Chips: Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

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… und zwar in der Integrationsdichte. Aber ich will wieder mal ausholen und die Technologie der Chipfertigung und ihr Erfolg Revue passieren lassen. Jack Kilby von Texas Instruments entwickelte 1958 die erste integrierte Schaltung. Auch wenn wir das für einen Meilenstein halten, in den ersten Jahren sah es nicht so aus, als würde sie sich durchsetzen. Ab Anfang der Sechziger Jahre produzierte Fairchild die ersten integrierten Schaltungen, die sich aber nur schwer vermarkten ließen. Der Grund war einfach: auf eine Schaltung passten damals nur wenige Transistorfunktionen (es gibt in integrierten Schaltungen auch andere elektrische Elemente wie widerstände die werden aber auch durch Transistoren realisiert sodass man von Transistorfunktionen spricht). Sie brauchten nicht weniger Platz als wenn man die Transistoren miteinander verlötete und das war einfach billiger. Das erste IC von Fairchild von 1960 nutzte anders als der Prototyp von Kilby schon Silizium als Substrat und war ein Flip-Flop mit 4 Transistoren und 5 Widerständen. Es war 1,5 x 1,5 mm groß und wurde auf Wafern von 1 Zoll (25,4 mm Durchmesser) produziert. Continue reading „Chips: Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?“

Die Zahl für heute: 4.500

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Ich habe in der Computerzeitschrift ct einen Beitrag über Kryptographie und deren Sicherheit gelesen. Dabei ging es auch um die Möglichkeit der Entschlüsselung eines kodierten Textes. Das verbreitete RSA-Verfahren basiert auf Primzahlen. Es werden bei der Verschlüsselung zwei s e h r große Primzahlen miteinander multipliziert. Das Entschlüsseln ist deswegen so schwer, weil man aus dem Produkt nur durch Ausprobieren herausfinden kann, welche Primzahlen verwendet wurden. Dazu kommt der einfache Umstand, dass dabei etliche Primzahlen, die recht groß sind – und bei heutigen Rechnern nur mit speziellen Bibliotheken berechnet werden können, da sie viel größer als die normalen Zahlen mit 64 Bit Breite sind. Das reduziert auch die Geschwindigkeit. Continue reading „Die Zahl für heute: 4.500“

Eine Erfindung die ich nicht erkannt habe

Wenn man von den Anfängen der PC-Industrie spricht, so erwähnt fast jeder Beitrag die Erfindung des Mikroprozessors. Der erste verfügbare war der Intel 4004 der im November 1971 erschien. er war nicht der erste, Texas Instruments hatte das Prinzip vorher patentiert, ihr TMS 1000 Mikroprozessor erschien aber später auf dem Markt. Frei verfügbar war er erst ab 1974, doch schon 1972 verbaute ihn TI in ihren Taschenrechnern, sodass die Firma kommerzielle erheblich erfolgreicher als Intel die Erfindung umsetzte.

Ich sah das lange Zeit anders und habe in der ersten Auflage meines Buchs Computergeschichte(n) die „Erfindung des Mikroprozessors“ nicht als Erfindung bezeichnet und mich dabei auf den Erfinder Ted Hoff bezogen, der selbst sagte das die CPU nicht besonders leistungsfähig war und sich schlecht verkaufte. Man konnte durch eine Handvoll MSI-integrierter Schaltkreise einen zehn bis hundertmal schnellen Prozessor erstellen, vor allem im Systempreis war dieser dem 4004 haushoch überlegen – der Prozessor verlangsamte das System enorm, sparte am Gesamt System aber nur wenig Geld ein. Continue reading „Eine Erfindung die ich nicht erkannt habe“