Die Ariane 6 ist billig zu entwickeln …

… Wenn man es richtig macht. Auf die Erkenntnis kam ich als ich mal aus Jux mal wieder hypothetische Kombinationen durchgerechnet habe. Also stelle ich euch mal das konzept vor. Was brauchen wir?

Zuerst mal eine Nutzlastverkleidung. Da die Satelliten kleiner sein sollen und die Sylda-5 wegfällt habe ich die kurze Verkleidung der Ariane 5 genommen: Gewicht 1.900 kg

Dann brauchen wir eine Oberstufe. Da wird derzeit die Oberstufe für die Ariane 5 ME entwickelt. Deren Treibstoffzuladung wird mit 27,5 bis 28,2 t angegeben. Leider auch ein hohes Trockengewicht von 6 bis 6,25 t. Hier wage ich was neues: ich nehme mal an die Stufe erreicht die Leistungsdaten anderer Oberstufen dieser Größe. Das ist nicht unrealistisch, denn die H10 und EPC zeigen ja das es geht. Leider ist nun aber der Auftrag nicht bei dem Hersteller dieser beiden Stufen gelandet. Als Vergleich bietet sich die DCSS an, sie hat bei 27,2 t Treibstoffzuladung eine Trockenmasse von 3,49 t. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion mit getrennten Tanks aus der Legierung 2219, einer bewährten, aber auch nicht gerade neuen Legierung. Mit einem Integraltank und der Legierung 2195 kann man Gewicht sparen. In den USA wird schon daran gearbeitet Tanks für kryogene Flüssigkeiten aus CFK-Werkstoffen zu fertigen, mit der Beteiligung von MT Aerospace, sodass ich nicht die Hoffnung sinken lasse, das wir es auch in Europa hinbekommen. Ich habe als Trockenmasse konservative 4 t angenommen, das sind sogar 500 kg mehr als bei der DCSS, auch da das Vinci schubstärker und schwerer ist. Continue reading „Die Ariane 6 ist billig zu entwickeln …“

Was darf die Ariane 6 kosten?

So, nun zur zweiten Frage von Niels, Die dritte (was das Konzept von xcor angeht sollte jemand anders beantworten, mit Kolbenpumpen kenne ich mich nämlich nicht aus). Auch erlaube ich mir die Frage allgemeiner zu interpretieren: was kostet was an der Ariane 6, die ja eine gewisse Ähnlichkeit zu Niels Konzept hat und welche Methoden kann man nutzen um eine Kostenabschätzung zu machen. Continue reading „Was darf die Ariane 6 kosten?“

Immer das alte Spiel

Da fiel mir diese Nachricht auf. Einerseits ganz positiv, weil nun die Vega besser im Markt positioniert sind, nachdem Wettbewerber sich zurückziehen oder die Preise erhöhen. Es zeigt dann auch wie kurzfristig die deutsche Raumfahrtagentur geplant hat, die sich nicht an der Vega beteiligen wollte. Doch der zweite Teil zeigt dann wie es leider derzeit auch bei der Ariane ist. Kaum ist ein Träger entwickelt, geht es schon darum ihn weiter zu entwickeln. Das hatten wir immer seit Ariane 1. Doch während bei Ariane 2-4 das noch preiswert war (Ariane 1→2 Ausnützung von Reserven die es schon gab, leicht verlängerte dritte Stufe, Ariane 2→3 zusätzliche preiswerte Feststoffbooster, Ariane 4: flexibles System aus Boostern, basierend auf der schon entwickelten Technologie), wurde es seitdem immer teurer.

Bei Ariane 5 musste ein neues Haupttriebwerk her und nun auch noch eine neue Oberstufe die extrem teuer wird (etwa 1,5 Milliarden Euro, 2003 waren es noch 700 Millionen Euro, dabei hat man schon etwa 300 bis 400 Millionen für das Vinci ausgegeben) und im Verhältnis zu den Kosten nur wenig zusätzliche Nutzlast bringt. Und nun dasselbe Spiel bei der Vega. Kaum geflogen plant man schon eine neue Version. Continue reading „Immer das alte Spiel“