Die Klimawende nur mit Strom?

So nach kleiner Pause wieder ein Blog. Ich war nicht untätig, habe z.B. in der Website eine ganze Sektion neuer Artikel über PC-Geschichte und PC-Technik veröffentlicht, teilweise sind sie auch schon im Blog erschienen. Der heutige Blog geht mir schon lange im Kopf herum und das Fragezeichen deutet an – ich habe auch keine endgültige Antwort.

Worum geht es? Nun die Politik konzentriert sich bei der Klimawende auf die Stromproduktion. Das tun auch die Medien wie man an den Themen Kohleausstieg, Rückgang des Ausbaus der Windkraft sieht. Warum? Weil die Politik hier viel einfacher die Rahmenbedingungen setzen kann, als beispielsweise im Verkehr oder beim Heizen. Vor allem aber ist bei der Stromerzeugung die Wende bisher am weitesten fortgeschritten. Ich habe mich gefragt, ob man eine Klimawende nur durch regenerative Stromerzeugung hinbekommt und was das kosten würde.

Um es vorwegzusagen. Als Naturwissenschaftler halte ich das nicht für sinnvoll. Strom ist in meinen Augen eine relativ wertvolle Energie. Sie aus chemischer Energie zu gewinnen ist aufwendig. Aufgrund des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist die Verbrennung mit einem relativ schlechten Wirkungsgrad verknüpft. Selbst wenn man die Wärme als Abfallenergie nutzen kann oder ohne Verbrennung den Strom direkt aus chemischer Energie, wie bei Brennstoffzellen gewinnt, gibt es hohe Verluste.

Bestandaufnahme

Gemäß dem Bundesumweltamt verteilen sich die Kohlendioxidemissionen Deutschlands, gemittelt auf die Anzahl der Einwohner wie folgt:

Zweck Kohlendioxid (t)
Strom und Heizung 2,40
Mobilität 2,18
Ernährung 1,74
Öffentliche Emissionen 0,73
Sonstiger Konsum 4,56

Schlüsselt man das nach Energieträgern auf, die ja ersetzt werden müssen so sind es folgende Anteile:

Energieträger Anteil
Mineralöle 34,6
Erdgas 23,8
Steinkohle 10,9
Braunkohle 11,1
Kernenergie 6,1
Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen 8,7
Fotovoltaik, Wind-, Wasserkraft 4,4
Sonstiges 1,8

Kohle und Kernenergie wandern fast nur in die Stromproduktion. In der Industrie machen sie noch 16,7 % der verbrauchten Energie aus, bei allen anderen Bereichen sind sie praktisch irrelevant. Mineralölprodukte machen den Hauptenergieverbrauch im Verkehr aus. Bei Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Industrie und Haushalten machen Strom und Erdgas jeweils 60 bis 80 % des Energieverbrauchs aus.

Das ist eine gute Nachricht: Wenn man Strom schon aus regenerativen Quellen erzeugen kann, und heute viel davon verbraucht wird, dann kann man damit die relativ hohen Emissionen durch Kohle ersetzen.

Wenn wir von regenerativen Quellen reden, kommt Strom auch deswegen ins Spiel, weil man am wenigsten Fläche braucht. Unter einer Windkraftanlage kann man weiter Landwirtschaft betrieben, Solaranlagen kann man auf sowieso versiegelten Flächen installieren. Vor allem aber: sie sind viel effizienter als die Fotosynthese. So liefert Riesen-Chinaschilf als eine effiziente nachwachsende Pflanze 10 bis 20 t Trockenmasse bei 18, 3 MJ /kg also etwa 27,6 MJ/m² und Jahr. 1 m² einer optimal ausgerichteten Solaranlage 720 MJ, und das direkt als Strom. Selbst bei Rekordernten und Vergleich mit einem in Ost-West Richtung ausgerichteten Dach liefert eine Solaranlage pro Fläche die vielfache Leistung als der nachwachsende Rohstoff. Der zweite Punkt ist, dass wir Erdölprodukte, aber auch Erdgas nicht nur benötigen, um Energie zu gewinnen, sondern auch aus ihnen Kunststoffe, Medikamente, Tenside etc. produzieren, eben die gesamte Palette, die heute die chemische Industrie herstellt. Dafür benötigen wir dieses organische Material, denn aus ihnen kann man viel einfacher die Rohstoffe gewinnen, als wenn man dies aus Kohlendioxid und Wasserstoff (gewonnen durch Elektrolyse) tun würde.

Schwankungen

Betrachten wir unseren Energieverbrauch, so gibt es Schwankungen. Da sind zum einen tägliche Schwankungen. Die gibt es natürlich bei den Energiequellen – der Wind schwankt, aber vor allem scheint die Sonne nur tagsüber. Aber sie gibt es auch beim Verbrauch – der ist eben hoch, wenn die Leute arbeiten, was die Situation wieder etwas mildert. Schwankungen innerhalb eines Tages, bedingt auch über mehrere Tage, kann man schon heute durch Pumpspeicherkraftwerke abfangen. Wenn es wirklich mal viele Elektroautos geben sollte, dann sind die mit ihren großen Batterien ideale Speicher, selbst wenn sie nur zum Teil aufgeladen werden können. Mit sinkenden Preisen für Speicherbatterien werden aber auch Haushalte die eine Solaranlage (dasselbe gilt für Fabriken mit Solarzellen auf dem Dach) Speicherbatterien installieren. Denn man bekommt 10 bis 11 ct für eingespeisten Strom, bezahlt aber rund das Dreifache für bezogenen. Solche Speichersysteme sind heute noch extrem teuer 1.000 bis 2.000 €/kWh. (Würde das für die Batterie eines Tesla gelten, die Batterie wäre teurer als das komplette Auto). Daher tippe ich drauf das die Prise hier noch kräftig sinken. Die reinen Produktionskosten für die Batterie liegen in der Automobilindustrie z. B. bei nur 200 €/kWh. Eine Netzunabhängigkeit von 70 bis 80 % ist möglich, wenn ein Privathaushalt nur 1/1000 seines Jahresenergieverbrauchs als Speicherkapazität (typisch dann 2 bis 5 kWh) installiert.

Bedeutsamer sind die jahreszeitlichen Schwankungen. Wir brauchen im Winter mehr Strom als im Sommer – für Beleuchtung, Betrieb der Heizung. Vor allem aber fällt das Heizen nur zwischen September und April an.

Die Lösung ist zuerst mal einen Mix der Stromerzeugung, der der Jahresverteilung am ehesten entspricht. Ich habe hier mal für 2016 die Windenergieerzeugung und Einstrahlung für Stuttgart gegenübergestellt:

In diesem Jahr war der Juni etwas untypisch für die Sonneneinstrahlung, aber man sieht den Zusammenhang: Windenergie gibt es vor allem im Winter, Sonnenenergie vor allem im Sommer. Die Variabilität (bester zu schlechtester Monat) ist bei Sonnenenergie mit dem Faktor 4,2 höher als bei der Windenergie mit Faktor 2,7. Wenn man nun ein Verhältnis von 70 % Wind und 30 % Sonnenenergie hat, so bekommt man die gleichmäßigste Stromerzeugung über das Jahr die aber in einzelnen Monaten immer noch bis zu 45 % höher ist. Das Szenario wäre dann so anzupassen das man auch den höheren Verbrauch im Winter abdeckt, ich bin von einem zeitlich unabhängigen Verbrauch ausgegangen. Das dürfte den Windkraftanteil noch weiter erhöhen. In diesem Szenario wäre der Monat mit der geringsten Bilanz der Juni. Im Jahresmittel werden 25 % mehr produziert als im Juni, dem Monat mit der kleinsten Produktion. Das wäre vor allem im Sommer der Fall. Diese 25 % mehr kann man nutzen, um den Strom langfristig zu speichern. Die Technologie heißt Power to Gas. Man nutzt den Überschussstrom, um zuerst Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Wasserstoff kann man aber schlecht lagern. Er diffundiert leicht durch Metalle. Es liefert pro Kubikmeter relativ wenig Energie (12 MJ bei Normalbedingungen (20°C , 1 Bar) Methan hat eine höhere Energiedichte 35,8 MJ/m³) und ist mit wenig Aufwand verflüssigbar, wodurch die Energiedichte nochmals ansteigt. Dabei gibt es allerdings weitere Verluste. Ich misstraue ein bischen der Tabelle in der Wikipedia zu Power to Gas, die wiederum aus dieser Fraunehofer Publikation stammt. Denn die Elektrolyse aus Wasser hat schon einen Wirkunsgrad von 40 bis 70 %, und bei der Umsetzung von Wasserstoff mit Kohlendioxid sinkt er nochmals ab. Man würde die Stromversorgung so auslegen, das die Gesamterzeugung, inklusive Umwandlungverluste in P2G und Speicherung ausreicht den jährlichen Energiebedarf zu decken und genügend Methan für Extremwetterlagen aber auch Rohstoff für die chemische Industrie vorhanden ist. Das Methan wird man dann speichern. Es macht aber keinen Sinn nun alle Gasheizungen mit diesem Synthesegas zu versorgen, dafür sind einfach die Umwandlungsverluste zu groß. Stattdessen wird man mit Strom heizen – ja mir ist genauso unbehaglich dabei wie euch. Aber dabei entstehen keine Verluste und man kann die Energie praktisch zu 100 % in Wärme umwandeln. Speicheröfen würden nachts den Strom aufnehmen, den man dann nicht braucht und für die Räume eine Mindesttemperatur garantieren (14 bis 15 Grad) und tagsüber würde man dann mit IR-Heizungen doer Radiatoren ergänzen. Nebenbei wäre das zumindest im Winter eine weitere Speichermöglichkeit. Individuell könnten Hausbesitzer aber auch Gewerbeanlagen dies durch Solarkollektoren ergänzen, die zumindest die Warmwasserversorgung übernehmen können auf die etwa ein Viertel, bis ein Drittel der Heizenergie bei Haushalten entfällt. Als Heizung taugen sie aber nur wenig, denn man benötigt sie dafür nur im Winter und gerade dann ist eben die Sonneneinstrahlung gering. Warmwasser braucht man aber das ganze Jahr.

Verkehr

Wer den Blog öfters besucht weiß – ich halte gar nichts von Autos. Ich bin mein Leben lang ohne Auto ausgekommen und daher zieht bei mir auch nicht das Argument, das man „so was braucht“. Im Durchschnitt bewegt man in einem Auto 1 t, um 0,1 t Nutzlast zu bewegen. Jedes andere Verkehrsmittel, selbst Flugzeuge sind da effizienter. Die Lösung, die ich habe ist, es den öffentlichen Verkehr besser zu machen 2017 nutzten 10,32 Milliarden Kunden den ÖPNV mit 12,78 Mrd. Euro Umsatz. Im Fernverkehr sind es bei der Bahn 4,7 Mrd .

Mine Vision: Jeder bezahlt für ein Jahresticket, unabhängig davon, ob er es benutzt. Dafür ist der öffentliche Verkehr frei und es gibt auch keine Kontrollen, was wiederum Geld spart.. Würde das 300 Euro kosten, so hätte man genug Geld um den ÖPNV auf das doppelte Volumen auszubauen (25 Mrd. € vs 12,78 Mrd. Einnahmen derzeit) und damit zum einen die Pendler die noch Autos fahren zu befördern wie auch das Streckennetz zu verbessern. Als Nebeneffekt würde auch die Taktung und damit Wartezeiten geringer werden. Dazu gehört auch das man dann Nebenstrecken besser bedient, dann eben vielleicht nicht mit einem Bus für 40 Passagiere, sondern nur 20 oder nur 10. Wenn man für den Fernverkehr nochmals so viel der Bahnumsatz für die Konkurrenzunternehmen rechnet, würde man mit weiteren 150 Euro pro Person auch den Fernverkehr mit abdecken. Ein Ticket für jeden halte ich für die beste Lösung, weil so jeder dafür bezahlt – Mobilität ist, schließlich ein Grundrecht genauso, wie das man Zugang zu fließendem Wasser oder Strom hat. Dann dürften viele Autofahrer überlegen ob sie ein Auto wirklich brauchen, wenn sie sonst umsonst fahren könnten.

Mir ist klar das man so nicht alle Autofahrer von der Straße bekommt. Man wird daher noch zwei weitere Lösungen. Dass eine ist, es die restlichen Autos voll zu bekommen. Hier setze ich auf moderne Technologie – in FDP Manier, nur warte ich nicht auf eine, denn die gibt es schon – und Verbote. Die moderne Technologie: Es ist ja nun nicht so das alle Leute in alle Richtungen fahren. Die meisten pendeln zu den nächsten Großstädten und zurück. Über eine App könnte man es organisieren das jeder Autofahrer einen, besser zwei Anhalter mitnehmen muss die dann kein Auto benötigen. Wenn jemand fahren wohin muss meldet er sich mit seinem Ziel und Startpunkt an und die App informiert Autofahrer die, das gleiche angeben für ihre Fahrtroute und vermittelt so die beiden. In jeder Stadt gäbe es dann in regelmäßigem Abstand Sammelpunkte. Damit das auch genutzt wird, kann man als Verbot erlassen, das nur Autos mit zwei (drei) Insassen in Ballungsgebiete fahren dürfen. Das kann man durch Videokameras auch relativ gut automatisch überwachen. Für den Fernverkehr könnte die Bahn wieder den Transport von Autos anbieten. Das gabs auch schon mal. Als Folge wäre dann auch die begrenzte Reichweite von Elektroautos – zumindest wenn die Batterie nicht Hunderte von Kilos wiegen soll und jeden Effizienzvorteil des Elektroantriebs wieder zunichtemacht – kein Problem mehr. Dasselbe System mit dem Mitnehmen kann man natürlich auch auf den Fernverkehr ausdehnen. Ist eigentlich nichts neues, nur das Prinzip Anhalter mit heutiger Technologie verbunden.

Effizienz

Das alles hat natürlich nur einen Sinn, wenn überall die Effizienz erhöht wird. Das heißt, Energieverluste müssen minimiert werden. Das bedeutet, wo es geht, Dämmen, Geräte, die laufend Strom verbrauchen und letztendlich in Wärme umwandeln, wie Server sollte man als Heizung oder zur Warmwasseraufbereitung nutzen, man könnte mit den Hallen- und Freibädern anfangen. Die einfachste Möglichkeit – und da ist jeder in der Eigenverantwortung – ist es den Konsum zu reduzieren. Wie man an der Aufstellung sieht, entfällt darauf das meiste Kohlendioxid. Das geht zum einen durch langlebigere Produkte, aber auch weniger Kaufen. Angeblich sollen ja ein Drittel der gekauften Kleidung ungetragen in die Altkleidersammlung wandern. Viele haben es sich angewöhnt, mit jedem neuen Vertrag ein neues Smartphone zu kaufen. Zugegeben das ist schwer, vor allem ich bemerke das ich online eher bereit bin mehr zu kaufen als im Laden. Der Gesetzgeber kann das aber auch unterstützen, indem er die Garantiezeiträume ausweitet. Zwei Jahre Garantie auf technische Geräte ist ein Witz. Ich denke fünf Jahre müssten ohne Problem möglich sein. Der wichtigste Effekt dieser Maßnahme: so lange muss man auch Ersatzteile vorrätig halten, damit man etwas reparieren kann. Gerade bei Elektronik ist es ja so das man nach Ablauf der Garantie schon bei einem kleinen Defekt das Gerät nicht mehr reparieren kann, weil das neue Modell irgendetwas anders macht. Dazu gehört dann auch eine Regelung, die verhindert das man für Reparaturen Unsummen verlangt die dann so hoch sind, das die Käufer eher zu einem Neugerät greifen.

In der Ernährung – eher ein kleiner Brocken – kann jeder selbst etwas tun, indem er regionale und saisonale Produkte bevorzugt. Das ist zumindest, was Obst und Gemüse angeht, schon etwas das von einem etwas verlangt. Das heißt eben im Winter keine Heidelbeeren, Himbeeren oder Tomaten. Fällt mir persönlich auch schwer, weil mein Lieblingsobst Bananen sind und die gibt es (noch) nicht regional zu kaufen. Der zweite große Brocken ist Fleisch. Da man für die Erzeugung von einem Kilogramm etwa 10 kg Futtermittel braucht, wäre die Reduzierung des Fleischkonsums die wichtigste Maßnahme. Im Mittel isst der Bundesbürger 60 kg Fleisch im Jahr und da sind Vegetarier, Kinder und Alte schon mit eingerechnet. Wenn man Fleisch bewusster geniest und es eben nicht zu jeder Mahlzeit Fleisch oder Wurst gibt denke ich könnte man das halbieren. Positiver Nebeneffekt: bei gleichen Flächen würde sich die Fläche pro Tier verdoppeln, und sich die Haltungsbedingungen verbessern.

Bei der Heizung kann man auch die Effizienz erhöhen – indem man wo es geht Wärmepumpenheizungen verbaut. Deren Hauptnachteil ist ja, das man für den Strom so viel mehr zahlt, das selbst wenn sie nur ein Drittel, bis ein Viertel der Heizenergie in Form von Strom brauchen, das heute selten billiger ist, als mit Gas oder Öl zu heizen. Dieser Technologie haben die rasant angestiegenen Stromkosten wirklich geschadet. Leider gibt es für den Einsatz deutliche Einschränkungen. Neben dem Platz, den man braucht, um aus der Umwelt Energie zu gewinnen, ist vor allem der Hauptnachteil das Wärmepumpenheizungen Wasser nur gelinde erwärmen können, üblicherweise daher mit einer Fußbodenheizung (die große Fläche gleicht dann die geringere Wärmeabgabe pro Liter aus) kombiniert werden müssen und so praktisch nur in Neubauten zum Einsatz kommen.

Kosten

Kommen wir zum unangenehmen Teil den Kosten. Beim Ersatz von Benzin oder Diesel ist Strom ja noch konkurrenzfähig dank des höheren Wirkungsgrads des Elektromotors und den hohen Steuern auf dem Sprit. Anders sieht es aus wenn, man Heizöl oder Erdgas, das nur zur Heizung genutzt wird, ersetzt. 1 l Heizöl hat den Heizwert von 11,3 kWh, 1 m³ Erdgas einen von kWh kwh. Das heißt, dass man bei den aktuellen Strompreisen rund 3 Euro für die Energie zahlen müsste, die in 1 l Heizöl oder 1 m³ Erdgas steckt. Demgegenüber liegt der Preis von Heizöl aktuell bei 0,66 €/l. Kurz: gerade wenn viel Strom zum Heizen benötigt wird – und nimmt man die Energiemenge, die fürs Heizen in Privathaushalten aber auch auch Dienstleistung benötigt wird, dann ist das der Fall: es wird deutlich mehr Energie zum Heizen als Strom verbraucht, dann würde ohne flankierende Maßnahmen das sehr teuer werden. Betrachtet man nur den reinen Produktionspreis, so ist es so das neu zugelassene Windkraftanlagen den Strom billiger als alte Kohlekraftwerke erzuegen, Photovoltaikanlagen sind etwa 2 ct teurer. Damit ist reiner Ökostrom nicht viel teuer als konventioneller Strom. Davon kann sich auch jeder überzeugen – die meisten Stromanbieter haben einen „Grüntarif“ der meist 2 ct, über dem normalen liegt. Die Produktionskosten für den Strom machen aber weniegr als ein Drittel aus. Das zweite Drittel entfällt auf die Netze und das letzte Drittel auf Steuern und Abgaben. Zumindest da würde der größte Brocken, die EEG-Umlage kleiner werden, denn nun fallen 20 Jahre nach Verabschiedung des EEG Gesetzes die alten Anlagen sukzessive raus, man bekommt nach EEG ja eine Garantie auf die Einspeisung über 20 Jahre. Das sind schon mal 7 ct/kwh. Das Zweite ist die Netzabgabe. Ich denke die kann man auch senken. Denn ein Charakteristikum der Photovoltaik ist ja, dass es keine deziderten Großanlagen wie Kraftwerke oder Windanlagen gibt, die viel Strom produzieren, den man dann über lange Strecken zu den Verbrauchern transportieren muss. Der Überschusss von PV-Anlagen dürfte dagegen von den Nachbarhäusern ohne PV-Anlagen verbraucht werden. P2G Anlagen könnte man direkt an den Windkraftanlagen oder Solarfarmen bauen, so benötigt man dafür auch keine Trassen. Das wäre vor allem bei Offshore-Windparks wegen der langen Leitungswege eine Lösung, diese würden dann gar keinen Strom produzieren, sondern nur Erdgas, das man ins Pipelinenetz einspeisen kann. Nordstream 2 verläuft ja netterweise direkt durch die Ostsee.

Diese Anlagen benötigen dann gar keine Netzabgabe. Bei 1/3 PV-Strom und 2/3 Windstrom könnte man also auch diese Abgabe auf 2/3 senken. Der letzte Punkt wären die Steuern. Hier könnte der Staat auf Steuern verzichten, um den Umstieg zu fördern. Derzeit machen Steuern 23 % des Strompreises aus.

Damit würde Heizen mit Strom nicht wirklich billig werden, aber man könnte sicher die Kosten auf 15 bis 20 ct/kWh senken, was allerdings immer noch einer Verdopplung bis Verdreifachung vergleichen mit Erdgas oder Mineralöl entspricht. Das würde aber dann auch zwangsläufig die Konsumausgaben senken, was wiederum die Kohlendioxidabgabe reduziert.

Natürlich wird nachhaltiger Strom weiter günstiger werden, doch da er heute schon nur einen kleinen Teil des Strompreises ausmacht, wird es nicht ohne Reform gehen. Denkbar wäre in meinen Augen ein Modell in dem PV-Anlagenbesitzer Überschussstrom im Sommer nicht vergütet bekommen, ihn aber im Winter bis zu einem bestimmten Grad wieder umsonst beziehen können.

Fazit

Alleine mit Strom, gewonnen aus regenerativen Quellen könnte man tatsächlich klimaneutral werden, allerdings zu hohen Kosten. Da höre ich dann wieder die Industrie meckern wegen Standortnachteilen. Verbrauchervereinigungen jeder Art wegen der Belastung der Endverbraucher und es tauchen die Mahner, wegen den Härtefällen auf. Ich sehe das entspannter. Es ist normal das sich Ausgaben verlagern. Für Nahrung geben wir immer weniger aus. Das war vor 30 Jahren noch pro Kopf doppelt so viel. Dafür geben die Leute heute für Kommunikation viel mehr Geld aus und für den Konsum. Ebenso haben sie Ausgaben für das Auto rapide erhöht, was man alleine an den Zulassungszahlen sehen kann. Immer wenn die Preise irgendwo anziehen sind die Leute am jammern, wenn sie freiwillig aber mehr Geld für etwas ausgeben dann nicht. Das die Leute aber insgesamt mehr Geld zum Ausgeben haben als vor 30 Jahren geht dabei komplett unter, übrigens auch in anderen Diskussionen wie zur Zeit über die Mieten. Dort wird nur auf die Miete geschaut, aber nicht welchen Anteil sie am Einkommen hat und wie viel es pro Quadratmeter ist. Denn es wird laufend bei uns neu gebaut, die Quadratmeter pro Person nehmen immer mehr zu. Daher denke ich ist es umsetzbar, aber es wird nicht ohne Einschränkungen und Verzicht gehen. Auf der anderen Seite gibt es praktisch keine Alternative zur Umstellung des Energieverbrauchs auf Strom. Pflanzen zur Energiegewinnung anzubauen und Atomenergie sind die einzigen nachhaltigen Alternativen. Bei den Ersten ist klar, das, selbst wenn wir die komplette Fläche der BRD dafür nutzen würden, das nicht ausreichen würde die Energie zu produzieren, die man benötigt und das zweite ist von der Bevölkerung bei uns nicht gewollt. Wir können es natürlich aber auch wie bisher machen – nichts tun und auf ein Wunder oder bei FDP-Sympathisanten „eine neue Technologie“ warten.

8 thoughts on “Die Klimawende nur mit Strom?

  1. 1) die aktuelle Konzentration der Energiewende auf Strom (in Deutschland)
    macht aus meiner Sicht z.Z. Sinn:
    – Der Versuch Ende der 70er und Anfang der 80er mit Solarwärme was zu machen hat nicht viel gebracht. In den Mittelmeerländern dagegen funktioniert Solarwärme für Warmwasser für Hotels und Ferienhäuser heute gut.
    – Heizen mit Wärmepumpen brauchte 1980 1kW elektrisch für etwas über 3kW Wärme. Wärmepumpen sind besser geworden, aber nicht viel besser.
    – Warmwasser mit Wärmepumpen funktionierte zumindest bis ca. 2005, wenn Kellerräume kühlen konnte, oder eine andere Wärmequelle hatte von >10°C. Ich weiß nicht, wie es mit heutigen Strompreisen aussieht.
    – Strom aus Windkraft und Solarzellen läßt sich direkt in das bestehende Verteilnetz einspeisen, das ging bis ca. 2010 mit nur sehr kleinen Netzausbauten.
    – Die Umweltschutzbewegung in Deutschland ist sehr durch die Antiatomkraftbewegung geprägt, daher war auch eines der ersten Ziele die Atomkraftwerke loszuwerden.
    – Die Nutzer von Strom müssen sich nicht umstellen.

    2) In der Industrie hat seit 1975 Energiesparen eine große Rolle gespielt
    – Investitionen in Isolation und Wärmerückgewinnung amortisieren sich oft in wenigen Jahren
    – Wenn die Forderung nach Energiesparen aus der Finanzabteilung kommt, werden auch die Mittel für Investitionen verfügbar.

    3) Heizung ist immer noch ein Problem
    – Häuser sind deutlich besser gedämmt als 1975, aber es gibt immer noch viele schlecht gedämmte Altbauten
    – In Geschoßwohnungen sind immer noch Gasthermen die preiswerteste Möglichkeit für Heizung und Warmwasser. Das Problem ist die Abrechnung. Neubauten mit Wärmemengenzählern sind unkritisch, aber immer wenn Heizkostenverteiler an den Heizkörpern verwendet werden, sind die Kosten für die Abrechnung im Bereich 30% der Heizkosten.
    – Ich träume seit mindestens 1990 von Brennstoffzellen als Ersatz für Gasthermen, aber die sind selbst in Japan erst im Betastadium.
    – Fernwärme kann in Ballungsgebieten einen Beitrag leisten, ist aber teuer in der Installation.

    4) Verkehr
    – mag keiner so recht mit Anfangen, weil es einen disruptiven Eingriff erfordert
    – technisch einfach ist der Ausbau der Elektrifizierung der Bahn. Kostet aber viel Geld.
    – LKW Verkehr müßte höhere Abgaben zahlen, und auch Ausländische Fahrer nach Tarif bezahlt werden, da mag aber keiner so recht ran.
    – beim PKW Verkehr wird es kompliziert, dazu schreibe ich weiter unten mehr.
    – in Großstädten hilft die Einführung oder der Ausbau der Straßenbahn. Ausbau passiert soweit die Städte sich das leisten können. Gegen eine Wiedereinführung gibt es regelmäßig großen Widerstand, da dazu im Regelfall dem MIV Flächen weggenommen werden müssen. (Beispiel Hamburg oder Westberlin)
    – der Flugverkehr müßte höhere Abgaben zahlen, ggf. müßten unrentable Flughäfen geschlossen werden.

    Meine Vorschläge (mehr oder weniger disruptiv):
    zur Stromversorgung 1):
    – die aktuell zusätzlichen erforderlichen großen Nord-Süd Trassen müssen so bald wie möglich gebaut werden. (die fehlenden Trassen sind ein Grund für den aktuellen Stop beim Ausbau der Windenergie).
    Vorzugsweise oberirdisch, nur wo es gar nicht anders geht unterirdisch.
    – wenn das nicht zügig geschieht, Aufteilen von Deutschland in zwei Strompreiszonen, so daß insbesondere Industriestrom in Süddeutschland teurer ist als in Norddeutschland. –> Verlangerung von Industrie
    – Power2Gas Anlagen kann man im kleinen Rahmen in Norddeutschland bauen, um die Technologie Marktreif zu bekommen. Sie sind vollwertiger kein Ersatz für die großen Nord-Süd Trassen, da sie idealerweise >20 Stunden am Tag laufen. (d.h. für das Ausregeln des Tagganges braucht man die Pumpspeicherkraftwerke in Österreich und der Schweiz.)
    – in den Medien sollte man klar unterscheiden zwischen dezentraler Stromerzeugung (genau da, wo er gebraucht wird, klassischerweise aus Öl, Gas oder Steinkohle) und verteilter Stromerzeugung (genau da, wo er am preiswertesten erzeugt werden kann, Windstrom vorrangig entlang der Küsten, Solarstrom vorrangig in Süddeutschland).
    – der Ausbau der Windenergie an Land muß wieder in Gang kommen.
    Vorrangig in der Norddeutschen Tiefebene.
    Vorrangig mit einer Beteiligung der Anwohner am Eigentum und am Ertrag.
    – beim Auslaufen der Braunkohleverstromung sollten mit dem Abraum große Hügel von 100m über Umgebung aufgeschüttet werden, die in 50 Jahren als Oberwasser für Pumpspeicherkraftwerke genutzt werden können.
    – Nachdem die großen Nord-Süd Trassen laufen, sind zusätzliche Ost-West Trassen erforderlich. Hintergrund: Wetterzonen haben einen Durchmesser von 1000-2000km

    zur Heizung und Sektorkopplung 3)
    – in Norddeutschland könnte man anfangen zusätzliche elektrische Heizstäbe in vorhandene Warmwasserheizanlagen einzubauen, erst mal in die Warmwasserboiler. z.B. 500W mit eigenem Zähler und Rundsteuergerät. Muß sich natürlich für den Nutzer rechnen. Damit könnte man Spitzen drosseln, und hätte noch einen Nutzen davon.
    – in Süddeutschland wäre das Äquivalent an einer Solaranlage und würde anspringen wenn diese abgeregelt wird.
    – Brennstoffzellen für Erdgas marktreif machen (Geschoßwohnungsbau).
    – in Gemeinden mit großen Grundstücken (und nur da) Erdwärmepumpen fördern (ggf. niedrigere Strompreise, Lastabwurf, Zwangszuschaltung, … ich bin mir selbst nicht klar, was da brauchbar wäre)
    – Niedrigenergiehäuser weiter fördern.
    – in zwanzig Jahren, wenn reichlich Windstrom verfügbar ist in Norddeutschland elektrische Heizungen pushen (aber relativ vorsichtig)

    zum Verkehr 4) sehr disruptiv:
    – ein Moratorium für den Neubau von Autobahnen
    wenn doch etwas neu gebaut werden muß, dann als dreispurige Landstraße (wie z.Z. an Bodensee).
    Zusätzliche Fahrspuren können bei Bedarf gebaut werden.
    – ein Moratorium für den Neubau von Ortsumgehungen
    – eine Umstellung der LKW Maut auf gefahrene Kilometer (egal auf welcher öffentlichen Straße).
    Mautbrücken sind dann nur noch an den Grenzen und an Übergängen zu Privatstraßen erforderlich.
    – Einführung eines generellen Tempolimit von 130km/h auf Autobahnen.
    – ggf. Einführung eines Tempolimit von 100km/h für Lieferwagen, Kleinbusse und alle anderen Fahrzeuge, die ein größeres Querschnittsprofil haben als ein PKW (d.h. SUVs, VANs)
    – Einführung eines Überholverbotes für LKW auf Autobahnen mit weniger als 4 Spuren pro Richtung.
    zur Verkehrsverlagerung im Hafenhinterlandverkehr:
    – Erhöhung der Abfertigungsgebühren für LKW in den Seehäfen
    – Verbesserung der Eisenbahnanbindung von Bremerhaven, Hamburg und der Betuweroute (Alpha-E war kontraproduktiv)
    – ggf. führen von Hafenhinterlandverkehr mit Dual-Mode Lokomotiven ab Bremerhaven und Wilhelmshaven
    – weitere Containerumladebahnhöfe wie in Lehrte bauen.
    – die Strecke Hof – Marktredwitz – Regensburg – Mühldorf am Inn – Rosenheim elektrifizieren
    zur Verkehrsverlagerung von Langstrecken LKW:
    – mindestens an den Grenzen zu Polen, Dänemark, Niederlande, Belgien und Frankreich Bahnhöfe zur LKW Verladung bauen, und den Transitverkehr auf die Bahn drängen. Die Züge ggf. mit Dual-Mode Lokomotiven fahren solange nicht genug Strecken elektrifiziert sind.
    – mittelfristig weitere Bahnstrecken elektrifizieren, insbesondere Marktredwitz – Cheb und Plauen – Cheb um ggf. eine NBS Dresden – Prag vermeiden oder verschieben zu können.
    um den Bahnverkehr wieder zuverlässiger zu machen:
    – Bahnstrecken nicht mehr auf das Minimum zurückbauen, sondern auf Wachstum auslegen
    – vor Baustellen mit längeren Streckensperrungen die Umleitungsstrecken reaktivieren
    – die 740m Korridore herstellen
    – bei strittigen Großprojekten vorab Zwischenlösungen neu- oder ausbauen, die hinterher immer noch nützlich sind
    – aufgegebene Bahnstrecken einer Trassensicherung unterwerfen. Die Flächen dürfen nicht überbaut werden.
    zum PKW Verkehr:
    – ggf. Maut für die Einfahrt in Großstädte optional wenn Fahrzeug mit weniger als 3 Personen besetzt ist.
    – Erleichterung für Taxen, um Leerfahrten zu verringern
    – deutliche Erniedrigung der anrechenbaren Werbungskosten für die Fahrt zur Arbeit (muß auch für Freiberufler gelten)
    – ein System, daß lange, breite, hohe und stark motorisierte PKW gegenüber Kleinwagen stark verteuert. Ein großer Dienstwagen sollte das zu versteuernde Einkommen stark erhöhen. (unabhängig davon ob ein Elektroantrieb eingebaut ist. Parkraum ist in den Städten knapp.)

    B) zur Lebenserwartung von Geräten schreibe ich ein anderes Mal.
    Mein Kommentar ist lang genug geworden.
    MfG

    1. Hallo Herr Buschmann
      zur Stromversorgung 1):
      Ich könnte mir vorstellen, dass Energieintensive Betriebe auch zu der Energieerzeugung hin umziehen.
      Das war in meiner Jugend noch absolut üblich, da die Betriebe ja auch Sonderkonditionen von den Kraftwerksbetreibern bekamen. Im Zeichen eines neoliberalen Marktes wird alles über Börsen abgewickelt, und da zählt der Lieferort halt nicht mit.
      Die Netzgebüren werden auf die Haushalte umgelegt, und von der EEG Umlage sind diese Betriebe auch weitgehend befreit. Wenn diese Bevorzugungen aufhörten würden viele der Betriebe zu den Energiestandorten umziehen, und die Netzlast würde sich viel mehr verteilen.

  2. Es ist schwer das umsetzten, der Vorteil vom Auto ist nunmal Grenzenlose Flexibilität ohne Rücksicht auf Fahrzeiten. Daher macht es aus meiner Sicht keinen Sinn den Fahrern vorzuschreiben wieviele Personen an Board sein müssen. Evtl. wäre ihr Vorschlag in Städten umsetzbar aber nicht auf dem Land, wo aus dem Dorf 3 mal Täglich ein Bus fährt.

    Eine dichtere Taktung halte ich für nicht sinnvoll, da das Auslastung und Kosten weit auseinander klaffen dürften genau das Gegenteil wie dies in Städten wäre. Desweiteren dürfte es auch am Personal scheitern jedes Dorf, 24 Stunden 7 Tage mit einem Bus zu versorgen, dieser müsste bei einer sehr eingeschränkten PKW Nutzung selbst nach 22 Uhr alle 30 Minuten fahren, das ist aber stand heute unmöglich machbar, wenn die Künstliche Intelligenz einmal kommen sollte und damit das Autonome fahren könnte sich das Blatt natürlich wenden. Trotzdem halte ich es für Schwer vorstellbar das jeder z.B. seinen Wocheneinkauf mit dem Bus transportieren soll.

    Meine Meinung außerhalb von Ballungsräumen ist der PKW unverzichtbar und sollte ohne jegliche Gänglelung nutzbar sein

    1. Das der PKW außerhalb der Stadt praktisch unverzichtbar ist kann ich bestätigen. Gegen Ende meiner Ausbildung mit 19 einhalb Jahren dürfte ich aus gesundheitlichen Gründen 1 Jahr kein Auto mehr Fahren. Zur Ausbildung/Arbeit war ich jeden Tag 1,5 Stunden länger außer Haus weil das Fahren mit dem Bus deutlich länger gedauert hat. Ganz zu schweigen von dem transportieren von Getränkekisten oder größeren Musikinstrumenten bei denen ich Dan immer (wieder wie in der Zeit vor dem 18. Geburtstag) auf die Hilfe von Bekannten oder Verwandten angewiesen war. Und es fehlte auch einfach an der Flexibilität unterwegs kurz zu halten und Besorgungen auf dem Weg wo hin vornehmen zu können. Im Grunde war es wie die Zeit vor der Volljährigkeit nur das ich gewusst habe was mir fehlt mit dem Auto was es gefühlt noch anstrengender gemacht hat.
      Deshalb bin ich der Meinung zumindest Momentan ist der öffentliche Nahverkehr keine Alternative zum Auto zumindest nicht außerhalb der Stadt (hab persönlich keine Erfahrung damit wie es ist in der Stadt zu leben).
      Aber der (unfreiwillige) 1 Jährige Verzicht auf das Auto war gefühlt die Hölle und das Dan wieder Auto fahren dürfen eine Form der Erlösung.

      1. Auf dem Land sollte man auch heute mit 18 den PKW Führerschein machen, damit man ihn hat wenn man ihn braucht.
        Ich lebe seit ich 19 bin in der Stadt, und brauche kein eigenes Auto. Man muß aber bedenken, daß ohne Auto die Reichweiten deutlich anders sind als mit. Man bleibt im Fahrradbereich, und entlang der Straßenbahn / S-Bahn.
        Fast alles was in einer Stadt in 15 Min mit dem Rad zu erreichen ist, dauert mit dem Auto länger.
        – in Kleinstädten wie Gifhorn kann man mit dem Rad problemlos die ganze Stadt abdecken. Ich nehme mittlerweile regelmäßig mein Rad dort mit hin, da es Taxen nur mit Voranmeldung gibt.
        – in Städten der Größe wie Braunschweig bleibt man mit dem Rad vorrangig auf seiner Seite. Übliche Entfernungen sind von der Wohnung bis auf die andere Seite der Innenstadt.
        – in Städten wie Hannover bleibt man mit dem Rad vorrangig in seinem Quadranten, und fährt bis auf die Rückseite der Innenstadt. Wenn man weiter Außerhalb wohnt, mit der Straßenbahn in die Innenstadt.
        – in Städten wie Stuttgart bleibt man mit dem Rad im Stadtviertel, und fährt maximal in die umliegenden Stadtviertel. Es ist sehr bergig dort, so daß die möglichen Fahrten eher von den Höhendifferenzen als von der Entfernung abhängen. Die Innenstadt ist gut mit der Stadtbahn oder der S-Bahn zu erreichen.
        – in Städten wie Berlin bleibt man mit dem Rad im eigenen und den umliegenden Stadtteilen. Längere Strecken mit U oder S-Bahn.
        – in Städten wie Bremerhaven ist es mit dem Rad eher problematisch, da die Stadt schmal und lang ist, und es oft sehr windig ist. Ich bin dort als Schüler nur zwischen Geestemünde und Mitte zu Fuß unterwegs gewesen.

        Wenn man ohne Auto unterwegs ist sind die Innenstädte anderer Städte deutlich einfacher zu erreichen, als das eigene Umland. Von Stuttgart z.B. bin ich deutlich öfter nach München gefahren, als nach Walldorf.

        Einkaufen mit dem Rad funktioniert deutlich anders, als mit dem Auto.
        Ich bekomme genau eine Getränkekiste in meinen Fahrradkorb. (Aber keine 30er Bierkiste.)
        d.h. ich fahre in den Supermarkt und auf den Wochenmarkt in meinem Stadtteil.
        Den Fahrradanhänger aus dem Keller zu holen dauert so lange, daß ich eher 2x fahre.
        2-4x im Jahr leihe ich mir ein Auto aus, oder lasse mich fahren um große Teile zu bewegen.

        MfG

    2. Hallo Interessierter
      Sie wiedersprechen sich hier telweise selber. Einerseits beklagen Sie: „wo aus dem Dorf 3 mal Täglich ein Bus fährt“, und andererseits schreiben Sie: „Eine dichtere Taktung halte ich für nicht sinnvoll“.

      Ich denke eine dichtere Taktung ist sehr wohl sinnvoll, und betriebswirtschaftlicher Betrieb kann in Zeiten des Internet auch realisiert werden. Nicht umsonst gibt es die Pläne für einen „Rufbus“ oder ein „Sammeltaxi“, und es muss auch nicht immer ein 40 Sitzer in der Gegend rumfahren. Vieles ist eine Organisationsfrage, und hängt von lokalen Gegebenheiten ab (lokaler Einkaufsverkehr, Veranstaltungen etc), die nicht durch eine Bundespolitik abgedeckt werden kann.

      1. In der Provence (Frankreich) gibt es in den z.T. sehr ländlichen Ecken ein System von Rufbussen. Zumindest eine Grundversorgung wäre gegeben, die Benutzung ist allerdings regional sehr unterschiedlich. In manchen Orten sieht man öfter einen kleinen Bus rumgurken, woanders nur die Haltestellen, aber nie einen Bus.

  3. Nachwachsende Rohstoffe
    Nachwachsende Rohstoffe sollten als genau das genutzt werden, zur Erzeugung von Waren (Möbel, Kleidung, Häuser, Papier). Gerade mal die Abfällte dieser Rohstoffe sollten energetisch genutzt werder. Damit hat man einerseits eine längerfristige CO2 Bindung, andererseits eine CO2 Vermeidung (wenn man an die Zementherstellung denkt) Es kommt dabei dann auch nicht auf die maximale Energieausbeute pro m² an, sondern auf die Qualität des Rohstoffs, und das Wachstum ohne Düngemittel und Pestizide.

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