Ernüchterung bei der bemannten Marsexpedition

Ab 1967 starteten die USA ihre zweite Serie von Explorern zur Erforschung des interplanetaren Raums. Diese bewegten sich auf weitgeschwungenen Ellipsen weit hinaus ins All, weiter als das Magnetfeld der Erde reichte. Nachdem IMP-F schon vor der ersten Mondlandung verglühte, wollte die NASA mit IMP G-J die Apollomissionen absichern. Die Satelliten sollten mit ihren Sensoren ermitteln, wenn ein Partikelsturm die Erde erreicht. Man konnte damals keine Vorhersage treffen, wie dies heute bei Sonnenstürmen der Fall ist, aber man hätte je nachdem wo die Mission gerade ist, entweder das CSM so gedreht, dass das Serviceteil zur Sonne zeigt und so die Masse an Treibstoff, Sauerstoff und Wasser schützt, oder wenn die Besatzung auf dem Mond gewesen wäre, hätte sie je nach Schwere und momentaner Arbeit sofort zur Mondfähre zurückkehren oder sogar zurück in den Orbit starten müssen. Continue reading „Ernüchterung bei der bemannten Marsexpedition“

ATV Splitter

Wie schon angekündigt aktualisiere ich gerade das ATV Buch. Da fielen mir zwei Blogeinträge auf. Zum einen mal einen zu einem Gimmick:

An Bord des derzeitigen ATV-5 ist auch ein „künstlicher Meteorit“. Genauer gesagt eine Künstlerin hat einen echten Meteoriten eingeschmolzen und erneut in eine Form gegossen. Ja so was ist heute Kunst (nach dreckigen Badewannen und Klecksen auf der Leinwand als Kunst wundert mich ja nichts mehr). Noch bizarrer ist allerdings der Aufwand den die ESA betreibt, bis dieser „Meteorit“ zur Station fliegen darf. Nur zur Erinnerung: der wurde vorher sicher auf über 1000°c erhitzt und vollständig aufgeschmolzen: Continue reading „ATV Splitter“

Zur Abwechslung mal wieder ein Musikrätsel

Hallöchen,

Inzwischen habe ich zwar meinen Programmierjob hinter mich gebracht, aber der Mangel an Themen ist doch geblieben. Zudem konzentriere ich mich nun erst mal die angefangenen Buchprojekte fertigzuringen, sprich drei Neuauflagen auf den Weg zu bringen. Derzeit lese ich die dritte Auflage des ATV Buchs Korrektur, damit ich wenn in einigen Monaten die Mission beendet ist nur diese noch nachtragen muss. Nicht das es sich von den Verkaufszahlen lohnt, aber ich habe eine Vorliebe für sauber abgeschlossene Projekte. Continue reading „Zur Abwechslung mal wieder ein Musikrätsel“

Eingeknickt

Ja anders kann man es nicht ausdrücken, ist die deutsche Regierung bei der Ariane 6. Sieg der Franzosen auf der ganzen Linie. Wie SpaceNews meldet stimmt Deutschland der Ariane 6 Entwicklung zu und lässt darüber hinaus die Arian5 ME Entwicklung fallen. Man hat also beide Kernpunkte der eigenen Position aufgegeben.

Beschlossen wurde nun bei einem Meeting am 13.11.2014 die Entwicklung der Ariane 6 und die Weiterentwicklung der Vega. Da nicht nur Deutschland und Frankreich die beiden größten Einzahler sind sondern auch Italien (Vega) und andere Regierung mit dabei waren, kann man davon ausgehen dass dies auch so am 2.12. beim Ministerrat genehmigt wird.

Es wird die Ariane 6 in zwei Versionen geben, Ariane 62 und Ariane 64. Mit zwei bzw. vier Boostern. Die kleine Version soll vorwiegend für Einzelstarts der ESA zum Einsatz kommen die größere wieder für Doppelstarts in GTO, nach der ESA. Gegenüber dem bis vor einigen Monaten vertretenen Konzept der Ariane 6 gibt es aber eine gravierende Änderung, Diese sollte aus drei identischen Boostern als erster, einem baugleichen als Zweiter und einer kryogenen Drittstufe bestehen. Die Nutzlast wäre 6-7 t in GTO gewesen. Das gesamte Konzept war auf hohe Startzahlen gebaut – Einzelstarts anstatt Doppelstarts, hohe Stückzahlen durch vier Booster pro Rakete und mehr Starts pro Jahr. Ich fand es nicht toll, aber die Logik leuchtete mir ein und ich dachte mir, wenn es kommt wird es auch wirtschaftlich vernünftig. Mir stießen nur die hohen Kosten ins Auge – 4 Milliarden für eine Rakete aus einem größeren Feststoffbooster und eine kryogene Stufe – die Vega mit drei Feststoffboostern kostete 770 Millionen Euro und die ESC-B die auch schon teuer ist war auf 1.100 Millionen Euro geschätzt. Hätte man die ESC-B so ausgelegt dass sie auf beiden Trägern eingesetzt werden kann, dann müsste man mit 1 Milliarde meiner Meinung nach einen Booster und eine neue Startrampe entwickeln können. Continue reading „Eingeknickt“

Die Musik macht Stimmung

Bis vor zwei Wochen wiederholte RBB samstags „Praxis Bülowbogen“ von 1987-88. Ich habe das gerne angeschaut. Es war so anders als heutige Sendungen. In den den 50 Minuten ist nicht so viel passiert. Szenen dauerten schon mal einige Minuten, anstatt das nach 10 Sekunden wieder umgeschnitten wurden. Dialoge waren auch länger, obwohl nicht so viel wichtiges gesagt wurde. Vor allem war es ruhig – die Musikuntermahlung war dezent und selten. Das ist etwas was mich heute oft stört. Praktisch permanent läuft heute bei Serien aber auch Dokumentationen eine Musikuntermahlung. Bei vielen Formaten reicht es nicht mal für eine Filmmusik sondern Popmusik wird dafür ausgeschlachtet. Ansonsten wird nach Stimmung ausgewählt. Soll es traurig sein, dann nimmt man meistens Klaviermusik.

Die Musik fiel mir dann auch in einer Reportage von Ranga Yogeshwar über Fukoshima auf. Hier war es eine düstere, bedrohliche Musik. Die macht dann auch Stimmung, obwohl das Filmteam in Sachen „Stimmung“ Glück hatte, denn es war schlechtes Wetter mit einer nieder hängenden dunklen Wolkendecke,. Doch das reichte nicht. Hier ein Originalausschnitt mit einer Erklärung von Yogeshwar am Anfang und Ende was man sieht. Continue reading „Die Musik macht Stimmung“