verstehe ich nicht. Zumal es ja so etwas wie einen Datenschutz nach EU-Kriterien bei Facebook gar nicht gibt. Man ist vor dieser Datenkrake ja nicht mal sicher, wenn man den Dienst gar nicht nutzt. Ein Facebook-Like Button auf einer Website reicht aus, das jeder der dort hinkommt, selbst wenn er ihn nicht klickt getrackt wird.

Facebook kam ja schon in der Vergangenheit in Verruf. Nicht nur wegen ihrer laschen oder besser gesagt fast nicht existenten Datenschutzrichtlinien, sondern auch wegen beeinflusster Diskussionen durch russische Trolle, dem fehlenden Löschen rechtsradikaler Postings. Dafür aber Bilder mit blankem Busen. Klar, es gibt ja auch viel mehr Busen als Rechtsradikale auf der Welt …

Ich habe das gesamte Konzept nie verstanden. Warum soll ich mich da rumtreiben? Warum soll ich Facebook-Freunde haben? Schon der Ausdruck sagt ja das das keine echten Freunde sind. Warum soll ich etwas liken oder wildfremden Leuten irgendetwas von mir preisgeben? Ich habe zu, ich bin da eine Ausnahme, ich bin (fast) nirgendwo bei einem der Sozialen Medien vertreten, weder bei Facebook, noch Whatsapp noch Instragram. Die einzige Ausnahme ist Twitter, dazu noch später mehr. Die Sache ist die: ich finde das kostet nur Zeit. Wenn ich jemanden was mitzuteilen habe, kann ich ihn anrufen oder eine Mail schreiben. Ich wüsste nichts, was bedeutsam genug wäre das ich es wahllos an jeden weitergeben würden. Natürlich gibt es Nachrichten, die man teilt. Aber ich wüsste nichts, was wirklich alle meine Bekannte gleichermaßen angeht, sondern eben nur bestimmte Leute. Entweder aus dem beruflichen Umfeld, oder die Familie oder Bekannte. Das zweite ist, dass ich mich für wichtig genug halte, das wenn jemand was von mir will er mich anmailt oder anruft. Ich brauche keine fremde Plattform um in Kommunikation zu bleiben. Ich trenne auch zwischen Leuten die ich „wirklich“ kenne und Leute, die ich nur übers Web kenne. Das hat Kevin Glinkas Vater erstaunt, der mich vor längerer Zeit anrief, um mir zu sagen, dass Kevin gestorben ist. Er ging davon aus, weil Kevin einige Artikel bei mir veröffentlicht hat und Koreekturleser bei den ersten Büchern war, das ich einen intensiven Kontakt zu ihm hätte, aber das war nicht der Fall.

Das einzige Medium bei dem ich bin ist Twitter. Ich dachte, es wäre eine Vereinfachung bei der Recherche, indem man Personen oder Institutionen abonniert, und dann Tweets zu Nachrichten oder Veröffentlichungen bekommt. Würde so funktionieren, wenn die Personen sich auf das offizielle beschränken würden und nichts Privates posten würden und vor allem es keine Retweets oder Antworten auf Tweets gäbe. Die schütten die Nachrichten mit unwesentlicher Information zu oder im Falle von Retweets sogar redundanter Information – Twitter bringt es offenbar nicht fertig, einen Tweet der NASA der von X Personen retweetet wird, nur einmal anzuzeigen. Ich glaube, das werde ich auch aufgeben. Kostet nur Zeit, bringt aber relativ wenig. Der letzte Satz ist auch ein gutes Tesümee meiner Meinung zu Facebook und Co – das ist was für Leute mit zu viel Zeit und zu wenig Selbstbewusstsein. Wie man davon abhängig werden kann und man sich danach richten kann was wildfremde Leute von einem denken ist mir ein Rätsel.

Ich hoffe mal das mehr und mehr Facebook den Rücken kehren. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Firmen. Warum Firmen dort vertreten sein müssen verstehe ich nicht. Die haben ja anders als die meisten Privatpersonen eine eigene Website mit der sie mit Kunden oder Interessenten in Kontakt treten können. Noch unverständlicher sind die Medien wie Radiosender oder Fernsehsender. Wie oft höre ich da am Ende einer Sendung „Diskutieren sie mit uns auf Facebook“ – so wertet man die Plattform nur auf. Gerade das Gegenteil sollte man machen.

Die Alten

Dann habe ich mir eine Folge von Kroymann angeschaut, eine Satireserie die bisher wegen des späten Sendetermins an mir vorbeiging. Da gab es die Szene „Wir sind die Alten“. Das Resümee: Den Alten ist die Welt scheißegal, sie wählen AFD, kümmern sich nicht um das Klima, erleben ja sowieso den Klimawandel nicht mehr etc. Ich bin ins Nachdenken gekommen. Denn zum einen ist ja nicht zu Leugnen, das dies unsere Politik treffend beschreibt. Immer nur so weitermachen wie bisher. Ja keine Flüchtlinge aufnehmen. Klimaziele sind toll, aber nur wenn man nichts machen muss, um sie zu erreichen und vor allem: Trotz demografischem Wandel redet man nur seit Jahrzehnten über eine Rentenreform, führt aber keine durch. Und wenn ich mich nehme: natürlich verändert man sich mit dem Alter. Ich würde es nicht mal Lebenserfahrung nennen, sondern eher Gelassenheit. Man hat so viel erlebt, dass man weiß: nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Über viele Dinge die mich früher aufgeregt haben, zu Aktionen oder ewigen Diskussionen brachten, denke ich heute anders. Meistens kann man es in einem Satz zusammenfassen: ist es das Wert, das ich mich darüber aufrege? Oftmals kann man viele Probleme auf Geld reduzieren und mir ist inzwischen Geld weniger wichtig als mein Seelenfrieden. Zugegeben: ich habe auch mehr davon als zu der Zeit wo ich jung war. Das einzige, wo ich mich wirklich aufregen kann, unabhängig vom Geld ist Ungerechtigkeit in jeder Form. Früher gab es in Kulturen oft den Ältestenrat, der wie der Name schon sagt, beratend wirkt oder sogar Beschlüsse macht, oftmals verbunden mit Altersgrenzen für Ämter. Die gibt es bei uns ja immer noch für den Bundespräsidenten. Ich denke, das hat seinen Sinn. Wenn vor einigen Hundert Jahren es mal einen Zwischenfall an der Grenze gab und viele Junge meinten, man müsste nun Krieg anfangen, dann rückte die „Altersweisheit“ das zurecht – beim Krieg sterben noch viel mehr Menschen, er bringt viel Leid und kostet viel. Wahrscheinlich hatten die Alten aber auch einen Krieg erlebt und wussten das ein Krieg meist nicht nur aus ruhmreichen und siegreichen Schlachten ohne eigene Verluste besteht.

Es gibt also die Altersweisheit, aber eines ist auch sicher: wenn es um Entscheidungen für die ganze Gesellschaft und die Zukunft geht: Dinge, die investiert werden müssen, Gebäude, an denen lange gebaut wird, Gemeinschaftsvorhaben, diese Entscheidungen wurden von allen getroffen. Wahrscheinlich waren die Alten schon im Mittelalter gegen einen Dombau, dessen Fertigstellung sie nicht mehr erleben würden. Der wichtige Unterschied: Damals waren die Alten eine Minderheit, es gab noch die klassische Alterspyramide. Heute sind die Alten aufgrund des demografischen Wandels vielleicht nicht die Mehrheit, aber eine wichtige Gruppe die keine Partei vergällen möchte. Und dann blockieren Alte wichtige Entscheidungen oder verzögern sie.

Diesel, Hipp-Hipp Hurra!

Zuletzt noch die gute Nachricht: Es wird keine Fahrverbote für Diesel geben! Warum? Nun in der Radiowerbung werben derzeit VW und Skoda mit einer Rücknahme-Garantie. Wenn es Fahrverbote geben sollte, dann kann man den Diesel wieder zurückgeben. Nun wir kennen diese Industrie. Die verlangt für kleine „Extras“ enorme Aufpreise, war nicht mal bereit die vertraglich zugestandenen Eigenschaften des Autos nach dem Dieselgate per Hardwarenachrüstung auch wirklich herzustellen, geschweige denn einen Ausgleich für den Wertverlust zu leisten. Wenn diese Industrie also die komplette Rücknahme anbietet, dann nur, wenn sie wissen, das diese nie kommt. Die nötigen Verbindungen zur Politik haben sie ja. In einem Prozess hat ja Porsche am Wochenende einem Käufer den gesamten Kaufpreis erstattet, als der Richter im Prozess den Präsidenten des Kraftfahrtbundesamtes hören wollte. Unser neuer (be)Scheuer(ter) Verkehrsminister hat ihm das zwar verboten, aber solange ich weiß, sind bei uns die Gerichte immer noch unabhängig und als Zeuge kann man die Aussage vor Gericht nicht verweigern, außer man will gerne in Beugehaft sitzen. Daher war Porsche wohl eher bereit einen Kunden zu entschädigen, als offiziell vom Gericht bescheinigt zu bekommen das alle Käufer ein Anrecht auf Wandlung des Kaufvertrags haben.

Die frohe Nachricht

Soviel für heute. Ich habe in der letzten Woche das Manuskript zu Teil 2 „Mit Raumsonden zu den Planetenräumen – Neubeginn bis Heute: 1993 bis 2018“ durchgelesen. Wenn ich wieder zuhause bin, werde ich noch die Formatierung durchgehen und dann kann es in den Druck gehen. Es sind 432 Seiten geworden und wird wahrscheinlich 27,99 € kosten. Ihr erfahrt an der Stelle wenn es soweit ist. Soweit die gute Nachricht. Nun die schlechte. Das wird mein letztes Raumfahrtbuch sein. Vielleicht nicht für immer, aber für lange Zeit. Das was mir wichtig war, habe ich bearbeitet. Es gäbe noch zahlreiche Themen, aber das Aufwands/Ertragsverhältnis ist einfach zu schlecht. Bücher, die mir wichtig sind, haben einen hohen Arbeitsaufwand (ja ich schreibe die primär für mich selbst und schlage auch immer wieder darin nach) und sprechen gleichzeitig nur ein kleines Publikum an. Mein Ausflug in die seichte Region mit den beiden Fotosafari-Bänden kann aber vielleicht noch fortgesetzt werden. Der Arbeitsaufwand dafür ist rund dreimal kleiner als für ein Buch wie dieses. Vor allem braucht man dann nicht so viel Durchhaltewillen, wenn ein Manuskript in einem Monat fertig ist anstatt in drei Monaten.

2 thoughts on “Facebook, Alte und gute Nachrichten für Dieselbesitzer

  1. Hallo Bernd,
    das mit Deinen Büchern lese ich mit Bedauern, zum Glück gibt es ja noch einige die ich noch nicht habe!

    Aber bleib bitte weiter am Thema und bring (wenn auch in naher fern Zukunft) wieder ein neues Buch.
    Vielleicht in der Form: Tagebuch der Voyager 1, Voyager 2 oder so ähnlich. (Für Raumfahrt-Anfänger)

    Also keep on writing!

    Servus
    Ralf mit Z

  2. zu den Alten
    Damit sich nichts ändert haben wir ja unsere neue NEP (Neoliberale Einheitspartei Deutschlands) eine austauschbare Auswahl an CDU/CSU/SPD/FDP/AFD/GRÜNE, die obwohl sie äusserlich Unterschiede propagieren, stramm dem neoliberalistischen Weltbild verpflichtet sind. Dazu gehört noch eine Phrasendreschmaschine, und eine Presse in der Hand von 5 Familien. So und dann soll man ohne Gewähr für die Erfüllung von Wahlversprechen wählen? Wähle SPD und erhalte Merkel. Wähle GRÜNE und für die Politik ergibt sich dasselbe.

    Übrigens einen Dombau hat kein Ältestenrat beschlossen, sondern einzelne Kirchen- und Landesfürsten. Die Kosten durften dann wie auch heute die kleinen Leute tragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.