Die glorreichen 10 – die schwersten Raumsonden

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Heute wieder mal ein Blog der ein Genre bedient, das zumindest im Fernsehen sehr erfolgreich ist – unnützes Wissen. Also „nice to know“ Fakten die man auch gerne wieder vergisst. Der Titel und die Struktur lehnt sich – wie schon beim ersten Teil vor einigen Tagen an die ZDF- Dokutainmentserie „Die glorreichen 10“ an. Für alle die es nicht kennen: in einer knappen dreiviertel Stunde werden zu einem Thema Persönlichkeiten, Ereignisse, Länder etc. der Geschichte zusammengefasst wie „Die peinlichsten Familienmitglieder“. Das Video besteht aus Szenen aus anderen Dokus und die eigentliche Info steckt im Audiokommentar von Hannes Jaenicke.

Aber bei mir geht es um Technik und echter Information, ich habe ja noch studiert bevor Deutschland im PISA-Ranking rapide abstürzte, was sich auch auf das Niveau der Bildung ausgewirkt hat (zumindest meiner Ansicht nach). Also wie der Titel schon verrät, geht es um die schwersten Raumsonden. Ihr werdet sehen, dass diese im Lauf der Geschichte immer schwerer wurden. Das liegt nicht nur an den leistungsstärkeren Trägerraketen, sondern auch, dass heutige Raumsonden zum größten Teil aus Treibstoff bestehen. Continue reading „Die glorreichen 10 – die schwersten Raumsonden“

Eine mehr bauen?

Ich habe vor einigen Tagen den Artikel über Chang‘e-4 fertiggestellt – den allerletzten Artikel über Raumsonden überhaupt (auch wenn noch Solar Orbiter folgt, aber nur deswegen weil es auch eine interplanetare Sonde ist, wenn auch keine Raumsonde im eigentlichen Sinne). Chang‘e 4 ist das Backupexemplar von Chang‘e-3, bei der einige Experimente ausgetauscht wurden – übrigens ausschließlich gegen Experimente von internationalen Partnern aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden. China behält zumindest beim Mondprogramm die Philosophie von zwei baugleichen Sonden bei. Ich habe das Thema „Eine oder mehrere baugleiche Raumsonden?“ sicher schon mal bearbeitet, aber wenn ich es selbst vergessen habe, dann wohl auch die meisten Leser auch, also ein guter Grund es neu zu beackern. Continue reading „Eine mehr bauen?“

Bye Bye Raumfahrt

Es hat etwas länger gedauert als normal. Aber nun ist er da, der zweite und letzte Band über Raumsonden. Ich hatte ja als „Bruchdatum“ 1993 angesetzt, ich hätte aber auch 1991 oder 1992 nehmen können, denn in diesen Jahren starteten keine Raumsonden. Die Überlegung war zum einen, dass beide Bände ungefähr gleich groß sein sollten. Zum anderen suchte ich nach einem guten Datum für den Bruch und das waren diese Jahre. 1988 starteten Phobos 1+2, die letzten Raumsonden der Sowjetunion. Im Band 1 findet man rund 100 russische Sonden, in Band 2 nur zwei. Zudem startete 1992 das Discoveryprogramm was ab 1996 zu vermehrten US-Starts führte. Continue reading „Bye Bye Raumfahrt“

Mini-Planetensonden – eine Alternative?

So, wie ihr bestimmt gemerkt habt gab es wenig neues in den letzten Tagen. Ich hatte die letzten zwei Wochen bei einem Kunden zu tun und die erste Woche konnte ich mit vorausgeschriebenen Blogs füllen, aber die zweite Woche eben nicht. Der nächste Termin ist in der Woche vom 7-11.10, und kurz darauf werde ich nach Nesselwang gehen. Also haben Gastautoren die Gelegenheit 1-2 Wochen lang ganz alleine den Blog zu gestalten.

Ich bin über diesen Artikel gestoßen, der sich mit kleinen Raumsonden (unter 100 kg Masse beschäftigt). Das Konzept ist nicht neu. Ich hatte eine ähnliche Verwendung der ASAP-5 Plattform auch kleine Raumsonden zu transportieren. Die ASAP erlaubt in der verwendeten Version maximal 300 kg schwere Einzelnutzlasen, mit einem Gesamtgewicht von 1200 kg. Damit kann man mit chemischen Antrieb etwa 100 kg in eine Umlaufbahn um den Mond, Venus oder Mars bringen oder 150 kg auf eine Vorbeiflugmission entsenden. Der Artikel geht von noch kleineren Raumsonden aus, die nur etwa 50 bis 100 kg wiegen. Die Frage ist, wie sinnvoll solche Konzepte sind. Continue reading „Mini-Planetensonden – eine Alternative?“

Navigation von Raumsonden – Teil 2

So, die Idee für den heutigen Blog habe ich von einem Kommentar den es letzte Woche gab, wo sich der Autor über die Genauigkeit der Navigation erstaunt äußerte. Das hat mich zu einem zweiteilligen Artikel über die Navigation von Raumsonden inspiriert. Der erste Teil kam schon gestern raus.

Alleine durch die Vermessung des Funksignals kann man also feststellen, wo sich die Raumsonde befindet. Innerhalb der sechziger Jahre machte die Technik enorme Fortschritte. Lag die Unsicherheit der Raumsondenposition bei einem Mars oder Venusvorbeiflug 1960 noch bei rund über 10.000 km, so war es ein Jahrzehnt später rund 1000 km. Dadurch sank die Vorbeiflugdistanz auch ab. Bei Mariner 2 waren es noch 35.000 km und bei Mariner 6+7 nur noch 3.500 km. Da man nicht riskieren will, dass die Raumsonde auf den Planet aufschlägt, musste man einen Sicherheitsabstand der mindestens so hoch, wie die Unsicherheit in der Position war, einhalten. Weitere Verbesserungen waren abzusehen, was erst das flapsig als planetarisches Billard bezeichnete Swing-By ermöglichte. Continue reading „Navigation von Raumsonden – Teil 2“