Eine minimalistische Ariane 5 Erweiterung

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Wie schon mehrmals betont, zuletzt vor einigen Tagen im Blog, bin ich mit dem Konzept der Ariane 6 nicht einverstanden, ich würde es eher als „Ariane 5 reloaded“ bezeichnen. Es gab ja durchaus radikalere Ansätze wie das PPH Konzept. Dazu kommt, das eine alte „europäische Tradition“ fortgesetzt wird – bevor die Ariane 6 überhaupt ihren Jungfernflug hat, wird an Weiterentwicklungen gearbeitet wie etwas verlängerten Boostern, dem ersetzen von Aluminium durch Kohlefaserverbundwerkstoffe in der Oberstufe (ICARUS Oberstufe) und einer Kickstufe für mehr Flexibilität.

Letztendlich wird die Ariane 6 aber die gleiche Nutzlast wie die heutige Ariane 5 haben, wir investieren also 3 Milliarden Euro dafür, das dann (hoffentlich) die Rakete selbst billiger wird, aber nicht leistungsfähiger.

Wenn man es genau nimmt sind es zwei Budgets, nämlich eines für die Ariane 6 und eines für die Vega C. Die P120 Booster werden auch bei der Vega eingesetzt. Das komplette Entwicklungsprogramm dieses Boosters umfasst 700 Millionen Euro. Ich habe mal für diesen Blog angenommen, dass man nur diesen Booster entwickelt hat um die Vega in der Nutzlast zu steigern und will mal skizzieren wie man damit sowohl die Ariane 5 ECA „boosten“ kann wie auch die Sojus ersetzen. Continue reading „Eine minimalistische Ariane 5 Erweiterung“

Die Entwicklung der Ariane 7 hat begonnen

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Relativ unbemerkt wurde ein Vertrag der ESA am 13.3.2023 unterzeichnet. Er regelte zum einen die weitere Finanzierung die Steigerung des Prometheus Triebwerks von 1.000 auf 1.200 kN Schub. Finanziert wurde aber auch das Design einer neuen Trägerrakete welche erstmals diesen Antrieb einsetzen soll.

Eigentlich läuft das Programm unter der Abkürzung APFEL (All Prometheus Future European Laucher), doch intern wird nur von der „Ariane 7“ gesprochen. Continue reading „Die Entwicklung der Ariane 7 hat begonnen“

Der P120C+

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Amazon hat nun auch einen Startvertrag für eine Megakonstellation abgeschlossen, wenngleich eine Nummer kleiner, man könnte eher von Kilokonstellation sprechen, denn es sind nur 3236 Satelliten. Das ist also eine Größenordnung kleiner als Starlink und auch die zweite Ausbaustufe von Oneweb. Sie werden mit 83 Starts ins All gebracht und zwar mit:

  • Vulcan (38 Starts mit je 45 Satelliten
  • Ariane 64 (18 Starts) mit je 35 bis 40 Satelliten
  • New Glenn (12 Starts) mit je 61 Satelliten

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Die Vega mit einem Apogäumsantrieb / Lyra Stufe

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Da niemand so genau weiß wie der Ukainekrieg die Produktion des RD-843 beeinflusst, habe ich mir mal vorgenommen eine Alternative zu finden.

Damit wir alle auf demselben Stand sind: Die Vega setzt im AVUM, das ist ein Mittelding zwischen Stufe und Avionik, ein einzelnes RD-843 Triebwerk ein, das von Yuzmash in der Ukraine produziert wird. Yuzmash befindet sich in der ukrainischen Stadt Dnipol, sodass man damit rechnen kann, dass die Produktion stillsteht – nicht nur wegen russischen Angriffen, davon blieb die Stadt bisher verschont, sondern auch weil die Ukraine alle wehrfähigen Männer zum Militärdienst einberufen hat. Ich sehe aber keine akute Gefahr das die Vega „gegroundet“ war, denn als letztes Jahr ein neuesr Vertrag abgeschlossen wurde, wurde gesagt das noch drei Triebwerke bei Avio sind, seitdem erfolgten zwei Starts, man scheint also für etwa 1 Jahr Vorräte zu haben. Solange der Krieg also die Produktion nicht zerstört sollte man eine Zeitverzögerung auffangen können. Daneben ist derzeit der Jungfernflug der Ariane 62 mit einem Massensimulator geplant, denn könnte man auch noch zu einem „echten“ Start umfunktionieren. Eventuell nutzt diese Option ja OneWeb, die ursprünglich den Start gebucht hatten, als sie in Finanznöte gerieten aber wieder stornierten. Nun haben sie keine Finanznöte, aber Satelliten die sie nicht starten können. Continue reading „Die Vega mit einem Apogäumsantrieb / Lyra Stufe“

Optionen für eine Oberstufe für die Vega

Wenn die Vega C fliegt, dann wird sie rund 50 % mehr Nutzlast haben als ihr Vorgängermodell. Ich sehe darin eine Chance kleine Raumsonden zu starten, die einen begrenzten Auftrag haben, aber dafür auch billig sind. Ich denke es gibt einen guten Kompromiss zwischen Größe und Leistung in dem Segment, das heute Mikrosatelliten einnehmen, also einer Masse von 200 bis 300 kg. Eine Raumsonde wäre, selbst wenn man einen dieser Busse einsetzt, schwerer, benötigt sie doch in der Regel ein Antriebssystem, während Mikrosatelliten passiv in der Lage stabilisiert sind und ihre Bahn nicht ändern. Daneben benötigt sie ein viel leistungsfähigeres Kommunikationssystem, das aus großer Entfernung mit der Erde kommunizieren kann, das ebenfalls Gewicht addiert. Mit Instrumenten wird eine Raumsonde so bei 300 kg Gewicht ankommen. Das könnte, wenn man die Raketengrundgleichung nimmt eine Vega C mit einer zusätzlichen Stufe befördern. Doch sie hat keine Stufe, daher will ich mal Optionen für diese erörtern. Continue reading „Optionen für eine Oberstufe für die Vega“