Balkonkraftwerk Nummer 2

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Seit zwei Wochen habe ich das zweite Balkonkraftwerk in Betrieb und ich will erneut von Erfahrungen berichten und meine Leser animieren sich selbst eines anzuschaffen. Eines vorweg: bei mir liegt eine etwas andere Situation vor als bei den meisten Käufern von Balkonkraftwerken. Ich habe schon auf dem Dach zwei PV-Anlagen, die zusammen etwa 13.000 kWh im Jahr liefern. Der Strom geht ins Netz und wird vergütet, wenn man auch nicht reich davon wird, finanziert das über 20 Jahre in etwa die Anlagekosten. Die Vergütung erfolgt auch mit dem nicht genutzten Strom eines Balkonkraftwerks. Wer diesen Luxus nicht hat, der bekommt für den eingespeisten Strom keine Vergütung. Dafür spart er anders als ich Netzstrom ein, meine Anlagen liefern in der Spitze 14 kW, so viel kann ich nicht mal verbrauchen, wenn ich alle elektrischen Geräte im Haus simultan anschalten würde.

Es hat sich ja auch was getan. Der Gesetzgeber hat die Grenze für Balkonkraftwerke von 600 auf 800 Watt angehoben. Sprich Geräte die mit einem Schukostecker angeschlossen werden, dürfen maximal 800 Watt einspeisen. Natürlich gibt es auch größere Solaranlagen in einem Leistungsbereich der zwischen einem Balkonkraftwerk und einer Solaranlage auf dem Dach liegt, aber die fallen nicht unter diese Regelung und kommen in der Regel mit einem Wielandstecker für den ein Elektriker eine eigene Steckdose installieren muss.
De Fakto halte ich 800 Watt auch für ausreichend, ich glaube die wenigsten werden Platz für deutlich mehr Leistung haben, das erfordert dann drei oder vier Paneele. Meist vier Module, weil Wechselrichter in der Regel zwei Anschlüsse haben, die sie getrennt überwachen können.

Zuerst einmal ein Rückblick, in wenigen Tagen erreicht mein erstes Balkonkraftwerk (siehe dieser Blogeintrag) ihr erstes Betriebsjahr. Bisher hat sie knapp 380 kWh geliefert. Das ist nicht viel, es liegt vor allem an dem Winkel: ich habe sie direkt am Balkon montiert, weil das am einfachsten ging. Der Winkel von 90 Grad zur Horizontalen ist aber der ungünstigste Winkel der geht. Mit 380 kWh liegt sie sogar noch deutlich unter der Erwartung von 450 kWh. Das ist relativ leicht erklärbar. Man muss sich nur den Verlauf der Sonne übers Jahr vergegenwärtigen. Im Sommer wenn eine „normale“ Solaranlage am meisten Strom produziert steht sie in einem steilen Winkel – nahezu senkrecht über der Erde, da streift sie die Anlage im 90 Grad Winkel nur, außer am frühen Morgen und Abend. Die Anlage liefert bei flachem Sonnenstand mehr Energie als im Sommer. Idealerweise wäre das der Winter, doch da scheint bei uns meistens nicht die Sonne. So sind die ertragreichsten Monate März und April und der September. Umgekehrt liefert sie auch bei bedecktem Himmel nicht viel, weil dann auch die Strahlung vorwiegend von oben kommt.

Ich habe mal mit dem PV-GIS (Photovoltaic Geographical Information System der EU) zwei Tabellen erstellt für meinen Standort. Einmal für die Ausrichtung nach Süden, und einmal nach Osten – das gilt mit wenigen Watt Abweichung auch für Westen:

Winkel

Südausrichtung

Ost-Ausrichtung

Azimut

0

-90

0

938

938

10

1021

933

20

1080

920

30

1114

911

40

1124

871

50

1108

830

60

1067

776

70

1001

712

80

910

635

90

797

556

Wie schon gesagt – 90 Grad ist am ungünstigsten, schon 80 Grad bringt einiges mehr. Null Grad sind bei weitem nicht so ungünstig wie 90 Grad, interessant, falls jemand die Module nicht aufständern will, sondern nur auf einer Unterlege ablegen. Er sollte sie aber trotzdem befestigen. Der optimale Winkel bei mir wären 39 Grad. Im Deutschland liegt der optimale Winkel zur Waagerechten zwischen 37 und 40 Grad, abhängig vom Breitengrad.

Nun ist die zweite Anlage in Betrieb. Die hat einen etwas besseren Winkel von 60 Grad und das merke ich auch, wenn ich die beiden Anlagen vergleiche. In 18 Tagen hat sie 43 kW geliefert. Da ich sie nun auferständert habe, wäre auch ein noch günstiger Winkel denkbar, aber da sie direkt an der Wand steht und ich noch an ihr vorbeilaufen muss, war nicht mehr möglich. Immerhin bringt der Winkel von 60 Grad etwa ein Drittel mehr Ausbeute.

Gleichzeitig sind die Preise für die Anlagen gesunken: Die Anlage die ich letztes Jahr zum nahezu selben Zeitpunkt gekauft habe, kostete 700 Euro plus 80 Euro für das Befestigungsmaterial bei zwei Paneelen mit 800 Watt Peakleistung und einem Wechselrichter mit 600 Watt Maximalleistung. Bei dieser Anlage sind es 1.140 Watt Peakleistung und 800 Watt die der Wechselrichter maximal liefert. Dabei kostet sie nur 530 Euro plus 70 (140) Euro für das Befestigungsmaterial.

Auf die Aufständerung gehe ich mal ein. Die Module sind die größten, die heute möglich sind, 570 Watt pro Modul, jedes Paneel ist so über 2 m hoch. Das kann ich mit einem Satz an Aufständerungsmaterial nicht so aufbauen, dass ich den gewünschten steilen Winkel habe, denn das Set besteht aus zwei Schienen von 118 und einer mit 55 cm Länge. Trotzdem würde es nur bis zur Hälfte der Modullänge gehen und es wäre wackelig. Ich habe so zwei Sets gekauft und jeweils nur die langen Stangen genommen. Vier lange Stangen waren übrig, die habe ich zur Querversteifung (siehe Foto) genutzt. Das ist stabil, zumal sie noch an die Wand lehnen.

Dann zur der für Laien wichtigsten Frage: warum nehme ich Module mit 1.140 Watt Leistung, wenn mein Wechselrichter nur 800 Watt einspeist? Die Frage ist leicht beantwortet. Das ist die Spitzenleistung, die in etwa von Ende April bis Anfang September um die Mittagsstunden erreicht wird. Diese Spitzenleistung wird auf 800 Watt gekappt. Den Rest der Zeit, also die Monate Oktober bis März wird die Spitzenleistung auch bei Sonnenschein nur kurz oder gar nicht erreicht. Ebenso im Sommer bei bedecktem Himmel, morgens und abends. In der Zeit liefern die Paneele aber trotzdem mehr Energie als 800 Watt Paneele. Da auch für größere PV-Anlagen bis 2022 die CDU/SPD Regierung eine Drosselung auf 70 Prozent der Spitzenkapazität verfügt,e um die Netze zu schonen (bei der neuen Regierung fiel dies dann weg, obwohl die Netze immer noch die gleichen sind) habe ich eine Anlage auf dem Dach von 2019 bis 2021 mit 70 % Drosselung betrieben und seitdem ohne Drosselung und kann vergleichen: Bei der Anlage ist der Unterschied im Bereich von 5 Prozent der Gesamtleistung, rechnet man dazu, dass die Anlage pro Jahr etwa 1 Prozent an Ertrag verliert, dürften es 8 Prozent sein. 600 von 800 Watt sind aber auch eine Drosselung von 75 Prozent und genauso ist es bei 800 Watt Abgabe von 1.140 Watt Maximalleistung (70,7 Prozent). Das heißt: Meine Anlage wird 8 % weniger liefern als eine 1.140 Watt Anlage ohne Begrenzung der Strommenge auf 800 Watt. Angesichts dessen, dass der Winkel so ungünstig ist, könnte der „Verlust“ noch weniger sein.

Bedeutender ist, dass die Preise gesunken sind. Rechne ich Befestigungsmaterial hinzu, so kostete mich meine Anlage letztes Jahr 1,30 Euro pro Watt installierter Leistung, dieses Jahr waren es nur noch 0,75 Euro pro Watt. Das sind weniger als 60 Prozent der Kosten letztes Jahr.

Allerdings hat die Qualität auch nachgelassen. Ich habe sie vom selben Anbieter gekauft, während es letztes Jahr ein Wechselrichter von Hoymiles war, der zwar eine gewöhnungsbedürftige Installation hat, aber wie ich es von meinen anderen Wechselrichtern kenne, die Info als Seite im lokalen Netz angesehen werden kann, stammt der neue Wechselrichter von Ap Systems. Der ist nur über eine App überwachbar. Ich schrieb deswegen sogar den Support an:

Ich: „I have purchased an EZ1 micro inverter with the serial number E07000097584. I would like to retrieve the data on my PC. I do not have a smartphone and therefore cannot use an app. As the inverter supports wifi, it should be accessible via a wifi connection. Unfortunately, your manual is completely silent on this. How can I access the status page of the web server from a browser?“

Antwort: „Good day.

Thank you for contacting APsystems technical support.

Since there is currently little demand for monitoring EZ1 daily data on PC, this feature is not yet available to individual users.

In the future, if the demand reaches a certain amount, APsystems will consider opening this function to individual users.

Kind regards,“

Also ein Mikrowechselrichter, der sich ja primär an Endverbraucher richtet, kann man nur über eine App überwachen.

App-Zwang

Das leitet mich zu einem anderen Thema über. Ich habe kein Smartphone, nur ein „normales“ Handy, das ich für den Empfang von SMS bei Bankgeschäften brauche und im Urlaub. Das liegt nicht daran, dass ich Smartphone-Verweigerer bin, sie nützen mir nur nichts und ich vermisse sie auch nicht. Fast alles, was ich am PC mache, tue ich per Tastatur und tippen sie mal einen Blogeintrag oder ein Buch über eine Bildschirmstatur oder programmieren sie auf einem Smartphone. Der Hauptgrund warum ich keines habe, ist aber, dass ich eine Sehschwäche habe. Je nach Tagesform sehe ich 30 bis 40 Prozent eines Normalsichtigen. Als Monitore nutze ich zwei 32 Zoll Fernseher, die nur in HD laufen und trotzdem weniger als 50 cm von meinem Kopf entfernt sind. Es muss eben alles zweieinhalb bis dreimal so groß wie bei einem Normalsichtigen sein. Ein Smartphone muss ich so nahe an den Kopf halten, damit ich etwas erkenne, dass ich auch die Brille nicht nutzen kann, die meine extreme Kurzsichtigkeit (-8 und -10 Dioptrien) korrigiert, ohne Brille sinke ich aber auf 10 Prozent Sehfähigkeit ab, kann also noch weniger mit dem Smartphone anfangen.

Ich merke aber immer mehr, dass es bald nicht mehr ohne geht. Zu Corona-Zeiten musste ich trotz Impfkarte einen Fragebogen ausfüllen, wenn ich ins Schwimmbad wollte, App-Nutzer kamen so rein. Beim aktuellen Organspenderegister ist auch eine Eintragung nur mit App möglich und auch das Deutschland-Ticket läuft nur über eine App. Ich habe mal meine Verwandten nach einem alten Smartphone gefragt, ich habe mir 2016 mal eines gekauft, mit wenig Leistung, aber das reichte aus, um festzustellen das es nichts für mich ist. Denn auch ein schnelleres hat dieselbe Bildschirmdarstellung. Alternativ müsste ich zu einem Tablett greifen, nur sind bezahlbare Tabletts auch nur wenig größer als Smartphones und wenn man dann die vorzeigen muss, sind sie unhandlich.

Ich frage mich, muss das sein? Ansonsten redet der Staat immer von Inklusion, hier aber werden alle ausgesondert die kein Smartphone nutzen können. Das sind ja außer Personen mit Sehschwäche auch Ältere die mit der Technik auf Kriegsfuß stehen. Mehr noch, es wird immer mehr vorausgesetzt das man die Dinger immer mit sich dabei hat. Was ich nicht mal mit dem Handy mache und das muss ich anders als ein Smartphone nur einmal pro Woche aufladen. Die Sehschwäche habe ich seit meiner Geburt, sie begleitet mich mein ganzes Leben. Ich wusste schon als Kind, dass ich keinen Führerschein machen kann, als Ausgleich musste ich auch nicht zur Bundeswehr. Aber nie habe ich mich ausgegrenzt gefühlt, bis nun seit einigen Jahren dieser Smartphonezwang aufgekommen ist.

Okay, gehört nicht zum Hauptthema, musste aber mal gesagt werden.

Rechnet sich das?

Wie schon gesagt, für mich ist die Situation eine andere als für Nur-Balkonkraftwerkbesitzer. Für die ist es so, dass sie zwar zum einen enorm viel sparen, wenn sie den Strom selbst nutzen, wenn sie dies aber nicht tun, dann bekommen sie kein Geld. Ich richte mich seit Jahren, wenn es geht, nach der Sonne. Das heißt die Spülmaschine und Waschmaschine laufen wenn sie Sonne scheint, wenn es geht. Aber das war es dann auch schon. Essen kochen verbraucht viel mehr Strom, ist aber nicht schiebbar. Und wenn man keinen Haushalt mit vielen Personen hat, wird man auch die Wasch- und Spülmaschine nicht täglich nutzen. Vom Prinzip her ist die Selbstnutzungsquote um so höher je mehr Personen in der Wohnung wohnen und je mehr tagsüber zu Hause sind.

Ich würde mal raten, wenn man in den Urlaub fährt, sich vorher und nachher den Stromverbrauch zu notieren und daaus den täglichen Grundverbrauch zu errechnen. Das ist der Verbrauch, der immer anfällt, ohne eigene Aktivitäten. Er wird bei mir vor allem von der Gefrier-/Kühlkombination bestimmt die 1,5 kWh/Tag braucht. Teilt man den täglichen Bedarf durch 12 Stunden, so hat man den mittleren Verbrauch pro Tagesstunde. Das kann man dann mit der Leistung eines Paneels vergleichen. Kleiner sollte es nicht sein. Größer kann es durchaus sein, denn das Problem ist ja das der Ertrag im Monat sehr unterschiedlich sein kann. Im Januar leistet es einen Bruchteil dessen, was es im Juni/Juli liefert und dann kann man den Strom auch vollständig nutzen, während man im Sommer dann dem Netzbetreiber Strom schenkt. Es rechnet sich trotzdem, einfach weil der bezogene Strom so teuer ist.

Kleine Überschlagsrechnung: Selbst wenn ich 150 Euro für einen Wechselrichter als Austausch hinzurechne, der im Laufe der 20 Jahre anfällt, dann bin ich bei Gesamtkosten von rund 750 Euro. Bei 30 ct/kwh muss die Anlage also in 20 Jahren 2.500 kWh liefern, die man selbst nutzt, um sich zu amortisieren (vorausgesetzt die Strompreise bleiben konstant). Sie dürfte bei 1 % Leistungsverlust und Drosselung auf 800 Watt je nach Winkel / Ausrichtung zwischen 10.500 und 23.500 kWh erbringen. Das ist so viel mehr, dass selbst, wenn man den größten Teil des Stroms nicht selbst verbraucht, es sich lohnt.

Prinzipiell kann man eine Anlage auch beim Netzbetreiber anmelden und nach EEG Vergütung für den eingespeisten Strom verlangen. Allerdings sind dann meist saftige Gebühren fällig, sodass sich das bei einem Balkonkraftwerk selten lohnt.

Wie geht es weiter?

Es wird nicht das letzte Balkonkraftwerk bleiben. Ich habe noch einen Hühnerstall, der eine gute Dachneigung hat, wenngleich er in Ost-Richtung wie das Dach nicht optimal steht. Dann gibt es noch den zweiten Balkon, noch ungünstiger als der schon bestockte obere Balkon, da stärker abgeschattet und ein Garagendach. Das wäre zwar groß genug für eine größere Anlage, aber dem Dach aus Wellenbeton traue ich nicht, zu größere Lasten zu tragen. Das sind die nächsten drei Balkonkraftwerke, die dann auch für einige Jahre den normalen Leistungsverlust der Dachanlagen abfedern.

Noch was zu den Diagrammen. Das erste ist die Tabelle als Kurve. Sie zeigt den zu erwartenden Ertrag in Abhängigkeit vom Winkel zur Horizontalen für eine reine Süd- und eine reine Ostausrichtung an.

Die folgenden drei Diagramme zeigen für eine Südausrichtung den Monatsertrag einmal für 0 Grad, 45 Grad und 90 Grad an. Deutlich sieht man wie bei 90 Grad sich das Maximum vom Sommer in das Frühjahr / Herbst verschiebt. Alle Diagramme und Daten basieren auf Berechnungen des PV-GIS.

10 thoughts on “Balkonkraftwerk Nummer 2

  1. Zu den Smartphone. Ja du wirst dir früher oder später eins zulegen müssen wenn du „normal“ leben willst. Die Einschränkungen ohne werden mehr werden.

    Ein schlechtes Phone 2016, mit dem du dich vermutlich auch nicht all zu viel beschäftigt hast, ist kein guter Datenpunkt.

    Nehm ein modernes gutes Gerät mit ausreichend großem Display (Mein Tipp Google Pixel). Dann stell (bei Android, aber iOS hat vermutlich ähnliches) unter Einstellungen/Bedienungshilfen/Anzeigegröße und Text die Schriftgröße und Anzeigegröße auf das größtmögliche und du hast eine ähnlichen effekt wie mit deinen 32″ FullHD Monitoren. Ein Jahr später schreibst du dann einen Blogbeitrag wofür du plötzlich alles ein Smartphone nutzt und das du dir gar nicht vorstellen kannst wie du vorher gelebt hast 😉

    Ich benutze das Smartphone z.B. gerne als „Lupe“ wenn man kaum lesbare (weil klein, und doofe Stelle…) Seriennummern oder ähnliches ablesen soll. Foto davon machen, weit reinzoomen und man kann perfekt lesen. Immer eine Taschenlampe dabei ist auch praktisch. Und wie kann man bloß ohne Signal oder WhatsApp und Co kommunizieren? Als Abspielgerät für Podcast ist das Smartphone natürlich sowiso prädestiniert… Du wirst deine Einsatzfälle finden und dich dann wundern, war bei mir auch so.

    1. Das nützt leider nur begrenzt, ich habe ein ähnliches Problem mit nachlassender Sehschärfe. Ich kann sehr kleine Schriftarten auch nicht mehr lesen (z.B. den Akkustand bei meinem Android Phone oben rechts). Im Browser sind Schriften auch manchmal zu klein und lassen sich auch nicht immer grösser einstellen, oft ist zoom mit Zwei-Finger-Pinch auch gesperrt. Ich kann es zwar nutzen habe aber oft Schwierigkeiten. Es kann ja auch keine Lösung sein erst mal einen Screenshot zu machen und dann zu zoomen.

      Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen das das ein Problem für viele ältere Menschen ist, ich habe auch schon von Kunden die ein Browser-App meines Arbeitgebers benutzen gehört das die Schrift teilweise zu klein ist (obwohl längst nicht so klein wie der Akkustand).

      Generell ist das Problem für viele jüngere Entwickler und Nutzer nicht nachvollziehbar weil sie dieses Problem (noch) nicht haben. Darauf wird viel zu wenig Rücksicht genommen bei der Entwicklung von Apps und Systemen. Whatsapp z.B. nutze ich wenn möglich bevorzugt am PC, schon wegen der Tastatur…

      Was ich auch festgestellt habe ist das die Touch-Bedienung je nach Gerät unterschiedlich gut mit meinen Fingern klarkommt. Ein Kollege hat z.B. ein Touch-Display zur Haussteuerung das auf meine Finger fast nicht reagiert. Auf dem Smartphones ist es oft so das die Randzonen mit irgendwelchen Gesten belegt sind die ich gar nicht haben will und die immer wieder ungewollte Aktionen auslösen. In punkto Usability für Ältere ist da noch viel Potential zum verbessern.

      1. Also bei meinem Pixel 7 erhöhen die Einstellungen die ich eben genannt habe alles. Die Texte (Uhrzeit, Akkustand…) oben in der Leiste haben eine Buchstabenhöhe von etwas über einem halben Zentimeter. Viele Apps werden mit dieser Einstellung probleme haben das die Texte nicht mehr passen und übereinander liegen und ähnliches da die GUI Designer daran nicht denken. Aber es ist definitiv alles groß

        1. Die Einstellung Textgrösse ändert bei meinem Noname Android 11 gar nichts an der Titelleiste, bleibt krümelig klein egal welche Textgrösse eingestellt ist.

          1. Mein Pixel ist auf Android 14, kann sein das das Feature dazwischen eingebaut wurde, warscheinlichlicher ist aber das das Feature bei deinem NoName Handy beim Custommizing nicht umgesetzt wurde. Das Android nicht Android ist eben nicht nur was Updates/Sicherheitspatche betrifft ein Problem.

        2. Ich glaube Du weißt nicht was es heißt mit 30 bis 40 Prozent Sehschärfe zu leben. Die meisten Leute die mich beim arbeiten sehen, wird das auch erst klar wenn sie sehen wie nahe ich an den Monitoren sitze und wie groß die sind.

          Du kannst es aber sehr einfach simulieren: bestimme die Entfernung die Du normalerweise von der Hand hast, meist eine Armlänge, dann nimmt einen Selfie-Stick und verlängere das auf das dreifache und dann wette ich kannst Du auch bei maximaler Schriftgröße nichts mehr erkennen.

    2. Gut das Du besser weißt als ich was ich will und brauche. Also als erstes mal ist es ja nicht so dass ich kein Handy kenne. Da mein Bruder mit Technik auf Kriegsfuß steht muss ich seine Fotos von deinem Galaxy A52 sichern und die App für die Wechselrichter Überwachung (zusätzlich zu einem Energiemessgeräte als lokaler Lösung) habe ich auch auf sein Handy installiert, von den vielen Besuchen, weil was angeblich nicht funktioniert Orginalzitat „Netzteil funktioniert nicht“ – germeint war das das A52 sich äußert träge ins wlan einwählt) ganz zu schweigen.

      Ich habe schon den Handy-Boom nicht mitgemacht weil ich nicht verstand, warum Menschen es als Vorteil sehen nicht erreichbar zu sein – für mich ist das ein Nachteil. Technisch ist es so, dass ich entweder im Büro arbeite – Festnetztelefon ist 2 m entfernt – oder ich woanders, wo ich nicht gestört werden will.

      Das ging dann mit dem SMS Boom weiter, wo leute auf Zifferntasten mühsam Mini-Nachrichten schrieben, der Nutzen hat sich mir nicht erschlossen.

      Jetzt verbindet das Smartphone das Handy mit Social Media – warum man daran interessiert sein soll, was wildfremde Leute denken oder es wichtig sein soll, geliked zu sein oder viele Follower zu haben, außer man leidet unter Minderwertigkeitskomplexen, hat sich mir nie entschlossen. Ich brauch das nicht. Wer mich erreichen will kann mich anrufen oder eine Mail schicken.

      Musik höre ich mit einem leichten MP3-Player, kann an die Kleidung geclippt werden und spielt über 30 Stunden lang. Beides leistet ein Smartphone nicht.

      1. Fast alle der Aussage habe ich so oder ähnlich auch schon gemacht. Allerdings ist das Jahre her und es wird immer mehr was ich mit dem Smartphone mache.

        Deine generelle Abneigung Social Media gegenüber ist interessant. Denn du betreibst eine, wenn auch kleine, Social Media Plattform. Diese Webseite bzw. spezieller das Blog.

        1. Ja da referiere ich aber über Sachthemen. Ich poste nicht was ich gerade mache oder fotografiere mein Essen. Ich gehöre nicht zu den Menschen die sich mehr als über die Tätigkeit / Arbeit für andere Personen interessieren.

          Ein Beispiel: Bei den meisten Gruppen und vielen Musikern die ich täglich höre weiß ich nicht wie sie aussehen, bei den meisten gruppenmitgliedern nicht mal den Namen. Das ist nur mal ein Beispiel. Mich interessiert ihre Musik die höre ich, aber die Person dahinter, was sie für Skandale hat oder wo sie sich politisch engagiert ist mir egal.

          Ich weiß dass ich damit von den Interessen vieler abweiche, schließlich ist der ganze Blätterwald und auch das Fernsehen voll mit Promi Stories, die letztendlich ein Ausdruck dessen sind das sich die meisten viel mehr für ihre Mitmenschen interessieren als ich.

          1. Selbst auf TikTok wird nicht nur getanzt. Ja es gibt viele die auf Sozialen Medien nur belanglosen Content Produzieren oder Konsumieren (wobei das was belanglos ist primär von den persönlichen Vorlieben abhängt). Aber es gibt dort Content aller Art, je nach Medium mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dabei sind sie meist schneller und umfangreicher als die klassischen Medien, aber auch schwieriger zu beurteilen was den Wahrheitsgehalt betrifft. Foren und Blogs sind nun mal leider größtenteils tot. Ich bin ja auch nicht der große Social Media Mensch. Ich konsumiere sehr viel Youtube. Dazu noch Twitch, letzteres hauptsächlich Musikstreams. Bluesky und Mastodon wenig, X extrem wenig (habe es mal kurzzteitig viel bei ausbruch des Ukrainekriegs genutzt, aber da war es auch noch Twitter). Facebook Accound habe ich seit vielen Jahren nutze ich aber praktisch nur noch um nachzuschauen welches Wochenangebot der Burger-Imbiss in der nähe hat.

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