RT-1 und RT-2

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Bei der Entwicklung der Technologie für ICBM verlief die Entwicklung in den Fünfziger Jahren des 20-sten Jahrhunderts zuerst parallel in den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Den ersten Exemplaren, die flüssigen Sauerstoff als Oxidator nutzten und aufgrund dessen Eigenschaften nicht dauerhaft betankt und damit einsatzbereit bleiben konnten, folgten Raketen mit lagerfähigen Treibstoffen. Diese erste Generation waren bei den USA die Atlas und Titan I, in der Sowjetunion die R-7 und R-9. Dem folgten sehr schnell die zweite Generation mit Treibstoffen, die lagerbar war, also bei den Temperaturen in den Silos nicht verdampfen. Das war bei den USA die Titan II und bei der Sowjetunion die R-16 und UR200.

Doch schon 1958, also noch während die Atlas ihr Entwicklungsprogramm durchlief, studierte das US-Verteidigungsministerium die Minuteman-Feststoffrakete. Parallel wurde in den USA die erste Feststoffrakete für U-Boot-Stationierung, die Polaris entwickelt. Die Minuteman I wurde ab 1962 stationiert, gefolgt 1965 von der Minuteman II und 1070 von der MIRV-fähigen Minuteman III. Alle drei waren Feststoffraketen, viel kleiner als die bisher eingesetzten Raketen mit flüssigen Treibstoffen. Die Sowjetunion setzte dagegen weiter auf mit lagerfähigen flüssigen Treibstoffen angetriebenen Raketen. Das sowjetische Gegenstück zu den in großen Stückzahlen stationieren Minuteman wurde die kleine UR100. Sie wurde später durch weitere ICBM mit flüssigen Treibstoffen wie die UR100N und MR-UR100 abgelöst. Eine zweite Linie setzte auf sehr schwere Raketen, die einen Sprengkopf mit einer Sprengkraft von 10 MT TNT-Äquivalent oder mehr transportieren konnten. Dies waren die R-36 und R-36M. Continue reading „RT-1 und RT-2“