Warum sind Verschwörungstheorien so erfolgreich?
Das mein Namensvetter mal wieder einen alten Blog von Michael K. herausgekramt hat, will ich mich mal heute mit Verschwörungstheorien beschäftigen. Und zwar nicht mit den Urhebern dieser Theorien, wozu nicht nur Verschwörungstheorien sondern auch wissenschaftliche Theorien abseits dessen was etabliert ist zählen, wie das Hohlerdemodell. Sondern warum sind mache so erfolgreich, das viele dran glauben?
Nun man wird nicht vermeiden können, das es immer Empfängliche für Verschwörungstheorien gibt. Eine Erkenntnis, die wir auch bei allen Wahlen sehen, ist das es in der Gesellschaft rund 5-10% Volltrottel gibt. Das sind Leute, die Parteien wie die AFD, NPD oder FDP wählen. Das bedeutet auch für jede noch so verrückte Theorie wird man ein Publikum finden. Doch wenn eine Theorie von 20-30% der Leute geglaubt wird, wie dies beim Moon Hoax der Fall in den USA sein soll, dann muss das doch eine weitere Ursache haben.
Das erste, ist mal das man trennen muss zwischen abartigen Theorien hinsichtlich der Naturwissenschaft und anderen Theorien. Die ersten unterscheiden sich von den anderen, das sie einen emotional nicht berühren. Wenn jemand meint, das Universum besser erklären zu können als dies Einstein mit der Relativitätstheorie tat, dann berührt das wohl nur wenige emotional, genauso wenig wie ob die Erde eine Hohlkugel ist oder nicht. Das berührt einen nicht. Bei den Wissenschaftstheorien hat man es auch sehr einfach. Eine Theorie ist ein Erklärungsmodell für die Natur. Anders als es die Verwendung des Wortes „Theorie“ im Sprachgebrauch suggeriert, ist eine Theorie eine Behauptung die durch Beweise abgesichert ist und solange gültig ist, bis Tatsachen Fragen aufwerfen. Wenn man etwas nur vermutet, aber nicht beweisen kann so spricht man in der Naturwissenschaft nicht von einer Theorie, sondern von einer Hypothese,.
Der populärste Irrtum ist die Relativitätstheorie. Viele sehen das als eine Idee an, die ihnen entweder zu kompliziert ist oder deren Aussage ihnen nicht passt (das z.B. die Zeit nicht absolut ist). Doch die Relativitätstheorie wurde schon 1919 bewiesen (zumindest eine Aussage, dass die Gravitation das Licht ablenkt wurde bei einer Sonnenfinsternis mit Aufnahmen von Sternen nahe der Sonne bewiesen). Und GPS würde wenn man nicht die unterschiedliche Dauer der Zeit an Bord der Satelliten korrigieren würde nicht brauchbar sein. Ein weiterer Punkt ist das eine Theorie sehr oft ein Modell ist eine Erklärung für Beobachtungen. Anders als die meisten meinen ist das nicht so, das ein neues Modell einfach das alte ersetzt und das dann falsch ist. Im Gegenteil: Das alte Modell ist nutzbar, solange man das neue Modell nicht braucht. Ein Chemiker braucht kein Atommodell das sich mit dem Aufbau des Kerns beschäftigt. Die NASA braucht für die Berechnung von Raumsondenbahnen nicht die Relativitätstheorie, sondern kommt mit den Keplerschen Gesetzen und der Gravitationstheorie aus.
Bei den naturwissenschaftlichen Theorien hat man es auch meistens mit einem besonderen Klientel zu tun. Das sind Leute, ohne eine Ausbildung in dem Fach um das es geht, aber voll überzeugt von ihrer Hypothese. Ich glaube das eine bedingt das andere. Wenn ich was von dem verstehe, was ich propagiere, dann käme ich wohl nicht drauf, weil mir auch die Einwände einfallen würden, oder weil ich nachprüfen könnte ob die gemachten Aussagen stimmen. Auf der anderen Seite fangen ihre Mails so an „Einsteins Theorie ist völlig falsch, aber ich habe in 5 Minuten die richtige Lösung gefunden“ (die Tausenden von Physikern nach jahrelangem Studium der Physik und Einsteins Theorie in den letzten 100 Jahren entgangen ist). Da die meisten selbst wenn sie nichts von der Materie verstehen noch glauben, das Fachleute die etwas studiert haben mehr Ahnung von dem Sachverstand haben als Leute die das nicht taten, finden diese aber nicht so viele Anhänger.
Anders sieht es bei der klassischen Verschwörungstheorie aus, die nicht eine naturwissenschaftliche Theorie betreffen sondern historische Ereignisse. Heute populär sind die Moon Hoaxer und die 911 Theorie, doch es gab sie schon immer. Nach dem zweiten Weltkrieg kam die Holocaust Leugnerei auf (übrigens die einzige Verschwörungstheorie die unter Strafe steht). Nach dem ersten Weltkrieg war es die Dolchstoßlegende, Die wurde immerhin von vielen geglaubt und damit konnte man auch gut Politik machen wie Hitler zeigte. Dass man andere zum Schuldigen macht ist nicht neu und wurde in der Geschichte auch schon öfters erfolgreich praktiziert. Das älteste Beispiel das mir einfällt ist die Christenverfolgung im alten Rom.
Sie unterscheiden sich von den wissenschaftlichen Theorien, weil jeder eine Meinung dazu hat bzw. viel mehr Leute sich dafür interessieren. Zudem haben Leute die Neigung immer für irgendetwas einen Schuldigen zu suchen, selbst wenn es keiner Verursacher ist oder man ihn finden kann. Dann kann man auf jemanden wütend sein. Bei einem Brandt (von Rom) oder bei toten Terroristen ist das schwer möglich. Außerdem entlastet es doch einen. Nicht man selbst ist am verlorenen ersten Weltkrieg schuld sondern die „Heimatfront“.
Warum sind solche Theorien so erfolgreich? Ich denke es hat zum einen mit der Gesellschaft zu. Je aufgeklärter sie ist, je kritischer, je höher das allgemeine Bildungsniveau, desto geringer die Gefahr, dass solche Theorien geglaubt werden. Wie kann man selbst wenn man kein Fachmann ist beurteilen ob eine Verschwörungstheorie nur das ist oder etwas hinter ihr steckt. Na da sind zum einen mal die Urheber. Haben sie überhaupt die Möglichkeit den Tatbestand aufzuklären? Autor der Moon Hoaxer Theorie ist Bill Kaysing. Er war zwar bei Rocketdyne beschäftigt, doch angesichts seiner Ausbildung (Studium in Englisch) als Archivar. Von dem Mondprogramm hat er so nicht viel mitbekommen. Die Qualifikation fehlt also.
Das zweite ist etwas das dem Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“ zugrunde liegt. Die Wahrheit ist oft ziemlich einfach. Erfindet man dagegen eine Gesichte. So braucht man meistens noch weitere Stützbehauptungen um die Fehler der Geschichte abzudecken´, die dann weitere offene Fragen aufwerfen. In der Philosophie gibt es dafür den Ausdruck „Ockhams Messer“ – die beste Theorie ist die, die mit am wenigsten Annahmen auskommt. Das gilt eigentlich für die Wissenschaft, wo es meist so ist, das Erklärungen um so besser sind, je einfacher sie sind, auch wenn oft die Vorstellungen über „Einfach“ bei Laien und Wissenschaftlern auseinander laufen. Man kann das Kriterium aber auch auf alle anderen Theorien anwenden. Nehmen wie die Moon Hoaxer Theorie. Sie erfordert viele Stützannahmen. Was passierte z.B. mit den über 25 Milliarden Dollar die ausgegeben wurden? Wie hat man die vielen Leute die beim Mondprogramm zumindest in verantwortlichen Positionen waren zum Schweigen gebracht? Was passierte mit den Raumfahrzeugen nach dem Start? Warum hat sie keiner entdeckt? All das und noch viel mehr muss erst noch geklärt werden, macht also weitere Theorien und Stützannahmen nötig.
Moin Bernd,
ich mag erstmal ein Zitat von 1788 bringen, das von einem echten Illuminaten, d.h. einem Meister der Verschwörungstheorien, stammt:
„Indes ein andrer äußerst leerer Mensch seine dreiundzwanzig Begriffe, die er hie und da aufgeschnappt hat, so durcheinander zu werfen und aufzustutzen versteht, daß er Aufmerksamkeit erregt und selbst bei Männern von Kenntnissen für etwas gilt.“ Über den Umgang mit Menschen von Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge.
So weit ich weiß, ist dies die erste Referenz zur Symbolzahl 23.
Doch jetzt konkret zu Deinem Text:
> Heute populär sind die Moon Hoaxer und die 911 Theorie
An dieser Stelle läufst Du exakt in die „Ad Homninem“ Falle, die von den Vertretern der offiziellen 911 Verschörungstheorie beabsichtigt ist: Du schmeißt die Moon Hoaxer, in den selben Topf mit Journalisten, die versuchen die 911 Verschwörung aufzuklären. Dabei ist die offizielle Version zu 911 ebenfalls eine Verschörungstheorie, nur eben eine die von staatlicher Seite bevorzugt wird, also ähnlich wie die Dolchstoßlegende oder die Brutkastenlüge.
> In der Philosophie gibt es dafür den Ausdruck “Ockhams Messer”
Und wenn Du dieses auf die offizielle Verschwörungstheorie anwendest, so fällt auf dass diese Theorie an vielen Stellen unhaltbar ist. Wenn ich all diese Punkte zusammenzähle wo die offizielle Verschwörungstheorie nicht stimmen kann, und dann Ockhams Razor drauf ansetze, so bleibt nur eine Folgerung:
Terrorismus und geheimdienstliche Aktionen sind nur zwei Seiten der selben Medaille. Die USA brauchte einen Kriegsgrund für den Einmarsch in Afghanistan und Irak, und hat sich diesen durch eine klandestine Aktion verschafft. Das ist und bleibt die einfachste Erklärung für alle Ungereimtheiten in der offiziellen Verschwörungstheorie.
ciao,Michael
klingt irgendwie nach einer verschwörungstheorie ;:-)
Eine Erklärung für den Erfolg vieler politischer Verschwörungstheorien ist wohl, daß Regierungen oft nachweisbare Lügen verbreiten. Dazu kommt noch eine schon krankhafte Geheimniskrämerei, vor allem bei den Geheimdiensten. Da ist die Meinung „denen ist alles zuzutrauen“ glaubhafter als die offiziellen Varianten.
Ein anderes Problem ist die recht einseitige Information in den Medien. Da wird eben alles geglaubt, was diese Lücken füllen könnte. Beispiel Putin und Ukraine: Wenn man den Medien glaubt, provoziert Putin völlig grundlos einen Krieg. Dabei läßt man nur die Tatsachen unter den Tisch fallen: Die EU kassiert ein Land nach dem anderen, das mal zur Sowjetunion gehörte. Lettland, Litauen, und am liebsten auch die Ukraine. Kein Wunder daß die Russen der Meinung sind, „die klauen unser Land“. Im Grunde macht die EU die gleiche Politik wie in den Indianerkriegen. Und wundert sich dann, wenn es Leute gibt denen das nicht gefällt.
Stichwort Hohlerdetheorie:
Ich weiß nicht, ob es verschiedene davon gibt, aber auf folgender Webseite wird recht schön beschrieben, dass diese (bzw. eine Hohlwelt-)Theorie lediglich eine kompliziertere bzw. für uns schwerer vorstellbare, jedoch äquivalente Beschreibung des gleichen Universums ist:
http://ks-lang.de/werner/Vertiefung.html
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird quasi der Erdmittelpunkt an der Erdoberfläche ins Unendliche projeziert und umgekehrt.
Aus dem Hohlweltmodell ergeben sich wohl diesselben Vorhersagen wie aus dem „Kugelaußenseitenmodell“
Nur macht es wenig Sinn etwas schwer nachvollziehbar und (scheinbar) unsinnig zu beschreiben, wenn es auch anders geht.
Da ich diesbezüglich kein Fachmann bin, habe ich aber vielleicht Fehler in den dort aufgeführten Erklärungen nicht erkannt.
@Matthias: Das Problem ist das dann auch das ganze Universum innerhalb der Hohlerde ist. Also Mond, Sonne, alle Planeten, Galaxien …
Ja, der Erdmittelpunkt ist dann unendlich weit entfernt. So wie es dort beschrieben wird, ist halt das Innere außen und umgekehrt.
Das ist in meinen Augen sehr interessant, nicht weil ich glaube, das die Realität sich so verhält, sondern weil man die Welt auf diese Art beschreiben kann und trotzdem alles funktionieren würde. Ein schöner mathematischer „Trick“ sozusagen und deshalb faszinierend.
Auf der von mir verlinkten Seite wird ja auch gesagt, dass es nicht sinnvoll ist, mit diesem Modell zu arbeiten, weil es nicht mehr leistet als das herkömmliche Modell, aber dafür komplizierter und unintuitiver ist.
Dort steht auch dass es den wissenschaftlichen Kenntnisstand Anfang des 17 Jahrhunderts wiedergibt. Leider hat sich die Physik weiterentwickelt. Es sind ja schon einige Axiome nötig damit es damit aufgeht. Man müsste weitere addieren um die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, die Wirkung von gravitationslinsen, die Rotverschiebung, die dunkle Materie etc. zu erklären. Alles das geht nicht im hohlerdemodell.
Mit der Raumfahrt jenseits eines Orbits wirds auch kompliziert. Wäre jetzt aber eine gute Erklkärung für die Moon Hoaxer – man hat einfach bei den Mondlandungen als man nicht auf dem Mond ankam sondern in China die im Studio gedreht ….
Ich hatte eine ziemlich lange Antwort für Michael K fertig und habe sie mir beim korrekturlesen zerschossen. Sch****e.
Also nochmal in kurzform.
Streiche aus deinen Ausführungen mal komplett, auch im Geiste, den Punkt
>Die USA brauchte einen Kriegsgrund für den Einmarsch in Afghanistan und Irak<
Denn das ist eine reine Annahme ohne praktischen Beweis.
Dann bleibt nichts von deinen Argumenten übrig.
Wenn du die Aussage " Die Al Kaida hassen die USA " aus der offizielen Beweisaufnahem streichst bleiben aber die Indizien (World Trade Center 1993, Flug 434, Luxor 1997,Nairobi und Daressalam, USS Cole und weitere)
Also immer noch stimmig.
Bernd
„die beste Theorie ist die, die mit am wenigsten Annahmen auskommt“
Das ist schon mal ein sehr guter Ansatz.
Ich empfehle dann noch, sich möglichst auch die Gegenstimme anzuhören. Diese sind im großen www doch immer mehr zu finden.
Erst dann diskutieren.
Auch in der Wissenschaft gibt es Zensur (AZK-Vortrag Prof. Meyl):
http://www.youtube.com/watch?v=Rd_AVIqNjb0
Kosmisches-Weltbild (Haldon Arp):
http://viaveto.de/plasmaverse.html
Das Urknall-Gravitations-modell braucht doch etwas viel „dunkle Magie“.
911: z.B. Film Zeitgeist ansehen.
Ukraine: Diverse Maidan-Gewalt-Videos bitte ohne Kommentar und mitgechnittene Telefongespräche (Nudelmann, Ashton) anhören.
Und schon weiß man was in den Massenmedien nach-ge-richtet wird.
Grüße Gerhard
Ja Stimmen gibt es im WWW viele, doch nicht alle haben Ahnung. Die meisten sogar gar keine….
Wie ich im Artikel schrieb ist jede Theorie nur ein Modell zur Erklärung. Wir haben überall eine Evolution in den Erklärungsmodellen gesehen Beim Urknall ist es so, dass wir noch viel nicht verstehen was bei hohen Energien vor sich geht, wie das mit der dunklen Materie ist etc. Aber nach heutigem Erkenntnisstand ist es die beste Erklärung die wir haben und jede andere hat eben noch mehr Annahmen. Ich gehe vielleicht mal in einem eigenen Aufsatz darauf ein.
@Gerhard: Das über die Urknalltheorie ist Schwachsinn. Er geht von dem (wenn er gerade eh dabei ist alles in Frage zu stellen warum nicht das) Postulat aus die Sterne in einer Galaxie würden ins Zentrum fallen und baut darauf seinen Verriss der Urknalltheorie auf. Das ist so nicht ganz richtig, die Sterne umkreisen den Mittelpunkt (seine Bemerkung über die Keplerschen Gesetze macht das nicht weniger wahr wenn man mal genauer darüber nachdenkt.
zum Video mit Professor Meyl:
Wieder ein typischer Vertreter der Verschwörungstheoretiker:
Er glaubt seinem ersten Augenschein ohne drüber nachzudenken und erklärt daraufhin seine ganzen Wissenschaftskollegen für grenzdebil (Die Bemerkung zu Stephen Hawking war schlicht geschmacklos).
Aus einer statischen Grafik einer Spiralgalaxie glaubt er ableiten zu können, daß nach Augenschein scheinbar alle Sterne ins Zentrum streben.
Das ist Milchmädchenphysik.
Tatsächlich kreisen (fast) alle Sterne auf Kreisbahnen um das gemeinsame Massezentrum. Da die Kreisbahngeschwindigkeiten unterschiedlich sind, bilden sich als optischer Eindruck Spiralarme. (Denken wir mal an Sateliten in niedrigem, mittleren, hohen und geosynchronen Orbit und auf selber Bahnebene. Zufälligerweise liegen sie gerade auf einer gedachten geraden Linie. Würden wir das ganze sagen wir mal eine halbe Stunde später nochmal betrachten und die Satelliten mit einer Linie verbinden, sähen wir die Ansätze zu einem Spiralarm.
Spielen noch einige andere Faktoren rein und ist m.W. auch noch nicht restlos geklärt (Dunkle Materie, dunke Energie usw., die Drehgeschwindigkeiten passen nicht wirklich), aber durch jahrzehntelange Beobachtung im Teleskop sind die Kreisbahnen ausreichend abgesichert.
Mich wundert also nicht, daß sein Dekan und die Universitätsleitung ihm nahegelegt haben, auf die ein oder andere Vorlesung zu verzichten.
Was mich wirklich gewundert hat ist, daß das halbe Auditorium nicht schallend gelacht hat!
Aber da waren wohl Wissenschaftsmystiker unter sich.
Bernd
Das Problem ist, dass wir mit stark unvollständigen Informationen durchs Leben gehen. Das meiste, was wir über die Anschläge vom 11. September oder den Mondlandungen wissen, haben wir aus den Medien. Ebenso erleben wir regelmäßig, dass jede Menge Lügen über die Medien verbreitet werden. Für den Durchschnittsbürger ist es nun schlicht und einfach unmöglich, die Wahrheit von den Lügen zu trennen.
Also bauen sich die Leute ihre eigenen Wahrheiten und Theorien. Daraus, dass einige Leute mit falschem Pass in dem verunglückten Malaysian-Airlines-Flug saßen, wahrscheinlich ganz stinknormale illegale Einwanderer, wird dann schwupp-die-wupp eine Bombentheorie. Dass das Flugzeug einfach versagt hat, können sich die Leute nicht vorstellen, obwohl es vergleichbare Abstürze aus heiterem Himmel früher gab, etwa Lauda Air Flug 004 oder China Airlines Flug 611. Letzteres heißt jetzt wiederum nicht, dass es keine Bombe war a la Lockerbie – es gibt einfach derzeit mehrere Möglichkeiten, was passiert ist. Aber die Leute legen sich JETZT schon fest und geben diese Meinung dann nur ungern wieder auf. Und so bilden sich Verschwörungstheorien.
Kai
Die allg. Astronomie konstatiert, daß die Keplerlösung im Grunde auch die Basis für die Bewegungstheorie der Galaxien sei. Man aber die Dichtevariation in den Spiralarmen mit Störungstheorie (z.B. Lindblad-Resonanzen) begründet.
Als Ingenieur lernte ich Actio = Reactio.
Woher stammt denn diese Störung bzw. Resonanzen? Wenn sich daraus für Sonnensysteme und ganze Spiralarme gar Rosettenartige Bewegungen bilden sollen um die Arme eerst auszubilden, müssen immense Kräfte am Werk sein.
Die Dichteunterschiede mit bloßer Resonanz zu begründen führt doch zu einer Unstabilität und damit zum Kollabieren des ganzen Arms.
Da ist was faul im Staate D…
Wikipedia:
Verglichen mit anderen Grundkräften der Physik ist die Gravitation eine sehr schwache Wechselwirkung, was sich in dem kleinen Wert der Gravitationskonstanten ausdrückt.
Unter allen Naturkonstanten ist G zurzeit diejenige mit der größten relativen Messungenauigkeit. 1,2 · 10 −4
Auf eine schwache Wechselwirkung mit größter rel. Meßungenauigkeit soll also das kosmische Weltbild aufgebaut werden?
Beweist mir lieber daß ein Anderes nicht stimmt.
@Manuel
Der Vortrag von Herrn Meyl bei der AZK ist vielleicht wegen des nicht durchgehend mit wissentschaftlichem Hintergrund versehenen Auditoriums, für die Gewinnung eines Verständnisses seiner Ansichten, von Ihm selbst zu stark gekürzt worden.
ein eingehenderes Interview nur über Urknall… mit Hr. Meyl:
http://www.youtube.com/watch?v=JnKPzrbO6ZA
Grüße, Gerhard
Hast Du als Ingenieur auch gelernt, dass die Gravitation die einzige der Grundkräfte ist die mit zunehmender Masse zunimmt? Eine Galaxie enthält Masse in der Größenordnung von 1 x 10^41 kg, da gibt es ganz schön ordnentliche Kräfte zwischen der Materie ….
Auch die Magnetkraft und damit die Feldstärke wächst mit der Masse eines Magneten.
Nur ist der Unterschied das nicht alles magnetisch ist bzw. sich positive und negative Ladungen gegenseitig neutralisieren, die ja z.B. in unmagnetisierbarem Eisen schon vorhanden sind, nur eben nicht ausgerichtet. Die Gravitationskraft ist die einzige die mit der Masse zunimmt ohne das es Einschränkungen gibt. Bei allen anderen gibt es Reicheweiteeinschränkungen (Kernkräfte) oder sie wirken nur zwischen geladenen Teilchen die bei entgegengesetzter Ladung sich neutralisieren.
zur Beurteilung ob etwas stimmt würde ich ein Physikbuch zu rate ziehen oder zumindest die richtige Seite in der wikipedia.
@Gerhard: Äh das die Sonnen nur leuchten weil sich vom schwarzen Loch mit Energie gefüttert werden hört sich ja noch abenteuerlicher an als seine Geschichte mit kollabierenden Galaxien und das es deshalb keinen Urknall gegeben haben soll. Wir sind auf der Erde dabei Fusionsreaktoren zu bauen (und es klappt auch schon kurzzeitig Fusion zu erzeugen), haben also das Prinzip warum die Sterne leuchten doch recht gut verstanden und er faselt was von Neutrinostrahlung durch das schwarze Loch. Das erklärt dann nebenbei noch die Stringtheorie (was nichts damit zu tun hat) und irgendwie ist er über Kepler und als Elektrotechniker vielleicht noch Maxwell nicht rausgekommen. Die Form der Galaxien ist tatsächlich nicht so einfach zu erklären aber es gibt Ansätze die bei weitem nicht so abenteuerlich sind.
Versteift euch bitte bzgl. dem kosmischen Weltbild nicht zu sehr auf die Ausführungen von Hr. Meyl. Ich behaupte auch nicht, daß das richtig sei.
Eine Diskussion der Ansichten Halton Arp´s, die in meinem zweiten Link anschaulich erklärt werden, wäre viel ergiebiger.
In dieser verlogenen Welt sollten wir nach Wahrheiten suchen.
Grüße Gerhard
Was an der Stelle auch ganz gut passt (vielleicht auch mal die verschiedenen Interpretationen ansehen): http://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon’s_Razor
Hi,Hi.
War jahrelang meine Sig in einem anderen Forum…
Bernd
Haaallooo, keine Diskussion mehr?
Sind die Gegenargumente zu Herrn Arp´s Theorien irgendwo stecken geblieben?
Zum Plasmaversum staunt der Urknalltheoretiker wohl nur noch!?
Liebe Grüße Gerhard
@Gerhard: Ich bin zwar kein Urknalltheoretiker aber die gängige Kosmologie gibt immer noch die beste Beschreibung ab. Ich hab mir diese Videos nicht alle durchgesehen (drei Stunden Zeit muss man erst einmal haben) aber das Einführungsvideo und eben gewisse Ausschnitte. Erstens waren viele Wissenschaftler Anfang des 20. Jahrhunderts eher von einem statischen Universum überzeugt (siehe Einsteins kosmologische Konstante) und daher rührt Hubbles Abneigung einem expandierenden Universum gegenüber.
Ich picke mir einfach mal ein paar Beispiele heraus die mir aufgefallen sind:
Alternative Erklärungen für eine Rotverschiebung: Abgesehen von dieser Ominösen Gravitationsreibung (von der ich nicht weiß was es sein soll und die mir herbeifabuliert vorkommt) ist die Bremsstrahlung etwas anderes (siehe Röntgenstrahlung) und wenn es zu einem Compton-Effekt kommen würde würde man bestimmt auch eine Streuung des Lichts an Materie nachweisen können. Warum sollte ein sich entfernendes Objekt dunkler werden (ausser durch die dann größere Entfernung, aber das hat niemand bestritten? Ich hab das nicht nachgeforscht und auch nicht nachgerechnet aber es kommt mir komisch vor.
Elektrische Sterne: Sterne sind also nur so etwas wie Kugelblitze und entstehen nicht durch Gravitation? Ein Kugelblitz (sehr seltenes Phänomen so ganz nebenbei) braucht ein Medium, in welchem Medium entstehen dann Sterne? Entweder ist unsere ganze Raumfahrt dann also eine Lüge (nicht nur die Mondlandung 😉 ) weil wir ansonsten diese Substanz hätten nachweisen können, oder wir benötigen doch wieder eine Substanz wie die dunkle Materie die ja angeblich durch diese Theorie überflüssig wird.
ca. 3:30-3:55: Warum sollten atomare Reaktionen nur für unkontrollierte Bomben geeignet sein aber nicht in Sternen funktionieren? Er zeigt dann in dem Video Aufnahmen der Sonne auf denen ganz wunderbar riesige Protuberanzen zu sehen sind. Gegen diese Dinger sind unsere unkontrollierten Atombomben nur kleine Fünkchen und allzu regelmässig und geordnet sehen die Dinger auch nicht aus. Ausserdem hat man in der Fusionsforschung deutliche Fortschritte gemacht, also ist diese in dem Video zum Ausdruck kommende Häme auch nicht angebracht auch wenn der Fortschritt nicht so groß ist wie man ursprünglich gehofft hatte.
Wie gesagt ich hab mir jetzt nur Ausschnitte angesehen und bin schon über einen Haufen Wiedersprüche gestolpert und da gibt es in dieser Theorie bestimmt noch einige mehr. Ich will gar nicht wissen was der Mensch zur Quantenmechanik sagt, einer der bestnachgewiesensten Theorien überhaupt.
Auch wenn ich nur Student bin aber ich habe bei meiner Immatrikulation an der Uni nie einem Geheimbund der fiesen lügenden Wissenschaftler beitreten müssen. Sicher ist es in der Wissenschaft wie überall so, dass manchmal auch Leute Daten etwas „berichtigen“ wenn sie dadurch besser dastehen, aber sowas kommt meistens irgendwann raus. Soviel mal zu SIE lügen alle an. Wer sind SIE und was hätten die Wissenschaftler davon?
Das schon erwähnte Hanlon’s Razor ist eigentlich in der Hinsicht ein guter Massstab.
Gruß Manuel
Man muss nicht auf alles antworten. Jeder hat das Recht sich lächerlich zu machen, aber nicht jeder muss das kommentieren.
Eigentlich müsste ich es auch nicht kommentieren, aber ansonsten wären die 10 Minuten, die ich das Plasmaversumvideo durchgehalten habe, wirklich nur Lebenszeitverschwendung gewesen. Mal davon abgesehen, dass es für die meisten Teile sinnvoller gewesen wäre einfach den Text zur Verfügung zu stellen, statt ihn mit einschläfender Musik und Hintergrundbildern in einem Video zu präsentieren und vorzulesen, hat das wieder mal alle Anzeichen der üblichen Verschwörungstheorien. Als Referenz werden wieder andere Autoren genannt, deren Argumente schon widerlegt wurden, alles baut auf Ansichten auf, die teils Jahrzehnte alt sind, und neuere Erkenntnisse werden ignoriert, weil sie halt nicht ins Bild passen. Eigene Schlussfolgerungen oder Annahmen werden als Fakt dargestellt, um allgemein anerkannte Tatsachen als „erwiesenermaßen falsch“ darzustellen. Die Sprache ist ungenau und weist darauf hin, dass der Autor eher fachfremd ist.
Und was das Prinzip angeht, einfache Erklärungen zu bevorzugen: das Plasmaversum kann noch nicht mal Quasare und Planetenbahnen erklären. Die alternative Erklärung zur Rotverschiebung (Lichtermüdung) passt überhaupt nicht zu den Beobachtungen: bei den sogenannten Standardkerzen sind nämlich nicht nur die Wellenlängen gestreckt, sondern auch der zeitliche Verlauf. Und so geht es vermutlich munter weiter, aber ich ertrage das nicht länger.
@ Manuel
Danke für deine Inhaltliche Betrachtung.
Rotverschiebung:
Wie erklährt sich die stärkere Rotverschiebung von manchen Objekten im Vordergrund von Objekten geringerer Rotverschiebung, wenn diese durch Geschwindigkeit und Entfernung resultieren soll? Gravitationslinse ist im Video wg. Symmetriefehlern angezweifelt/wiederlegt.
Elektrische Sterne:
Welches Medium nutzen dann die in allen Farben leuchtenden Gas- oder wohl besser Plasma-Wolken?
Sonnen-Kernfusion:
An den Protuberanzen sind zeitweise Feldlinienverläufe von lokalen Polen zu erkennen. Ist so etwas bei einer Kernfusion vorstellbar?
Liebe Grüße Gerhard
Mal vom astronomisch Interessierten Laien. Aber selbst zu dem haben wissenschafliche Erkenntnisse und in sich logische Erklärungen gefunden ohne daß er sich was ausdenken musste.
Rotverschiebung:
Bei allen Objekten weiter als 100 KLichtjahre bleibt uns als einzige Messgröße die Rotverschiebung (Mit ausnahme der Standardkerzen und die kann man in weiter entfernten Galaxien auch nicht mehr auflösen).
Wenn du die Rotverschiebung als Messmethode ausschließt: Woher weist du dann, was Vorder- bzw. Hintergrund ist?
Elektrische Sterne:
Ja genau. In den leuchtenden Nebeln ist das Gas im Zustand eines Plasmas und dieses emitiert dann Licht. Daneben ist kein Gas, kein Plasma: Da leuchtet nichts.
Das man am Nachthimmel überhaupt etwas sehen kann ist der Beweis dafür, daß das All zum aller allergrößten Teil aus quasi nichts besteht. Anderfalls könnte man nämlich nicht sehr weit gucken.
Sonnen-Kernfusion:
Die Zone in einer Sonne in der tatsächlich eien Kernfusion stattfindet sind die innersten paar Prozent. Drumherum, weit über 90& des Radius findet keine Fusion statt. Der Druck reicht einfach nicht aus, die Teilchen sind nicht eng genug gepackt, sadas bei Kollisionen nicht die Ladungen überwunden werden können um die Atomkerne zu einer Fusion zu bringen.
Das heißt aber, das der überwiegende Teil einer Sonnenmasse aus bewegten Ladungsträgern besteht. Und? was haben wir dann? Einen Dynamo. Und schon hasst du deine Feldlinien.
Du siehst also, die meisten der aufgeworfenen Fragen in dem Beitrag sind durch kurzes Nachdenken zu lösen und zu widerlegen.
Selbst wenn man nicht im Thema steckt, hilft ganz wenig Google.
Wenn ich also so dahergelaufenen Propheten blind glaube, zu bequem bin mal kritisch zu hinterfragen was an ihren Thesen dran ist, wo sie doch im krassen Widerspruch zur Meinung der überwiegenden Mehrheit der Fachleute steht, ja, was bin ich dann?
Zumindest musst du dich nicht wundern, wenn keiner mehr Bock hat auf so einen Unfug zu antworten.
Ich jetzt auch nicht mehr.
Demnächst bitte kritisch sein, Meinngen nicht einfach übernehmen weil die Lösungen so einfach scheinen sondern
ALLE Meinungen erst mal anzweifeln und erst wenn man keine inneren Widersprüche findet als Theorie zur Erklärung der Wirklichkeit aktzeptieren.
Genauso funktioniert seriöse Wissenschaft.
Bernd
Zu dieser Rotverschiebung: die Rotverschiebung ist zunächst nicht abhängig von der Entfernung sondern von der Geschwindigkeit (Dopplereffekt, ist bei Schall direkt zu hören und bei Funkwellen (Licht ist das gleiche nur mit anderer Frequenz) wird das z.B. manchmal für die Geschwindigkeitsbestimmung von Raketen eingesetzt, ist also ein ziemlich gut nachgewiesener Effekt). Erst nach dieser Entdeckung das es da gewisse Korrelationen zwischen Entfernung und Geschwindigkeit gibt wurde das dann auch als Indikator für die Entfernung verwendet.
Bei den elektrischen Sternen ist es im Endeffekt so wie Bernie das beschrieben hat. Im Inneren findet Fusion statt (nur in einem kleinen Bereich, in dem die extremen Bedingungen dafür herrschen) und aussen herum ist es eben getrieben durch die Fusion so heiß das die Atome ionisiert werden (die Elektonenhülle wird durch die thermischen Schwingungen weggerissen) und also freie Ladungsträger sich bewegen. Durch die Rotation und andere Bewegungen dieses Plasmas bilden sich Magnetfelder. Alleine durch Elektrizität würde das gar nicht funktionieren, irgendwoher muss ja die Energie für die Ladungstrennung kommen, auf der Erdoberfläche beobachten wir auch selten solche krassen elektrischen Effekte wie Blitze (auch die haben ihre Energie aus dem Wettersystem also von der Sonne) weil positive und negative elektrische Ladungen recht gern rekombinieren und damit wieder neutral werden.
Ich kann zu solchen Themen den folgenden Podcast empfehlen:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/sternengeschichten/
zu der Sache mit der Entfernung und der Rotverschiebung Folge 19, 20 21.
zu den Sternen: 1 und ansonsten immer mal wieder eine Folge. Ist extra für interessierte Laien gedacht erfordert also relativ wenig Vorwissen.
Zu diesen ganzen „Alternativtheorien“:
Es gibt ja einige Leute da draussen und gefühlt sind es durch das Internet immer mehr geworden, die ihre „Alternativtheorien“ verbreiten, im wesentlich gibt es dabei ein paar immer wiederkehrende Muster:
1. Einstein war auch ein Wissenschaftlicher Aussenseiter (Patentamtmitarbeiter) und hat es der etablierten Fachwelt gezeigt, also warum soll das nicht wieder funktionieren.
2. Es wird unterstellt die Fachwelt würde ihre Theorien bewusst missachten, sei es wegen verkrusteten Denkstukturen oder aus Profitgier.
3. Argumentation mit großen Persönlichkeiten.
4. Die Theorien beruhen auf Unwissen und Missachtung von Beobachtungen und stattdessen auf Behauptungen und der Argumentation mit dem sogenannten „gesunden Menschenverstand“.
5. Ein wissenschaftlicher Diskurs wird polemisch abgetan. argumentum ad hominem.
6. Pippi Langstrumpf
zu 1: Einstein hatte tatsächlich vorher Physik studiert. Die meisten Wissenschaftler arbeiten irgendwo in der Industrie, nur ein Bruchteil macht eine wissenschaftliche Kariere. Ausserdem ist die Arbeit in solch einem Patentamt auch gar nicht so fachfremd wenn man sich die ganzen Leute mit ihren Ideen von Perpetuum Mobiles und ähnlichem so anschaut. Natürlich könnte es trotzdem Autodidakten geben die sich das nötige Fachwissen selbst aneignen, das will ich nicht bestreiten aber es ist bestimmt nicht einfach und kommt wirklich selten vor.
zu 2: Es gibt tatsächlich gewisse Strukturen die es nicht unbedingt einfach machen für Aussenseiter ihre Theorien unterzubringen, aber ich kann mir vorstellen das wenn man es lange genug versucht und die Theorie tatsächlich so gut ist sie irgendwann auch vielleicht bei zunächst wenigen und dann vielleicht immer mehr Wissenschaftlern Anklang findet. Eine wissenschaftliche Arbeit muss natürlich gewissen Kriterien genügen, also Filmchen im Internet sind nicht das richtige Format.
zu 3: Häufig werden dann Zitate bekannter Wissenschaftler als Beleg genommen. Meistens sind das dann Wissenschaftler die zwar wichtige Entdeckungen gemacht haben und diese allerdings schon etwas länger zurückliegen, möglichst sind diese Wissenschaftler auch schon etwas länger tot, Tote wehren sich nicht mehr. Zum anderen sind das dann häufig einzelne kurze Zitate die möglicherweise auch aus dem Zusammenhang gerissen sind.
zu 4: Die Nichtanerkennung (siehe auch 2) dieser Theorien geht ja häufig darauf zurück das teilweise vielfach nachgewiesene Beobachtungen und Messungen einfach ignoriert werden, sei es aus Unwissen über diese Beobachtung oder aus purer Ignoranz weil es eben nicht in das Weltbild passt. Ersetzt werden diese Beobachtungen dann durch Behauptungen, teilweise etwas seltsamer Natur, häufig eben mit Hinweis auf den sogenannten „gesunden Menschenverstand“: „Es ist vollkommen offensichtlich …“, „Der gesunde Menschenverstand sagt einem …“. Überhaupt nichts ist vollkommen offensichtlich erst recht nicht wenn es um solche komplexen Dinge geht und dabei auch noch für Wissenschaftler „vollkommen offensichtliche“ Dinge ignoriert werden. Und der „gesunde Menschenverstand“ auf den viele Behauptungen aufbauen steigt spätesten bei der Quantenmechanik aus. Der Trick ist hinter solchen Floskeln die Fehlannahmen geschickt zu verbergen
zu 5: Weist man diese „Alternitivtheoretiker“ oder ihre Anhänger auf Wiedersprüche zu Beobachtungen hin wird man polemisch als „Gläubiger“ oder „Gehirngewaschener“ oder ähnliches dargestellt. Es wird nicht auf die Argumente eingegangen sondern eben ad hominem argumentiert.
zu 6: „Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt“. Wenn die etablierten Theorien nicht dem Weltbild entsprechen wird eben eine „Alternativtheorie“ entworfen.
Ich unterstelle den meisten dieser „Alternativtheoretikern“ noch nicht einmal böse Absicht, sich selbst zu täuschen ist ja meist auch recht einfach (Unwissenheit und ein gewisses Weltbild, möglicherweise auch schlechte Erfahrungen), bei einigen hat es tatsächlich wahnhafte Züge und ein paar davon machen das möglicherweise tatsächlich auch aus Boshaftigkeit.
Bei den Anhängern glaube ich das diese tatsächlich eben aus Unwissenheit, einem gewissen Weltbild und möglicherweise auch schlechten Erfahrungen dazu kommen den etablierten Wissenschaften nicht mehr zu trauen.
Man muss nur mal einen Blick darauf werfen was die Presse so über Ereignisse schreibt bei denen man selbst dabei war und dann mal überlegen was das für die anderen Ereignisse bei denen man nicht dabei wahr bedeutet dann ist man schon fast Verschwörungstheoretiker. Und wissenschaftliche Entdeckungen und Theorien erfährt man ja auch meist auch aus der Sekundärliteratur.
In den Frühstadien sind das eben Zweifler und zweifeln an sich ist gut, nur darf man dabei nicht die falsche Abzweigung nehmen sondern versuchen mehr in Erfahrung zu bringen bevor man sich einer Theorie anschliesst. Das sollte man eh nicht machen sondern immer einen gewissen gesunden Abstand bewahren (was nicht heißt das man nicht eine Theorie vertreten kann, solange die Beobachtungen dafür sprechen), das hilft im übrigen auch bei der Presse. Keine Verschwörungstheorien aufstellen sondern einfach eine gesunde Portion Skepsis bewahren und sowohl Occhams Razor als auch Hanlons Razor beachten.
@Bernd: Für mich sind die Anhänger (zumindest in den frühen Stufen) meistens nur Leute die es eben nicht besser wissen und deshalb diskutiere ich auch mit ihnen.
Verdammt doch wieder so viel geschrieben, vielleicht muss ich doch mal wieder einen Blogbeitrag schreiben, wenn ich ein Thema finde und in den nächsten zwei Wochen eh nicht …
Gruß Manuel
@Manuel,
erklähr doch bitte mal, wann und wie die Rotverschiebung konkret zur Bestimmung von einer Raketengeschwindigkeit verwendet wurde, oder gib einen Link dazu an.
Grüße Gerhard
Zur Geschwindigkeitsbestimmung von Raketen (und Fahrzeugen) wird die „Rotverschiebung“ im Radiowellenbereich verwendet. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Dauerstrichradar
Damit bestimmt man auch die Position von Raumsonden….
Bei der Cassini-Hyugens-Mission musste sogar das Missionsprofil während dem Anflug auf den Jupiter (und dann weiter zu Saturn) abgeändert werden, weil man beim Test der Funkanlage der Hyugens-Sonde feststellte, dass das Entwicklerteam die Frequenz-Verschiebung nicht berücksichtigt hatte und so kaum Daten hätten übertragen werden können. So musste die Bahn geändert werden, damit nach der Trennung die Relativ-Geschwindigkeiten der Sonden zueinander werden würde.
http://www.bernd-leitenberger.de/cassini.shtml
Nachdem die Grammatik meines letzten Kommentars doch recht konfus war, ein neuer Versuch: So musste die Bahn geändert werden, damit nach der Trennung die Relativ-Geschwindigkeiten der Sonden zueinander nicht zu groß werden würde.
Und der Name war selbstverständlich Huygens, das hab ich auch falsch geschrieben.
Laut u.g. Wikipedialink:
fD ~(=) 2*vr / λ
Dopplerfrequenz ~(=) 2*Radialgeschwindigkeit reflektierendes Objekt / Wellenlänge Sendeenergie
Aufgelöst nach der Radialgeschwindigkeit, kann diese nur ermittelt werden, wenn die Wellenlänge bekannt ist. Wenn dies bei der Bestimmung von Sonnen, Quasaren, Galaxien, die ganze Wellenspektren aussenden, verwendet werden soll, müssten wenigstens die Spektrallinien charakteristisch sein. Dies ist mit der Quanten-„Theorie“ postuliert.
Die Unschärfe der Linien wird mit der Doppler-Verbreiterung durch die Eigenbewegung der Atome plus eine Stoßbedingte Druckverbreiterung begründet.
Dann wären da noch die Einflüsse durch Medien(Athmosphäre) und Magnetfeld(Zeeman- und Paschen-Back-Effekt).
Zu dieser Rotverschiebung aus dem Dopplereffekt wird eine Komponente der gravitativen Rotverschiebung addiert.
Eine kosmologische Komponente sei laut http://de.wikipedia.org/wiki/Rotverschiebung aus der Ausdehnung des Raumes bedingt und bei großen Entfernungen weit überwiegend.
Ob sich die Wellenlänge durch eine Expansion des Universums, oder laut Plasmaversum eine Ermüdung des Lichtes erhöht, ist nun die Frage.
Kürzlich sind aber Objekte mit Rotverschiebungen entdeckt worden, die nach der konventiellen Kosmologie angeblich eine Geschwindigkeit über der Lichtgeschwindigkeit ergeben.
Wie ist das zu erklären?
Mir erscheint hier doch ein sehr wakeliges Bild, das viele Stützen braucht.
Hanlon´s Razor kehrt marsch.
„Kürzlich sind aber Objekte mit Rotverschiebungen entdeckt worden, die nach der konventiellen Kosmologie angeblich eine Geschwindigkeit über der Lichtgeschwindigkeit ergeben.
Wie ist das zu erklären?“
Hier die Erklärung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Überlichtgeschwindigkeit
Überlichtgeschwindigkeit in der Kosmologie
Überlichtgeschwindigkeit bei der Expansion der Raumzeit
„Die Spektren der meisten Galaxien weisen Rotverschiebungen auf, die umso größer sind, je weiter entfernt die Galaxien sind. Hubble interpretierte die von ihm und anderen gemessenen Rotverschiebungen zunächst über den Dopplereffekt als Folge von Rezessionsgeschwindigkeiten der Galaxien und fand einen linearen Zusammenhang zwischen Rezessionsgeschwindigkeit v und Entfernung d (das Hubble-Gesetz v = H_0 d mit der Hubblekonstante H_0). Wegen der Linearität des Hubble-Gesetzes scheint die Rezessionsgeschwindigkeit v bei ausreichend großer Entfernung die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten.
Die korrekte Interpretation der kosmologischen Rotverschiebung führt diese auf die Zunahme der Entfernungen infolge der Expansion des Universums zurück, nicht auf den Dopplereffekt. Das Hubble-Gesetz ist im Rahmen der relativistischen Kosmologie bei beliebigen Entfernungen gültig, wenn d als physikalische Entfernung (Entfernung zu einem festen Zeitpunkt) interpretiert wird und v als die zeitliche Änderung dieser Entfernung. v = \dot d kann größer als Lichtgeschwindigkeit werden, was gelegentlich als Widerspruch zur Relativitätstheorie gewertet und als Gegenargument zur Urknalltheorie angeführt wird. Konzeptuell darf aber die Abstandsänderungsrate \dot d nicht mit einer Geschwindigkeit verwechselt werden. Geschwindigkeiten sind lokale Größen, die den Beschränkungen der speziellen Relativitätstheorien unterliegen. Abstandsänderungen unterliegen als globale Größen nicht diesen Beschränkungen und können beliebig groß werden. Echte Überlichtgeschwindigkeiten liegen also auch bei weit entfernten Galaxien nicht vor.“
@ Peter Langer
der verlinkte Wikipedia Artikel strotzt nur so vor Eventualitäten.
Dort wird mit Abständsänderungsraten argumentiert, die aber nichts mit Geschwindigkeiten zu tun haben sollen. Da ist für mich, ohne weitere Begründung, nur schwer vorstellbar. Es sieht so aus, als wenn von Beginn an postuliert wird und mit weiteren Postulaten stützt, aber ungenügend mit Beweisen belegt. Es sieht so aus, als wenn einfach eine neue Dimension „Expansion des Universums“ eingeführt wird.
Die Quantenmechanik ist auch schwer vorstellbar, also das ist hier mal kein gutes Kriterium. „Beweise“ gibt es zudem in der Naturwissenschaft nicht (in der Mathematik dagegen schon) man nähert sich nur besser an, nur mal so als Randnotiz. Vielleicht sollte man sich verdeutlichen wie das ungefähr gelaufen ist (keine Garantie auf 100% Richtigkeit oder Vollständigkeit): Man entdeckt das gewisse Sterntypen immer gleich hell sind (Standartkerzen). -> Man entdeckt das je weiter solch ein Objekt entfernt liegt die Rotverschiebung zunimmt, die Rotverschiebung ist ein bekannter Effekt also nimmt man steigende Fluchtgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung an. -> Man nimmt an das das Universum expandiert (naheliegendste Vermutung aus den vorangegangenen Beobachtungen). -> Man stellt eine Theorie auf die die Rotverschiebung bei einer expandierender Raumzeit beschreibt. -> Weitere Beobachtungen passen ins Schema.
wenn man sich so auf dieses plasmaversum versteift sollte man sich möglicherweise weitere Videos des Autors ansehen (gern alle drei): https://www.youtube.com/watch?v=R_KxpwUyKNI . Falls man vorher noch nicht der Meinung war das der Typ seltsame Theorien aufstellt dann ist man es spätestens danach auch der Meinung, es ist ja noch nichtmal fachliche Kritik, es ist nur Sprachverwirrung. Nur weil ein Physiker einen Ballon aufbläst glaubt er deshalb nicht das das Universum ein Ballon sei, das ist ja auch nur eine Veranschaulichung für Laien oder weil der Raum dunkelrosa, die Zeit rosa und das Nichts grau dargestellt ist glaubt da auch kein Physiker das das tatsächlich so sei. Mal sehen was solche Leute sagen wenn der nächste Physiker mit Formeln ankommt, weil alles andere zu Missverständnissen bei solchen Crackpots führt. Kleine Anmerkung: Ein Punkt ist kein 2D-Objekt. Wer behauptet das Universum sei nur ein Konzept?
Er macht bei seinen Sprachspielchen selbst so scheinbar belanglose Fehler das es ihm nicht auffällt. Seine Konzept-Objekt-Dualität ist auch nur eine Annahme und ein Sprachspiel, Raum ist z.B. meiner Ansicht nach nicht nur ein Konzept, genauso wie Zeit (Raumzeit und so). Allgemein ist seine alles oder nichts These etwas extrem und nichts als ein Sprachspiel.
Das die Physiker Probleme haben sich für normale Menschen verständlich auszudrücken hat eher etwas mit unserer unzulänglichen Sprache als mit der unzulänglichen Physik zu tun. Weitere Argumente findet man hier: http://pseudowissenschaft.marcus-haas.de
Was ich der ganzen Diskussion noch hinzufügen möchte: @Gerhard überprüf doch bitte mal einfach die Annahmen dieses ach so tollen Plasmaversums genauso kritisch wie die Annahmen der Kosmologen. Selbst wenn es Widersprüche in der etablierten Theorie gibt (oder man es möglicherweise einfach nicht verstanden hat) muss man sich deshalb nicht gleich unkritisch dem nächstbesten Blödsinn verschreiben. Denk mal das nächste mal darüber nach bevor wieder ein Argument kommt wie: „Es gibt da einen klitzekleinen Widerspruch in der Kosmologie also gilt das Plasmaversum (obwohl es dort viel bösartigere Widersprüche gibt)“.
Zum einen gilt hier nicht die Devise: „Weil das eine falsch ist muss unbedingt das andere richtig sein“, solch eine Dualität ist eine Fehlannahme. Zum anderen erinnert das doch sehr an die Argumente der Kreationisten: „Oh schön es wurde jetzt der Missing Link zwischen zwei bisherigen Funden gefunden, dann gibt es jetzt zwei Missing Links“. es kamen bisher nur Argumente solcher Art und kein einziges Argument das für das Plasmaversum gesprochen hätte.
Wenn das mit den überlichtschnellen Objekten das war, daß vor drei, vier Monaten durch den Blätterwald ging, dann war es schlicht und einfach ein Rechenfehler.
Nach meiner Erinnerung ging es um weit entfernte Objekte, die sich nicht radial vom Beobachterstandpunkt entfernen.
Aus der Winkelveränderung und der Rotverschiebung wurde eine überlichtschnelle Geschwindigkeit des Objekts errechnet. Tatsächlich handelte es sich aber nur um einen geometrischen Fehler in der Rechnung.
Selbst in so seriösen Quellen wie Yahoo.de wurde der Fehler noch im selben Bericht aufgeklärt. Natürlich erst im vorletzen Satz aber der Bericht mit reisserischer Überschrift.
Bernd
Ach weil immer wieder Argumente kommen, bei der Wissenschaft müsse man ja immer den Wissenschaftlern vertrauen weil alle Experimente so teuer seien:
https://www.youtube.com/watch?v=IYaYHwZ0t_o
mit einem zusätzlichen Magneten könnte man Informationen über Masse, Geschwindigkeit und Ladung der Teilchen gewinnen.
in den vorgeschlagenen Videos findet man noch Anleitungen zum Bau eines Geigerzählers usw.
Klar sind Experimente wie im LHC teuer aber um einfach nur mal ein paar Grundlagen besser zu verstehen braucht man keinen solch riesigen Aufwand.