Deutsche Gerichte und das Internet

Vor ein paar Wochen habe ich in der ct‘ einen Artikel über das Internet und wie es Gerichte beschäftigt gelesen. Da das Thema ja von Alexander aufgegriffen wurde ist es mal Zeit meinen Senf dazu zu geben. Es gibt erst mal aus technischen Gründen zwei grundsätzliche Dinge zu unterscheiden:

  • Verbrechen im Internet wobei dieses nur das Medium nutzt um Vergehen zu begehen die früher es in anderer Form gab, so wie Betrug, Täuschung etc,
  • Verbrechen die mit den technischen Möglichkeiten zusammen hängen und die technische Kenntnisse voraussetzen. Der Einbruch in ein WLAN gehört z.B. dazu, aber auch die Abmahnerei bei Bittorrent Portalen.

Fangen wir mit dem ersten an. Hier ist keine besondere Sachkenntnis nötig. Der Richter benötigt natürlich Internetkenntnisse, muss das Medium also kennen und benutzen. Das ist z.B. gegeben bei den Abmahnfallen, also irgendwelchen Seiten auf denen man irgendetwas runterladen kann das eigentlich umsonst ist. Das hier Betrug vorliegt ist inzwischen auch unstrittig. Bislang wurden alle Fälle in denen ein Betrag eingeklagt wurde zu Ungunsten der Kläger entschieden. Meistens sogar mit dem Hinweis bei der Urteilsbegründung dass dies an Betrug grenzt. Die Betreiber von diesen Seiten versuchen daher auch eher durch eine Drohkulisse wie angeblichen negativen Schufaeinträgen oder Drohbriefe die als Abmahnungen oder Inkassobriefe ins Haus kommen an ihr Geld zu kommen. Continue reading „Deutsche Gerichte und das Internet“

Die Geschäftgebahren eines Wurstherstellers

Gestern bekam ich eine E-Mail eines Anwalts der einen Betrieb vertritt der Würste herstellt.

Ich habe ja vor knapp 2 Monaten mich mit dem Sinn und Unsinn eines Werbespots von Jörg Pilawa auseinander gesetzt. Da wurde ich schon vom Marketing dieser Firma angeschrieben, die mich als „Verbraucher“ belehren wollte, dass ich mich irre. Ich habe der Dame dann geantwortet, dass es durchaus nicht Handelsbrauch ist, die Stoffe deren Abwesenheit, die im Spot so bewerben, in eine Wurst hinein zu tun und man dies durchaus als Werbung mit Selbstverständlichkeiten ansehen kann.

Nun bekam ich Post vom Rechtanwalt. Ohne der Firma nahetreten zu wollen: Ich würde den Rechtsanwalt wechseln. De Fakto hat er nämlich nichts Eigenständiges gemacht, sondern vielmehr nur das weitergegeben was man ihm gesagt hat und dafür wird er sicher eine Rechnung stellen. Die Firma scheint in Zeichen der Krise ja in Geld zu schwimmen, so dass sie es sich leisten kann. Aber vielleicht, nur mal vielleicht, hätte man für das Geld auch erwarten können, die betreffende Seite durchzulesen. Dann wäre dem Rechtsanwalt folgendes aufgefallen: Continue reading „Die Geschäftgebahren eines Wurstherstellers“

Abzockerwelle

Die letzten Tage hatte ich eine recht unerquickliche Diskussion im google Idol Forum. Ich habe die harmlose Frage gestellt: Wie es mit dem Copyright der Songs aussieht. Auch wenn jemand selbst performt stammt die Musik schließlich von einem Künstler und die Rechte daran hat meist ein Musik-Label. Die Reaktion hat mich erschreckt. Von „Da stehen auch Download Links für die Albums, das ist also Promotion“ über „Das juckt doch keinen“ (Freie Übersetzung der englischen Kommentare des Forum Moderators) bis zu „Gruppe xxx hat sowieso schon genug verdient“ reichte das Spektrum.

Eigentlich muss auch bei einer ausländischen Website die Frage ob man eine Plattform für diese Art von Videos (zur Erklärung, falls es jemand noch nicht weiß: Bei Google Idol treten unter anderem auch Laien an die Musikvideos drehen. Der Ton dazu wird entweder von einer Musikaufnahme zugemischt oder per Mikro aufgenommen. Sie singen aber nie selbst sondern performen Songs von Michael Jackson, Abba, Heaven 17….). Bei guten Akteuren merkt man nicht, dass es nicht das original ist so lippensynchron sind sie. Falls Google Idol nicht in einem Land registriert ist bei dem sich niemand um Urheberrechte kümmert wie z.B. China dann hat auch Google Idol ein Problem. Continue reading „Abzockerwelle“