Der Placebo-Versuch

Seit einigen Wochen ist bei mir wieder das Thema Nahrungsergänzungsmittel in den Vordergrund gerückt. Viele davon sind unnötig oder schlichtweg unwirksam. Dazu entstanden auch schon einige neue Artikel, ein weiterer über hoch dosierte Vitaminpräparate wird folgen. Trotzdem sind die beliebt und es gibt Leute die schwören drauf. Heute geht es um den Placebo-Effekt und ob man ihn sich nicht zunutze machen kann.

Meiner Ansicht nach beruht das auf dem Placebo-Effekt, also dem Glauben, das die Mittel helfen. Der Glaube ist eine mächtige Sache. Die ganze Homöopathie beruht auf den Placebo-Effekt. Ich dachte mir das kann man doch mal in einem Versuch testen. Ich fordere meine Leser mal auf, sich dabei zu beteiligen. Das kostet wenig Zeit, fast kein Geld, und wenn meine Leserschaft sich wie der Bevölkerungsdurchschnitt verhält, müsste bei jedem Dritten auch ein Nutzen entstehen.

  1. Die Sache ist ganz einfach: Jeder hat irgendetwas, womit er an seinem Körper nicht zufrieden ist. In dem Versuch kann jeder feststellen ob er mit Placebos, was dagegen tun kann. Es sollte etwas sein was man nur durch Gedanken und damit auch das Wohlbefinden verändern kann. Also Krebsheilung oder das man in 4 Wochen um 2 cm wächst (zumindest wenn man ausgewachsen ist) scheiden aus. Aber Dinge wie diffuse Darmbeschwerden (Verstopfung, Reizdarm), das Oberflächenbild von Haut und Haaren, Schlafstörungen, Migräne oder einfach mal Gewicht verlieren. So was wären Kandidaten für einen Versuch um den Placebo-Effekt auszuprobieren.
  2. Dann brauchen wir ein Placebo, also etwas das wir einnehmen. Was das ist jedem selbst überlassen. Wenn es schon eine Wirkung hat, wenn auch nicht die für den Placebo-Effekt wichtige, ist das noch besser. Also Haschkekse sind besser als normale Kekse. Ansonsten reicht als Wirkung auch ein Genusserlebnis, wie man es beim Essen von Schokolade hat. Man kann natürlich auch zu etwas mit Wirkstoff greifen wie einem Vitaminpräparat oder Mineralstofftabletten. Nur von Alkohol, Zigaretten oder anderem nicht Gesundem sollte man die Finger lassen.
  3. Dann kommt die richtige Einnahme. Das Placebo nehmen wir nun täglich ein. Und zwar wie ein Medikament also einmal täglich zu einer festen Zeit oder einem bestimmten Ereignis (z.B. nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen). Damit es wirklich wirkt, stellen wir uns dabei vor, wie es wirkt, und zwar bildlich. Als Beispiel nehme ich mal ein Bonbon und als Ziel die Verbesserung der Haut. Während wir das Bonbon lutschen und den Geschmack spüren, stellen wir uns vor, wie es den Körper durchläuft und zu völlig abgekämpften und deprimierten Hautzellen kommt, die schlaf und erschöpft sind. (die kann man sich wirklich als Figur vorstellen, so wie in der Zeichentrickserie „Es war einmal das Leben“). Für die ist es Nahrung. Sie werden wieder kräftig, gestärkt, optimistisch, gewinnen an Fülle und glätten die vielen kleinen Dellen. Sie bilden einen neuen Schutz gegen die Umgebungseinflüsse wie Licht und Dingen, die mit der Haut in Kontakt kommen und die Haut wird weicher. Je plastischer und länger man sich das vorstellt. desto besser (daher sind Bonbons vielleicht besser geeignet als Schokolade)
  4. Klar ist das wir das Placebo als Medikament betrachten sollten, also nicht nun dauernd essen. Es bietet sich an etwas nur für den Zweck zu nehmen, also z.B. eine Schokoladensorte, die man nur zu diesem Anlass isst.

In vier Wochen ziehe ich mal Bilanz, ich hoffe dann kommen auf diesen Beitrag auch die Rückmeldungen. Es wäre aber auch vorher schon nett, wenn ihr euch hier melden würdet, wenn ihr mitmacht. Damit das einfacher geht und möglichst viele animiert werden, bleibt dieser Artikel auch für 4 Wochen oben im Blog angeheftet. Ich bin ehrlich gespannt, was rauskommt. Ich selbst mache natürlich auch mit. Da ich wie jedes Jahr über den Winter 2 kg an Gewicht zugelegt habe, habe ich mir das Abnehmen vorgenommen und als Placebo Schweizer Kräuterli Bonbons, die esse ich nämlich sonst nicht. Als Zeitpunkt habe ich mir das Zubettgehen vorgenommen, da habe ich dafür genug Zeit und werde nicht abgelenkt.

3 thoughts on “Der Placebo-Versuch

  1. Ist der feste Glaube an die Wirkung eines Präparates nicht der wesentliche Kern eines Placebos?
    Man kann also nicht einfach ein beliebiges Bonbon essen und sagen: „Ich glaube jetzt ganz fest dran und nutze den Placebo-Effekt!“ Das Wissen dass es sich um ein wirkstoffloses, oder gar kontraproduktives (Zucker zum Abnehmen) Placebo handelt schließt meiner Meinung nach bereits eine Wirkung aus.

    Damit es funktioniert muss ein Präparat eingenommen werden bei dem man überzeugt ist das es wirkt aber dann wäre es ja auch kein bewusster Placebo-Selbstversuch mehr.

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