Empfehlenswerte Fernsehsendungen

So nach zwei Raumfahrttagen wirds Zeit für ein anderes Thema. Ich habe ja auf meiner Website die Rubrik „Wissenschaft im Fernsehen“. An der habe ich seit Jahren nichts gemacht. Also dachte ich mal stelle ich mal zusammen, was ich für empfehlenswert halte und regelmäßig ansehe. Dabei möchte ich auch einige nicht Wissenschaft/Dokumentationssendungen aufführen.

Quarks & Co: Meine absolute Lieblingssendung. Die Sendung behandelt ein Thema in 45 Minuten recht komplett und auch für heutige Verhältnisse recht tief. Trotzdem ist sie noch gut verständlich und versucht durch Trickfilmen oder Spielfilmszenen einiges zu verdeutlichen, auch wenn ich davon nicht so viel halte. WDR, dienstags 21:00-21:45

Abenteuer Forschung & Abenteuer Wissen. Zwei Sendungen auf dem selben Sendeplatz im vierzehntägigen Wechsel. Auch hier wird ein Thema behandelt. Abenteuer Wissen ist ein Dokumentationsformat, Abenteuer Forschung so eine Mischung zwischen Wissenschaft und Dokumentation. Es fehlt gegenüber Quarks & Co etwas Tiefe und die Beiträge sind nicht so sehr aus einem Guss. ZDF, Mittwoch 22:15-22:45

Extra 3: Das Pflichtprogramm in Sache Satire mit zahlreichen Kultteilen wie die Sendung mit dem Klaus oder Johannes Schlüter. Ein Muss! NDR Sonntags 22:30.

Heute Show: Das ZDF Gegenstück in Sachen Satire. Ich war überrascht dass sich das ZDF so was noch erlaubt wo dort doch kritische Redakteure gefeuert werden. Freitags: 22:30. Continue reading „Empfehlenswerte Fernsehsendungen“

Anstatt GEZ

Ich stelle wenn ich mir mal die ct‘ durchblättere fest, dass ich in meinem persönlichen TV und Radiokonsumverhalten von dem Klientel unterscheide das die Zeitschrift anspricht. Mal abgesehen dass meiner Meinung nach Tests von Fernsehern, Beamern und Internetradios nichts in einer Computerzeitschrift zu suchen haben. Aber es scheint heute normal zu sein, im Wohnzimmer einen Beamer oder wahlweise einen 102 cm Fernseher zu haben, gekoppelt an eine Dolby Sorroundanlage und in jedem Raum ein Internetradio mit WLAN Empfang. Ich habe mich versucht zu erinnern wann ich das letzte mal eine CD abgespielt oder gar eine Kassette. Bei Radio höre ich nur einen Sender – SWR1 – und den meistens morgens beim Frühstück. Auch beim Fernsehen schaue ich inzwischen mehr über den OnlineTVRekorder als live.

Hier hat mich die Website Fernsehkritik.TV aufgerüttelt: Bevor ich die sehr empfehlenswerten Sendungen dort angesehen habe, habe ich mich daran orientiert was in den Öffentlich-Rechtlichen besser ist als in den Privaten – und da sind diese streckenweise ja noch wirklich Klassen besser. Nun sehe ich es anders: Der Vergleichsmaßstab muss das Programm sein dass es vor 20 Jahren gab – nicht das was heute gezeigt wird. Da gab es nicht die Daily Soap, die Kochshows und den Boulevard Journalismus. Da gab es noch echte Serien und nicht nur Krimis und Samstag Abend Unterhaltung waren nicht Quiz mit Promis oder Volksmusik.

Heute schaue ich Fernsehen meist neben dem Arbeiten am Computer an oder besser ich nehme es wahr. Das geht dank zweitem Monitor ganz gut und da ist OTR eine feine Sache, weil man so die Videos nebenher anschauen kann. Die Mediatheken sind da komplizierter, zumal man mehr Sender besuchen muss, vor allem aber weil es ein Browser Fenster ist – hakeliger in der Bedienung und anfällig gegen Änderungen am Browser. Oft öffnet dann sich das nächste Fenster über dem Video.

Ich denke manchmal daran den Fernseher ganz abzuschaffen. Doch was würde das bringen. Die GEZ verlangt ja auch Gebühren für internetfähige PC’s. Auf der anderen Seite: Das System dass man pauschal für das Fernsehen zahlen soll, egal ob man es nutzt oder nicht ist überholt. Zum einen haben heute die öffentlichen nicht mehr den Marktanteil den sie früher hatten und zum anderen gibt es heute die Möglichkeit festzustellen was man anschaut. Daher mal einen Vorschlag für einen Reform der Gebührenordnung. Es gibt Möglichkeiten den Konsum eines Kanals festzustellen und danach die Gebühren zu berechnen.

  • Bei Satelliten ist schon geplant die HD Kanäle der Privaten nur über Grundverschlüsselung und Smartcard zu senden. Das kostet Geld. Warum das also nicht auf die Öffentlich Rechtlichen ausdehnen und die Gebühr ersetzt dann die GEZ Gebühren?
  • Beim Kabelfernsehen ist es noch einfacher: Hier sieht man nur das was man gebucht hat. Auch hier: Ein Empfänger mit Smartcard und gebührenpflichtigem Empfang.
  • Der gleiche Weg geht beim terrestrischen Fernsehen. Auch hier kann man Programme verschlüsseln und nur mit einer Karte entschlüsseln.
  • Im Internet gäbe es die Möglichkeit die Sendungen freizuschalten mit einem Account und Passwort.

Das ganze hat natürlich noch weitere Vorteile. Zum einen bezahlt man nur für das was man sieht. In einem ersten Schritt für den ganzen Sender – warum soll ich für dritte Programme oder Spartenkanäle zahlen die ich nicht anschaue. In einem zweiten Schritt dann für Sendungen. Ich weiß, der zweite Schritt ist riskant. Aber ich glaube, dass neben billig produzierten Telenovelas, Vorkochen mit angeblichen Sterne Köchen die Leute auch gut produzierte Dokumentationen und Wissensendungen honorieren. Auf der anderen Seite sollte so auch die Ausgabendisziplin steigen. Ich kann keinen Qualitätsvorsprung der ZDF Nachrichten im neuen Sendestudio für 30 Millionen Euro erkennen der diese Summe rechtfertigt. Dazu geben die Öffentlich rechtlichen dreistellige Millionenbeträge aus für die Bundesligasenderechte um kurze Ausschnitte zeitversetzt zu zeigen – da wird sich zeigen ob so viele wirklich das so brennend interessiert.

Natürlich gibt es auch noch gutes Fernsehen. Aus einer der Sendungen habe ich einen  Ausschnitt online gestellt. Ich hoffe er ist auch für Nichtschwaben lustig.

Polikerverbot im Fernsehen / Piratenpartei

Ich schaue mir ja sehr gerne Fernsehkritik.TV an – das Format bringt einen auf ganz neue kritische Gedanken. In der aktuellen Folge 34 geht es unter andrem auch darüber, dass die kleinen Parteien keine Chance haben ihr Programm im Fernsehen vorzustellen und alles sich auf das Duell Steinmayer / Merkel fokussiert. Und ich muss dem Autor zustimmen. Ich glaube 1998 gab es mal eine Sendung in der nur die kleinen Parteien ihr (teilweise abstruses) Programm vorstellen. Och kann mich noch erinnern, dass der Vorsitzende der Bibeltreuen Christen damals Harry Potter verbieten lassen wollte, weil das Buch so was wie Teufelszeug sei.

Nun ist es unmöglich die vielleicht 20 Parteien adäquat zu repräsentieren und gleiche Sendezeit zuzuweisen – denn eigentlich fordert unser Grundgesetz ja Chancengleichheit für alle Parteien. Meine Lösung dafür wäre: Keine Parteien mehr im Wahlkampf im Fernsehen. Auch nicht in normalen Talkshows. Wie schon vor ein paar Tagen angesprochen – ich verstehe nicht warum Politiker zu allen möglichen Themen eingeladen werden – sie verstehen ja nicht mehr davon als wirkliche Experten, wie man leicht erkennen kann. Wenn die Politik erst die Banken mit Milliarden stützt und sich dann immer noch nichts an deren Verhalten ändert oder in der Diskussion über die Kinderpornographie, bei der es nicht nur um fundamentale Grundrechte, sondern auch um ein Grundverständnis wie das Internet funktioniert und wie diese Sperren leicht umgehen werden können. Experten dazu habe ich nie in den großen Polittalkshows gehen, sondern eher in einer Sendung wie „Neues“, die aber wohl kaum Gretchen Müller anschaut. Continue reading „Polikerverbot im Fernsehen / Piratenpartei“

Was nervt

Heute schaue ich in die Fernsehzeitung. Was kommt? Auf vier Kanälen das Duell der Kanzlerkandidaten, wahrscheinlich weil je ein Journalist von jedem Kanal dabei ist. Für mich wohl aber eher um sicher zu gehen, dass auf dem anderen Kanal nicht ein guter Spielfilm läuft und die Quoten in den Keller gehen. Das nervt! Ich habe meine Wahlentscheidung schon längst getroffen und will nicht von der Rumstreiterei belästigt werden, zumal das so formal läuft das es sich nicht besonders spannend anhört. Das war schon letztes mal so.

Es ist schon schlimm dass wir zwar jede Menge Talkshows haben, aber alle nur von Politikern bevölkert werden. Ich würde Politiker primär einmal keine Kompetenz in Sachen Wirtschaft, Naturwissenschaft und Technik zuweisen, das haben sie mehrfach unter Beweis gestellt. Trotzdem tauchen sie in Diskussionen über die Wirtschaftskrise, Pro/Contra Gentechnik und wie weit greifen Sperren und Vorratsdatenhaltung überhaupt zu Wort. Das liegt wohl daran, dass es irgendeine Vorschrift gibt, die es verbietet zu solchen  Diskussionen nur einen Politiker einzuladen. Es müssen dann wahrscheinlich immer gleich je einer von den beiden großen und einer der kleinen Parteien eingeladen werden. Da Politiker in jahrelanger Fernsehpräsenz jeden Rest von guten Benehmen und Rücksichtnahme verlernt haben fangen sie dann auch an den andern Teilnehmern ins Wort zu fallen, ewig lang zu reden und nicht auf Fragen zu antworten, sondern ihr Wahlprogramm zu verkündigen. Warum also jetzt nochmal eine riesige Show? Continue reading „Was nervt“

Apollo 11- was der deutsche Fernsehzuschauer mitbekam

Ab und an bereue ich es, dass ich zu jung war um die Mondlandung 1969 bewusst zu erleben. besonders, wenn wie jetzt so viele Dokumentationen, teilweise auch mit für mich neuen Bildern und Interviews im Fernsehen kommen. Der TVOnlineRecorder ist da recht geschickt, ich lade derzeit alles runter und brenne es dann mal auf CD. Es kommt ja wirklich viel derzeit über die Mondlandung. Allerdings:die Dramatik der Mondlandung ist dem deutschen Fernsehzuschauer weitgehend entgangen, weitgehend verursacht durch die Kommentare von Werner Büdeler. Beim ersten Programmalarm musste er eine Frage von Jürgen Siefahrt beantworten und hat ihn verschlafen und beim zweiten Alarm meinte er das OK  der Bodenkontrolle wäre ein normales „Go“ wie es in verschiedenen Phasen der Landung immer wieder eines gibt. Den „Bingo-Countdown“, mit dem es ja wirklich dramatisch wurde, weil der Treibstoff zu Ende ging wurde als „Noch 60 Sekunden bis zu Landung“ den deutschen Zuschauern verkauft, als wüsste die NASA bis auf die Sekunde genau wann die Eagle landen würde. Und nach der Landung hieß es „Eine sehr glatte Landung war es“. Später schlossen Kuon & Siefahrt aus dem Aufsetzen, 1 Minute vor dem geplanten Zeitpunkt der Landezeit, dass die Fähre ohne waagerechtes Schweben senkrecht gelandet ist – das genau Gegenteil ist der Fall gewesen. Continue reading „Apollo 11- was der deutsche Fernsehzuschauer mitbekam“