Das Ende einer Ära

Am Samstag lief die letzte Wetten Dass Sendung mit Thomas Gottschalk. Es war die einzige Sendung, die mich noch so lange vor den Fernseher fesseln konnte. Man konnte sicher viel über die letzten Sendungen sagen. Die Gespräche wurden flacher. Mehr und mehr ging es um das Präsentieren von neuen Filmen oder CD’s. Die verlorenen Wetten resultierten nicht mehr in wirklichen Herausforderungen für die Wettpaten.

Aber eines ist unumstritten: es war die letzte richtige Samstagabend-Unterhaltungsshow. Es gibt unter meinen Bloglesern ja etliche in meinem Alter. Die können sich sicher noch erinnern, dass früher die Samstagabendshow ein fester Bestandteil des Abends war. EWG, Das laufende Band, Auf Los gehts Los. Heute dominieren Casting Shows, Chart-Shows oder Quiz Shows. Die breite Unterhaltung ist ein Auslaufmodell und ich denke auch Wetten Dass war die letzte Sendung die erfolgreich war. Frank Elsner, von dem die Idee stammt hat ja auch später neue Shows ausgedacht, aber keine hat sich durchgesetzt. Continue reading „Das Ende einer Ära“

Werbung, Wetten Dass, Hochzeiten, GNTM und anderes

Mal wieder einen Griff ins Kessel Buntes also ein Blog ohne Sachthemen, sondern ein paar Dinge die ich mal so erwähnen wollte. Also es wird nun seicht. Wen das nicht interessiert und der hier immer nur wichtige Dinge lesen will, der muss eben jetzt aufhören zu lesen.

Also für alle die noch da sind. Ich schaue wie jedes Jahr Germanys next Top Model (GNTM) an. Nach der Kritik, die es ja vor allem an Heidi Klum und der Konzeption der letzten Staffel gab, hat sie ja dazu gelernt. Die Jury hat nun mehr zu sagen und die endlos ausgedehnten Monologe, bevor jemand gehen muss sind auch kürzer geworden – sie kam da ja ziemlich unsympathisch dabei rüber.

Was sich nicht geändert hat, ist das Konzept – kleine Vorkommnisse werden bis zum Geht-nicht-mehr mehrfach gezeigt, mit melodramatischer Musik untermalt, kommentiert, in Zeitlupe. Stefan Raab hat das vorgestern in TV Total persifliert. Nachvollziehbar für den Zuschauer ist die Sendung auch nicht. De Faktor kommen viele Mädchen kaum vor. Von manchem weiß ich nicht mal den Namen. Sie sind schlau genug, um nichts oder wenig zu sagen was gegen sie spricht. Eigentlich ist das Überlebensprinzip für die Karriere nach GNTM: nichts zu sagen. Was den Mädchen aber nicht klar ist, ist das es eine Unterhaltungssendung ist. Es geht also nicht darum ein Top-Modell zu werden. Das ist zwar der Gewinn für die bestplatzierte, doch auch diese wird kaum ein Topmodell werden sondern verdient nur am Anfang durch die Verträge der Sponsoren recht gut. Continue reading „Werbung, Wetten Dass, Hochzeiten, GNTM und anderes“

Promis und die Werbung

Vor einigen Wochen erschient bei VOX am Samstag eine 4 Stunden Dokumentation über Werbung. Das war ganz interessant. Zumindest kurzweilig. Ich möchte einen Punkt aufgreifen. Promis und die Werbung. Sie unterscheiden sich von normaler Werbung, weil der Prominente bekannt ist, man also die Werbung mit ihm identifiziert und er praktisch für die gemachte Aussage gerade steht. Das führt bei vielen zu heftigeren Reaktionen, so bei Manfred Krugs Telecom Werbung als die Aktie sehr bald im Kurs fiel. Auch ich reagiere empfindlicher, wenn Promis Werbung machen wie z.B. die Falschaussagen von Jörg Pilawa in der früheren Wurstwerbung einer Firma, die gerne mit Prozessen droht wenn man sich über ihre Werbung äußert.

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Verschwundene Werbung / Zahlenfetischisten

Ich vermute mal den meisten Bloglesern wird der Name was sagen. Afri Cola machte Ende der sechziger Jahre mit einem Werbespot auf sich aufmerksam. Ich wusste allerdings nicht, dass es heute die Marke noch gibt. Das brachte mich auf meinen heutigen Blog: Vergessene Werbemarken. Es gibt ja Werbung, die läuft und läuft und läuft – über Jahrzehnte. Dauernd oder immer mal wieder. also z.b. für die ganzen Automarken. Andere Werbung hat nachgelassen, aber die Marken gibt es natürlich immer noch. So habe ich lange nichts mehr von Persil oder Ariel gehört, aber die Wäschepulver gibt es natürlich immer noch. (Manche Werbung wird sogar mal verjüngt, wie die Jakobs Krönung Werbung die nun mit einem Song von Annett Louisan wirbt). Aber es gibt auch Werbung, die war mal früher präsent und ist dann verschwunden und man weiß nicht mal ob es die Marke noch gibt. Ich habe mal bei mir im Gedächtnis gekramt und bin auf drei Dinge gekommen:

Miese Werbung – Seitenbacher

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Es gibt ja Sendungen nur mit Werbespots – Aufwendigen, witzigen, überraschenden. Bei uns ist Werbung eigentlich ziemlich langweilig. Die guten Beispiele die mir einfallen sind alle schon alt, wie die “Super-Ingo” Serie eines Erdölkonzerns (ich glaube BEA) in den Neunzigern. Da ich etwas knapp an Blogthemen bin möchte ich einfach mal das Thema aufgreifen und meine Blogleser sich zu beteiligen mit Beispielen anderer schlechter Werbung. Vielleicht mache ich auch dann mal eine Serie mit guter Werbung.

Die absolut nervigste Werbung die ich kenne werden die meisten wohl nicht kennen, es ist die Radiowerbung von Saitenbacher die im SWR läuft. doch dank Youtube sind wir in er Lage allen Hörern dieses Glanzstück der Werbung zukommen zu lassen:

Also ich habe nichts gegen schwäbischen Akzent, ich finde das für eine regionale Werbung sogar sympathisch. Aber die Art wie die Werbung gemacht wird ist extrem nervig. In 16 Sekunden taucht der Produktname vier mal auf. Einmal wurde der Satz nur konstruiert um ihn nochmal zu sagen “Saitenbacher Müsli, des ischt des Müsli von dem Saitenbacher” – platter geht’s nicht mehr. Dazu diese bevormundende Art.

Der Sprecher ist übrigens der Firmeninhaber selbst. Ich weis nicht was ihn geritten hat die Werbung so zu machen. Er meint offensichtlich dass eine Werbung um so wirksamer ist je öfters der Name des Produkts auftaucht. Nun ist das sicher nicht ganz falsch, doch wenn man es übertreibt, dann verärgert man die Leute. Die meiste Radiowerbung die ich kenne achtet darauf das der Spot mit dem Markennamen endet und nicht zu oft vorkommt. Dann die minimale Werbungsaussage, auch die findet man in anderen Spots der Firma (einfach auf Youtube mal suchen, die haben auch TV Spots gemacht). Selbst als der Chef noch nicht die Spots machte war die Aussage nur “Saitenbacher Müsli, lecker, lecker, lecker”. Wahnsinnig. Wenn ich will das die Leute überhaupt zuhören, muss ich eine Geschichte im kleinen erzählen, einen Gag haben oder eine spannende Wendung – weggehört und in Gedanken abgeschweift ist schnell.

Das schlimme: Dieses Konzept läuft so seit ewigen Zeiten, ich denke mindestens ein Jahrzehnt. Bei der Homepage ist nicht besser. Sie nimmt auf meinem Monitor nur ein Drittel des verfügbaren Platzes ein – okay ich habe einen 24″ Monitor, aber wenn die Werbung 50 % größer wäre, wäre sie immer noch klein genug für 10 Jahre alte 1024 x 768 Monitore. Dann ist nicht immer erkennbar was ein Link ist und was nicht. Ein Farbschema für einzelne Seiten wurde zwar gemacht, aber die einzelnen Tabellenteile werden durch Weiß getrennt, ähnlich wie der Rand immer weiss ist, das wirkt uneinheitlich. Dieser Eindruck wird auch durch die Bildauswahl und Textgestaltung nicht verbessert. Es sieht aus wie eine Zettelsammlung am Schwarzen Brett.

Dabei ist das Unternehmen nicht klein: Der Umsatz liegt bei 10-25 Millionen Euro, 120 Mitarbeiter werden beschäftigt (nach Wikipedia). Ich kenne selbst Privatpersonen die eine besser gestaltete Webseite haben (meine kann man nicht dazu zählen, aber sie ist ja auch in der Form über 10 Jahre alt).

Das ist mein Kandidat für echt schlechte Werbung. Was sind eure?

Vor Montag gibt es keinen neuen Blog, aber noch immer läuft das Musikrätsel….Außerdem gibt es wieder lustige Neuigkeiten von SpaceX: Nun kann die Falcon 9 nicht starten, weil ihr Selbstzerstörungssystem noch nicht fertig ist. Das ist schon ungewöhnlich. Es ist das erste Mal, das ich höre, das dass Selbstzerstörungssystem einen Start verzögert. Ich wette die Falcon 9 hatte keines und sie kamen erst drauf, als die Air Force die Unterlagen über das Sicherheitssystem anforderte und dann haben sie auf die schnelle nichts bekommen… Tja die Raumfahrt Laienspieltruppe tappt weiter in neue Fettnäpfchen.