Uranus – das nächste Ziel im Sonnensystem

Eigentlich sollten alle Planeten mehr oder weniger gleichberechtigt sein. Schließlich hat jeder eine Besonderheit. Sie sind es aber nicht, wie man leicht an den vielen Marssonden erkennen kann. Dabei ist Mars nicht schwerer erreichbar als die Venus. Bevor man nochmal eine Flagschiffmission (einen Nachbau von Curiositys) zum Mars schickt sollte man meiner Ansicht nach die Augen mehr ins äußere Sonnensystem legen. Ich meine nicht die Europamission. Die ist zwar ganz nett, aber in meinen Augen überflüssig. Vor allem da mit JUICE ja schon eine Jupitermission, wenn auch mit Schwerpunkt auf die äußeren Monde geplant ist. Bei Saturn gäbe es mit Titan ein interessanteres Ziel. Doch schwer vernachlässigt wird alles jenseits von Saturn. Für Uranus war nur mal ein Nachbau von New Horizons als Vorbeiflugmission gedacht. Doch die war noch zu teuer. Heute will ich mich mal mit den Möglichkeiten für eine Uranusorbitermission befassen. Continue reading „Uranus – das nächste Ziel im Sonnensystem“

Alternativen zur Rundtour im Sonnensystem

Als im Januar 1986 die Challenger über dem Kennedy Space Center explodierte stand auch die US-Raumfahrt still. Es gab nur noch wenige Trägerraketen, und es dauerte Jahre bis wieder neue gebaut waren. für die meisten Nutzlasten gab es eine Lösung. Ihr Start verschob sich oder sie mussten auf eine andere Trägerrakete umziehen. Doch eine hatte es schwer erwischt: Galileo.

Galileo wurde entworfen, als man das Space Shuttle plante und er war an der Nutzlastgrenze des Shuttles. Nur die beiden modernsten Shuttles hätten überhaupt die Galileo-Centaur Kombination transportieren können. Wegen Finanzierungsproblemen der Shuttle-Version der Centaur hat man sogar mehrmals andere Startoptionen erwogen auf die man später zurückgriff. Continue reading „Alternativen zur Rundtour im Sonnensystem“

Zeit für neue Jupitermissionen

Heute will ich mal ausdiskutieren, warum man jetzt eher an neue Missionen zu Jupiter gehen kann als noch vor einem Jahrzehnt. Der Fokus liegt auf der Technik und nicht den Missionszielen.

Missionen jenseits von Mars sind teuer. Deswegen gibt es wenige davon. Das hat auch einige gute Gründe:

  • Die höhere Startenergie: Schon zu Jupiter braucht man von der Erdoberfläche aus 14,2 km/s. Das sind 3 km/s mehr als die Fluchtgeschwindigkeit was im Allgemeinen mit einer Nutzlastreduktion um den Faktor 4 einhergeht. Entsprechend teurer wird die Trägerrakete oder man muss die Raumsonde bedeutend leichter bauen, was ebenfalls mit höheren Kosten verbunden ist.
  • Die Alternative ist es durch mehrere Vorbeiflüge an Venus und/oder Erde Schwung zu holen. Das verlängert dann die Flugdauer bis man bei Jupiter ist verlängert sich, von minimal 2,25 Jahren (bei der energieärmsten Hohmann-Transferbahn) auf 3,25 Jahre (Cassini-Huygens) oder sogar über 5 Jahre (Galileo). Auch bei neuen Missionen ist dies die Wahl. Juno braucht fast 5 Jahre um Jupiter zu erreichen, JUICE sogar 8 Jahre. Die Trägerrakete kann dann kleiner sein, doch die verlängerten Missionsdauern bedeuten auch Kosten. Analoges gilt auch für die anderen Planeten.
  • Beim Jupiter angekommen ist man mit der hohen Strahlenbelastung konfrontiert die früher spezielle strahlengehärtete Elektronik und Bauteile nötig machten, aber auch andere Probleme macht wie Entladungen in Kabeln oder Strahlenschädigung von Sensoren und Solarzellen. Bei Saturn und anderen Zielen gibt es keinen so starken Strahlungsgürtel.
  • Die große Entfernung machte bisher den Einsatz von Solarzellen zur Energieversorgung unmöglich. Man nutzte Radioisotopen-Thermogeneratoren die die Zerfallswärme vun Plutonium-238 teilweise in Strom umwandeln.

Das alles macht Missionen zu den äußeren Planeten teurer als z.b. zum Mars. Doch es hat sich in den letzten Jahren einiges geändert: Continue reading „Zeit für neue Jupitermissionen“

Lohnt es sich, oder lohnt es sich nicht?

Das ist eine Frage auf die es schlussendlich hinausläuft. Gemeint sind verschiedene Projekte die darauf hinauslaufen an Satelliten anzudocken und ihre Lebensdauer zu verlängern oder sonst etwas mit ihnen zu tun. Die beiden gestrandeten Galileo Satelliten haben da wieder die Diskussion belebt. Eine israelische Firma will die Satelliten retten, primär als Demonstrationsmission für Versicherungen. Gedacht isst dann wohl für Versicherungen andere gestrandete Satelliten zu retten. Da gab es ja in den letzten Jahren einige, vor allem durch Proton Fehlstarts. Die hat man bisher immer deorbitiert und die Versicherungsprämie einkassiert. Allerdings ist der Markt eher klein, Ein Fehlstart alle paar Jahre denn auch bei der Proton kann der Satellit nur gerettet werden wenn einer der Breeze Zündungen nach Erreichen des ersten Orbits fehlschlägt. Gibt es bei den Stufen vorher ein Problem oder bei der ersten Zündung, so kann man nichts mehr retten. Continue reading „Lohnt es sich, oder lohnt es sich nicht?“

Galileo und des Rätsels Lösung

Tja nun hat auch Arianespace ihre Anomaly, wobei das bei einer Bahnabweichung wohl eher passt als bei einer Explosion (irgendwo muss das Wort ja verwendet werden, nur wenn alles eine Anomaly ist von einem verzögerten aber harmlosen Triebwerksstart bis hin zu Explosion des Trägers dann dient es wohl eher zur Vertuschung und zum Werfen von Nebelkerzen. Zur Tatsache: Nach Absetzen der beiden Galileo Satelliten hat Arianespace bemerkt das die Umlaufbahn nicht stimmt. Nach dem Pressrelease, das man anders als bei SpaceX auch bekommt wenn es eine anomly gibt heißt es: Continue reading „Galileo und des Rätsels Lösung“