Klimaziele und Klimawende, Fridays for Future
Gestern wurde bekannt gegeben, dass Deutschlands Kohlendioxid-Emission letztes Jahr um 7 Prozent oder 50 Millionen Tonnen, immerhin fast 700 kg pro Einwohner gesunken ist. Damit liegen wir 35 Prozent unter dem Stand von 1990. Klingt zuerst mal toll, bedenkt man aber das das selbst gesteckte Ziel es ist die Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu drücken, dann sieht das nicht so toll aus, auch weil das Referenzjahr 1990 noch mit der DDR-Wirtschaft war, die selbst im Vergleich zu der damaligen BRD nicht sehr energieeffektiv war.
Der Effekt beruht vor allem auf dem Rückgang der Kohleverstromung, der bezogen auf die gewonnene Energie und freigesetztem Kohlendioxid ineffizienteste Umwandlung fossiler Brennstoffe in Energie. Das hat auch einen Grund: durch den Emissionshandel werden Kohlendioxidzertifikate immer teurer. Sie sind das zentrale Element um die Emissionen zu begrenzen. Ich habe das selbst mitbekommen. Um meine eigene Klimaneutralität zu erreichen, dachte ich auch daran, derartige Zertifikate zu kaufen. Ein Blick auf den Kurs zeigte, dass sie in 5 Jahren um den Faktor 4 teurer wurden und zur Jahresmitte bei 20 Euro/Tonne Kohlendioxid lagen. Man konnte aber keine Kaufen – die ausgebenden Banken kauften nur Zertifikate vom freien Markt zurück. Bei 470 g Kohlendioxid pro kWh Strom verteuert das jede kWh aus Kohlestrom um 0,94 Cent. Dadurch wurde Kohlestrom so teuer, das die Betreiber mehr auf Gaskraftwerke zurückgreifen. Davon gibt es genug, sie wurden in den letzten Jahren aufgrund gesteigener Gaspreise nur kaum angefahren. Extra 3 hat mal eine modernes, seit Jahren stillstehendes Gaskraftwerk in der Rubrik „Realer Irrsinn“ vorgestellt, das seit 2012 wegen zu hoher Kosten für das Gas nur wenige Tage in Betrieb war und 800 Millionen Euro kostete.
Der Kohleausstieg funktioniert also alleine über die Marktwirtschaft, was unsere Politiker nicht davon abhält, 40 Milliarden für einen Kohleausstieg auszugeben, anstatt das Geld in erneuerbare Energien zu stecken. Das wird nur noch getoppt von der FDP, die bei ihrem Parteitag ja wieder ihre Forderung hat, das neue Technologien den Klimakollaps verhindern sollen. Ist ja auch so bequem. In Zukunft wird man einfach was erfinden, und natürlich noch rechtzeitig und es wird so billig sein, das jeder es sich leisten kann und die Emissionen auf Null gehen. Klingt für mich noch optimistischer als Prognosen Ende der Sechziger, die nuklear betriebene Kraftfahrzeuge, fliegende Autos und Reisen zum Mond in wenigen Jahrzehnten prognostizierten. Nur mal zur Ernüchterung: Solarzellen gibt es schon lange. Schon der erste US-Satellit Explorer 1 setzte Solarzellen zur Energieversorgung ein. Erst 40 Jahre später kommt unser EEG Gesetz, bei dem mit Subventionen der Strom aus Solarzellen, aber auch Windkraftwerken subventioniert wird, damit diese in so großen Stückzahlen produziert werden, dass der Strom von ihnen bezahlbar wird. Das ist nun 20 Jahre her, seitdem wurden die Subventionen pro kWh laufend gesenkt. Als ich letztes Jahr meine PV-Anlage installierte, lag er um 11 ct/kWh. Damit ist er nur noch etwa 2 ct/ kWh teurer als Strom aus fossilen Kraftwerken. Windenergieanlagen sind in der Stromerzeugung sogar inzwischen billiger als Strom aus Kohle oder Gas. (Das der Verbraucher 7 ct Aufpreis bezahlen muss, hat damit zu tun, dass 20 Jahre lang der Strom zu diesem Festpreis bezahlt wird und damit eben auch der Strom, als er noch vor Jahren viel teurer produziert wurde). Man brauchte also 20 Jahre, um von einer Technologie, die es seit mindestens 40 Jahren gibt, in einen Bereich zu kommen, der konkurrenzfähig mit dem einfachen Weg der Verbrennung fossiler Brennstoffe ist. So was geht an der FDP vorbei. Dabei ist das kein Einzelfall. Ähnliche Zeitfristen findet man auch zwischen Inbetriebnahme des ersten Kernreaktors und Inbetriebnahme der Reaktoren, die Strom für die Allgemeinheit produzieren. Kurz leibe FDP, wir können nicht auf eine Technologie warten, sondern müssen die, die es jetzt gibt schnellstmöglich in Massenproduktion bringen. Aber wem sage ich das. Ihr habet ja das Motto: „Lieber nichts für das Klima tun als das falsche für das Klima zu tun“
Trotz behördlicher Auflagen welche die Windenergie letztes Jahr praktisch ausgebremst haben (2018/2019 verlor die Branche 26.000 Arbeitsplätze, mehr als die 20.000 Arbeitsplätze, für die die Kohleindustrie 40 Milliarden bekommt – viel Kohle für die Kohle …) haben regenerierbare Energien letztes Jahr mehr Strom erzeugt als Kohle und Kernenergie zusammen.
Klingt gut und würde der Trend so weitergehen, dann könnte man sogar die Klimaziele 2020 noch erreichen. Allerdings zeigt der Verkehr, das nicht nur die Politik noch Nachholbedarf hat, denn dort steigen die Emissionen. Das wundert mich nicht gab es doch letztes Jahr eine Rekordzulassung von SUV. Man mag über die Dinger sagen was man will, aber es ist eben immer noch die Entscheidung von Tausenden, sich solch ein Auto zuzulegen. Ebenso viele heulen auf, wenn mal wieder von Fahrverboten um die Luftgrenzwerte einzuhalten die Rede ist. Ja rette den Planeten, aber nicht wenn ich es unbequemer habe!
Wir bauchen einen Sinneswandel und zwar nicht nur in der Politik, sondern überall. Seit einem Jahr demonstrieren ja Fridays for Future. Zuerst sieht es ja aus als hätten sie wenig Erfolg, zumindest bei uns. Es gibt Milliardensubventionen für einen Kohleausstieg, nur ein „Klimapäckchen“, dafür aber Hemmnisse für die Windenergie wie vergrößerte Mindestabstände zu Siedlungen. Aber ich denke sie waren nicht vergebens. Denn Unternehmen haben begonnen, klimaneutral zu werden. Nicht weil sie so „Grün“ sind, sondern weil sie nicht als die Ewig-Gestrigen dastehen wollen, sondern als die, denen unser Planet und die Zukunft der Jugend nicht egal ist. Schließlich sind das die Kunden von heute und morgen. Und die Proteste haben ein Umdenken zumindest bei der einen oder anderen Privatperson, wie mir ausgelöst. Es ist nun mal nicht einfach so, das man durch Demonstrationen die Politik beeinflussen kann. Anfang der Achtziger Jahre gingen erheblich mehr Menschen als heute auf die Straße. Sie demonstrierten gegen die Nachrüstung. 500.000 kamen 1983 in den Bonner Hofgarten, um Ostern gab es Menschenketten, die bis zu 200 km Länge erreichten. Wurde die Nachrüstung deswegen gestoppt? Nein! Die Politik lässt sich leider von Demonstranten nicht beeinflussen, sondern von Wahlergebnissen. Das die GroKo sich zumindest etwas bewegt, ist den guten Wahlergebnissen und Umfrageergebnissen der Grünen im letzten Jahr zu verdanken.
Mein Rat an alle, die bei Firdays for Future sind: Politik verändert man nicht durch Demonstrationen, sondern von innen heraus. Nehmt euch ein Beispiel an den 68ern. Die sind in die Politik gegangen, haben eine eigene Partei gegründet, wenn auch mit 10 Jahren Verspätung. Heute sind die Grünen in den Umfragen zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Geht in die Politik. Tretet Parteien bei und bitte nicht nur in die Grünen. Die sind schon grün. Geht in die CDU, CSU und SPD und sogt dafür, dass die von innen heraus reformiert werden. Klar ihr könnt nicht damit rechnen in wenigen Jahren den Bundeskanzler zu stellen, aber im Gemeinde- oder Kreisrat zu sitzen und dann wenigstens vor Ort in der Gemeinde was zu bewegen, ist ein realistisches Ziel – vor allem wenn ihr dabei bliebt, denn in jeder Partei gibt es 99 % passive Mitglieder und nur das letzte Prozent will auch aktiv was bewegen, auch weil das viel Arbeit ist und Zeit kostet. Gerade deswegen habt ihr aber auch eine Chance hier schnell vorwärtszukommen, wenn ihr euch engagiert. Wenn ihr was im privaten Umfeld tun wollt: Im Bundesdurchschnitt entfallen von den 11,61 t Kohlendioxid die pro Person emittiert werden 4,56 t, der größte Posten auf den Konsum. Also hier sich einzuschränken bringt am meisten und spart noch Geld. Fangt am besten mit der Person an, die ihr morgens im Spiegel seht (frei nach Michael Jackson).
Ich will auch die Gelegenheit nutzen, um auf den Kommentar von Guilano einzugehen. Ich habe ja letztes Jahr zwei Fotovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Eine mit 7 kwP bei meinem Eigenheim und eine mit 10 kwP bei meinem Ferienhaus. Bei letzterer lief einiges schief. Ich kann jedem nur raten, damit nicht die Firma EP:Elektro Uhlemayr zu beauftragen. Anfangs machte der zuständige Mitarbeiter einen guten Eindruck. Doch dann war es so, das er in der Projektphase laufend im Urlaub oder krank war, sich aber bei Uhlemayr es wohl keine Vertretung für ihn gibt – bei einem vermieteten Ferienhaus, bei dem sich die Arbeiten auf die Zeiträume beschränken müssen, in denen es leer steht suboptimal. Entsprechend gab es denn auch Beschwerden von den Gästen, weil sich Mitarbeiter ohne einen Verwalter Zugang zum Haus beschafften. Der erste Kostenvoranschlag war teurer als meine Anlage hier (hochgerechnet auf die gleiche Leistung). Man kam mir entgegen und versicherte, dass es noch einen Rabatt bei sofortiger Begleichung der Rechnung gäbe, davon war bei Zusendung der Rechnung aber dann nicht mehr die Rede. Stattdessen Drohungen, wenn ich die Rechnung nicht sofort begleiche (Zahlungsziel: 5 Tage). Ein Zähler, der den Eigenverbrauch zur Abrechnung mit den Gästen messen sollte, wurde falsch montiert und erfasste den Verbrauch des Untergeschosses, das nicht vermietet ist. Nebenbei wurde die Anlage 3.000 Euro teurer, weil man einen neuen Sicherungskasten benötigte. Das der verbaute den Anforderungen nicht genüge erkannte der zuständige Mitarbeiter des Netzbetreibers schon anhand eines Fotos und er meinte, jeder Elektriker müsste das auch wissen. Also sind die Mitarbeiter von Uhlemayr entweder nicht qualifiziert oder sie verschweigen bewusst Zusatzkosten, die noch entstehen. Dafür wollten sie mir ein überflüssiges Extra für die Fernüberwachung der Anlage aufschwatzen, obwohl die Basisfunktion, die ich brauche, auch der Wechselrichter selbst bietet.
Positive Überraschung bei meiner ersten Anlage – im November kamen Techniker vorbei und maßen die ganze Anlage durch. Sie tauschten dann zwei Module aus. Grund war, das andere Kunden mit individueller Modulüberwachung Defekte erkannten und nun die Firma alle Kunden mit Modulen aus der Charge abklapperte und diese gegen neue austauschte, wenn sie defekt waren. Bei mir waren es zwei mit nur 12 bzw. 20 V Spannung (nominell 36 V), also in der Summe habe ich bisher nur den Strom von 22 anstatt 23 Modulen gehabt.
Aber zurück zum Kommentar. Meine erste Anlage (7 kwP) hat bis heute 5.461 kWh geliefert. Sie ging am 18.4. in Betrieb. Die Leistung ist deutlich höher als die Erwartung, die bei etwa 6000 kWh/Jahr liegen sollte. Anders sieht es bei der zweiten Anlage aus. Sie hat bei 10 kwP bisher rund 4.000 kWh geliefert, ging aber auch drei Monate später, am 15.7. in Betrieb. Juli-September waren besser als erwartet, seitdem schlechter. Ich führe das aber auf die Abschattung durch die Berge zurück, man erkennt derzeit an klaren Tagen ein Tagesprofil, das sich wirklich mit der Silhouette von Edelberg, Albspitze und Reutter Wanne deckt. Da der meiste Strom im Sommer anfällt, hoffe ich das sie noch aufholt.
Das Thema lässt mich aber nicht los, obwohl ich rein rechnerisch durch Ausgleich (Spenden in Projekte der Dritten Welt die dort Kohlendioxid einsparen) klimaneutral bin. Was mich umtreibt, ist die Heizung. Sie ist in meiner persönlichen Bilanz der größte Posten, ein Auto habe ich ja nicht und mein Konsum ist auch unterdurchschnittlich, zumindest gebe ich keine 450 Euro wie der Durchschnittsbürger pro Monat dafür aus. Das Problem, das ich habe: ich bewohne ein großes Haus mit 170 m² Wohnfläche. Davon beheize ich nur einen Teil und den auch zeitgesteuert, entsprechend meinem Tagesablauf. Aber ich heize eben die anderen Räume alleine durch den Fluss durch die Wände mit. Für ein Haus mit der Größe sind die 1500 bis 1600 l Heizöl die ich pro Jahr brauche wenig, aber für eine Person recht viel. Als wir zu zweit waren, waren es mit 1800 bis 2100 l nur wenig mehr trotz zweier Räume mehr, die beheizt wurden. Das Problem, das ich habe, sind die Alternativen: Eine Wärmepumpe als ökologisch beste Lösung kommt bei mir nicht in Frage, da sie das Wasser nur leicht erwärmt – das geht bei Fußbodenheizungen, aber nicht bei den klassischen Heizkörpern mit viel weniger Fläche. Gas ist eigentlich nur etwas „ökologischer“ aber immer noch ein fossiler Brennstoff. Pellets sind war kohlendioxidneutral, doch die Verbrennung von Holz erzeugt Feinstaub, Schwefeldioxid, NOx, Dioxine und sonst etliches, was wirklich nicht umweltfreundlich ist. Das Heizen mit Strom wäre, wenn er rein grün ist, was ja erreichbar ist, sauber, aber extrem teuer – bei den heutigen Preisen pro kWh kostet mich das Stromäquivalent für 1 l Heizöl etwa 3 Euro. Und ein Ausbau der Solaranlage (es gäbe auf dem Dach und der Garage noch Flächen um den Eigenanteil zu erhöhen) nützt im Winter zur Stromversorgung der Heizung nichts, denn im Dezember lieferte die Anlage gerade mal 271 kWh, im Juni waren es 950 kWh. 1500 l Heizöl entsprechen aber rund 15.000 kWh elektrischer Energie, die exklusiv zwischen September und April anfallen.
Bei dem Thema Co² und Auto bin ich der Meinung, das nicht (unbedingt) die Anzahl der SuV die Ursache sind, sondern der Anteil der Benziner steigt!
in den 1990ern und bis zum Beginn des Dieselskandals wurde immer propagiert: Kauft Diesel, die verbrauchen weniger und haben deswegen auch weniger Co²!
Nach dem Dieselskandal wurde kurzfristig der Benziner propagiert: Weniger Feinstaub, weniger Stickoxyde etc…
Damit konnten die Autofirmen aber ihren Flottenverbrauch nicht senken, also wird jetzt das Elektroauto gepriesen (ist aber auch dem „gesteigerten“ Umweltbewußtsein der Entscheidungsträger geschuldet)
Bloß Elektroautos will kaum jemand kaufen….
Ohne den Diesel jetzt schönzureden, aber man hat wegen „lokalen Gründen“ (Feinstaub, Stickoxyd) den „global günstigeren“ (Co²) Antrieb schlecht gemacht.
(Ja, die „Schummel“-Diesel gefährden die Menschen (vorallem in den Städten) auf dem Lande waren Feinstaub und Stickoxyd wegen der Halbwertszeit in der Luft nicht so das Problem)
Soviel zu den Co² Emissionen im Verkehr…
Meint Ralf mit Z
Die Lösung ist aber schon immer nicht gewesen möglichst auf ein Auto zu verzichten oder es zu teilen. Wenn jeder der ja meist alleine fährt jemand mitnimmt, kann man die Emissionen schon mal halbieren, ohne jede neue Technologie….
Stimmt, aber es leider so: Die meisten Autos bei denen mehr als eine Person fährt (Fahrer) ist ein Taxi!
Das ist Beige (allein schon eine Umweltbelastung), hat einen schlechten cw-Wert (wg. dem Taxi-Aufsatz) und…
… ist meist ein Diesel!
Scherzchen beiseite, Du hast recht, aber leider sitzt meist nur der Fahrer im Auto, der Durchschnitt liegt, glaube ich bei ca. 1,4 Personen pro Fahrzeug.
Die meisten Autofahrer wissen nicht, wie sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollen. Diese bieten dann nicht immer einen Sitzplatz, sind unpünktlich, fahren nicht alle 5 Minuten usw, usw.
Bis ein Autofahrer auf die Öffis umsteigt, wird der Liter Sprit wohl 20 Euro kosten müssen, es ein Einfahrverbot in Städte geben und der Arbeitsplatz beim Wohnort liegen müssen.
Solange bei uns eine „Umweltpartei“ mit dem Spruch: „Mehr Mobilität und weniger Verkehr“ wirbt, aber nicht dafür sorgt daß mehr Trambahnen, Obusse oder ähnliches fahren….
Wird das nix mit Saubere Stadtluft und weniger Co²-Austoß des Verkehrs!
Meint Ralf mit Z
Das mit dem Diesel ist und war doch schon immer ein Stück weit Augenwischerei.
Aus Erdöl wird zu ca 20% Diesel (und Heizöl) gewonnen. D.h. wenn du einen Liter Diesel verbrauchst hast du Nachfrage für 5 Liter Erdöl erzeugt.
Für Benzin sind es hingegen ca 25%. D.h. für jeden Liter Benzin wird eine Nachfrage von 4 Liter Erdöl erzeugt.
Falls wir nun Unmengen von Diesel lagern würden, die als Beiprodukt der ganzen Petrochemie entstehen, und nicht wüssten wohin, dann wäre das Argument des „global günstigeren“ Antriebs valide.
Was am Ende zählt ist die Menge an Kohlenstoff die wir aus der Erdkruste holen und in die Atmosphäre blasen. Welches Petroprodukt du am Ende wählst ändert an der Rohölproduktion und dessen Verbrauch gar nichts. Wenn du mit einem Verbrenner deinen CO2-Fußabdruck verkleinern willst bleibt dir neben dem Verzicht nur der Erdgasantrieb.
Erneuerbare Energien/Windenergie fändiche ich schon allein deswegen sinnvoll weil die Fossilen Energieträger irgendwann zu neige gehen und wir uns wegen ihnen zum Teil von anderen Nationen abhängig machen. Deshalb wäre ich schon ohne den Klimaaspekt für erneuerbare Energien.
Was mich aber klimateechnisch schon länger beschäftigt wäre die Idee einfach die Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche zu reduzieren um die Temperatur auf der Erdoberfläche zu senken wie es bei großen Vulkanausbrüchen der Fall war. Z. B. Bei dem Ausbruch des Krakatau 1883. So ein Jahr ohne Sommer mit einer um 1 Grad geringeren Temperatur würde in Zeiten des Klimawandel gerade recht kommen. Wen man diesen Effekt gezielt erzeugen könnte ließen sich doch die Treibhaisgase in der Atmosphäre kompensieren. Weil um den Klimawandel nur durch Einsparungen aufzuhalten wird es wahrscheinlich bald zu spät sein.
Wir haben noch nicht mal verstanden wie das Klima im Detail funktioniert – es gab in der Erdgeschichte zahlreiche „Umklapppunkte“ in denen sich das Klima in kurzer Zeit radikal geändert hat weil eine bestimmte Grenze erreicht wurde (und es gibt Befürchtungen das dies auch bei den heutigen Veränderungen passieren könnte). Da halte ich nichts davon noch mehr ins Klima zu pfuschen in der Weise wie Du das vorschlägst, mal abgesehen von der Unmöglichkeit der Umsetzung.
Es gab im Kleinen schon solche „intelligenten“ Vorschläge, so als Ratten durch Schiffe sich auf kleinen Inseln breit machten und die einheimischen Tiere dezimierten man doch Katzen aussetzen könnte – nur machten die sich dann auch über die weitestgehend wehrlosen einheimischen Tiere her.
https://www.google.com/amp/s/amp2.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/kampf-gegen-den-klimawandel-ein-kuehlender-schirm-fuer-die-erde-wuerde-zwei-milliarden-kosten/23750734.html
Bin jetzt nicht der einzige mit der Idee. Und 2 Milliarden Dollar Pro Jahr wären für so etwas ganz anders als unbezahlbar.
Falsch!
Da Du wie ich deinen Posts entnehme zu den offensichtlich jüngeren Lesern gehörtst: wann immer man in einer Nachrichtenquelle etwas von einer wissenschaftlichen Veröffentlichung liest schaut man sich die originalquelle an, weil man nicht sicher sein kann ob alles korrekt wiedergegeben wurde.
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/aae98d/meta#erlaae98dt2fna
Dann würdest Du feststellen:
* Das die Summe sich nur auf das erste Jahr bezieht und für eine nicht verfügbare Lösung. Die erste verfügbare Lösung wäre 14 x teurer
* Die Summe pro Jahr steigt, weil dauernd neue Flugzeuge hinzukommen. Im letzten Jahr sind es 15-mal mehr Flüge und entsprechend höhere Kosten
* Man selbst dann nur 0,3 K erreicht, wir reden aber von einer Klimaerwärmung die 5-10 mal so hoch ist.
Wichtigster Aspekt: es wird keine Aussage über die Folgen gemacht. Wie im Handelblattartikel vermerkt: wann immer es Vulkanausbrüche mit Aerosolen gab, gab es gravierende Folgen für die Menschheit 1816 war in Mitteleuropa „Das Jahr ohne Sommer“ mit Missernten und Hungersnöten die eine Auswanderungswelle in die USA auslösten als er Tambora ausbrach.
Willst Du das im Ernst? Man sollte nicht mit dem Klima spielen, weder indem man Kohlendioxid rausbläst noch indem man Aerosole verteilt.
@Sebastian:
Ich habe nur den Teilaspekt des Verbrauchs von Treibstoff Benzin vs. Diesel angesprochen.
Von der Menge Treibstoff die aus Erdöl mit wieviel Energieaufwand erzeugt werden kann habe ich keine Ahnung (wie ein Politiker).
Meiner Meinung nach gab es auf diesem Planeten noch nie eine Spezies, die bei einer Größe von durchschnittlich 80 kg 8 Milliarden Individuen entwickelt hat.
Bei dem Nahrungs-, Flächen-, Wasser- und Energiebedarf der Menschheit kann man durch Verzicht nicht genügend erreichen.
Die Religionen und die Politiker sollten endlich wirksame Maßnahmen gegen die Bevölkerungsexplosion ergreifen. (Und ich meine nicht damit Krieg, Krankheiten oder sonstigen Massenmord)
Aber davon habe ich auch keine Ahnung (wie ein Politiker oder Religionsvertreter).
Pessimistische Aussichten!
meint Ralf mit Z
Man muss die Frage noch weiter Spinnen, wie sieht die Stromversorgung im Winter aus ? Da sind ja gerade PV Anlagen nicht die Hauptlieferanten.
Wie kann man egal im Sommer und Winter eine stabile Stromversorgung garantieren, die PV Anlagen und Windräder, spießen ja nicht konstant die selbe Menge Energie ins Netz wie Zentrale Kraftwerke, allerdings führt diese Unkonstanz der erneuerbaren dazu das sich das Risiko für Blackouts erhöht oder täusche ich mich da ?
Power-To-Gas?! Das Gasnetz in D. alleine (ohne extra Gastanks) soll eine Kapazität haben, um die Energieversorgung über den Winter sicher zu stellen. Gaskraftwerke und Gasheizungen sind etablierte Technologie.
Man wird sich an den Anblick von Solarzellen auf allerlei Dächern und Windmühlen überall, wo Wind weht, gewöhnen dürfen, wenn man von fossilen Energieträgern weg will.