Space Nachlese für die letzten Monate

Ich habe lange Zeit keine Nachlese mehr bei SpaceX gemacht. Der Grund ist relativ einfach, es gibt zwar jede Menge Starts für Starlink, sodass die Firma wohl auf einen neuen Jahrrsrekord zustrebt aber nichts neues vom Starship, das doch eigentlich schon lange seinen Jungfernflug haben sollte.

Gut eine Meldung gibt es bei einem Probefeuern der ersten Stufe gab es ein Feuer. Dies wird sicher noch spannend, wie bei der N-1 gibt es keine Möglichkeit die Stufe bei vollem Schub zu testen, kein Teststand ist für diesen Schub ausgelegt. An die N-1 erinnert so nicht nur die Anzahl der Triebwerke in der ersten Stufe sondern auch das man sie erst im Flug erproben kann.

Die wichtigste Meldung ist wohl die, dass man nun etwas mehr über die zweite Generation von Starlink Satelliten weiß. Wobei „Generation“ als Begriff bei SpaceX ja sowieso schwer anwendbar ist. Ich mache es eher an den genehmigten Konstellationen fest:

  • Derzeit arbeitet SpaceX an den ersten genehmigten Flotten, insgesamt 4.400 Satelliten
  • Die nächste Erweiterung erlaubt es SpaceX dies auf 12.000 Satelliten zu erweitern
  • Und die zweite Generation umfasst weitere 30.000 Satelliten,
  • das sind dann insgesamt 42.000 Satelliten.

Die Satelliten für die 30.000 Ausbaustufe sind 1,25 t schwer und 7 m lang. Damit dürfte klar sein wofür SpaceX sein Starship braucht. Wie bei der Falcon 9 primär für den Eigenbedarf, nicht um zum Mond zu fliegen, oder auf dem Mars zu landen oder suborbitale Passagiertransporte durchzuführen oder überhaupt für andere Kunden. Die Satelliten haben eine Lebensdauer von5 Jahren, das passt auch zu den Erfahrungen wonach von 3.000 Satelliten sind noch 2.750 im Orbit und 2503 aktiv sind, wobei man bedenken muss, das die meisten nicht mal ein Jahr im Orbit sind. Bei 30.000 Satelliten muss man so pro Jahr 6.000 hochschießen, will man die Konstellation erhalten, das sind dann 7.500 t was bei 16 t Maximalnutzlast der Falcon 9 (die sie beim letzten Starlinkstart erreicht hat) unter optimalen Umständen 12 Satelliten pro Start entspricht. Dann müsste eine Falcon 9 500-mal pro Jahr starten, was selbst bei der derzeitigen Startrate kaum erreichbar ist. Bei einem Starship reduziert sich das (wenn man annimmt das die 100 t Nutzlast genau sowenig erreicht werden wie die 23 t der Falcon 9 ) bei maximal 55 Satelliten pro Start auf rund 110 Starts pro Jahr. Damit ist auch klar, das dieses Ding nur dafür da ist, diese ehrgeizigen Pläne umzusetzen, nicht um die Raumfahrt billiger zu machen oder ihr Spektrum zu erweitern. Schade, ich hätte es so gerne gesehen, wenn Elon Musk mal zum Mars aufbricht. Wäre das nicht schön? Er könnte in einer Reihe mit Neil Armstrong stehen, als erster Mensch auf dem Mars…

Zurück zu Starlink, nun sollen Falcon 9 die Starships ergänzen, eventuell werden die Satelliten dafür leichter. Wer sich nun fragte, warum man nicht die Falcon Heavy einsetzt? Nun man wird sie aus demselben Grunde nicht einsetzen wie schon bei der ersten Starlink-Generation: Die Nutzlastverkleidung ist zu klein. Es ist dieselbe wie beider Falcon 9 und die ist schon bei einem Starlink Start voll gefüllt. Sie kommt inzwischen auch nur selten zum Einsatz aus dem gleichen Grunde. Eigentlich nur bei Hochenergiemissionen wo die Nutzlast klein genug ist wie z.B. den beiden NASA Starts Psyche und Europa Clipper.

Nachdem wir schon von einer Email wissen, das es mit den Finanzen von Starlink nicht so gut steht und Musk daher auf diese zweite Phase setzt die robuster sein soll, erfährt man bei einer abgelehnten Förderung über 900 Millionen Dollar einiges über das System. Starlink hätte um die Förderung zu bekommen demonstrieren müssen , das sie 100 MBit Downlink und 20 MBit Uplink im Durchschnitt erreichen. Die vielen Starts haben die Downlinkrate um 38 Prozent auf 90,55 Mbit/s erhöht, aber die Uplinkrate fiel von 16,29 Mbps auf 9,33 Mbps. Dabei erfährt man, dass Starlink derzeit weltweit nur 643.000 Abonnenten hat. Bei über 3.000 Satelliten müssen rund 200 Abonnenten einen Satelliten finanzieren – ob diese Rechnung wirtschaftlich aufgeht?

Ungemach gibt es auch an anderer Stelle. Starlink kann im Weltall ja Laserlinks benutzen oder unbenutzte Frequenzbänder wie das V-Band, aber die Verbindung zu den Bodenantennen muss in Frequenzen geschehen die zuverlässig funktionieren, möglichst wenig vom Wetter beeinträchtigt werden. Solche Frequenzen sind rar, deswegen gab es ja schon seit Jahren Proteste und Einwände seitens anderer Satellitenoperateure. Nun gibt es Ungemach in den Staaten. Der 5G-Operateur Dish Network will im 12 GHz Frequenzband sein 5G-Netz ausbauen und das stört den Empfang von Starlink. SpaceX rief die Nutzer sogar auf, direkt die FCC anzuschreiben. Hmm, das gabs doch schon mal vor ein paar Jahren als SpaceX meinte sie bekämen zu wenige Starts seitens des Dod, nur sollten da die Volksvertreter angeschrieben werden. Andere Unternehmen wehren sich ja eher mit konkreten Fakten. Das ganze ist eben das Kernproblem aller Satelliten. Sie stehen in Konkurrenz zu irdischen Diensten. Es wird immer billiger sein, Kabel zu verlegen oder Mobilfunkmasten aufzustellen und wenn es einen solchen Mast gibt der im gleichen Frequenzband arbeitet dann ist dessen Signalstärke eben viel stärker. Verbindungen über Satellit – egal ob Starlink, Oneweb oder geostationäre Satelliten – sind eben nur eine Alternative, wo das irdische Netz nicht gut ausgebaut ist. Und man kann damit rechnen das diese Lücken kleiner werden. Die Forderung von SpaceX Dish Netwirk zu verbieten ihr 5G Netz auszubauen, bedeutet im Prinzip, das man die Bewohner einer bestimmten Region daran hindert eine andere, wahrscheinlich günstigere Alternative zu nutzen. Wer sich erinnern kann – vor Jahren gab es genau dieselben Einwände von den Betreibern geostationäre Satelliten die befürchteten das die Starlink Satelliten ihre Verbindung stören würden.

Denn die Preise hat SpaceX schon erhöht. Die monatlichen Preise von 99 auf 110 Dollar und die für die Antenne von 499 auf 599 Dollar. Starlink Premium mit doppelter Geschwindigkeit, aber physikalisch bedingt gleicher Latenz kostet das fünffache des normalen Starlinks – 500 Euro pro Monat, 2500 Euro für die Antenne, jährliche Kosten von 6000 Euro. Dafür gibt es maximal doppelte Geschwindigkeit, die ja so wissen wir von der FCC-Untersuchung nicht mal erreicht wird.

Die Problematik der nur einmal vergebbaren Frequenzen gibt es überall. Zu SpaceX Unbill ist es so das viele Städte in den USA noch keine Frequenzfreigabe vergeben haben. Und hier dürften wohl die meisten Kunden zu suchen sein.

Währenddessen gibt es auch ohne Starts Neuigkeiten von OneWeb. Zum einen wird die Firma nun mit Eutelsat verschmolzen. Eutelsat ist ein europäischer Satellitenbetreiber, der bedeutendste Anbieter in Europa und der drittgrößte Weltweit. Sie hat eine Kooperation mit Gogo eingegangen die Flugzeuge mit Satellitenantennen ausrüsten. Oneweb hat einen sehr großen Vorteil gegenüber Starlink – es eignet sich viel besser für schnell bewegende Objekte. Bei Startlink geht das nur bei Schiffen die relativ langsam sind. Trucks oder Flugzeuge sind außen vor. Trotzdem muss man bei Starlink extra zahlen wenn man die Antenne z. B. Zum Campen mitnimmt, also von einem neuen Standort aus sich einloggt. Ich halte daher Onewebs Geschäftsmodell für besser überlegt. Denn bei beweglichen Objekten, vor allem welchen, die in Regionen mit schlechtem Empfang unterwegs sein können, gibt es keine Konkurrenz und da wir hier von Businesskunden reden wie Airlines, Betreiber von Lastwagen, kann man hier auch deutlich mehr für den Service verlangen. Der wohl zuverlässigste Kunde und einer bei dem die Preise praktisch keine Rolle spielt ist das Militär. Eine Kooperation mit dem australischen Militär und Oneweb gibt es ja schon.

I mmerhin soll die nächste Generation von Starlink Satelliten ja fähig sein von Smartphones Signale zu empfangen.- Da gab es vor wenigen Tagen eine PK von dem Chef der US-Tochter von T-Mobile und elon Musk, positioniert vor Modellen von Starship und Superheavy. Musk hat wohl die Paradoxie nicht erkannt wenn er vor dieser Kulisse mit dem Aufdruck „Occupy Mars“ auftritt. Also der Jungfernflug des Starship verzögert sich schon seit Jahren, Fortschritte sind nicht zu vermelden, und frühere Pläne auch nur mal unbemannt zum Mars aufzubrechen wie schon vor elf! Jahren die Red Dragon landeten schnell im Müll. Dabei göne ich es Musk so, er sollte der erste sein der zum Mars aufbricht. Er hat das wirklich verdient. Aber der Jungfernflug verzögert sich weiter. Wenn Musk selbst schreibt: „Will require insane work by many super talented people“ und man weiß, dass keine Firma auf der Welt, auch SpaceX nur Leute hat die super-Talentiert sind und dauernd mehr arbeiten wollen als sie müssen, dann dürfte ihm klar sein, dass es wohl dieses Jahr nichts mehr wird. Auch an anderer Front droht Musk Unbill. Er meint wohl, nur im Büro können man arbeiten und Home Office wäre nur eine Ausrede fürs Faulenzen. Anscheinend ist die Arbeit bei Tesla so schlecht, das er anders sie Leute nicht dazu bekommt zu arbeiten. Meiner Erfahrung nach und das höre ich auch von anderen, ist es so das man zu Hause bei Arbeit die man gerne macht eher effektiver ist als im Büro. Man kann sich die Arbeit frei einteilen, kommt in Pausen oft auf neue Ideen oder erholt sich zumindest und es gibt wenn man es wirklich gut organisiert auch weniger Ablenkungen. Im Büro muss man nicht nur Arbeiten man kann auch surfen ode Mails lesen. Schon 1987 hatte Larry Laffer einen Boss-Key, sollte man wieder einführen, würde sicher einem Browser oder Emailprogramm leicht die Marktführerschaft einbringen.

Von dem Starship, das auf dem Mond landen soll gibt es auch Neuigkeiten. Das für die Summe ein vollwertiger Lander gebaut wird, wie bei den anderen Konkurrenten, ist nun keine Rede mehr. Das Staeship sollte nur ein „Skelett“ sein. Es soll nur noch zeigen, das es landen kann. Es soll weder zurückfliegen können, noch scheint vorgesehen sein das eine Besatzung die Mission überlebt (bei einer Nur-Landung wird sowieso keine Besatzung an Bord sein). Und obwohl noch kein Starship geflogen ist, nicht mal bis in den Erdorbit, soll der bemannte Start 2025 erfolgen – ein Jahr später als letztes Jahr. Für SpaceX bedeutet das eine enorme Vereinfachung. Nicht nur im Design des Landers, sondern auch in den Tankflügen. Denn das reduziert die Masse die man auf dem Mond landen muss auf ein Drittel. Anstatt einem Dutzend Tankflügen kommt man also mit vier bis fünf aus. Es scheint das die alte SpaceX-Taktik, erst mal ein niedriges Angebot zu machen und dann wenn man den Auftrag bekommt sukzessive alles zu verteuern funktioniert – nur etwas anders. Da es nicht mehr Geld gibt, reduziert man eben die Anforderungen. Woanders klappt die Taktik auch. Vor wenigen Tagen gab es einen neuen Vertrag über fünf Missionen zur ISS. Die haben einen Umfang von 1,4 Mrd. Dollar oder 288 Millionen Dollar pro Mission. Der letzte Abschluss, der gerade mal sechs Monate her ist. war schon 259 Millionen Dollar pro Flug teuer und die ersten vier Missionen gab es als Bestandteil der Entwicklung noch für 150 Millionen Dollar pro Flug.

Zurück zur PK von T-Mobile und SpaceX. Für die Smartphonenutzer wird es erst mal keinen Geschwindigkeitsboots geben. Geplant sind 2 bis 4 MBit pro Zelle, Benutzer sollen anfangs nur SMS senden oder Bilder verschicken können – bei denen spielt die Verzögerung keine Rolle, und auch später sind dann nur Gespräche gedacht nicht Hochgeschwindigkeits-Internet. Ist auch klar, schaut man sich die Sendestärke und Antennengröße bei einem Handy an und vergleicht das mit einer Starlinkantenne. Das wird dann einige weiße Flecken in den Usa beseitigen – 23 Prozent der Fläche haben dort keinerlei Netzabdeckung, aber es wird nicht der Gamechanger im mobilen Geschäft sein.

Auch sonst musste Musk eine Niederlage hinnehmen. So hat er für 7,9 Milliarden Dollar Tesla Aktien verkauft, falls Twitter auf die Übernahme besteht. Dabei ist der Kurs von Tesla derzeit niedrig. Sie hat wie alle Aktien seit dem Ukrainekonflikt verloren, aber deutlich stärker als bundesdeutsch Automobilaktien, obwohl die horrenden Spritpreise ja eigentlich für die Hersteller von Elektroautos spricht. Noch mehr verwundert mich das Twitter auf die Übernahme besteht. Dem Unternehmen muss es wirklich schlecht gehen, schließlich ist Musk nicht als angenehmer Chef bekannt (siehe oben).

Soviel für heute von SpacEx. Am Montag melde ich mich zu einem besonderen Jubiläum.

28 thoughts on “Space Nachlese für die letzten Monate

  1. Tja, mal sehen wann unser alter amerikanischer Freund mit seiner üblichen „Gegendarstellung“ kommt.

    Aber heute ist in Sachen Raumfahrt sowieso erstmal Artemis dran.

  2. „Trucks oder Flugzeuge sind außen vor.“
    Eine kurze Google Suche ergab Artikel über Tests mit Flugzeugen. Ich meine gelesen zu haben das die Falcon 9 Antennen für Starlink bekommen hat. Es gab Beschwerden das Starlink Nutzer ihre Geräte während der Fahrt benutzen und SpaceX das nicht unterbindet obwohl keine Genehmigung dafür vorliegt.
    Mir ist klar das dies nicht heißt das Starlink in Raketen oder Flugzeugen jederzeit perfekt funktionieren wird. Die Live Übertragungen der Falcon 9 Starts haben nach wie vor Unterbrechungen der Übertragung. Aber es deutet darauf hin das SpaceX Flugzeuge als Markt für ihre Dienste betrachtet.

  3. „Startlink this only works for ships that are relatively slow. Trucks or planes are out of the question.“: Again you’re making up lies as you go along, a simple google search would show many Starlink tests on airplanes:

    https://www.wsj.com/articles/delta-air-lines-tested-spacexs-starlink-internet-for-planes-delta-ceo-says-11650316287

    https://www.cnbc.com/2022/04/25/spacex-signs-hawaiian-airlines-for-free-starlink-wi-fi-on-flights.html

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-11-30/spacex-s-starlink-is-testing-internet-service-for-aircraft

    https://www.cnbc.com/2021/03/12/spacex-prepares-for-air-force-test-of-starlink-satellite-internet.html

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    The rest of the article is full of FUDs as well, such as „It seems that the old SpaceX tactic of making a low offer first and then gradually raising the price when you get the order works – just a little differently.“, the fact that NASA doesn’t require Starship HLS to demonstrate liftoff has nothing to do with SpaceX, NASA’s requirement was written this way. And it has been this way since the start of HLS program in 2019, long before NASA even selected Starship: https://spaceflightnow.com/2019/10/07/nasa-opens-competition-to-build-human-rated-lunar-landers/

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    And „They’re worth $1.4 billion or$288 million per mission . The last graduation, which was only six months ago. was $259 million per flight, and the first four missions as part of development were still $150 million per flight.“ is a lies as well.

    For starters, the operational missions NASA bought as part of the development (called PCM Post-Certification Mission) are SIX missions, not four, and the average price for them is $220M or $55M per seat, not $150M: https://www.space.com/spacex-boeing-commercial-crew-seat-prices.html

    Also while NASA did pay $259M per mission 6 months ago, that is for the missions to be flown around 2024 and 2025, while the 5 missions in the latest purchase goes all the way to 2030, you do realize there’s going to be inflation between 2025 and 2030? Assuming 2% inflation per year, 5 years of inflation would increase $259M to 259 * (1.02)^5 = $286M, very close to what SpaceX charged NASA for this time.

    Finally, even the SpaceNews article you quoted shows that SpaceX’s latest and highest price for missions several years away is still much cheaper than Boeing or Russians current price: „That price is significantly less than alternatives. NASA paid as much as $86 million for Soyuz seats in past contracts directly with Roscosmos. The same OIG report estimated a per-seat cost on Boeing’s CST-100 Starliner of $90 million under that company’s CCtCap contract.“

  4. Die Feindseligkeit des Autors gegenüber SpaceX finde ich irgendwie befremdlich. Ist es nicht gut, wenn eine private Firma auf eigene Initiative eine Schwerlastrakete entwickelt?

    1. Aber nein, es ist toll, wenn SpaceX eine Schwerlastrakete für eigene Zwecke baut, damit sie Tausende Satelliten starten kann die eine Gefahr für andere Satelliten sind. Das meint auch die NASA:
      https://www.space.com/nasa-collision-risk-starlink
      und
      https://www.timesnownews.com/technology-science/elon-musks-growing-number-of-starlink-satellites-are-polluting-hubble-telescopes-vision-nasa-raises-concern-with-fcc-article-93819765

      1. Genau das ist die Art von Kommentar, die ich meine. Es ist schlecht eine Rakete zu entwickeln, weil damit Satelliten gestartet werden sollen? Man könnte ja meinen, dass Raumfahrtinteressierte so etwas unterstützen würden.

        1. Es dient dazu einen Mann reicher zu machen, dafür haben alle die Wissenschaft im Weltraum betrieben oder eine Raumstation unterhalten ein erhöhtes Risiko.

          Wenn due den Links folgst siehst Du das dies nicht nur meine Meinung ist sondern auch der NASA. Oder frag mal Astronomen nach ihrer Meinung über Starlink.

          Wenn wir von einem neuen Düsenflugzeug reden würden, das viel größer und lauter als alle anderen wäre und das dafür sorgen würde, das Du weil es so oft startet keine ruhige Minute mehr hast, wärst Du dann derselben Meinung?

          1. Es dient wohl vor allen Dingen dazu, Menschen mit Internet zu versorgen, die es momentan nicht auf andere Weise gestellt bekommen. Ist es nicht genau das, was man als Raumfahrtinteressierter unterstützen sollte? Eine erweiterte Nutzung des Weltraums? Oder wünscht du dir, dass es in der Raumfahrt keine Veränderung gibt? Dass wir in 50 Jahren immernoch ein paar geostationäre Satelliten starten und einige wenige Menschen ins All bringen und sonst nichts?

          2. Falsch. Bei den Preisen können sich die Menschen wir wirklich kein Internet haben und in den Entwicklungsländern leben Starlink gar nicht leisten.
            Wenn dem so wäre – das System ist ja schon voll funktionsfähig – gäbe es auch mehr als 463.000 Abbonenten. Es ist ein System für Leute die 1200 Euro Pro bzw. 6.000 Euro pro Jahr für eine bessere Verbindung zahlen. Das ist eine vermögende Elite.

          3. Wo habe ich etwas über Entwicklungsländer gesagt? Wie schon geschrieben, werden 460.000 Menschen mit besserem Internet versorgt. Was ist schlimm daran?

          4. Schlimm daran ist das diese Leute ale schon Internet haben. Sie stammen alle aus Industrieländern und suchen eine bessere Abdeckung für ihr Ferienhaus oder ihre Luxusyacht, denn bei dicht besiedeltem Gebiet ist es heute ja schon gut ausgebaut.

            Nur damit sie noch besseres Internet haben steigt die Gefahr von Kollisionen sowohl für die ISS wie auch andere Satelliten exponentiell an, Astronomen können kaum noch Bilder aufnahmen ohne das diese Satelliten ihre Spuren hinterlassen. Das steht alles in den verlinkten Artikeln drin. Erst lesen, dann Fragen stellen.

            Die Argumentation erinnert mich an die von Parteien die sagen „Was ist schlecht daran wenn die Steuern gesenkt werden“ und dabei nur an ihre Klientel denken die viele Steuern zahlen weil sie gut verdienen. Es nützt dann aber den Wenigverdienern nichts und die die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind bekommen weniger Geld, weil der Staat ja weniger Geld einnimmt. Die Taktik der Frage ist die gleiche, man fragt was etwas an sich positives denn schlecht sein kann, und verschweigt die damit verbundenen Nachteile für andere.

          5. Der Nutzen den momentan 460.000 Menschen, und zukünftig wohl Millionen, davon ziehen wird von dir also komplett entwertet dadurch, dass es möglicherweise zu Problemen mit der Astronomie und der ISS kommt? Sollen wir jetzt jegliche Aktivitäten einstellen die zu irgendwelchen Externalitäten führen? Damit hier überhaupt eine Bewertung stattfinden kann müssen die Schäden erstmal quantifiziert werden. Und NASA ist ja sowieso bestens aufgestellt um entsprechende Kosten auf SpaceX abzuwälzen, schließlich sind sie momentan der größte Kunde von denen.

            Aber das spielt alles keine Rolle, denn NASA hat diese Argumente garnicht vorgebracht. In dem von dir verlinkten Artikel ist eine ganz andere Rede:

            The aim of the letter is not to ‚complain‘, the purpose is to provide a „better understanding of NASA’s concerns with respect to its assets on-orbit and to further mitigate the risk of collisions for the benefit of all involved.“ says NASA, „NASA wants to ensure that the deployment of the Starlink Gen 2 system is conducted prudently, in a manner that supports spaceflight safety and the long-term sustainability of the space environment.“

            Sprich, NASA ist garnicht dagegen, sie will lediglich, dass SpaceX sich von ihnen Feedback einholt.
            Daher nochmal zurück zu meiner Ausgangsfrage: Wie stellst du dir die Raumfahrt zukünftig vor? Sollen wir weiterhin nur ein paar Satelliten und Sonden starten, um ja nicht die bereits Bestehenden zu gefährden?

            Momentan erscheint mir dieser Blog so, als würde jemand über Flugzeuge schreiben und sich gleichzeitig für die komplette Einstellung der Luftfahrt einsetzen.

          6. Das ist keine Theorie. Es gab schon Kollisionen durch Satelliten und einen Beinahezusammenstoß mit einem Starlink satelliten, bei dem SpaceX nicht reagierte.

            https://www.esa.int/Space_in_Member_States/Germany/ESA-Satellit_Aeolus_weicht_grosser_Konstellation_aus

            Genauso ging es der chinesischen Raumstation:

            https://spacenews.com/chinas-space-station-maneuvered-to-avoid-starlink-satellites/

            SpaceX tut nichts um Kollisionen zu vermeiden, obwohl sie mit den vielen Satelliten der Verursacher sind. Verantwortliches Handeln sieht anders aus.

            Es gibt bisher 6.000 Satelliten im Erdorbit die nicht von SpaceX stammen. Das das Risiko bei 42.000 weiteren Satelliten um den Faktor 7 steigt ist klar. Und es geht nicht nur um die ISS, betroffen sind alle. Der Schaden für alle ist erheblich größer als der für einige Hunderttausend Nutzer.

          7. „Das das Risiko bei 42.000 weiteren Satelliten um den Faktor 7 steigt ist klar.“

            Nein, das ist nicht klar. Was ist das denn für eine Milchmädchenrechnung?
            Die Gefahr hängt zunächst einmal von der Bahn der Satelliten ab. Da die Starlink Satelliten einer Kreisbahn folgen, besteht eine Gefahr für die ISS nur beim Auf- und Abstieg. Für Satelliten mit elliptischer Bahn nur, wenn Sie die Höhe der Starlink Satelliten kreuzen. Und für Satelliten mit höherem Perigäum besteht garkeine Gefahr.

            Weiterhin ist der Vergleich mit anderen Satelliten Humbug. Eine relevante Vergleichsgröße wäre hier die Anzahl an Bruchstücken. Diese beträgt in der Größe ab 1cm bereits rund eine Million. Und diese reagieren auch nicht, wenn sie auf Kollisionskurs mit einem Satelliten sind.

            „Der Schaden für alle ist erheblich größer als der für einige Hunderttausend Nutzer.“

            Welcher Schaden wäre das denn?

          8. 42.000 Satelliten haben eine Lebensdauer von 5 Jahren und kruzen alle Bahnen zwischen 300 km beim Aussetzen und 1372 km beim langsamen Hoch Spiralen und deorbitieren. Die Gefahr in dieser Phase ist viel größer als bei einer konstanten Bahn. Beide Vorfälle bisher fanden ja bei diesen Manövern statt und nun reden wir von über 8.000 Hochspiral und 8.000 Deorbitmanöver pro Jahr.

          9. Das Problem ist das Du es nicht erkennst. Entweder aus Fortschrittsgläubigkeit, oder SpaceX-Naivmus. Das war mein letzter Kommentar dazu, zumal Du die gleiche Taktik wie Moon Hoaxer einschlägst nämlich dauernd neue Fragen zu stellen anstatt selbst nach Antworten zu suchen.

          10. Was ist mit Unternehmen? Für die könnte es sinnvoll sein sich Starlink selbst bei vorhandenen anderen Möglichkeiten als Backup zuzulegen. Es gab Zeiten da war auch in Deutschland der Internetanschluss so teuer das sich kaum einer einen gegönnt hat. Da gab es Internet Cafes. Selbst in Afrika kann man sich Starlink leisten wenn man den Zugang teilt.
            So wie die Leute rumjammern das sie kein Starlink bekommen können obwohl sie es haben wollen gehe ich davon aus das es an Kapazitäten ( Satelliten und Fertigung Dish ) fehlt und nicht an Nachfrage.
            Es wäre auch unlogisch die V2 Satelliten ins Spiel zu bringen wenn es an Nachfrage fehlt.

          11. Die Frage ist soll Starlink dazu dienen Elon Musk reicher zu machen, oder aber soll Starlink einen Teil dazu beitragen damit Elon Musk seinen Traum von einer Basis auf dem Mars Finanzieren kann. Ich halte Elon für ausreichend verrückt das letzteres der Fall ist.

            Grundsätzlich ist meine Meinung zu Starlink auch eher negativ. Vodengebunden macht für Internet fast immer mehr Sinn. Allerdings gibt es gleich mehrer andere Anbieter die ähnliches aufbauen wollen, scheint also was drann zu sein an dem Konzept. Dazu hat man mit dem US-Militär einen Finanzstarken und großen Kunden. Der hat mit Iridium ja schon mal ein ganz grob vergleichbares Netz gerettet.

            Beim Starship ist meine Meinung auch zwiegeteilt. Ich finde es super wie SpaceX mit der Falcon 9 gezeigt hat das man eine erste Stufe wiederverwendbar bauen kann und das Sinn macht. Ich hoffe das gelinkt SpaceX beim Starship dann für die gesammte Rakete. Wenn die angegeben Leistungsdaten nur halbwegs passen wären mehr oder weniger alle andere Raketen auf einem Schlag veraltet. Technisch halte ich aber mindestens das Landeverfahren für Ambitioniert/Risikoreich.

            Ich träume von Raumstationen und Generationenschiffen mit künstlicher Schwerkraft. Viele Jahrtausende hat die Menschheit „weiße Flecken“ auf den Landkarten zu entfernen. Das geht auf der Erde nicht mehr, also müssen wir in den Weltraum. Mit Ariane 6 oder SLS ist man weit davon entfernt. Mit dem Starship hoffentlich auf dem richtigen Weg.

      2. Bernd müsste eigentlich wissen das einige der Gründe für die hohen Kosten der SLS die geringe Anzahl von Starts insgesamt und die niedrige Starthäufigkeit pro Jahr ist.
        Da Fremdaufträge für Starship eher selten sein werden imho ist es logisch das SpaceX nach Wegen sucht Starship möglichst viel und oft zu starten damit es wirklich billig wird.
        Starlink ist perfekt für diesen Zweck weil die Errichtung und Unterhalt viele Starts benötigen.
        Die Entwicklung einer Schwerlastrakete dürfte ohne einen solchen Einsatzzweck für private Unternehmen nicht möglich sein.
        Ich stimme also den Kommentaren zu die darauf hinweisen das eine Rakete wie Starship ohne eine Anwendung wie Starlink nicht wirklich möglich ist.
        Mal sehen wieviele Starts SLS hat. Mehr als 13?

    2. Die Entwicklung einer Schwerlastrakete ist durchaus positiv. Vorausgesetzt sie wird nicht mißbraucht um anderen zu schaden.
      Der große Raketensprenger meint ja, die Astronomen sollen doch einfach ihre Fernrohre in Satelliten einbauen. Aber wer trägt die Kosten dafür? Wenn es gerecht zugeht der Verursacher. Dann wird die Schwerlastrakete schon dafür gebraucht. Falls sie jemals fliegt.

      1. Ja, dann soll SpaceX die tragen. Wobei mir nicht ganz klar ist, welche Kosten das sein sollen. Welcher Anteil des Nachthimmels wird den Astronomen denn genommen?

  5. Wir müssen an den Punkt kommen das sich Raumfahrt so trägt wie die Automobilwirtschaft. Also zumindest das Geschäft mit den Trägerraketen. Das ist zwar nicht sonderlich romantisch doch selten wir bedenken das wir in keiner Planwirtschaft leben und die totale Pionierleistung hinter uns liegt. Anfangs konnten sich auch nur staatliche Stellen Computer leisten, dann kamen die Computer für die mittleren Betriebe und heute hängen die an jedem Handgelenk. Du hörst Dich manchmal an wie die Manager die damals geschätzt haben das es einen Weltbedarf von vielleicht 50000 Computern gibt.

  6. Das ganze Starlink-Dingen ist eine gewaltige Rohstoffverschwendung mit geringem Nutzen.
    Die Kosten kriegt der doch nie wieder rein. Dazu noch die geringe Lebensdauer der Satelliten. Von der optischen Verschmutzung des Himmels und der Kollisionsgefahr gar nicht zu reden. Das Dingen ist völlig sinnfrei.

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