Sirenen und Nina Warnapp

Loading

Heute nur ein kurzer Blog, dafür morgen noch mal einen kurzen und wahrscheinlich die nächsten Tage auch noch. Bisher war es ja so, dass wenn ich ein Thema hatte, zu dem ich einfach nur eine Meinung habe, zu dem ich nun aber nicht viel erörtern muss oder das ein Sachthema ist, das ich das meistens nie veröffentlichte, oder warte bis mehrere dieser kleinen Themen zusammenkommen, einfach, weil ich mir angewöhnt habe, dass die Blogs eine gewisse Länge haben. Ich schreibe sie mit Libreoffice und gucke das sie so zwischen 2 und 4 Seiten sind, 3 Seiten entsprechen rund 10.000 Zeichen.

Dann kam durch viele längere Posts in den Kommentaren, aber auch das Off-Topic Kommentieren, sprich man setzte einen Kommentar zu einem Thema einfach in einen der letzten Blogs anstatt sich den rauszusuchen, zu dem er passt, bei mir der Gedanke auf eine neue Seite (keinen Beitrag, Seiten sind in der oberen Leiste immer im Zugriff) mit ein paar Kommentarregeln aufzustellen.

Eine Regel wäre, das man pro Kommentar nur ein Thema anschneiden sollte, wenn man also zu vier Punkten was zu sagen hat, macht man vier Kommentare. Der Nutzen ist offensichtlich: so kann die Antwort gezielter sein, man muss sich nicht zu allem äußern und vor allem ist es kürzer. Meine Eigenwahrnehmung ist: wenn ich einen längeren Kommentar sehe, dann lese ich ihn selten, weil ich schon weiß, dass ich dann einen entsprechend lange Antwort schreiben muss und vor allem ist es oft so, dass in diesem Kommentaren dann mehrere Sachen zusammen kommen, dann muss ich mir merken was ich schon alles erledigt habe in der Antwort und was nicht.

Da dachte ich mir: „Hmmm, vielleicht geht es deinen Bloglesern genauso und sie wollen die langen Blogs gar nicht lesen“. Also mal heute einen zu einem einzigen Thema, aber dafür kurz. Es geht um die Warnung mit Sirenen.

Heute war in vielen Gemeinden Warntag, wurden also die Sirenen wieder mal aktiviert. Geklappt hat es nicht überall, aber gerade das will man ja feststellen. Schlimmer ist das es überhaupt nur noch wenige Sirenen gibt, in meinem Heimatort gibt es keine mehr. Die wurden für den Falle eines Krieges angeschafft und dann nach Ende des kalten Krieges weitestgehend abgebaut. Stattdessen sollte es die Warnapp „Nina“ richten. Ich halte das für blödsinnig. Eine solche Warnapp hat sicher ihre Berechtigung. Eine Sirene kann z.B. nicht informieren welchen Alarm es gibt, auch wenn sich dieser meist ableiten lässt wie z.B. bei der Überflutungskatastrophe anhand des Starkregens man sich denken könnte wovor eine Sirene warnt. Vor allem aber gibt eine Sirene keine Ratschläge, was man tun soll. Sie kann auch nicht niederschwellig vorwarnen, wie „Starkregen erwartet, es könnte eine Überflutung geben“, sodass man sich wappnen kann und zumindest wichtige Dokumente griffbereit haben kann, oder eine Tasche mit Kleidung wenn man das Haus verlassen muss.

Vor allem, und nun speziell an Handynutzer: ein Handy ist eben nicht immer verfügbar. Zum einen muss es mal geladen werden, darf nicht immer an sein (z.B. beim Arbeitsplatz) und dann kann es auch mal sein, dass man es gerade nicht dabei hat oder einige Zimmer weiter, wo man es nicht hört. Daneben gibt es trotz „Digitalisierung“ noch weiße Flecken. Ich bin gerade in meinem Ferienhaus in der Nähe von Nesselwang. Dort musste ich als ich den Computer aus dem UG wieder in Betrieb nahm mehrere Google Kontoüberprüfungen für Thunderbird und Chrome absolvieren. Da dies nun immer über eine SMS geht und ich zeitweise überhaupt keinen Balken hatte (ist hier der Normalzustand) war das sehr frustrierend, vor allem weil das jedes Mal nötig ist, obwohl es immer derselbe PC ist, der sich über denselben Provider und Zugangsknoten einwählt. Bei E-Mail Konten sogar zwei Aktivierungen sodass dies als letztes ging weil meist eine SMS nicht ankam und es mussten eben zwei hintereinander sein. Man sollte doch meinen Google könnte sich das mal merken. Von einer weiteren Authentifizierungsmöglichkeit wie z.B. einer persönlichen Frage mal ganz abgesehen. Geschenkt, das Chrome nur eine SMS braucht aber Vollzugriff auf das Google Konto hat. Thunderbird obwohl nur Zugriff auf Gmail aber zwei Aktivierungen. So bremst man die Konkurrenz aus. Also selbst, wenn ich eine Nina Warnapp hätte – ich würde einen Alarm hier nicht mitbekommen, zum Telefonieren fahre ich immer 2 km nach Nesselwang …

Daneben scheint die Warnapp letztes Jahr beim Test ja auch nicht funktioniert zu haben. Bei einer Sirne kann es maximal um ein mechnaisches / elektrisches Problem handeln, das man vor Ort lösen kann, die Ausfallmöglichkeiten sind gering. Bei der Nina Warnapp handelt es sich wenn etwas nicht funktioniert um ein komplexes System, das noch dazu auf zig verschiedenen Geräten mit jeweils unterschiedlichen Betriebssystemversionen arbeiten und wenn etwas nicht funktioniert, dann ist das Problem bundesweit und nicht in einer Gemeinde.

Was macht man zudem bei einem zu alten Smartphone? Schon die Corona-App lief ja nicht auf älteren Geräten und da ist der Nutzen sicher noch größer als bei der Nina-App. Weiterhin muss man die App dauernd weiterentwickeln entsprechend jeweils neuen Betriebssystemversionen von Android und iOS. Billiger ist das auf Dauer sicher nicht, in jedem Falle aber fehlerträchtiger.

Ich weiß ja schon von meinem Blog über den digitalen Impfpass, das wir hier viele technikgläubige Leser haben, daher bin ich mal gespannt was ihr zur Diskussion Nina ↔ Sirenen meint.

Mein Vorschlag: baut wieder flächendeckend Sirenen, vielleicht auch modernisiert, man könnte über verschiedene Tonfolgen für bestimmte Alarme nachdenken, aber nicht zu viele, sonst kann man sich das nicht merken. Was meint ihr dazu, zum Thema Sirenen und kurzer Blog?

8 thoughts on “Sirenen und Nina Warnapp

    1. Nun, beides ist recht wichtig.

      Sirenen können nur ein allgemeines Warnsignal geben, es sei denn der Bürger nimmt seine Eigenverantwortung wahr und bereitet sich geistig auf bestimmte Ereignisse ein. Smartphones sind ziemlich allgegenwärtig. Also deckt man viel ab. Schön wäre es natürlich mitzudenken und zb dann der alten nachberin ohne Smartphone bescheid zu geben.
      Auch in bestimmten Gebieten macht es Sinn sich mit den Verhaltensweisen mal vertraut zu machen. Infos gibt es durchaus.

      Auch diese Empfehlungen bzgl Not Vorrat. Waren sinnvoll. Auch wenn Kritiker da sofort wieder „Krieg“ unterstellten.

      In erster Linie brauchen Menschen wieder ein Bewusstsein für Gefahren.

      In diesem Land sind wir wenig gewohnt. Keine Erdbeben, Hurrikanes, usw.

  1. Wenn ich mich richtig erinnere gibt es sogar ein Paar verschiede Tonfolgen für Sirenen. Z.B. glaune ich sind lange Töne für Großbrand und kurze Katastrophenalarm. Aber da das Jahrzehnte lang nicht mit der Bevölkerung eingeübt wurde weiß das heute eigentlich niemand mehr.
    Dabei finde ich Sirenen auch heute noch sinnvoll. Abgesehen davon, dass die App auch kaum jemand auf dem Handy hat.
    Besonders in der Nähe vom Chemiewerken können die Anwohner direkt angewiesen werden die Bude dicht zu machen. Danach kann man sich ja z.B. über die App näher informieren.

  2. Sirenentests werden bei uns regelmässig durchgeführt.
    Vorgängig wird dies in den Medien publiziert und gleichzeitig wird wieder das Verhalten im Ernstfall komuniziert.
    Es ist sicher kein vollkommendes System, hat sich aber in der Regel bewährt
    Es wurde in den letzten Jahrzehnten nie wesentlich verändert und gehört schon fast zum Kulturgut.

    https://www.ch.ch/de/alarmierung/

    Grüsse
    C

  3. Sirenen sind ein gutes Beispiel, dass „Föderalismus“ nicht wirklich funktioniert. Früher waren die Sirenen Eigentum des Bundes und es wurde jeden Samstag 12 Uhr ein „Probealarm“ gefahren. Analog zum Morsen, gab es unterschiedliche Tonfolgen, die vor unterschiedlichen Gefahren gewarnt haben oder auch einfach nur eine Alarmierung darstellen konnten. Die Sirenen konnten auf speziellen Frequenzen im Bedarfsfall, notfalls sogar bundesweit, angesteuert werden!

    Da uns die die Liberalen und Anhänger des Kapitalismus vor Staatsausgaben aller Art „schützen“ wollen, wurde dann irgendwann deren Betrieb durch den Bund eingespart und die einzelnen Sirenen den Gemeinden überlassen. Wenn die Sirenen heute vor Ort nicht funktionieren, liegt das an den jeweiligen Kommunen, falls die Sirenen überhaupt noch existieren und nicht entfernt wurden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.