Zeit ein Exempel zu statuieren

Wisst ihr woher der Ausdruck "dezimieren" kommt? Wenn bei der römischen Armee es eine Rebellion gab und man diese niederschlagen konnte, dann wurde die Legion dezimiert: Die Legionäre zogen nacheinander Steinchen aus einer Urne und jedes zehnte war schwarz, die anderen weiß. Und wer ein schwarzes Steinchen zog wurde hingerichtet.

Das hat die Disziplin bei den Überlebenden enorm erhöht. Nun hat Europa einige Länder die nahe des Staatsbankrotts sind und bei einigen gibt es doch ziemlich Zweifel daran, dass sie was anderes tun außer auf noch mehr Geld von den anderen Mitgliedsländern zu warten. Griechenland ist seit 2 Jahren in der Situation das es am "Rettungsschirm" hängt und bisher wenig gemacht. Wenig privatisiert, wenig Personal abgebaut, wenig gespart. Und nun nur wenige Wochen, nachdem sie erneut Geld bekommen haben, dieser Vorstoß wegen der Volksabstimmung. Die wurde zwar nun schon wieder nach einem Tag zurückgezogen. Aber ich denke es ist genug. Ja nehmen wir mal Griechenland um ein Exempel zu statuieren, dass vielleicht bedeutend größere Länder wie Italien und Spanien zu echtem Sparen animiert. Raus mit Griechenland aus der Eurozone, und wenn man gerade dran ist auch aus der EU. Sollen sie bankrott gehen, die Drachme wieder einführen oder vielleicht die Hälfte des Landes an die Türken verkaufen, denen es ja blendend geht – nicht mehr unser Problem. Wer nichts tut und wer sich so für weitere Hilfen "bedankt" soll seinen Kram alleine erledigen.

18 thoughts on “Zeit ein Exempel zu statuieren

  1. Naja, die Sache mit dem vielen Sparen ist die, dass es sich dabei um eine Abwärtsspirale handelt, was bedeutet: Umso mehr die Regierungen sparen, um so weniger Schulden können sie abbauen, und umso stärker steigen diese, weil nämlich durch diese Sparmassnahmen auch mehr und mehr die Einkommensquellen wegbrechen, bzw. verstopft werden. Die Mittel, die den Defizitländern wirklich helfen, heissen Steuern erhöhen und vor allem die Binnenkonjunktur ankurbeln, so dass im Land Arbeitsplätze entstehen können und die Menschen was zu tun haben. – „Die Binnenkonjunktur ankurbeln“ bedeutet aber, Konjunkturprogramme aufzulegen, was allerdings zu den Dingen gehört, über die aus ideologischen Gründen nicht Nachgedacht werden darf. Des weiteren müssen die Überschussländer (allen voran Deutschland!!) ihre Überschüsse in der Handelsbilanz abbauen. Das heisst speziell für D, dass die Exportabhängigkeit massiv zurück gefahren werden muss. Ausserdem ist hier ebenfalls eine Belebung der Binnenkonjuktur nötig, damit die Staatverschuldung reduziert wird.
    Sinnvolle Informationen zu diesem Themenbereich findet man u.a. bei Heiner Flassbeck, Peter Bofinger oder aus dem Ausland u.a. von Joseph Stiglitz oder James Galbraith. Gibt noch ein paar mehr, aber die fallen mir jetzt gerade nicht ein.

  2. Die Sache mit dem Geld ausgeben um die Konjunktur anzukurbeln ist ein Ammennärchen das seit Jahrzehnten immer wieder propagiert wird. Deswegen haben ja auch alle Schulden – sie haben die Konjunktur angekurbelt aber der Nutzen ist für den Staat nicht gegeben. Das Geld kommt nicht wieder rein.

    Es gibt unabhängige Untersuchungen früherer Konjunkturprogramme die zeigten dass der Rückfluss an Mehrsteuereinnahmen nur bei 25 bis 50% liegt. Wenn man also Schulden abbauen will, dann muss man sparen.

    Eine Wirtschaft die nicht konkurrenzfähig ist wird es auch durch Subventionen nicht werden.

  3. Griechenland aus der EU rausschmeißen? Aber nicht mit den regierenden Politikern, die alles in die EU aufnehmen was nicht schnell genug auf die Bäume kommt. Ein Land wieder rauszulassen würde ja gegen die Wunschträume von der Möchtegern-Weltmacht gehen.
    Langsam hab ich da meine Zweifel, ob diese „Experten“ überhaupt etwas zustande kriegen. Wegen der Bankenriese zählen sie die Banken an, weil sie denen Kredite gegeben haben, die sie nicht zurückzahlen können. Und was verlangen sie jetzt? Daß die Banken Kredite an Griechenland geben, das sie auch nicht zurückzahlen kann. Da faßt man sich nur noch an den Kopf.
    Was den Griechen aufgedrückt wird ist genau so hirnrissig: Mehr Einnahmen durch Steuererhöhungen – hört sich erst mal gut an. Nur dann sollte man bei denen erhöhen, die Geld haben, und nicht bei denen, die keins haben. Einen nackten Mann in die Tasche fassen funktioniert nun mal nicht.

  4. Moin,

    das Problem Griechenlands ist, dass sie mit den Deutschen eine gemeinsame Waehrung haben. Waerend die DDR nach Einfuehrung der DM sofort Pleite war, hat es bei den Griechen etwas laenger gedauert.

    Wir Deutschen senken staendig die Lohnstueckkosten. Dies wurde durch Hartz IV nochmal forciert. Dadurch dass ein Deutscher Facharbeiter heute keine Familie mehr ernaehren kann, werden unsere Produkte im Ausland billiger. Deutschland ist Exportweltmeister, und der Grieche kann unserm Lohnstueckkostendumping nicht mehr dadurch entkommen, dass er seine Drachme abwertet. Der Effekt ist, dass wir viel nach Griechenland exportieren, aber wenig importieren, und sich damit die Griechischen Schulden auf Deutschen Banken sammeln.

    Die Loesung fuer die Griechen waere hier in Deutschland zu suchen:
    – Abschaffung der kalten Aussperrung
    – Abschaffung des Hartz IV Systems
    – Bedingungsloses Grundeinkommen von Euro600 + Krankenversicherung

    Damit wuerden hier die Lohnstueckkosten wieder steigen, der Exportueberschuss auf ein vernuenftiges Mass reduziert werden, und die Suedstaaten von selber gesunden.

    Die einfache Griechische Losung waere:
    – Ein Militaerputsch
    – Griechenland fliegt aus der EU, weil wir keine Miltaerdiktaturen dulden
    – Griechenland fuehrt die Drachme ein

    ciao,Michael

  5. Hartz IV abschaffen müßten gerade die Politiker, die den Griechen ständig vorwerfen daß sie über ihre Verhältnisse leben. Gleichzeitig verschenken sie mit vollen Händen Geld das sie gar nicht haben. Also die griechische Methode in Deutschland.
    Übrigens hätte die Abschaffung von Hartz IV noch einen Nebeneffekt: Das Geld bleibt ja nicht bei den Arbeitslosen liegen, sondern wird ausgegeben und kurbelt den Binnenmarkt an. Also eine Wirtschaftsförderung auf Umwegen. Aber wie immer ist es wesentlich leichter von Wirtschaftsförderung zu reden, als auch wirklich etwas dafür zu tun. Das überläßt man zweckmaßigerweise seinem Nachfolger. Und der überläßt es wieder seinen Nachfolger…

  6. Ja und die (jetzigen) Harz-IV Empfänger wohnen dann unter Autobahnbrücken und betteln in den Straßen oder überfallen die die noch Geld haben. Wenn man Harz-IV abschafft wirds hier echt gefährlich in Deutschland, dann haben auch die letzten USA-Verhältnisse hier Einzug gehalten….

  7. Moin Bernd,

    da haste die Haelfte ueberlesen. Das bedingungslose Grundeinkommen wuerde Hartz IV, Bafoeg, Rente, Wohnungshilfe, und das andere duzend Geldtoepfe ersetzen. Jedes Kind, Erwachsener oder Greis, bekommt dann ein bedingungsloses Grundeinkommen, z.b. nach Althaus (CDU) 600 Euro + 200 Euro Krankenversicherung.

    Der Effekt waere, dass es ohne Hartz IV Zwangsmassnamen fuer viele keinen Anlass mehr geben wuerde eine schlechte und schlechtbezahlte Arbeit anzunehmen, so dass automatisch die Loehne und Gehaelter steigen werden. Zudem haette ein Grundeinkommen keine Trennung mehr zwischen Grundbedarf und Wohnungskosten, so dass Langzeitarbeitslose sich eine guenstigere Wohnung suchen, und Wohnungen auch fuer Familien wieder von einem Facharbeitergehalt bezahlt werden koennen.

    ciao,Michael

  8. Mit Abschaffung von Hartz IV meine ich nicht die Streichung sämtlicher Gelder, sondern die vor diesem Kahlschlag geltenden Regelungen wieder einzuführen. Was hat denn Hartz IV gebracht außer eine Kastrierung des Binnenmarktes? Eine (absolut nicht) wirklich fähige Wirtschaftsförderung.

    Wobei ja schon viel geholfen wäre, wenn die Leute nicht gezwungen würden selbst die Jobs anzunehmen, die noch unter Hartz IV bezahlt werden. Auch die in letzter Zeit diskutierten Mindestlöhne sind mehr eine Ausrede als eine wirkliche Verbesserung. Nach den Vorstellungen einiger Politiker sollen die sich nach den in der Zeitarbeitsbranche üblichen Löhnen richten. Und die liegen zum größten Teil unter Hartz IV-Niveau. Also das Übliche: Wenn Politiker eine Verbesserung bringen, dann wird die generell so verpfuscht, daß es noch schlimmer wird.

    Der nächste Schwachsinn ist die Rente mit 67. Für jedes Jahr um das das Rentenalter angehoben wird, werden grob geschätzt etwa eine Million zusätzliche Arbeitsplätze nötig. Wir haben aber nicht zu viel Arbeitsplätze, sondern zu wenig. Trotz unserem „modernen“ Bild-Dungs-System sollten Politiker eigentlich noch in der Lage sein, zwei Zahlen vergleichen zu können.

  9. Wie alles, so hat auch die Sache mit den Konjunkturprogrammen 2 Seiten. Die dunkle Seite davon ist die, dass der Staat sich vielfach nicht aus der Finanzierung von Unternehmen zurück gezogen hat, und diese immer noch mehr oder weniger subventioniert, obwohl sie es längst nicht mehr nötig haben.
    Und bei Nachuntersuchungen zu Konjunkturprogrammen sollte man immer darauf gucken, von wem die gemacht wurden, weil da nämlich je nach Interessenslage was anderes bei heraus kommt. Die Methoden zur Manipulation sind ja bekannt: Wichtige Sachverhalte werden unter den Tisch fallen gelassen und Unwichtiges wird überspitzt oder verdreht. Also in etwa das gleiche Spiel, das auch SpaceX mit seinen Nutzlast- oder sonstigen Angaben treibt.

    Und der Satz, das man zum Schuldenabbau sparen muss, der gilt zwar in der betriebswirtschaftlichen Perspektive oder für einen Privathaushalt. Aber nicht in der Volkswirtschaft. Denn wenn da alle zum Sparen verdonnert werden, machen die Betriebe weniger Umsätze, nehmen folglich weniger ein. Das führt in der Folge zu weniger Steuereinnahmen beim Staat, und in der Wirtschaft zu Entlassungen. Die Entlassenen geben wiederum weniger Geld aus, sofern sie keine neuen Jobs finden, was bei Massenentlassungen quer durch die ganze Wirtschaft der Fall ist. Damit brechen weitere Arbeitsplätze weg. Und die Staatsverschuldung steigt weiter. Genau das passiert übrigens in Griechenland zur Zeit, und deshalb kommen die auch aus der Schuldenfalle nicht heraus.

    Was die Steuererhöungen angeht, so meine ich doch die Steuern für jene, die das Geld auch haben. Also für Einkommen ab etwa 50 tausend Euro im Jahr, sowie Kapitaleinkünftein dieser Grössenordnung und darüber.

    Abschaffung von Hartz IV heisst ja nicht, das die Sozialhilfe komplett abgeschafft werden soll, sondern das man zum alten Bundessozialhilfegesetz zurück kehrt. Das hatte zwar auch seine Schwächen, die es zu beheben gilt. Allerdings sollte das von Leuten gemacht werden, die auch etwas davon verstehen, und für die Menschen arbeiten, und nicht von der Bertelsmannstiftung. Es ist vielleicht nicht jedem bekannt, aber die Hartz-Gesetze stammen alle aus der Feder von Leuten, die dieser Stiftung zuzuordenen sind. Und die arbeitet bekanntlich nur Vordergründig zum Wohl der Allgemeinheit, da sie in letzter Konsequenz stehts für den Konzern arbeitet, der ihr gehört. Wie sollte es auch anders sein, wenn die höchsten Chefs von Konzern und Stiftung gleich sind?

    Das Deutschland über seine Verhältnisse lebt, ist ebenfalls ein Mythos, der einzig dazu dient, weitere Sozialleistungen, sowie die auf Solidarität begründete gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung langfristig abzuschaffen. Dadurch verringern sich nämlich u.a. die Lohnstückkosten weiter.

    Zur Rente mit 67 ist noch zu sagen, das da ein gewisser sogenannter „Rentenexperte“ namens Raffelhüschen, dessen Hauptjob sich im Aufsichtsrat der Axaversicherungen befindet vor einigen Jahren mal selbst zugegeben hat, das sich dahinter die grösste Renterkürzung aller Zeiten verbirgt. Allerdings geschickt hinter einem Berg von Mathematik versteckt, den die meissten Politker nicht verstehen. (Und auch nicht verstehen sollen.) Aber die Kürzungen sind sehr wohl beabsichtigt. Zusehen ist das ganze in ARD-Reportage Rentenangst.

  10. Bedingungsloses Grundeinkommen hat seinen Reiz, und unter ganz bestimmten Bedingungen könnte ich es mir realistisch vorstellen:

    – sobald ein Einkommen erzielt wird, verrechnet sich Lohnsteuer mit BGE. Die Lohnsteuer wird entsprechend angepasst. Das führt dazu, daß Geringst- und Geringverdiener effektiv keine Lohnsteuern zahlen (Nullsummenspiel) oder sogar den Rest des BGEs oben drauf kriegen. (Progression)

    – das BGE wird ganz knapp über dem ortsüblichen lokalen Existenzminimum individuell ermittelt.

    – die komplette Sozialamt / ARGE -Bürokratie und ihre Beamten werden um 90% gekürzt. Mit den eingesparten Geldern werden aus den ehemaligen Bürokratengebäuden Mietkasernen für BGEler, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Wohnung mehr gefunden haben.

    – als BGEler muß man sich jährlich unangekündigt einem Drogen- und Alkoholosmustest unterziehen. Bei positivem Ergebnis erfolgt nach 2 Wochen Ultimatum sich umgehend eine Erwerbsarbeit zu suchen, die Zwangseinweisung in eine Entzugsklinik.
    Die Logik dahinter: Als cleaner Mensch ohne Sucht belastet man selbst als BGEler die Gesellschaft deutlich weniger als ein Suchtkranker der von der Gesellschaft mitgetragen wird.
    Also insofern doch kein absolut bedingungsloses Grundeinkommen.

  11. Die Zwangseinweisung in eine Entzugsklinik hat nur einen Haken: Es gibt davon viel zu wenig. Und fast alle Teilnehmer an einer Entziehungskur werden rückfällig, sobald sie in ihr altes Leben zurückkommen.

    Viel sinnvoller wäre es, statt an den Symptomen rumzupfuschen, die Ursachen für die Sucht zu beseitigen: Ein Leben ohne Zukunft, das man nur noch im Suff ertragen kann.

    Im Übrigen ist es schon pervers, wie Leute die selbst aufs Beste versorgt sind, immer wieder Vorschläge machen wie diejenigen die nichts haben davon noch sparen sollen.

  12. > – das BGE wird ganz knapp über dem ortsüblichen lokalen
    > Existenzminimum individuell ermittelt.
    >
    > – die komplette Sozialamt / ARGE -Bürokratie und ihre Beamten werden
    > um 90% gekürzt. Mit den eingesparten Geldern werden aus den ehemaligen > Bürokratengebäuden Mietkasernen für BGEler, die auf dem normalen
    > Wohnungsmarkt keine Wohnung mehr gefunden haben.

    Wenn du dir deine beiden obigen Vorschläge nochmal durchliest wirst du sehen dass du den Teufel mit dem Beelzebub austreibst … die 90% Einsparungen für die ARGE gehen direkt rein in die Bürokratie für die Ermittlung eines ortsbezogenen Existenzminimums …

    IMHO ist der Sinn eines _nicht_ ortsbezogenen Existenzminimums gerade darin, den Leuten einen Anreiz zu geben teure Gegenden zugunsten von billigeren Gegenden zu verlassen, nicht ihnen die 500 Euro 20 qm Bruchbude in Schwabing zu finanzieren …

    Bzgl Bedingungsloses Grundeinkommen:

    Die konservativen schwafeln in Zeiten von leeren Kassen ja immer von Steuersenkungen, ich sehe schon die linken alternativen in Zukunft bei leeren Kassen immer von der Erhöhung des Grundeinkommens schwadronieren …

    Siehe Beispiel Frankreich, wo bereits ein großer Teil der Bevölkerung genau den Mindestlohn erhält und regelmäßig die Gewerkschaften durch Landesweite Streiks eine Erhöhung desselben zu erreichen gedenken, bzw Politiker mit der Forderung nach eine Erhöhung billig und schnell Stimmung machen können … mein Hauptgrund warum ich das ablehne …

    Die Höhe von Löhnen und Gehältern (=Einkommen) gehört in die Hände der Tarifpartner, und ein Grundeinkommen bricht in meinen Augen dieses wichtige Instrument sinnvoller Gehaltsstrukturen … und man sollte eine Unterstützung durch den Staat in einer finanziellen Notlage immer als das bezeichnen als das was es ist, nämlich Sozialhilfe …

    HElados

  13. Moin HElados,

    interessant, dass ich eine Diskussion ums Grundeinkommen losgestossen hab, und damit fast Bernds Blog vom Thema Griechenland entfuehrt hab, sich jedoch keiner an meiner einfachen Loesung gestossen hat, dass die Griechen, Italiener und Spanier doch einfach wieder den Faschismus per Militaerputsch einfuehren koennten, dadurch aus der EU fliegen, und damit ihre nationale Souveränitaet wiedererlangen.

    Aber zurueck dazu warum wir Schuld sind, dass die Griechen pleite sind:

    Wenn ich Loehne den Tarifparteien ueberlasse gilt das Eherne Lohngesetzt: Der Lohn schwankt bei bei vollkommener Konkurrenz stehts um das Existenzminimum. Herauskommt dann der 6Euro25 Tariflohn fuer Friseurmeister, oder gar 4Euro fuer die Gesellin.

    Ich arbeite seit 30 Jahren daran die Menschen von der Arbeit zu befreien. Ich geh davon aus dass viele Jobs mittelfristig durch Computer, Roboter und kuenstliche Intelligenz ersetzt werden. Uebrig bleiben Aufgaben, die mit Menschen zu tuen haben wie Friseur oder Altenpfleger, und grade bei diesen Jobs reicht derzeit das Gehalt nicht zum leben.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen wuerde es Menschen ermoeglichen Nein zur Arbeit zu sagen, ohne schlechtes Gewissen von der Arbeit befreit zu sein, um zu studieren, Kinder zu betreuen oder Verwante zu Pflegen. Vor allem wuerden die Menschen Nein zu schlechter oder schlecht bezahlter Arbeit sagen. Die Loehne fuer die die Arbeiten wollen wuerden automatisch steigen.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen braeuchte nicht mehr Geld als Hartz IV sein, aber es sollte nicht zwischen Lebensunterhalt und Mietzuschuss unterschieden werden, so dass sich eine guenstige Wohnung lohnt, und der Wohnungsmarkt dadurch entspannt wird. Das derzeitige Hartz IV Gesetz ist vor allem ein Subvention fuer Bruchbuden, und treibt den Preis fuer etwas bessere Wohnung ins extreme. Zudem wuerde die Bedingungslosigkeit und das zusammenlegen von einem dutzend Toepfen eine Menge Buerokratie sparen.

    Jedenfalls ist es falsch, wenn die Griechen ihren Guertel noch enger schnallen, sondern wir Deutschen muessen endlich anfangen vernuenftige Loehne zu zahlen, zu konsumieren, und zu importieren. So lange wie wir Exportweltmeister sind, und ein guter Teil unserer Exporte in die EU geht, werden andere Staaten in der EU pleite gehen.

    ciao,Michael

  14. Wann ist genug?
    In Griechenland wurde die Umsatzsteuer drastisch erhöht, die Renten und Löhne drastisch gesenkt. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gekündigt, und trotzdem heißt es immer „wenig gemacht. Wenig privatisiert, wenig Personal abgebaut, wenig gespart“. Wann ist es eigentlich genug?
    Es sollte eigentlich normal sein, wenn die Belastungen für die Bevölkerung drastisch ansteigen, dass dann auch die Frage nach dem richtigen Weg aus der Krise gestellt werden muss. Die bisherigen von seitens EU geforderten Maßnahmen haben sich als kontraproduktiv erwiesen. Warum sollte mehr davon dann besser sein.

  15. Warum dann mehr noch besser sein soll? – Ganz einfach, weil die Ideologie das so vorsieht: Wenn die verordnete Medizin nicht wirkt, müssen wir eben die Dosis erhöhen. Und letzten Endes geht es um Macht. Den Griechen geht sie immer mehr verloren, und in Brüssel verstärkt sie sich, so das Brüssel (bzw. Berlin über den Umweg Brüssel) letztlich bestimmen kann, wie die Griechen zu leben haben, obwohl da kaum Ahnung über die Lage vor Ort vorhanden ist, und die Kulturen und Mentalitäten ja auch so unheimlich gut übereinstimmen… (Die letzte Bemerkung war natürlich Ironie! ❗ )

  16. Hier, unter der Überschrift: „Wie verkommen sind unsere Medien?“ ist bei
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=11313
    noch mal eine schöne Beschreibung der Medizin und wie sie zu verabreichen ist, zu finden. Dazu gibt es hier auch eine Beschreibung der Nebenwirkungen und ein paar andere Therapievorschläge, die man sonst mit der Lupe suchen muss.

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