Amargeddon

Ein beliebtes Thema von Spielfilmen ist der Einschlag eines Planetoiden auf der Erde. Das Gefahrenpotiential ist bis heute noch nicht sicher geklärt. Man hat wahrscheinlich viele der größeren Brocken entdeckt welche die Erdbahn kreuzen, aber noch lange nicht alle kleine. Man teilt Asteroiden welche die Bahn der Erde kreuzen und damit auf ihr einschlagen können in verschiedene Klassen ein. Die wichtigste Klasse ist die der Aten Asteroiden (so benannt nach dem ersten entdeckten Mitglied). Diese wächst sehr rasch. 1999 kannte man 90 Asteroiden, 2006 waren es schon 316. Ein gewisses Risiko geht auch von den Apollo Asteroiden aus. Die Bahn dieser Asteroiden berühren die Erdbahn. Auch diese Gruppe hat schnell immer mehr Mitglieder Auch hier vergrößerte sich die Zahl rapide von 415 auf 2162 von 1999 bis 2006. Insgesamt wurden am 2.3.2007 837 Objekte als potentiell gefährlich eingestuft.

Die Ursache dafür ist dass es nun spezialisierte Suchprogramme gibt. Automatisch gesteuerte Teleskope mit Weitwinkelkameras und großen CCD Arrrays als Detektoren suchen den Himmel ab und vergleichen Aufnahmen nach sich bewegenden Objekten. LINEAR, das bekannteste Projekt hat mit einem 1 m Spiegelteleskop in 10 Jahren 211.849 Objekte, darunter 1622 Erdbahnkreuzer entdeckt. Ein neues Suchprogramm mit vier Teleskopen der 2.5 m Klasse wird wahrscheinlich die Zahl explodieren lassen.

Was passiert wenn ein Körper auf der Erde einschlägt? Nun im Prinzip immer das gleiche, die Auswirkungen hängen aber von der Größe ab.

Objekte von bis zu 100 m Größe Haben die Chance bei der Passage der Erdatmosphäre in kleinere Brocken auseinander zu brechen, die dann weniger gefährlich sind oder verglühen. Wann dies geschieht hängt von dem Objekt ab. Raumsonden haben festgestellt, das viele Planetoiden eine geringe Dichte haben, d.h. im inneren Hohlräume aufweisen. Diese können leicht zerbrechen. ein kompaktes Objekt mit 50 m Durchmesser hat dagegen eine geringe Chance von der Atmosphäre wirksam abgebremst zu werden, so dass es desintegriert. Bei den seltenen Eisen Meteoriten können kleine Brocken ohne Probleme die Atmosphäre unbeschadet ihrer Größe. Der Barringer Krater in den USA von mehr als 1 km Durchmesser wurde zum Beispiel. von einem nur 30 m großen Eisenmeteoriten verursacht.

Wenn ein 100 m großer Körper auf der Erde einschlägt hinterlässt er einen 1-2 km großen Krater. Der Auswurf betrifft ein viel größeres Gebiet, etwa einen Kreis von 20-40 km Durchmesser. Hitze, Druckwelle und herabregnendes Material würden das meiste Leben in diesem Umkreis zerstören. Ein 100 m Asteroid kann also eine Großstadt auslöschen. Die mittelbaren Folgen in Form von Asche und Staub in der Atmosphäre welche herunterregnet uns Licht nimmt und damit die Landwirtschaft stark beeinträchtig betrifft ein noch größeres Gebiet. Die Folgen eines 100 m Asteroiden betreffen ein Land.

Gosses Bluff Northern Territory AustraliaBei einem 1 km Körper passiert im wesentlich das gleiche. Nur hat dieser die 1000 fache Masse und entsprechend mehr Energie. Der Krater ist nun größer und etwa 10-15 km groß. Ein solches Ereignis verursachte zum Beispiel. das Steinheimer Becken und das Nördlinger Ries vor 15 Millionen Jahren. Die Folgen sind entsprechend größer. Geschmolzenes Glas von dem Ereignis fand man noch in Frankreich und der Tschechei. Im wesentlichen sind die unmittelbaren Folgen nun in einem Bereich von 200-400 km das Auslöschen des Lebens und es wird so viel Material ausgetauscht, dass es Wochen und Monate dauert bis es wieder aus der Atmosphäre verschwindet. ein solches Ereignis verändert das Klima für längere Zeit auf einem ganzen Kontinent.

Ein 10 km Brocken verursacht schon einen 100 km Krater. Die Folgen eines solchen Ereignisses sind weltweit wahrzunehmen. Asche wird in solche Höhen befördert, das sie sich weltweit verteilt. Sie reflektiert das Sonnenlicht und es kühlt sich das Klima weltweit ab. Sulfate aus dem Gestein bilden Schwefelsäure, es kommt zum sauren Regen und die Aerosole bleiben Jahre in der Atmosphäre. Man vermutet das solche Einschläge an vielen Artensterben schuld sind. 2 Einschläge die mit solchen Ereignissen korrespondieren wurden schon entdeckt. Durch die Bewegung der Erdkruste und langsame Abtragung verschwinden leider auch solche Krater bald. Vor allem wenn sie im Meer aufschlagen, welches zu 2/3 die Oberfläche bedeckt. Meeresboden besteht nur etwa über 200 Millionen Jahre, er wird laufend neu gebildet. Für die Auswirkungen eines größeren Einschlags ist es egal ob dieser im Meer oder auf dem Land erfolgt, nur gibt es beim Einschlag im Meer noch eine Flutwelle unvorstellbaren Ausmaßes.

Gott sei Dank sind solche Ereignisse recht selten. Ein Einschlag eines 10 km Brockens kommt etwa alle 25-100 Millionen Jahre vor, mit großen Abweichungen. Mit einem 100 m Brocken muss man im Bereich von 100.000-500.000 Jahren rechnen. Insgesamt kennt man etwa 200 Einschlagskrater oder deren Reste auf der Erde. Dies sind nur die wo noch heute detektiert werden können. Es muss viel mehr gegeben haben, doch haben je länger ein Ereignis zurück liegt nur große Krater eine Chance nicht abgetragen zu werden. So und morgen erfahren sie was man dagegen machen kann….

2 thoughts on “Amargeddon

  1. Der Barringer Krater in den USA von mehr als 1 km Durchmesser wurde zum Beispiel von einem nur 30 km großen Eisenmeteoriten verursacht. – Da hat sich wohl ein wenig der Fehlerteufel eingeschlichen.

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