In memoriam: Chris Kraft

Am Montag verstarb im Alter von 95 Jahren Chris Kraft. Damit ein weiterer Veteran der frühen Raumfahrt, soweit ich weiß, war er von den noch lebenden „prominenten“ Persönlichkeiten, also denen die man neben den ersten Astronauten als Raumfahrtfan kennt der älteste.

Chris Kraft begleitete die NASA von Anfang an. Er kam vom NACA, der Vorgängerorganisation die sich mit der Erforschung von Flugzeugen beschäftigte und hatte sich schon hier einen Namen gemacht als er bei zahlreichen Flugzeugen die in der Entwicklung Probleme hatten zusammen mit den Herstellern an Lösungen arbeitete, so auch an der F-9, wo er John Glenn kennenlernte. Continue reading „In memoriam: Chris Kraft“

In Memoriam Scott Carpenter

Am 10. Oktober starb Scott Carpenter im Alter von 88 Jahren. Scott Carpenter war der zweite IS-Amerikaner im Orbit. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es erst drei bemannte Raumflüge durch die USA, keiner war lang. Al Shepard hatte einen ersten Hüpfer in einer suborbitalen Bahn (so was wird heute als Weltrautrourismus für 200.000 Dollar angeboten) die Kapsel erprobt, bei der aber noch nicht alle Systeme einsatzbereit waren. Ihm folgte Gus Grisson mit der Kapsel in Orbitalkonfiguration, bei dem sich die Tür vorzeitig nach der Landung öffnete – die Kapsel versank und Grissom, bei dem ein Ventil im Anzug offen war, sodass Wasser eindrang wäre fast ertrunken, weil der Pilot de Helikopters die Kapsel für wichtiger hielt und sie erst abtrennte als sie durch das eingedrungene Wasser zu schwer wurde. Continue reading „In Memoriam Scott Carpenter“

Raumfahrträtsel 15

Ja er wars – Christopher C. Kraft. Er steig vom Flugleiter bis zum Leiter des Manned Space Center auf, das er von 1972 bis 1982 leitete und prägte und zu einem der größten NASA Zentrum (wenn nicht mit 3.200 Angestellten bei insgesamt 18.000 NASA Angestellten überhaupt größten NASA Zentrum) machte und dessen Position innerhalb der NASA zementierte. Er ist auch heute noch einer der öffentlich aktivsten ehemaligen NASA Mitarbeitern.

Soviel zur Biographie. Ich kann ihn nicht leiden. Ich habe seine Autobiographie Flight: My Life in Mission Control gelesen, und auch was andere über ihn geschrieben haben. Wenn man das zusammen nimmt, dann gewinnt man den Eindruck eines Menschen der auf dem Standpunkt steht, er habe immer recht und andere nicht und der keine Fehler verzeiht. Ein paar Beispiele gefällig? Sy Liebergott schreibt unter Kraft wäre er wohl sofort aus dem Team geflogen, als er in Simulationen Probleme nicht sofort lösen konnte, Gene Kranz berichtet er wurde bei einem Fehler bei Mercury „angezählt“ mit dem Hinweis, beim nächsten Mal bist Du weg. Carpenter durfte nicht mehr fliegen nachdem er zu viel Treibstoff bei seiner Mission verbrauchte und sich seiner „Experimentierfreude“ hingab. Als bei der Apollo 7 Missionen Eisele und Cunningham nicht gegen ihren Kommandanten stellten (Walter Schirra beschwerte sich, auch gezeichnet durch eine Erkältung mehrfach über das Arbeitspensum, er hatte aber schon vorher angekündigt danach die NASA zu verlassen) dürften sie nicht mehr fliegen. Rusty Schweickhart bekam Übelkeit bei seiner Apollo 9 Mission und das bedeutete schon das Aus für einen Job als LM-Pilot bei einer Apollomission. Als einige Jahre später die Skylab 4 Besatzung sich wegen Arbeitsüberlastung beschwerte, war damit auch klar, dass sie nicht mehr fliegen dürften. Continue reading „Raumfahrträtsel 15“

Chis Kraft: Flight

Nachdem wir das 42 ste Weblog (ohne die Zahl besonders zu erwähnen) hinter uns gebracht haben, sind wir zwar nicht schlauer geworden und haben nun die Antwort auf das Leben, das Universum und alles gefunden, aber wir können voranschreiten zum nächsten Weblog.

Derzeit lese ich das Buch "Flight" von Christopher Kraft. Christopher "Chris" Kraft ist denen, die sich mehr mit der bemannten Raumfahrt beschäftigt haben, sicher bekannt. Er war Flugdirektor bei Mercury und Gemini und Missionsleiter bei Apollo. Schon vorher wusste ich, dass er kein sehr umgänglicher Mensch ist. Wer bei den Übungen mehr als einmal einen Fehler machte, oder zu lange brauchte um eine Lösung zu finden, flog aus dem Team. Das Buch vertieft diesen Eindruck noch. Bei Chris Kraft gibt es eigentlich nur Schwarz-Weiß. Wen er mag hinter dem steht er und wen er nicht mag, der kann machen was er will und ist bei ihm immer unten durch. Damnn wartet er eigentlich nur darauf ihn aus dem Programm zu boxen.

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