Nachlese zum Human Landing System (HLS) Kontrakt

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Wie bereits bekannt und hier auch schon kommentiert, hat die NASA am Wochenende SpaceX den Vertrag über das HLS in einer Höhe von 2,89 Milliarden Dollar vergeben. Ich habe zuerst überlegt, ob ich das in der Aprilnachlese zu SpaceX thematisieren sollte, aber da die Kritik daran eigentlich nur teilweise mit SpaceX zu tun hat und viel weiter geht denke ich ist ein eigener Blog sinnvoll.

Zuerst einmal warum geht es? Beginnend mit dem 8.4.2019 hat die NASA eine Ausschreibung für einen Mondlander, eben das besagte Human Landing System vergeben. Für das die NASA auch drei Bewerbungen bekommen hat. Die leitenden Firmen waren Blue Origin, Dynetics und SpaceX. Ich will zuerst einmal die Konzepte beleuchten.

Die Konzepte

Blue Origin leitet ein Team mit der Beteiligung von Lockheed Martin, Northrop Grumman, and Draper. Das ist geballte Kompetenz. Northrop-Grumman beinhaltet Grumman die den originalen Mondlander entwickelt. Lockheed Martin baut die meisten Raumsonden, etliche Satelliten der NASA und ist an der ISS beteiligt und die Draper Laboratories haben damals den Computer für Apollo entwickelt. Von allen Entwürfen sieht der von Blue Origin noch am ehesten aus wie der Apollo Mondlander. Es sind zwei Stufen die aufeinandergestapelt sind, anstatt wie bei Apollo ineinander verschachtelt. Antrieb soll das kryogene Triebwerk BE-7 sein. Im Raumfahrtbereich entwickelt Blue Origin die New Glenn, eine Rakete mit 45 t LEO und 13 t GTO Nutzlast, derzeit ist die Firma im Abschluss der Erprobungsarbeiten der New Shepard mit der kommerzielle suborbitale Passagierflüge durchgeführt werden und sie stellt die Haupttriebwerke der Vulkan. Lockheed Martin stellt die Atlas V für das DoD und die NASA her und ist seit Jahrzehnten Bauer von Raketen und Satelliten.

Dynetics ist eher kleines Unternehmen, das jedoch schon zahlreiche Projekte für das amerikanische DoD entwickelt hat. Dynetics ist vor allem Systemintegrator, der mit der Beaufsichtigung zahlreicher Subkontraktoren große Erfahrung bei militärischen Projekten hat und hier 25 Firmen unter einen Hut bringt. Im Raumfahrtbereich gab es seitens Dynetics den Vorschlag für die SLS Block II Booster das F-1B einzusetzen das sie aus dem F-1A der Saturn V entwickeln wollten. Der Dynetics Mondlander ist anders als der von Blue Origin flach. Die Treibstofftanks sitzen links und rechts neben der Kabine. Dadurch entfällt das Herunterklettern der Astronauten an einer Leiter.

Über SpaceX muss ich wenig sagen. Die Firma hat seit 2002 drei Trägerraketen, die Falcon 1, Flacon 9 und Falcon Heavy entwickelt und arbeitet derzeit an einem vollständig wiederverwendbaren System dem Starship. Sie baut derzeit ein eigenes Netz aus Kommunikationssatelliten auf dessen erste Phase kurz vor dem Abschluss steht. In der bemannten Raumfahrt ist sie mit der unbemannten Dragon und bemannten Crew Dragon für ISS Transporte beteiligt. SpaceX hat schon zahlreiche Startkontrakte seitens der NASA erhalten. Ihr HLS-Lander soll vom Starship abstammen. Er hat damit einen anderen Aufbau als die anderen Systeme. Er ist zum einen einstufig. Achtet man auf die Astronauten in den Abbildungen, so wird deutlich, wie riesig die Rakete ist. Das Starship hat 9 m Durchmesser und ist rund 50 m hoch und in etwa in dieser Größenordnung ist auch das Vehikel. Es gibt Unterschiede, so eine dezidierte Spitze (Kapsel?) anstatt der Nutzlastverkleidung des Starships und es gibt keine Flügel. Während die anderen beiden Vehikel reine Lander sind, wäre wenn man die Eigenschaften des Starships übernommen hat, der SpaceX Lander ein Vehikel das auch die Astronauten zurück zur Erde bringen kann. In jedem Falle ist es zu schwer als das es von einer SLS in einen Mondorbit gebracht werden kann wie dies bei den beiden anderen Entwürfen der Fall ist.

Der Zeitpunkt

Massive Kritik gibt es am Zeitpunkt. Jeder Präsident setzt eigene Schwerpunkte im Raumfahrtprogramm. Der erste Budgetentwurf von Biden zeigt auch das er Klimaforschung, bei denen inzwischen die kleine ESA die NASA überholt hat, und wissenschaftliche Missionen mit mehr Geld unterstützen will. Das Artemisprogramm von Trump wird 2022 nicht so viel mehr Geld bekommen, aber bliebe zumindest 2022 noch am Leben. Es ist klar, das Bidens Administration für 2021 nichts groß bewegen kann, die Budgets für dieses Jahr wurden noch von der letzten Regierung genehmigt. Ebenso dauert es einige Monate, bis ein neuer NASA Chef das Amt antritt. Bill Nelson, der Wunschkandidat, geht gerade durch einige Anhörungen im Kongress und erst heute wurde eine Übergangsadministratorin ernannt. Da wirkt die Vergabe eines so großen Auftrages, wie als wöllten bestimmte Personen Fakten schaffen. Der Auftrag kann dann zwar wieder aufgelöst werden doch dann sind saftige Konventionalstrafen fällig.

Das Budget

In einer Pressekonferenz wurde deutlich, dass die NASA eigentlich wie bei CCdeV zwei Unternehmen zumindest in die nächste Runde bringen wollte, vielleicht wie bei CCdev auch zwei Lander entwickeln. Aber man hätte dieses Jahr „nur“ 850 Millionen Dollar (woanders kann man für das Geld eine komplexe Raumsonde bauen und nicht nur Papier produzieren) erhalten, ein Viertel des beantragten Budgets und so eben den günstigsten Anbieter gewählt. Auch hier: Eine niedrige Finanzierung kann ein Indiz sein, das die neue Regierung wohl anders über die Mondlandung denkt als die Letzte. Auch hier drängt sich auf, das man so noch Fakten schaffen wollte, anstatt zu warten, wie die neue Regierung zum HLS steht, die ja auch das Budget erhöhen könnte.

Die 2,89 Milliarden Dollar klingen auf den ersten Blick nach viel, es ist aber wenig. SpaceX hat nach Angaben des NASA-Administrators Bridistine bis September 2019 von der NASA insgesamt 7,7 Milliarden Dollar erhalten. 3,1 Milliarden alleine für die Entwicklung der Crew Dragon, die wiederum auf der normalen Dragon basiert, für die die NASA weitere 400 Mrd. Dollar aufwendete. Die Entwicklung eines Raumschiffs, das nur die ISS erreichen muss und bei dem man bei einem Problem innerhalb von 90 Minuten landen kann, basierend auf einer Technologie, die wohl bekannt und erforscht ist, kostet also mehr als die Entwicklung eines Raumschiffs, das zehnmal größer ist und auf dem Mond landen kann? Ich glaube nicht, dass diese Kalkulation korrekt ist, sondern wie auch woanders üblich man ein niedriges Angebot abgibt, um den Abschluss zu erhalten und dann die Preise erhöht. Abspringen kann die NASA dann ja nicht mehr. Das ist nicht neu. Im CRS-Programm war SpaceX der billigste Anbieter, inzwischen sind sie nach dem OIG der teuerste und das, obwohl sie die einzige Firma sind, die Rakete und Raumschiff teilweise wiederverwenden.

De Fakto würde eine vernünftige Entscheidung dann getroffen werden, wenn man Handlungsspielräume hat. Die hat man aber nicht, wenn man das billigste Angebot nehmen muss.

Die Beurteilung

Natürlich gibt es eine Beurteilung der Entwürfe. Diese war wie folgt:

Firma Technisch Management
Blue Origin Acceptable Very Good
Dynetics Marginal Very Good
SpaceX Acceptable Outstanding

Ich bin da etwas verwirrt. Ist das dieselbe Firma bei der die NASA früher und inzwischen vom OIG bestätigt, sich über chronisches Nichteinhalten von Terminen und Meilensteinen beschwerte? Das ist doch eine typische Management Aufgabe. Trotzdem erhält sie ein „Outstanding“. Sollte nicht nach Musk das Starship im letzten Herbst seinen ersten Orbitalflug absolvieren? Nun wird der Juli als Termin versprochen. Auch hier: Termine werden nicht eingehalten. Ich glaube auch nicht der Julitermin. Der eine oder andere wird wohl an die Falcon Heavy erinnert, die „Ende 2013“ starten sollte und es dann im Februar 2018 tat. Bei ihr hat sich SpaceX sehr geirrt. Musk meinte man müsste nur drei Kernstufen zusammenbinden und schon hätte man die Falcon Heavy. Tja nur war es eben dann komplizierter. Das Starship und ein aus dem Starship abgeleiteter Mondlander müssen noch weitaus mehr Veränderungen durchmachen als eine Falcon 9 wenn zur Flacon Heavy wird.

Das als „Average“ eingestufte technische Konzept wurde noch vor 11 Monaten als „Riskant“. Eingestuft. Was hat die NASA bewegt, seitdem die Meinung so gravierend zu ändern? Also ich habe seitdem beobachtet dass das Unternehmen nach 11 Prototypen, von denen die meisten zerstört wurden, gerade einmal das Problem der Druckbeaufschlagung des Starships gelöst und arbeitet derzeit daran einen Prototypen in der finalen aerodynamischen Phase zu landen. Die wirklichen Herausforderungen für das Raumschiff ist aber das Erreichen des Orbits und der Wiedereintritt. Der Booster dafür ist noch nicht getestet und selbst bei weniger ambitionierten Projekten gab es da Fehlschläge. Nicht zuletzt gingen beide Space Shuttle bei diesen Missionsphasen verloren. Selbst Musk, der übertrieben optimistisch ist, schätzt das er 20+ Prototypen, für die erste gelungene orbitale Mission braucht. Wie viele Starts wird SpaceX dann durchführen, bis der Mondlander funktioniert? Die Herausforderungen sind ja dann noch größer. Das Landegebiet ist uneben, er darf nicht umkippen, damit er überhaupt dorthin kommt, muss das Starship mehrmals im Erdorbit aufgetankt werden, etwas was bisher noch unerprobt ist und dann muss es auch noch zurück zur Erde. Also ich würde eine Firma angesichts der fehlenden Erfolge beim derzeitigen Starship keine so gute technische Note geben.

Ich kann mich nicht zu dem Management äußern, doch ich sehe in den anderen beiden Vorschlägen viel weniger technische Risiken, am wenigsten im Blue Origins Vorschlag.

Ich

Ich habe mir dann noch die Begründung der Entscheidung angeschaut. Auch wenn sie mit 24 Seiten zu lang ist, um sie komplett durchzulesen, so fiel mir sofort eines auf: die Sprache. Im Dokument ist nur von „I“, nicht „We“ oder „NASA“, „Panel“ die Rede. Man findet Sätze wie „I particularly find SpaceX’s strength under Technical Area of Focus 1 for its robust approach to aborts and contingencies to be compelling.“. Also das hinterlässt bei mir den Eindruck als würde eine Person entscheiden. Das Dokument wurde von Katherin Lueders, NASA-Direktorin für Human SpaceFlight unterzeichnet. Okay, das ist dann die höchste Instanz und sicher berechtigt den Auftrag zu vergeben, doch es ist sehr ungewöhnlich. Ich habe zahlreiche NASA Reports gelesen und es ist der Erste, in dem ich diese Schreibweise finde. Normalerweise wird entweder unbestimmt von „we“ oder in der dritten Person von „the Panel“ geschrieben. Also bei uns sagt man „Das hat a Gschmäckle“.

Wie geht es weiter

Die NASA wird nicht müde zu betonen, das dies nur der erste Kontrakt ist, der mit einer bemannten Mission endet, vergleichbar der Crew Demo Mission bei CCDev. Dann würde neu ausgeschrieben. Doch das ist natürlich blödsinnig, denn die Entscheidung ist damit gefallen. Wer soll sich denn sonst beteiligen? Dynetics und Blue Origin werden sicher nicht einen Mondlander auf eigene Kosten entwickeln, zumal bei bemannten Projekten die Entwicklung um ein vielfaches teuerer ist als ein Flug. Bei CCdev bekam SpaceX 3,1 Mrd. Dollar für die Entwicklung, bietet einen Flug aber für 55 Millionen Dollar pro Sitz, bei vier Personen also 0,22 Mrd. Dollar an, das ist nicht mal ein Zehntel der Summe.

Ich vermute man wollte so das HLS retten, vielleicht weil man befürchtet (oder weiß), das es unter der neuen Administration wieder eingestellt wird. Ich glaube aber genau dem wird so Vorschub geleistet. Denn ein transparentes Verfahren sieht anders aus. Gerade deswegen wird man diese Entscheidung kritisieren, zumal sie nicht nachvollziehbar ist, wenn man nach eigenen Angaben nur ein Viertel der beantragten Mittel erhalten hat. Denn ich glaube das mit einem Viertel man auch die SpaceX Lösung nicht finanzieren kann. Eher liefert man eine Steilvorlage, das gesamte HLS aufzulösen.

Das muss nicht zwingend auch das Ende von Artemis sein. Die NASA kann mit dem Gateway im Mondorbit immer noch punkten. Eine Raumstation im Mondorbit gab es bisher nicht und sie ist umsetzbar, an ihr arbeiten sogar internationale Partner mit, die schon bei der ISS die Einstellung nach Fertigstellung eines „US-Kerns“ verhinderten. Lueders hat so SpaceX vielleicht noch Zahlen aus der Vertragsauflösung verschafft, mehr aber auch nicht.

29 thoughts on “Nachlese zum Human Landing System (HLS) Kontrakt

  1. Ich sehe das mit sehr gemichten gefühlen. Ich hate gehofft das das BO und Dynetics eine Runde weiter kommt. Aber so wird zumindest ert mal begonnen.

    Mich würde interessieren an welche Milestones die Teilzahlungen der NASA geknupft sind. Eventuell sind Themen wie ein Flugfähiges Modell Zwischenschritte die Teilzahlungen führen. (Bei Apollo wurde auch ein flugfähiges LEM gebaut mit dem die Astronauten in niedriger höh übten)
    Die Aktuellen Prototypen des SS könnte man bereits so bezeichnen und Teilsummen abkassieren.

    Aus SapaceX sicht ist das ganze recht einfach. Das Starship, die Superheavy will man eh entwickeln, den Tanker auch. Nur das Marsschiff muss dann abgespeckt werden für den Mond. Man bekommt also 3 Milliarden für etwas was man eh entwickelt dazu.

    Das Sie das SS in 5 bis 8 Jahren in den Orbit bekommen (ohne Wiederverwertung) ist realistisch. Das mit dem Wiedereintritt sehe ich ert mal in sehr weiter Ferne.

    Meine Prognose:
    Es werden ein Demo LunarStarship und 5 Tanker gebaut (einweg). Das LSS fliegt dann in den Orbit des LOP G. ein Landeversuch wird erst mal gar nicht unternommen oder misslingt.
    Ein abbruch des Programms an so einem Punkt wäre für die USA ein Eingeständniss einer Niederlage. Man wird dann viel geld in die Hand nehmen um doch einen Erfolg zu produzieren. eventuell kommt dann doch ein Zweiter Anbierter hinzu.
    Eine weitere Unbekannte in dem Speil ist Bezos. BO muss keinen Gewinn erwirtschaften. Er hat angekündigt Jahr für Jahr extreme Summen in BO zu Pumpen. Wozu wenn der LEO Träger so gut wie fertig ist. Der Mars wurde als Ziel bereits ausgeschlossen. Bleibt der Mond und ein Budget welches größer ist als das der NASA.

    1. „Mich würde interessieren an welche Milestones die Teilzahlungen der NASA geknupft sind. Eventuell sind Themen wie ein Flugfähiges Modell Zwischenschritte die Teilzahlungen führen. (Bei Apollo wurde auch ein flugfähiges LEM gebaut mit dem die Astronauten in niedriger höh übten)
      Die Aktuellen Prototypen des SS könnte man bereits so bezeichnen und Teilsummen abkassieren.“

      Ganz im Gegenteil.
      Die NASA hatte darum gebeten die angebotenen Meilensteine weiter nach hinten zu verlegene – so dass man selbst dieses günstigste Angebot noch irgendwie in den Budgetplan bekommt. Dieser Bitte kam SpaceX nach.

      NATIONAL Team war der Anbieter, welche schon den Kickoff als Meilenstein definieren wollte um sich so ab Tag 0 Zahlungen zu sichern.

      „Er hat angekündigt Jahr für Jahr extreme Summen in BO zu Pumpen. Wozu wenn der LEO Träger so gut wie fertig ist. Der Mars wurde als Ziel bereits ausgeschlossen. Bleibt der Mond und ein Budget welches größer ist als das der NASA.“
      Kleinere Korrektur: Bezo gab an 1 Mrd. pro Jahr an eigenem Vermögen in BO zu pumpen.
      Das ist zwar nicht wenig und könnte die Weiterarbeit am Blue Moon Lander ermöglichen, ist aber noch sehr weit entfernt vom 21Mrd $ NASA Budget.

  2. Zunächst:

    Bernd, du hast in der Tabelle leider ein paar kleine Dreher.

    Ansonsten:

    https://twitter.com/wapodavenport/status/1383125840184115203

    Deckt sich weitestghend mit deiner Analyse. Ein Problem war afaik dass Blue Origin eine Art „Vorschuss“ haben wollte, was ein No Go war.

    Die Fanboys betonen übrigens auch aktuell , dass Auftanken im Orbit als ein Plus, weil so wesentlich höhere Nutzlasten auf dem Mond als in den anderen Konzepten gelandet werden könnten. Dass das Ganze, wie du schon gesagt hast, komplett unerprobt ist, ist eine andere Sache.

    Das Hauptproblem aber ist und bleibt die lächerliche Unterfinanzierung von Artemis.Aber die kann erst im nächsten Fiskaljahr theretisch behoben werden.

    1. Was Fanboys tun ist mir relativ egal, zumal ich auch nur einen Ort in Deutschland kenne, wo die sich austoben dürfen. Ein Forum in dem missliebige Posts gelöscht werden, jeder der einen Link auf mich publiziert zurechtgewiesen wird, angeblich weil ich das gesagt hätte (das genaue Gegenteil ist der Fall: hier wurde über Posts in diesem Forum diskutiert und ich schrieb das sollte man doch besser dort tun). So was zensiertes kann ja sicher nicht als unabhängig gelten.

      Dafür hatte dieses Forum einen Passwortdiebstahl, wie mir Google beim Check der gespeicherten Passwörter mitteilt, man kann aber in diesem Forum weder das Passwort ändern noch ein so kompromittiertes Konto löschen.

      1. Ich stimme Ihre These zu diesen Forum voll zu! Jeder dort im Forum (Raumfahrer.net) der Sie erwähnt wird zurückgewiesen. Die Moderatoren schreiben dann, dass Herr Leitenberger es nicht erlaubt sein Name bzw. Link dort zu erwähnen. Alle Fakten die gegen Starship in dem Forum gepostet werden, werden von Mitglieder dieses sogenannten Forums feindlich geantwortet. Moderatoren bzw. Betreiber dieses Forums sind regelrechte Elon Musk Jünger die hundertprozentig überzeugt seien, dass die Mondlandung mit Starship 100 Prozentig klappen könnte.

      2. Es sind ja nicht nur die Fanboys im „Fanforum“, sondern teilweise auch auf Youtube und Konsorten.

        Ich persönlich bin ja froh, dass es noch Orte gibt wo man skeptischere Diskussionen führen kann. Die Naivität, die ich oft erleben mußte, ich echt zum Kopfschütteln.

        Sachen wie der E-Drive werden ernst genommen (erst kürzlich endgültig als Blödsinn entlarvt.), Mars One (hübsche CGis), Gateway Foundation (hier empfehle ich die sehr guten Videos von Common Sense Skeptic. Der ist aktuell neben Thunderf00t die neue Zielscheibe der Fanboys, zumindest im Angelsächsichen Raum. Im deutschsprachigen Raum bist es immer noch du, Bernd.)

  3. Kan gut sein, dass es auch eine Rolle gespielt hat, dass SpaceX den Crew Transport als erster Geschäft hat, und ohne peinliche Probleme. Auch kann es sein, das SpaceX in der Zwischenzeit gelernt hat, wie man die ganze Dokumentation machen muss. Die waren vermutlich am Anfang naiv und wollten mit dem Brecheisen bestehende Strukturen aufbrechen.
    Und die NASA hat ja mit dem Starliner von einem etabliertem Industrieführer ja nicht die tollste Erfahrung gemacht.

  4. Das man den Kontrakt bekommen hat bedeutet übrigens zwangsläufig nicht, das auch Mittel fließen. SpaceX hat schon im März 2020 einen Auftrag über 7 Mrd Dollar bekommen, diesmal für den Transport von fracht zum Lunar Gateway – es gab ja keine Alternative da keine andere firma die dafür nötige Trägerrakete hat.

    Ein Jahr später verhandelt man immer noch und bisher sind nur 14 Mill. Dollar geflossen.

    https://spacenews.com/nasa-delays-starting-contract-with-spacex-for-gateway-cargo-services/

    1. Apropos Gateway….

      Ich denke mal es wird in irgendeiner Form überleben. angeblich sind ja ESA und JAXA dran interessiert. Die „internationale Karte“ hat ja schon vor knapp 30 Jahren das damilige Raumstationsprojekt (knapp) gerettet. (Was ein ähnliches Chaos war wie das heutige „Mondprogramm“.)

  5. Das SpaceX ihren SH Booster hin bekommen und damit ihr Starship den LEO erreich, sollte nach einer einstelligen Anzahl an Fehlversuchen funktionieren.

    Ich habe mich gefragt wo liegt der Hauptkackpunkt für SpaceX woran das ganze scheitern kann.

    – Nutzlast: Die Proptotypen sind zu schwer und sollen später irgendwie leichter werden. Bisher sind die SS Prototypen aber nicht schneller geflogen als ein Auto Fährt. Wenn die SS für MaxQ zu schwach ist muss die Struktur verstärkt werden.

    – Treibstofftransfer im Orbit: Hierfür muss eine Infrastruktur im SS entwickelt werden. Bei der FH hat man Crossfeed nicht umgesetzt, weil es zu komplex wurde. Hier wird es um einiges schwiriger. Zusätzlich muss man hier noch Dockingadapter hinzufügen. Das dafür notwendige Equipment wird einiges wiegen und die Nutzlast weiter reduzieren.

    – Treibstoffkühlung: Wenn das LunarSS von 5 bis 8 Tankern angeflogen wird, dann dauert diser Prozess einige Wochen und Monate. Gibt es dabei die üblichen Startverzögerungen, ist die erste Ladung Treibstoff schon verdampft wenn die fünfte ankommt. Auf dem Flug zum Mond, beim LopG und bei der eigentlichen Landemission verdampft weiterer Kraftstoff.

    -Docking am LOPG: Sollte Trivial sein, da es schon vor 50 Jahren gemacht wurde, aber Boing hat mit einem ISS Zubringer bewiesen, dass das erreichen eines Ziels in einem Orbit auch schief gehen kann.

    – Landung: Bei den F9- Boostern sind 90% der Masse am unteren Ende (Triebewrke, Pinpen) die Tanks oben sind extrem leicht. Daher kann man die Stufe gut Landen. Das SS landet aber mit genügend Treibstoff für den Wiederaufstieg, fürs Verdampfen plus Sicherheitsmarge. Der Schewrkunkt wird viel höher liegen als bei der F9. Hierdurch kann man nicht einfach hochskallieren sondern muss wesentlich kippstabieler bauen.

    1. Mit einer Rückkühlanlage könnte das Verdampfungsproblem gelöst werden. Allerdings wird die Kiste dadurch noch schwerer. Die dafür nötige Energieversorgung erhöht das Gewicht weiter. Wieviel bleibt dann noch für die Nutzlast übrig?

  6. Ich sammle hier mal ein paar Fehler/Ungenauigkeiten, die mir im Artikel aufgefallen sind:

    – Dieser Vertrag ist KEIN Cost+ sondern ein Festpreisvertrag. Alle Kostenüberschreitungen bleiben bei SpaceX hängen.
    – die 2.89 Mrd $ ist der PREIS der Leistung (Entwicklung+Bau+ Durchführung von einer Testmission und einer bemannten Landemission).
    SpaceX steckt zusätzlich noch eigenes Geld in das Projekt. Nach Planung etwas 50% Eigenanteil. Also wären die Projektkosten ~6 Mrd. $
    – das normale bemannte Starship hat keine Nutzlastverkleidung. Das Lunare Starship hat keine Kapsel.
    – auch das Lunare Starship ist als reiner Lander entworfen. Er soll die Astronauten NICHT zurück zur Erde bringen. Nur zurück in den Mondorbit/zur wartenden Orion.
    – keiner der Entwürfe setzten (primär) auf SLS als Startvehicle. Da wären sie aber auch schön doof, wenn sie es machen würden.

    – Management-Bewertung: Es gibt im PDF eine einfache Tabelle die den Management-Part aufdröselt.
    Ja, Schedule Management ist dabei. Und SpaceX hat hier wohl nicht nur schlecht abgeschnitten – sondern eher gemischt [einen Vergleich mit BO lassen wir lieber sein]. Beim Commercial Approach, Risk Reduction und Organization/Management konnten sie dann eben Punkten.

    Zu dieser Kategorie gehören:
    Organization and Management
    Schedule Management
    Risk Reduction
    Commercial Approach
    Base Period Performance
    Small Business Subcontracting Plan
    Data Rights

    – der Lunar lander wurde NICHT nur wegen des geringen Budgets ausgewählt. Neben anderen Problemen kann der Alpaca schlicht nicht landen weil er jetzt schon zu schwer ist und für dieses Problem keine glaubhaften Lösungswege vorgeschlagen werden konnten. Und der BO-Vorschlag kam nicht mal Formal durch weil BO zu doof war die formalen Kriterien (keine Zahlungen ohne Leistungen) zu erfüllen. Dazu Risiken bei den Triebwerken. Nur 1 von 6 Kommunikationswege würden zuverlässig funktionieren. ect.

  7. @ Robert
    die hülle des Starship ist die Verkleidung
    das LSS selbst ist die Kapsel
    alle 3 Lander sind nur Lander der Zubringer war immer schon Orion auf SLS

    1. Nun, da weder SpaceX, noch die NASA (soweit ich weiss) Detailpläne veröffentlich(t)en, wissen wir nicht, ob das LSS nicht doch zweistufig ausgelegt ist – oder später dann ausgelegt wird. D.h. oben auf dem LSS wird eine Rückkehrkapsel ge-stackt, mit der die Astronauten vom Mond zum LOPG zurückkehren und der größere Rest des LSS bleibteinfach auf dem Mond zurück . Mit SuperDracos und den dafür benötigten lagerfähigen Treibstoff durchaus machbar. Und dann ist es auch egal, wenn die Raptor-Triebwerke unten vom Mondstaub bei der Landung zersiebt werden 😮
      Ist zwar nicht ökonomisch im Sinne von Your Elon, der alles wiederverwenden will, aber als ersten Schritt vielleicht eher realisierbar? So als These von mir …

      1. Elon will alles wiederverwenden? Wie man bei Tesla, auch Gigafactory Brandenburg sehen kann, hat dieser Mann noch nichts von Recycling gehört. Und die Starlink-Satelliten sollen bislang auch nach Gebrauch in der Atmosphäre verglühen… ROFL

        1. Na ja, ein bisschen Ironie war da schon in dem einen (oder auch anderen) Satz von mir 😉
          Btw. würde mich aber nicht wundern, wenn das mit der Aufstiegsstufe auf der Spitze des LSS so kommen würde und Musk uns das alles als total tolle Wiederverwendung verkaufen würde, auch wenn dann doch nur die Booster zu den (Wegwerf-)Tankern unfallfrei wieder landen würden.

  8. Zitat: „gerade einmal das Problem der Druckbeaufschlagung des Starships gelöst“ – aha, und die 4 problemlosen Starts auf 10km Höhe inklusive präzisen Abstieg zum Landeplatz zählen also nicht? Was haben die anderen Unternehmen denn für Neuigkeiten in den letzten 20 Jahren aufzuweisen? #Nichtganzdicht

  9. Das Grundproblem bei Euch – und ich pauschalisiere hier jetzt mal – Elon Musk Skeptikern ist, dass ihr einfach keine Phantasie besitzt und ihr ganz eindeutig die Scheuklappen der traditionellen Raumfahrt auf habt.
    Das Gute daran ist, ihr sterbt irgendwann aus, und die „neue“ Denkensweise wird endlich den Durchbruch in der Raumfahrt bringen. So wie seit mindestens 70 Jahren erwartet.
    Die Wright Brüder hatten wohl ähnliche Skeptiker wie ihr es hier seid. Seis drum, Ad astra.

    1. Elon Musik sagt, dass alle, die mit seinen „ersten“ Schiffen zum Mars fliegen werden, sterben werden, also nicht lebend zur Erde zurück kehren werden. Raumfahrt wird neue Tödlichkeitsniveaus erreichen. Aber die Skeptiker sind die Dummen… Unglaublich!!!

    2. Das Grundproblem mit Euch – und ich pauschalisiere jetzt mal – Elon Musk Jüngern ist, dass man nur mit Fantasie seine Ziele auch nur im Traum erreicht. Träume sind gut als Triebfeder, aber man muss aufpassen, dass man nicht den Bezug zur Realität verliert.
      Die Explosionen eines von Hand zusammengeschweißten Stahleimers sind nicht gerade ein iterativer Schritt um in 3 Jahren auf dem Mond zu landen oder in 10 Jahren eine Kolonie auf dem Mars zu gründen.

      Aber du hast Recht, schließlich wird die Zeit zeigen, wer Recht hatte. Ob es Musk in zehn Jahren noch schafft die Fanbase mit Fantasie bei der Stange zu halten oder ob sie nicht doch die Geduld verliert, weil die Versprechungen immer noch stets „zwei Jahre“ entfernt sind und SpaceX auch nur noch ein weiterer Launch Provider ist.

      Der eigentlich recht anmaßende Vergleich mit den Gebrüdern Wright ist übrigens trotzdem nicht so schlecht. Auch die waren mit ihrer Erfindung nicht die ersten, sie wussten allerdings sie gut zu vermarkten. Sie sind nie über das Experimentalstadium heraus gekommen und haben stattdessen versucht sich die Patente zu sichern um abzukassieren. (Zugegebener Maßen etwas harsch ausgelegt 🙂 )

      1. Vor allem wird imo. sehr oft vergessen, dass es schon vor den Wright Brüdern Luftfahrt gab. Das Datum des ersten Flugs der Kitty Hawk, der 17 Dezember 1903, war übrigens bewusst gewählt. (es handelte sich nämlich um das 121ste Jubiläum des ersten Ballontests der Gebrüder Mongolfier im Jahre 1783.)

        Und gab es zum Zeitpunkt des Wright Erstflugs nicht schon etwas namens Zeppelin….. 😉

          1. Aber bis auf die „Erstflugwürde“ hat das Ganze den Wrights wenig genutzt.

            Technlogisch war die Konkurrenz ihnen schnell haushoch überleben und 10 Jahre später spiele ihr Design in der aufblühenden Flugzeug Luftfahrt eigentlich keine Rolle mehr.

          2. An der Stelle möchte ich allerdings anmerken, dass die eigentliche Leistung der Wrights in der Entwicklung einer sinnvollen Steuerung um die Längsachse (einem Vorläufers des Querruders) bestand. Auf den Fotos der Kisten von Weißkopf kann ich so etwas nicht erkennen. Ohne jetzt die Leistungen dieser Flugpioniere herabzuwürdigen, aber nachdem Lilienthal gezeigt hat, wie man fliegt das dann noch mit einem Benzinmotor zu kombinieren ist nicht so extrem schwierig.

    3. „Traditionelle Raumfahrt“ schon lustig, als würden die Raketen von SpaceX mit Feenstaub oder Warpantrieb fliegen. Die fliegen auch mit dem selben Zeug wie alle anderen.
      Wo ist also der riesige Unterschied zwischen SpaceX und der „traditionellen Raumfahrt“?
      Die Kritiker von Elon mit den Kritikern der Wrights zu vergleichen ist wohl etwas schwierig, weil es sich bei den meisten Leuten hier durchaus um Raumfahrtbegeisterte handelt.

  10. Amazon, Jeff Bezos, Anthologie des Protests und Verträge

    Vor zwei Wochen, als Amazon-Quartalszahlen veröffentlicht wurden, waren die Anlegen hoch zufrieden, das Unternehmen erwirtschaftete im ersten Quartal 2021 einen Nettoumsatz von 108,5 Milliarden und einen Gewinn von 8,1 Milliarden US-Dollar. Damit stieg der Umsatz um 44 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020. Damals erzielte Amazon einen Umsatz von 75,5 Milliarden US-Dollar und gilt als Krisengewinner.

    Als Amazon 1997 an die Börse ging, habe ich etwas später auch Aktien gekauft, damals war aber mein Schwerpunkt auf Optionsscheine, also auf kurzfristige hohe Gewinne. Später als die Amazon-Aktie neue Rekorde aufstellte, habe ich die Papiere immer wieder Verkauft und war vom Gewinn sehr erfreut.

    Fakt: Wenn ein Anleger im Mai 1997 Amazon-Aktien für 2.000 Dollar gekauft hätte, so wäre sein Vermögen heute etwa 4 Millionen Wert. Ja, so entstehen Millionäre. Hohe tägliche Gewinne im fünfstelligen Bereich können wir im Daytrading in 4-5 Stunden erzielen, erfordert keine hohe Geldkonten wie beim Aktienkauf, und ist mentaler besser zu verkraften als jahrelang auf Gewinne zu warten. Hier können wir CFD, Zertifikaten oder Futures handeln, und wer sehr gute Kenntnisse über die Chartgesetzen hat, so macht er nur Gewinne da jede Position ist auch mit engen Stops gegen unerwartete Drehung des Marktes abgesichert, aber das kommt sehr selten vor, so meine Erfahrung. Die monatlichen Gebühren für eine der besten technischen Analysesoftware, wie die ProRealTime, liegen für die Eurex Daten bei etwa 60 Euro, damit kann jeder Aktien, Futures, Forex, Rohstoffe handeln als auch Handelsstrategien erstellen und diese backtesten, darunter zum automatisierter Handel.

    Ja, die Entwicklung von Amazon ist schwindelerregend. Beim Börsendebüt wurde das Unternehmen mit rund 438 Millionen Dollar bewertet, es hatte lediglich 256 Angestellte. Heute ist Amazon an der Börse knapp 1,73 Billionen Dollar schwer.

    Unternehmensgründer Jeff Bezos gilt als der reichste Mensch, mit etwa 190 Milliarden Dollar. Die Analysten trauen dem Kurs auch einiges zu. Die Kursziele reichen bis 5200 Dollar, im Durchschnitt halten die Analysten einen Preis von 4000 Dollar möglich. Derzeit notiert die Amazon-Aktie etwas über 3.000 Dollar. Für mich persönlich ist aber der hohe Aktienkurs (optisch gesehen) zu hoch, hier wäre ein Aktiensplit (1 zu 10 oder 1 zu 20) dringend notwendig. Bei Amazon gab es seit dem Börsengang drei sogenannte Aktiensplits, um die Anteilsscheine optisch zu verbilligen. Wer damals eine Aktie gekauft hat, hat daher mittlerweile zwölf Amazon-Papiere im Depot.

    1. Gwynn Shotwell

    Bereits im Herbst 2016 war Jeff Bezos ernsthaft besorgt über die Fortschritte (oder deren Fehlen) in seiner Blue Origin-Firma. Während die Fortschritte bei New Shepard zunahmen, beobachtete Bezos mit wachsendem Neid, wie SpaceX seinen Falcon 9 auf einer Plattform im Ozean landete. Er sah auch einen wachsenden Konkurrenten, der Missionsstartverträge für die NASA und das Militär gewann. Als Antwort darauf lud Bezos mehrere Führungskräfte von Blue Origin in sein Büro in Seattle ein, um mit ihnen persönlich zu sprechen. Während dieser Besprechungen beschwerten sich die Führungskräfte über schlechte Teamkommunikation, langwierige Besprechungen und fragwürdige Ausgabenentscheidungen. Ein Ingenieur beschrieb das Unternehmen als ein Potemkin-Dorf mit einer dysfunktionalen Kultur, die sich hinter einer gepflegten Fassade verbirgt.

    Dank des Buches „Amazon Unbound“ von Brad Stone kennen wir jetzt einen noch interessanteren Moment aus der Geschichte von Blue Origin, der besonders jetzt unglaublich erscheint, aber wirklich stattgefunden hat. Nach Treffen im Herbst 2016 teilte Bezos dem Präsidenten des Unternehmens, Rob Meyerson, mit, dass er einen CEO für Blue Origin einstellen werde. Laut Stones Buch war dieser Prozess mit einer Anfrage an SpaceX-Präsident und COO Gwynne Shotwell verbunden. Shotwell, die fast seit Gründung im Jahr 2002 bei SpaceX gearbeitet hat, erteilte schnell eine Absage.

    Nach einem Jahr der Suche fand Bezos schließlich Bob Smith, Senior Manager bei Honeywell Aerospace. Smith wurde beauftragt, Blue Origin zu leiten, als das Unternehmen nur wenige hundert Mitarbeiter hatte und es zu einem wichtigen Akteur in der Raumfahrtindustrie machen sollte. Und vor allem wollte Bezos anfangen, Regierungsaufträge zu gewinnen.

    In dem Buch heißt es offen, dass Bezos in dem Bestreben, mit SpaceX zu konkurrieren, den Fehler gemacht hat, Smith für die Stelle einzustellen. Smith rekrutierte Mitarbeiter aus Unternehmen, die nicht für ihre revolutionären Lösungen bekannt sind, in sein Führungsteam, sondern praktizierte traditionelle Lösungen, die im „neuen Kosmos“ gleichbedeutend mit Misserfolg sind. Viele seiner leitenden Angestellten haben für Raytheon, Boeing, Lockheed Martin und Northrop Grumman gearbeitet. Sie haben eine Kultur der Vorsicht gebildet. Teilweise aufgrund des langsamen Entwicklungstempos wurde Blue Origin nach 2016 gewissermaßen noch weniger wettbewerbsfähig mit SpaceX.

    Danach gelang es Blue Origin, wichtige Verträge des Militärs zu verlieren, den Zeitplan für die Schaffung ihrer New Glenn-Rakete zu verschieben und möglicherweise den wichtigsten Vertrag im Rahmen des NASA-Programms für Mondlandemodule (HLS) zu verlieren.

    2. Maria Cantwell

    Übrigens lohnt es sich, genauer zu erzählen, was an den Fronten des Kampfes um diesen Vertrag geschieht.
    Senatorin Maria Cantwell aus Bezos ‚Heimatstaat ist die einflussreiche Vorsitzende des Handelsausschusses des Senats und Vorsitzende einer Kommission, die unter dem Deckmantel eines Anti-China-Gesetzes (Gesetzgebung, die den technologischen Fortschritten der Kommunistischen Partei Chinas entgegenwirken soll) dies wünscht eine Änderung des Plans vorschlagen, die einen zweiten Vertrag mit der NASA für das HLS-Programm genehmigen kann, um Blue Origin die Möglichkeit zu geben, mit SpaceX an dem Programm teilzunehmen.

    Mit der Änderung soll das frühere Berufungsverfahren umgangen und stattdessen ein zweiter Vertrag für das HLS-Programm erstellt werden. Das Überraschendste ist, dass diese Änderung die Bereitstellung von 10 Milliarden US-Dollar im Rahmen des zweiten Vertrags vorsieht. Darüber hinaus ist dieser Betrag vom SpaceX-Vertrag getrennt.

    Interessanterweise sagt der Text des Änderungsantrags nichts darüber aus, wer diesen Vertrag erhalten wird, und sagt nichts über Blue Origin oder Bezos aus. Grundsätzlich bedeutet dies, dass Cantwell einen Deal im Wert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar für ein Unternehmen in ihrem Heimatstaat abschließt, ein Unternehmen, das nach Ansicht der NASA für die Entwicklung der Mondlandetechnologie ungeeignet ist.

    Die 150-seitige Änderung enthält sogar die folgenden Worte: „Spätestens 30 Tage nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes muss der NASA-Direktor Schritte unternehmen, um im Rahmen des HLS-Programms wettbewerbsfähig zu sein, indem er mindestens das Design, die Entwicklung und das Testen von Lösungen finanziert nicht weniger als für 2 Auftragnehmer .“

    Ja, es gibt fast keine Chancen für eine solche Änderung. Darüber hinaus mit einer solchen Finanzierung. Aber das alles zeigt nur eines perfekt: Wie sehr die Entscheidung der NASA den Wunsch und den Stolz einer Person verletzt hat, die mit all ihren Möglichkeiten versucht, auf der Stufe des Zuges zu stehen, der bereits zum Mond rast, steht an Bord seiner Lokomotive Straship geschrieben..

    3. Gelder

    Laut Angaben der SEC verkaufte Jeff Bezos 521.936 seine Amazon-Aktien zu einem vereinbarten Plan für 1,7 Milliarden US-Dollar. Damit belief sich die Gesamtzahl der im Mai in drei Chargen verkauften Aktien auf rund 2 Millionen, was dazu führte, dass er diesen Monat rund 6,7 Milliarden US-Dollar sammelte.

    Bezos verwendet den Erlös zur Finanzierung von Blue Origin. Obwohl, wie sich herausstellt, nicht nur. Kürzlich wurde bekannt, dass er eine der größten Megayachten der Welt in den Niederlanden bestellt hat. Medienberichten zufolge wird eine Dreimastyacht mit einer Länge von 127 Metern Bezos „nur“ 500 Millionen Dollar kosten. Bezos besitzt immer noch etwa 10% von Amazon, und sein persönliches Vermögen wird auf 191 Milliarden Dollar geschätzt. Wäre ein Fusion von Geld (Bezos) und Erfahrung (Musk) für die Raumfahrt vom Vorteil ?

    Bezos plant, den Posten des CEO von Amazon zu verlassen, um sich auf Blue Origin zu konzentrieren. Hier ist jeder Rat teuer. Die Raumfahrtindustrie verzeiht niemandem Verzögerungen, unterschätzte Risiken und grundlegende Fehler. Und nach den neuen Details über Blue Origin zu urteilen, hat es das Unternehmen in seiner Geschichte bereits geschafft, sich all dem zu stellen. Wird sie nach all dem noch in der Lage sein, SpaceX einen echten Kampf aufzuzwingen und eines Tages ihre Städte im Orbit zu bauen? Obwohl Bezos reicher als Musk ist, seine Chancen sind deutlich geringer, aber das ist nur meine Meinung.

    Persönliche Anmerkung:

    Als die NASA das HLS-Programm an Musk vergab, reichte Jeff Bezos ‚Firma Blue Origin daraufhin einen Protest beim US Audit Office ein. Eine andere unterlegene Firma, Dynetics, reichte ebenfalls Protest ein. Dann musste die NASA den Vertrag aussetzen. Bis die Streitigkeiten beigelegt sind, erhält das Unternehmen, dessen Leiter der Unternehmer Elon Musk ist, vom Management keine Mittel für die Entwicklung des Apparats. Senatorin Maria Cantwell hat den Gesetzentwurf geändert, wonach die NASA ein anderes Unternehmen für die Entwicklung des Mondlanders auswählen muss: Sie muss „die Wettbewerbsfähigkeit durch das HLS-Programm (Human Landing System) aufrechterhalten“ und zusätzliche 10 Milliarden US-Dollar (10.032.000.000 US-Dollar) für diese Programme bereitstellen . “ So steht es in den Dokumenten. Möchte auch anmerken, dass der der Kongress nur 25 Prozent der von der NASA für das HLS im Geschäftsjahr 2021 beantragten Mittel zur Verfügung stellte: 850 Millionen US-Dollar statt 3,4 Milliarden US-Dollar. Folglich konnte die NASA nur ein Unternehmen mit dem niedrigsten Gebot von 2,89 Milliarden US-Dollar auswählen.

    Nach diesem neuen NASA-Autorisierungsgesetz muss die NASA das Design, die Entwicklung, das Testen und die Evaluierung von HLS „mindestens 2 Organisationen“ finanzieren. Die Agentur erhält nur 30 Tage nach Inkrafttreten des Gesetzes. Der Rechnungshof (GAO) sollte bis zum 4. August eine Entscheidung treffen. Das GAO kann eine Entscheidung bestätigen oder von der NASA verlangen, ihre Entscheidung zu ändern. Es ist nicht bekannt, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden, ganz zu schweigen davon, dass die NASA nicht über das Geld verfügt, um einen anderen Auftragnehmer zu bezahlen. Das Knappheitsgesetz verbietet Agenturen, Geld auszugeben, das sie nicht haben, d.h. Verträge abschließen, die „nicht vollständig finanziert“ sind. Aus diesem Grund hat die NASA nur ein Unternehmen ausgewählt.

    Der Abgeordnete Frank Lucas, der oberste Republikaner im Ausschuss für Wissenschaft, Raumfahrt und Technologie (SS & T) des Hauses, gab eine Erklärung ab, in der er den Gesetzentwurf des Senats kritisierte, er sagte:

    „Ich bin froh, dass meine Senatskollegen verstehen, wie wichtig es ist, in Forschung zu investieren und die wachsende Bedrohung durch die Kommunistische Partei Chinas zu bekämpfen, aber ich glaube, dass die Bemühungen ebenso konzentriert und strategisch sein sollten wie unser Gegner, um Forschung und Entwicklung zu beschleunigen. Eine Gesetzesvorlage, die Milliarden dazu bringt, besonderen Interessen zu dienen, wird die amerikanische Innovation nicht fördern und nicht mit China konkurrieren. “

    Der Republikaner Todd Young drückte seine Enttäuschung über diesen Prozess aus: „Diese Gesetzesvorlage sollte im Grunde genommen keine Weltraumunternehmen betreffen.“ „Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass es sich um Rivalität mit China handelt, um Überlegenheit, Wettbewerb und Innovation.“

    Was schreiben die Social Media Nutzer, Kyle Emery:

    1. Das ist interessant. Maria Cantwell, die eine Überprüfung der Entscheidung der NASA zum HLS-Programm fordert, hat seit 2005 zahlreiche Spenden von Jeff Bezos erhalten. Amazon (Jeff Bezos) ist der viertgrößte Spender in dieser Tabelle! „Senator Cantwell! Wie können Sie die HLS-Entscheidung der NASA beeinflussen, wenn Sie Geld von der Nationalmannschaft erhalten haben? Es ist sehr klar, dass Sie versuchen, gegen die Entscheidung zugunsten Ihrer Hauptspender Berufung einzulegen. „Im August 2017 hat er (Jeff Bezos) seinen Beitrag zur Kampagne von Senatorin Maria Cantwell aus Washington maximiert.“

    2. Seattletimes schreibt: „Senator Cantwell fordert von der NASA zusätzliches Geld, das Bezos mit einem Mondlandevertrag helfen könnte.“

    3.Arstechnica schreibt: „Der Kongress hat nach Auswahl des Mondmoduls von SpaceX einen Warnschuss auf die NASA abgefeuert.“

    4.spacepolicyonline schreibt „Senatsausschuss genehmigt NASA 2021 Resolution, zweite HLS erforderlich“

    1. und was hat das nun mit HLS zu tun.
      Da könnte ich doch glatt ein Kuchenrezept als Antwort posten. Wäre auch nicht weiter weg vom Thema

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