Ein Kommunikationsproblem Teil 2

So, nun geht es weiter mit der Lösung des Kommunikationsproblems, das ich gestern andiskutiert habe.

Zuerst einmal kann man funktechnisch einiges verbessern. Die US-Sonden hatten nur wenige Watt Sendeleistung. Bei einer Lebenszeit von maximal drei Stunden (mit 1 Stunde Abstiegszeit) kann man ohne Problem mit hoher Sendeleistung senden, da die Batterie nicht viel mehr wiegt. Irgendwann wird dann der Sender dann aber auch sehr schwer, doch 100 Watt sollten möglich sein, Das ist immerhin der vierfache Wert von der großen Pioneer-Venus Sonde. Eine weitere Optimierung besteht darin, dass man nicht eine Rundstrahlantenne nimmt, sondern 7 Antennen mit einem je 70 Grad – eine in der Mitte, sechs außen. Das bringt einen weiteren Gewinn um den Faktor 5,6. Zusammen ist dies dann schon der Faktor 13,1 oder 3600 Bit/s. Das ist dann die Datenrate von Venera 11-14. Eine höhere Sendefrequenz als das in Pioneer Venus eingesetzte S-Band bei 2291 MHz ist wahrscheinlich wegen der dichten Atmosphäre nicht möglich. Continue reading „Ein Kommunikationsproblem Teil 2“

Ein Kommunikationsproblem – Teil 1

Heute und morgen will ich mich mal einem Problem widmen, dass verschiedene Lösungen hat die ich mal diskutieren will. Es geht um die Optimierung einer Venusmission. Eine sicher interessante Mission wäre es eine Kapsel zur Venusoberfläche zu schicken und während des Abstiegs Aufnahmen zu machen und zurück zu funken. Dazu erst einmal wie ungefähre Beschreibung der Mission. Heute geht es um das Problem selbst und Morgen um einige Ansätze es zu lösen.

Die Sonde selbst könnte eine einfache Weiterentwicklung der Pionier Venus Mission sein. Sie würde also beim Abstieg atmosphärische Messungen machen und durch einige Bullaugen Aufnahmen. Anders als bei den Venera ist keine Untersuchung auf der Oberfläche geplant, aber ein Gestell verhindert das Umkippen und fungiert als Stoßfänger. Continue reading „Ein Kommunikationsproblem – Teil 1“

Spielekritik: Grotesque Tactics

Wie ihr alle wisst bin ich nicht der Spielertyp. Nicht dass ich nicht gerne spiele, aber nur selten kann ein Spiel meine Aufmerksamkeit richtig dauerhaft binden. Das zweite ist, dass die meisten Spiele die es heute gibt alle in Kategorien fallen, die ich nicht gerne speile. Das sind Jump & Run und Ego Shooter sowie alles was mit Echtzeit zu tun hat (ich habe eine Zeitlang auch gerne Kampfsimulationen mit Jagdflugzeugen gespielt wie „Aces over Europe“ oder „Strike Commander“, aber für die meisten bin ich nicht reaktionsschnell genug. Ich mag es rundenbasiert und da was aus dem Bereich Strategie oder Rollenspiele und das ist eine aussterbende Gattung. Früher habe ich viel Panzer General gespielt, dann Steel Panther und was immer noch auf meiner Platte immer wieder reaktiviert wird ist Jagged Alliance samt den vielen Mods die es gibt, einfach weil man es immer wieder spielen kann und es ist niemals gleich. Auch hier hat man beim Nachfolger nach dreizehn! Jahren das ganze in Echtezit umgemodelt – womit für mich klar war das ich es nicht kaufe und nach den Amazon Urteilen ist auch bei anderen so. Continue reading „Spielekritik: Grotesque Tactics“

Die Planetenerkundung der nächsten 50 Jahre

Nach dem Jubiläum des ersten geglückten Untersuchung eines Planeten mit einer Raumsonde vor 50 Jahren, nun eine persönliche Prognose für die nächsten 50 Jahre. Man kann das unterschiedlich sehen. Wir haben auf der einen Seite eine enorme Weiterentwicklung der instrumentellen Möglichkeiten. Der Laie sieht dies an der Qualität der Bilder wenn er heutige Aufnahmen mit denen von Mariner 5 vergleicht. Ähnliches kann auch von andere Instrumenten sagen. Infrarotspektrometer sind nicht nur empfindlicher geworden. Es ist heute auch möglich Bilder in einem einzigen Spektralbereich anzufertigen und so z.B. die Konzentration eines Spurengases in der Atmosphäre global abzubilden. Dies kann man beliebig fortsetzen. Magnetometer können dreidimensionale Ansichten der Magnetosphäre anfertigen Staubdetektoren ermitteln heute nicht mehr nur Energie und Masse eines Staubteilchen sondern dessen chemische Zusammensetzung. Continue reading „Die Planetenerkundung der nächsten 50 Jahre“

Heute vor Fünfzig Jahren: Die Erforschung der Planeten mit Raumsonden beginnt

Heute vor genau fünfzig Jahren flog mit Mariner 2 die erste Raumsonde erfolgreich an einem Planeten vorbei. Sie läutete sozusagen die Erforschung der Planeten mit Raumsonden ein. Zeit zum Jubiläum das Projekt nochmals Revue passieren zu lassen.

Mariner 1+2 waren nicht die ersten Raumsonden. Schon 1960 starteten die Russen zwei Marssonden, die jedoch nicht mal einen Erdorbit erreichten. Es folgten im Februar 1961 Venera 1 und Sputnik 7, die Schwestersonde, die im Erdorbit strandete.

Ursprünglich hatten die USA einen längerfristigen Plan für die Erforschung von Erde und Mars. Die ersten beiden Sonden „Mariner A+B“ sollten 1962 und 1964 gestartet werden – auf der Atlas Centaur Nummer 7 und 8. Nur zeigte sich 1961, dass dies illusorisch war. 1962 wäre die Atlas Centaur nie und nimmer flugqualifiziert (ihr Erstflug ist datiert auf den 27.11.1963, die Exemplare Nr. 7 und 8 starteten erst am 8.4 und 20.9.1966). Mariner A+B waren 1250 Pfund (567 kg) schwer. Sie waren damit zu schwer für jede verfügbare Trägerrakete der USA. Continue reading „Heute vor Fünfzig Jahren: Die Erforschung der Planeten mit Raumsonden beginnt“