Das Artemisprogramm

Artemis, so heißt das aktuelle Mondprogramm ist noch nicht in den trockenen Tüchern, da geht schon der Run auf die Aufträge los. Nach Blue Origin will auch Boeing einen Lander bauen. Wie die einzelnen Teile – SLS und Orion auf NASA Seite, Mondlander und Lunar Gateway als „kommerzielle Aufträge“ (nur eine Umschreibung dessen das die NASA zwar nach wie vor alles bezahlt, aber weniger Einfluss auf die Konstruktion hat), zusammenspielen liest man bei der NASA nicht. Ich denke ich kann mir aber einen Reim machen. Der Knack und Angelpunkt ist die SLS. Die SLS wird in der Block IB Konfiguration, das heißt mit einer noch zu konstruierenden EUS-Oberstufe zwischen 34 und 40 t zum Mond bringen. Das hängt von Unsicherheiten ab, die Pakete gibt es ja noch nicht und ob es eine bemannte Mission ist oder nicht. Eine bemannte Mission hat nach NASA-angaben eine 3 t niedriger Nutzlast. Continue reading „Das Artemisprogramm“

Konkurrenz belebt das Geschäft

Diese Woche gab es zwei neue Bekanntmachungen von Vorschlägen für das CRS-2 Programm. Es gab ja schon die Bekanntgabe von Boeing sich mit einem umgebauten CST-100 zu beteiligen. Die beiden neuen sind durchaus innovativer. Sierra Nevada will ihren Dream Chaser unbemannt einsetzen und gegebenenfalls durch ein angedocktes, nicht wiederverwendbares Modul für sperrige Fracht ergänzen. Pro Flug sollen 5500 kg hoch und bis zu 1750 kg runter transportiert werden.

Lockheed Martin hat das umgesetzt, was ich immer für das ATV vorschlug: Servicemodul und Druckmodul zu trennen. Ein „Jupiter“ genanntes Gefährt wird im Orbit bleiben, ein reines Frachtmodul einfangen (wegen den CBM-Anschlüssen nimmt man dazu einen Canadararm) und dann bei der Station abliefern. Beim Abtrennen wird dann nur das Cargomodul deorbitiert. Anders als bei Sierra Nevada kann man so nur 1750 kg Müll entsorgen. Pro Flug wird diese Lösung 6500 kg transportieren. Die Lösung spart Geld, denn das Druckmodul ist der billigste Teil am Transporter. Continue reading „Konkurrenz belebt das Geschäft“

Januar Neuigkeiten von SpaceX Teil 2

Ich kann gleich anknüpfen an Markus W. Kommentar man könnte SpaceX nicht mit anderen Raumfahrtfirmen oder Raumfahrtbehörden vergleichen. Nun bei Raumfahrtbehörden gebe ich dem recht, die müssen schon als staatliche Behörden mehr Öffentlichkeit zeigen. aber warum nicht mit anderen Raumfahrtfirmen? Das ist doch genau, das was SpaceX ist. Natürlich gibt es Unterschiede. Das auffälligste ist der krasse Gegensatz zwischen echten veröffentlichten Fakten und dem enormen Medienauftritt, vornehmlich durch Elon Musk (ohne ihn gäbe es sogar nahezu Null Fakten) und auch die Fixierung auf ein Publikum das wohl gar nicht informiert werden will sondern nur Videos anschaut und auch die Angaben nicht hinterfragt. Doch auch wenn ich nur SpaceX mit sich selbst vergleiche, ist doch klar, dass man enorm viel verschweigt wenn etwas nicht klappt. Gut andere Firmen die neu in der Branche sind veröffentlichen gar nichts und arbeiten still und leise. Das ist für Berichterstatter nicht erfreulich, doch wenigstens konsequent und wenigstens keine reine Erfolgsberichterstattung wie sie von totalitären Staaten bekannt ist. Beim Nachdenken, womit man SpaceX vergleichen kann, fiel mir nur Microsoft ein: Continue reading „Januar Neuigkeiten von SpaceX Teil 2“

Eine absehbare Entscheidung…

… war die Verkündigung der „Gewinner“ der CCdev Ausschreibung. Schlicht und einfach weil Boeing und SpaceX schon vorher die meisten Mittel bekommen haben. Eine Überraschung wäre es eher geworden wenn Sierra Nevada einen Auftrag bekommen hätte oder sich die NASA nur für einen entschieden hätte. nun sind es eben zwei Kapseln. Das klingt zwar nicht gerade technologisch modern, verglichen mit dem Raumgleiter von Sierra Nevada, aber es geht ja um „Space-Taxis“ und nicht um technologische Durchbrüche, sondern einige Leute sicher zur ISS zu bringen und wieder zurück und mehr nicht. Wenn dann noch die Kapseln wiederverwendet werden können und das soll ja bei beiden Systemen der Fall sein, hat ein Gleiter sicher auch keine Kostenvorteile. Continue reading „Eine absehbare Entscheidung…“

Neues von SpaceX und Co.

Da sich nun irgendwann mal im Juni der dritte SpaceX Start dieses Jahr ansteht, mal wieder eine kleine Aktualisierung einiger Themen rund um SpaceX. Zuerst einmal hat man bei der Firma auch erkannt dass es vielleicht nicht dumm wäre, mal das Startmanifest abzuarbeiten. Selbst Elon Musk meinte nach dem letzten Flug dass man dieses Jahr maximal 10 Flüge schaffen würde. Inzwischen hat sich der nächste Flug um mindestens eineinhalb Monate verschoben und ihr eigenes Launch Manifest weist 14 Starts für dieses Jahr aus. Nach Gwen Shotwell ist das ein Punkt, an dem man SpaceX messen wird. Immerhin gibt es nun eine nachprüfbare Aussage (die Webseite mit einem Launchmanifest, das nie eingehalten wird, kann das ja nicht sein): Ein Start pro Monat dieses Jahr (sind also noch 7 Starts) und nächstes Jahr sollen es 24 Starts sein. Den ersten teil kann man schon am 31.12.2014 nachprüfen. Meine Prognose: SpaceX schafft weder die 7 Starts (mit den schon erfolgten 9) dieses Jahr, noch die 24 nächstes Jahr. Continue reading „Neues von SpaceX und Co.“