Vorschau IFT-9
Ab dem 27. Mai 2025 will SpaceX den nächsten Start durchführen. Das ist um 18:30 CT, was 1:30 am 28. Mai MESZ entspricht.
Der Flug ist im Wesentlichen eine Wiederholung von IDT-8, der wiederum eine Wiederholung von IFT-8 war. Also wieder eine suborbitale Mission die im Indischen Ozean endet. Erneut sollen Starlink-Simulatoren – diesmal acht, bei IFT-8 waren es noch sechs und bei IFT-7 waren es zehn auf einer suborbitalen Bahn ausgesetzt werden, eine Zündung eines Raptors im Flug wie bei IDFT-6 soll durchgeführt werden, ansonsten ist alles wie bei den bisherigen Starts, sodass ich nicht viel dazu schreibe.
Für die Nachlese zu IFT-8 verweise ich auf den Artikel vor einigen Tagen und nach dem Start selbst. Das Starship V2 schient noch Raptor 2 zu haben, wie bei den vorherigen Flügen, das legt die Brennzeit nahe. Erstmals wird ein Booster erneut verwendet, der von Flug IFT-5, allerdings nur 29 der 33 Triebwerke, vier mussten nach einem Einsatz also schon ausgetauscht werden. Mehr als diesen zweiten Einsatz scheint SpaceX dem Booster nicht zuzutraiuen, denn er soll in dem „Gulf of America“ niedergehen.
Hier eine kleine Tabelle mit den Brennzeiten die Rückschlüsse auf die Treibstoffzuladung lassen, sofern der Schub sich nicht verändert:
Ereignis | IFT-7 | IFT-8 | IFT-9 |
---|---|---|---|
Brenndauer Superheavy | 2:32 | 2:32 | 2:35 (bei IFT-5: 2:33) |
Superheabvy Boostback | 0:43 | 0:45 | 0:40 |
Superheavy Landung | 0:20 | 0:20 | 0:21 |
Brenndauer Starship Orbit | 6:13 | 6:04 | 6:19 |
Brenndauer starhsip Landung | 0:20 | 0:20 | 0:22 |
Es gibt leichte Verschiebungen. Man darf die Abweichungen von wenigen Sekunden bei den Hauptantriebsphasen nicht unterschätzen: Ein Raptor verbraucht 650 kg Treibstoff pro Sekunde. Bei sechs laufenden Triebwerken sind dies 3,9 t Treibstoff pro Sekunde und bei 33 Raptoren sind es 21,45 t. Eine Sekunde mehr oder weniger ändert daher an den Brennschlussmassen einiges. Beim Starship vermute ich aber ist die Brenndauer deswegen länger, weil man schon bisher die drei Vakuumtriebwerke vorzeitig (etwa 30 Sekunden früher) abschaltete. Verschiebt man diesen Punkt etwas nach vorne, so verlängert sich die Brennzeit. Woher die drei Sekunden längere Brennzeit bei der Superheavy kommen bleibt spekulativ, ich würde auf eine leichte Schubreduktion tippen, damit die Triebwerke geschont werden, denn vier von 33 haben ja schon einen Einsatz nicht überlebt. Eine Schubreduktion bedeutet auch eine geringere Trenngeschwindigkeit was dann die Verkürzung des Boostbacks bedeutet, das kann aber auch an der konkreten Bahn liegen.
Countdown
„Alle Zeiten ungefähr“ nach SpaceX
Hr/Min/Sec | Ereignis |
---|---|
00:00:02 | Abheben |
00:01:02 | Max Q (Moment der höchsten aerodynamischen Belastung der Rakete) |
00:02:35 | Super Heavy MECO (die meisten Motoren bis auf drei werden abgeschaltet) |
00:02:37 | Hot-Staging (Zündung des Starship Raptor und Stufentrennung) |
00:02:47 | Super Heavy Boostback-Burn-Start |
00:03:27 | Super Heavy Boostback-Burn-Ende |
00:03:29 | Abwurf des Interstagerings |
00:06:19 | Super Heavy Landestart beginnt |
00:06:40 | Super Heavy Landung und Einfangen |
00:08:56 | Abschaltung der Triebwerke des Starships |
00:18:26 | Demo zur Nutzlastaussetzung |
00:37:49 | Demo zur erneuten Zündung eines Raptors |
00:47:50 | Wiedereintritt |
01:03:11 | Raumschiff ist transsonisch |
01:04:26 | Raumschiff ist im Unterschallbereich |
01:06:11 | Lande-Flip |
01:06:16 | Zündung der Raptor für die Landung |
01:06:38 | „Eine aufregende Landung!“ |
Ablauf von IFT-9
„Alle Zeiten ungefähr“ nach SpaceX
Hr/Min/Sec | Ereignis |
---|---|
00:00:02 | Abheben |
00:01:02 | Max Q (Moment der höchsten aerodynamischen Belastung der Rakete) |
00:02:35 | Super Heavy MECO (die meisten Motoren bis auf drei werden abgeschaltet) |
00:02:37 | Hot-Staging (Zündung des Starship Raptor und Stufentrennung) |
00:02:47 | Super Heavy Boostback-Burn-Start |
00:03:27 | Super Heavy Boostback-Burn-Ende |
00:03:29 | Abwurf des Interstagerings |
00:06:19 | Super Heavy Landestart beginnt |
00:06:40 | Super Heavy Landung und Einfangen |
00:08:56 | Abschaltung der Triebwerke des Starships |
00:18:26 | Demo zur Nutzlastaussetzung |
00:37:49 | Demo zur erneuten Zündung eines Raptors |
00:47:50 | Wiedereintritt |
01:03:11 | Raumschiff ist transsonisch |
01:04:26 | Raumschiff ist im Unterschallbereich |
01:06:11 | Lande-Flip |
01:06:16 | Zündung der Raptor für die Landung |
01:06:38 | „Eine aufregende Landung!“ |
Ich dachte einfangen wäre diesmal nicht angesagt. Ansonsten freue ich mich auf das Feuerwerk 😉
Ein bisschen Schadenfreude zum Fehlschlag fuehle ich gerade…..
Ich habe bekommen was ich erwartet habe 😉
So angewiedert ich auch von Musk bin, so sehr bin ich doch ein Raumfahrtfan und ich kann mir nicht helfen dem Starship einen großen Erfolg zu wünschen.
Allerdings fällt mir das immer schwerer.
Nicht, weil es wieder einen Fehlschlag gab, sondern weil es anscheinend wieder andere Gründe waren, so dass man sich doch fragen muss, welche Probleme sich sonst noch verstecken.
Dass der Booster sich bei der Pseudolandung zerlegt hat, war zu verkraften, denke ich. Aber das Starship muss endlich mal ihre „Nutzlast“ aussetzen und dann einigermaßen wieder landen können.
Aber weil der Wiedereintritt ja von Anfang an nicht klappte, dürfte der Erkenntnisgewinn hier sehr überschaubar bleiben.
Eine Erkenntnis gibt es schon.
Trotz längerer Brennzeit vom Booster ist die Nutzlast nicht angestiegen. Auch wenn diese verloren gegangen ist, so ist jetzt schon klar dass die Rakete noch mehr Übergewicht hat.
Jetzt haben sie angeblich den Booster deswegen verloren, aber eine solche Optimierung ohne Erhöhung der Nutzlast ist schon arg bedenklich und SpaceX ist am Ende der Ideen was noch ausgeholt werden kann.
Ein „voller“ Erfolg: Die Startrampe steht noch 😉
Ist aus den bisherigen Daten zu errechnen wie hoch die Nutzlast ist, also „starship“ plus tatsächliche Kapazität? Bei der Saturn V waren es ja rund 130 Tonnen (incl. Gefüllter SI4B oder plus?)
Dank der neuen Ausweisung des Treibstoffs ist das nicht so einfach mehr möglich bis Flug 6 konnte man die Nutzlast aufgrund des verbliebenen Resttreibstoffs abschätzen, die nahm von 43 t bei Flug 3 auf rund 20 t bei Flug 6 ab.40 bis 50 t Nutzlast für Flug 3 sind auch von Elon Musk bestätigt worden, sodass diese Methode also funktioniert.