Gästebücher

Wie die meisten anderen Websites habe auch ich ein Gästebuch. Ich weis nicht mehr seit wann, irgendwann 2000 oder 2001 habe ich damit angefangen. Und wie jeder bekomme ich auch Einträge, über die ich verärgert bin. Wenn jemand einen grundlos beleidigt oder nur Mist verzapft. anfangs habe ich diese noch gelöscht, inzwischen mache ich das nur noch bei Dingen die strafrechtlich zu werten sind. Das sind z.B. rassistische Äußerungen.

In all den Jahren habe ich nicht verstanden was jemanden bewegt über den Autor einer Website, den er nicht mal kennt beleidigendes zu schreiben. Was erreicht man damit? Wenn tatsächlich Kritik vorhanden ist so wird sie durch den gewählten Ton auf taube Ohren stoßen. Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich empfinde ein Gästebuch eben als ein Buch für Gäste. Man schreibt was nettes rein wenn es einem gefällt oder auch den einen oder anderen Vorschlag was man besser machen könne, oder was man sich wünscht. Wenn es etwas mehr ist, so ist eine Mail an mich sowieso der bessere Weg, denn das Gästebuch überfliege nicht nur alle paar Tage, manchmal schaue ich für Wochen nicht rein.

Was bewegt jemanden, einen Menschen denn man nicht kennt, von dem man nur etwas gelesen hat zu beleidigen? Meine Homepage ist mein Hobby, niemand ist gezwungen sie zu besuchen. Im Gegenteil: Ich verdiene nicht nur nichts an den Besuchern, sondern ich habe dadurch auch Kosten. Die Homepage kostet etwas, dazu kommt der obligatorische Internetzugang um sie zu aktualisieren.

Ich komme beim Stöbern im Netz auch auf Homepages die mir nicht gefallen. Manche dauernd dank Flash ewig zum Laden, auf anderen steht Zeug das ich für unsinnig oder überflüssig halte. Bei mir löst das nur den klick auf den „Zurück“ Button auf. Niemals habe ich mir die Mühe gemacht, irgend etwas i ein Gästebuch reinzuschreiben. Geschmäcker sind verschieden, Interessensgebiete ebenso. Wenn jemand also sich auf seiner Homepage so auszutoben, dann ist das seine Sache und wenn es mir nicht gefällt, nun ja es ist SEINE Homepage, nicht meine.

Seit September könnte ich eine echte Blog Software nutzen, also WordPress oder Serendpity. Trotzdem bleibe ich bei meinen HTML seiten für meinen Blog, auch wenn es umständlicher ist. Zum einen weil ich das so gewohnt bin und es gut in das gesamte Layout der Website rein passt (auch wenn diese inzwischen ziemlich altbacken aussieht, aber ich will Informationen weitergeben und keinen Schönheitspreis gewinnen).

Aber ein anderer Grund ist, dass mich solche Kommentare nicht kalt lassen. Ich bin da empfindlich. Und ich bin mir sicher, da würde es etliche geben. Vielleicht würde es sogar noch schlimmer kommen – ich würde an der Menge der Kommentare versuchen die Popularität der Website oder eines Artikels zu messen. Nein es ist sicher so besser wie es jetzt ist: Ich arbeite an dem was mich interessiert, und wenn das andere auch interessiert, dann ist es gut. Wenn dies nicht der Fall ist, dann merke ich es nicht und es juckt mich dann auch nicht. Wenn sich also jemand die Mühe macht deswegen erst was in Gästebuch zu schreiben. Was treibt den um?

  • Eine tiefe Enttäuschung über den Inhalt oder das Design der Website?
  • Eine andere Meinung zu einem Thema?
  • Ärger über Grammatik und Rechtschreibfehler, die das Lesen erschweren?
  • Eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Welt an sich, die sich bei allem auslädt was man nicht mag?

An dieser Stelle auch mal einen Dank an die die im Gästebuch nette und wohlmeinende Kommentare hinterlassen. Neben den Meckerern habe ich im Laufe der Zeit auch viele nette Leute kennen gelernt. Leute die einem links zu Infos schicken, oder Scans von alten Büchern die man zum Verbessern von Artikeln nuten können. Leute die sich die Mühe machen Aufsätze von mir als PDF zusammenzufassen und mir dies zuschicken oder die für mich Grafiken basteln. Ich glaube man muss einfach über den Dingen stehen. Manchmal ist das nicht leicht. 2001, da erinnere ich mich noch, gab es einen „Rächer der Lebensmittelchemie“. Der schmierte nicht nur das Gästebuch täglich mit Kommentaren voll, sondern schreckte nicht zurück meine Emailadresse und ein von der Seite geklautes Bild bei einer „Mitfickzentrale“ einzutragen. (Ja so etwas gab es und es dreht sich da wirklich um das was man bei dem Namen vermutet). Gott sei Dank war dies der einzige so krasse Fall in den letzten 6 Jahren. Irgendwann hörte er von selbst auf, nachdem ich zum Ignorieren anstatt löschen der Beiträge überging.

Ach ja Kommentare zu diesem Blog Eintrag wie immer ins Gästebuch. Ach ja den Musiktipp für heute „Otto“ aus dem Album „Einen hab ich noch“, das Gastgedicht. Dafür gibt es keinen Link.

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