Von gesicherten Erkenntnissen
Ich habe kürzlich jemanden einen Rat für sein Studium gegeben und dabei als Beispiel, wie man es nicht machen sollte mal meinen etwas turbulenten und nicht gerade zielgerichteten Lebenslauf reflektiert. Das schöne an solchen Reflektionen ist dass man in der Retroperspektive neue Erkenntnisse gewinnt und manches anders sieht als früher. Bei mir war es mein Berufswunsch Ernährungslehre oder Öktrophologie wie es vornehmer heißt. Ich hätte das nach dem Abitur mühelos studieren können, es aber nicht getan weil ich von meiner Lehrerin die es studierte wusste, dass der Arbeitsmarkt für Absolventen fast nicht vorhanden ist.
Später habe ich immer noch neben dem Lebensmittelchemie Studium mich damit beschäftigt, auch weil man in Gutachten oft auf Aussagen mit gesundheitsbezogener Werbung eingehen muss. Doch schon damals bekam mein Bild der Ernährungslehre einen ersten Knick, als ich lernte, dass der Cholesterinspiegel nach verschiedenen Untersuchungen durch die Ernährung kaum beeinflussbar ist, da 80 % des Cholesterins vom Körper selbst gebildet wird. Continue reading „Von gesicherten Erkenntnissen“
Vor allem aber erreichte man Sicherheit durch extensive Tests. Im Mittelpunkt des Interesses standen hier natürlich die Triebwerke. Die linke Grafik zeigt einen Verglich des Testprogramms dreier Raketentriebwerke. Zum einen das RS-68, ein Triebwerk das aus dem SSME entwickelt wurde und in der Delta 4 eingesetzt wird und für unbemannte Starts qualifiziert ist. Nach weniger als 180 Tests hat man den ersten Flug mit diesem Triebwerk gewagt. Das nächste ist das SSME, das Triebwerk des Space Shuttles. Dieses wurde wesentlich intensiver getestet, nach 730 Tests, also 4 mal als bei dem RS-68 wagte man den ersten Flug. Das F-1 Triebwerk war bei 700 Tests noch in der Entwicklungsphase, aber wies nur wenig mehr vorzeitige Abbrüche des Tests auf als das SSME zu einem Zeitpunkt als man es schon für den Flugeinsatz vorsah. Nun begann erst das Testprogramm des F-1. Der erste Flug (bei nur wenig mehr vorzeitigen Abbrüchen) fand nach 2471 Tests statt ! Das geht natürlich nicht auf diese Grafik, diese müsste dazu 4 mal breiter sein. Ein Problem beim F-1 wie auch allen Triebwerken vorher waren Verbrennungsinstabilitäten. Diese konnten zur Triebwerkszerstörung führen. Man hat beim F-1 Triebwerk diese gezielt provoziert indem man Sprengbomben in der Brennkammer platzierte, deren Schutzumhüllung nach wenigen Sekunden durch die Hitze zerstört wurde. Diese Versuche wurden so lange durchgeführt bis man durch Modifikationen des Einspritzkopfes die Instabilitäten beseitigt hatte (verstanden hat man das Phänomen bis heute nicht vollständig).