Nachlese IFT-9

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IFT-9 hob um 0:36 UTC, sechs Minuten später als geplant um 18:36 lokaler Zeit ab. Der Start verzögerte sich in den letzten Sekunden des Countdowns aufgrund eines Problems mit einer Schnellkupplung in der Bodenausrüstung. Zur Behebung dieses Problems musste der Countdown mehrere Minuten lang auf die T-40-Sekundenmarke zurückgesetzt werden.

Waren die beiden letzten Starts mit einem Starship V2 (wenn auch der Booster noch V1 ist) teilweise Fehlschläge und es klappte wenigstens die Landung des Booster, so war IFT-9 ein kompletter Fehlschlag: Starship verloren, Booster verloren. Eine dauerhafte Übersicht dieses und des letzten Blogs findet ihr auf der Website.

Da ich wohl nicht der einzige war, der bisher Rückschlüsse über die Treibstoffzuladung und die mögliche Nutzlast anhand der Balken in den Videos zog und so zu dem Schluss kam, das die Nutzlast des Starships weit unter den 100 t liegt, die reklamiert wird, hat SpaceX diesmal die Anzeige geändert in ein Kreissegment, das naturgemäß viel schwerer auswertbar ist. Ebenso entfällt so die Unterteilung in LOX und LNG, anhand der man Treibstofflecks ausmachen konnte. So viel zur Offenheit von SpaceX. (richtig offen wäre es ja die wesentlichen Daten der Rakete vor dem Start zu veröffentlichen).

Der Flug war der erste, bei dem ein bereits eingesetzter Booster zum Einsatz kam, in diesem Fall Booster 14, der bei Flug 5 gestartet wurde. SpaceX erklärte schon vor dem Start, dass es keinen Versuch unternehmen werde, den Booster zum Startplatz zurückzubringen, sondern Tests durchführen werde, um das Flugprofil der Superheavy zu verfeinern und Treibstoff zu sparen. Das klappte auch bis zur Landung. Als diese anstand, zündeten nur 12 der 13 Triebwerke und man sah dann eine Flamme. Zu dem Zeitpunkt befand sich der Booster in den Wolken, sodass dies nicht genau erkennbar war. Danach fing die Kamera, die ihn verfolgte an zu rollen, die Triebwerksanzeige verlosch und SpaceX schaltete schnell auf das Video des Starships um. Der Booster scheint dabei explodiert zu sein. (soviel zur Offenheit).

Das Starship erreichte einen Orbit, doch man sah austretenden Treibstoff im Video. Das Starship fing als Folge des Impulses langsam an zu rotieren. SpaceX schaltete dann den Livestream für 10 Minuten ab. Als er wieder aufgenommen wurde, war das ganze Vehikel in eine rote Wolke gehüllt. Beim Wiedereintritt ging es verloren, die letzte Telemetrie wurde kurz vor der 46 Minutenmarke erhalten. Kurz vorher konnte man Beschädigungen einer der Flügel im Video sehen.

Die vorgesehenen Tests während der Freiflugphase scheiterten denn auch. Acht Starlink-Simulatoren sollten ausgesetzt werden. Die Nutzlasttür öffnete sich nicht vollständig, und die Freisetzung der simulierten Satelliten wurde abgebrochen. Es war nach den Kommentatoren des Webcasts nicht klar, ob das Versagen der Tür mit dem Treibstoffleck und dem Verlust der Lageregelung zusammenhing. SpaceX gab es auch auf ein Raptor-Triebwerk im Weltraum wieder zu zünden. Der unkontrollierte Wiedereintritt bedeutet zudem, dass SpaceX nicht wie geplant alternative Hitzeschildkacheln testen oder gefährdete Bereiche des Fahrzeugs einem weiteren Belastungstest unterziehen konnte.

Einige Daten

Ich schenke mir eine genaue Aufschlüsselung, wie bei den ersten Starts, ich vergleiche nur mal die Brennzeiten nach Video, beim Booster auch mit IFT-5. Die Nutzlastabschätzung aufgrund des Resttreibstoffs hat SpaceX ja diesmal stark erschwert, aber alleine das es acht Starlink Simulatoren waren (Nennnutzlast von 100 Tonnen wären je nach Gewicht 50-67!) zeigt, dass es weit von der Zielvorgabe entfernt ist.

Ereignis IFT-9 real IFT-9Vorgabe
Brenndauer SuperHeavy 2:34 2:35
SuperHeavy Boostback 0:33 0:40
SuperHeavy Landung 0:21
Brenndauer Starship Orbit 6:15 6:19
Brenndauer Starship Landung 0:22

Auch wenn die Ablesegenauigkeit nur auf 1 Sekunde genau ist, so dauerte der Boostback diesmal deutlich kürzer als nach der veröffentlichten Timeline, vielleicht hängt dies mit dem Verlust zusammen.

Es gingen die drei Raptor Vakuum nach 8:41 aus, die restlichen drei erst nach 8:58, die 17 Sekunden sind deutlich kürzer als das bei IFT-6 noch war einem Starship V1 mit 33 Sekunden Brennzeit der inneren (steuerbaren) Triebwerke war. Rechnet man dies um in Brennsekunden eines Raptors so sind dies 2199 zu 2037 Sekunden, also rund 8 Prozent mehr, das Starship V2 soll vollgetankt aber 1500 anstatt 1200 t Treibstoff fassen, also rund 25 Prozent mehr. Das zeigt das SpaceX von einem Starship V2 noch weit entfernt ist und schon diese kleine Mehrzuladung hat ja bei Flug 8 nach dem eigenen Untersuchungsbericht zu einem „strukturellen versagen“ geführt. Rechnet man die Brennsekunden von Flug IFT-6 übrigens in Treibstoffzuladung um (spezifischer Impuls, Schub und Treibstoffverbrauch hängen über die Gleichung Schub = spez. Impuls x Treibstoffverbrauch zusammen) so kommt man nach den offiziellen Angaben von SpaceX über Schub (230 / 258 t) und spezifischem Impuls (350 / 380 s) zu einer Trebstoffzuladung die um 162 t über der angegebenen Menge von 1200 t liegt. Dabei war da noch Resttreibstoff in den Tanks. Ich vermute man hat auch nach zwei Jahren weder den Nennschub noch den reklamierten spezifischen Impuls erreicht. Kein gutes Omen für ein Raptor 3 das ja noch besser sein soll, wenn man schon jetzt an den Sollvorgaben scheitert.

Was passierte?

Einige Erklärungen seitens SpaceX und elon Musk gibt es: Der Kommentator Dan Hon sagte zum Kontrollverlust:

“We are in a little bit of a spin. We did spring a leak in some of the fuel tank systems inside of Starship. At this point, we’ve essentially lost our attitude control with Starship.”.

Danach hat man den verbleibenden Treibstoff abgelassen. Das hat auch den Wiedereintrittszeitpunkt vorverschoben auf 40 Minuten. Elon Musk meinte:

“Leaks caused loss of main tank pressure during the coast and re-entry phase. Lot of good data to review. Launch cadence for next 3 flights will be faster, at approximately 1 every 3 to 4 weeks.”

Es ist mir ein Rätsel wie man nach drei Flügen mit zuletzt zweieinhalb Monaten Pause, um Fehler zu finden, nun in einem kürzeren Rhythmus starten will, wo man sicher sein kann nicht alle Fehler behoben zu haben. Offensichtlich setzt man bei SpaceX auf das „Prinzip Hoffnung“: wenn ich nur oft genug starte werden irgendwann alle Fehler auftreten und so nach 100 oder 200 Flügen sind vielleicht auch alle gefunden.

Die rote Farbe auf den Kameraaufnahmen führe ich auf die Bildung von polymeren Kohlenwasserstoffverbindungen zurück. Solche entstehen auch aus Methan beim Saturnmond Titan und führen zur rötlichen Smogschicht des Mondes. Sie bilden sich aus Methan das durch die solare UV-Strahlung Wasserstoffatome verliert und dann mit anderen Methan-Atomen polymerisiert, die Verbindungen sind anders als Methan nicht gasförmig und dürften sich als dünner Film auf der Oberfläche und so auch die Kameralinse ablegen. Selbst mit pessimistischen Treibstoffabschätzungen dürfte das Starship noch etwa 6 t Methan in den Tanks gehabt haben, genug Gas für solche Reaktionen.

Ich denke die nächsten Flüge werden auch nur suborbital sein, da schon die bisherigen Flüge zeigen, welchen Vorteil das hat: 5-mal erreichte ein Starship einen Suborbit, 2-mal davon war es nicht mehr kontrollierbar. In einem Orbit hätte es so nicht gezielt deorbitiert werden können und wäre irgendwo auf der Welt niedergegangen. Bedenkt man wie der Wiedereintritt einer Falcon 9 Oberstufe oder einer CZ-5B Oberstufe Thema in den Nachrichten ist, dann kann man sich denken was passiert, wenn ein um eine Größenordnung schwereres Starship wieder eintritt.

Kommentare und Kommentare zu den Kommentaren

Es gab nach dem Start auch Posts von Elon Musk und Jaed Isaacman, Privatastronaut und derzeit als NASA-Administrator nominiert. Wie unabhängig Isaacman von SpaceX ist zeigen seine Posts:

“Appreciate the transparency–and bringing us space enthusiasts along through the highs and lows of a test program,” … “Some may focus on the lows,” aber Starshgip und andere Teäger werden “massive space economy” erschaffen“… “When these capabilities arrive, they will spearhead a new era of exploration and discovery–and the lows will become a chapter in a much longer story.”

Also in einer fernen Zukunft wird alles wunderschön. Und da können wir die Reihe von neun Fehlschlägen in zwei Jahren komplett ignorieren. Komisch, ich dachte, als NASA-Administrator ist vorwiegend seine Aufgabe sich um die nähere Zukunft von NASA-Projekten zu kümmern und wie angesichts der bisherigen Flüge denn nun Artemis 3 stattfinden soll, das mindestens 10 erfolgreiche Flüge in Folge benötigt, um nur den Treibstoff in den Orbit zu transportieren würde ich mir als NASA-Administrator doch Sorgen machen. Davon ob das Starship auf dem Mond landen und wieder zurückkommen kann mal ganz zu schweigen.

Auch Elon Musk verweist nur auf die Zukunft. Er meinte vor dem Start das es nur eine “80 percent chance of having solved those issues” bezogen auf die Probleme des Starships gäbe. “To really have a 100 percent chance, it requires the design iteration on the engine. And part of it was that we had to discover that we needed to tighten the bolts that attached the thrust chamber to the injector head after firing,” sagte Musk zu Ars Technica’s Eric Berger. Komisch, ich habe noch nie von Triebwerken gehört, deren Schrauben man im Flug nachdrehen muss. Man hat bei SpaceX wohl wie an vielen anderen Stellen die bei den bisherigen Flügen offensichtlich zutage traten schon am Design geschlampt. Aber wie bei Isaacman wird natürlich in Zukunft alles besser. „Version 3 of the Ship and Booster has quite a radical redesign.”. Habe ich so schon mehrmals von ihm bei anderen Themen gehört und es hat selten gestimmt. Wie heißt es doch in einem englischen Sprichwort: „Fool me once, shame on you; fool me twice, shame on me“. Musk hält wohl alle für blöd.

Er scheint auch wie Trump eine ganz eigene Sicht auf die Dinge zu haben, in der er den offensichtlichen Fehlschlag nicht anerkennt, denn er schreibt auch: “Starship made it to the scheduled ship engine cutoff, so big improvement over last flight! Also, no significant loss of heat shield tiles during ascent,”.

Also eine Verbesserung gegenüber dem letzten Flug, aber eine Verschlechterung gegenüber den Flügen 4-6, wo es das Starship wenigstens bis zur Wasseroberfläche schaffte. Sollte nicht jeder Flug besser ausgehen als der vorhergehende? Wie soll das Starship denn sonst jemals einsatzbereit sein. Noch lustiger die Bemerkung das keine Hitzeschutzkacheln während des Aufstiegs verloren gingen. Also deren Bewährungsprobe schlägt ja erst noch beim Wiedereintritt. Wenn man schon zufrieden ist, das sie nicht vorher abfallen, ist die Erwartungshaltung des CEO von SpacEX wirklich sehr, sehr niedrig.

Aber das der Flug nun vielleicht doch nicht so toll war, scheint er schon erkannt zu haben: Vor der Mission kündigte Musk an, einen Unternehmensvortrag mit dem Titel „The Road to Making Life Multplanetary,“ zu veranstalten, der live gestreamt werden sollte. Ursprünglich war dieser Vortrag vor dem Start geplant, wurde dann aber auf danach verschoben und scheint nun vorerst vom Tisch zu sein. Komisch, hat doch der Vortrag gar nichts mit dem Flug zu tun, handelt doch von einer fernen Zukunft, also einer wirklich sehr fernen Zukunft, für Elon Musk seit über 20 Jahren wirbt, und er ist ihrer Umsetzung seitdem keinen Schritt näher gekommen.

Aber es wird ja alles besser, weiter Elon Musk: Version 3 of the Ship and Booster has quite a radical redesign.”. Schön. Aber das nützt nichts wenn das Design fehlerhaft ist und wie man sieht schon nur die Veränderungen bei den Tanks und Triebwerksstruktur (die Triebwerke sind ja noch die gleichen wie bei den ersten Starships) zu einem völligen Versagen führen, nachdem die letzten drei Flüge von Starship V1 ja einen Trend zur Verbesserung zeigten. Wenn man da neu designt, dann baut man, da die Leute die es designen ja immer noch die gleichen sind, haufenweise neue Fehler ein.

Fazit

Schon das Austauschen von vier Triebwerken bei dem „Flight proven“ Booster Nummer 14 von Flug IFT-5 zeigte, dass SpaceX weit weg ist von der 1000-maligen Wiederverwendung seiner Raptoren. Ja selbst das Designziel der Merlins, von zehnmaliger Wiederverwendung (Rekord eines Merlins: bis jetzt sogar 28 Einsätze) scheint noch lange nicht erreicht. Diesmal ging die SuperHeavy beim Landungsburn verloren. Da sich das ganze Konzept des Starships nur lohnt, wenn beide Vehikel wiederverwendet werden können, ist der Verlust des Boosters für SpaceX ein enormer Rückschlag, nachdem die letzten Landungen alle klappten.

Das Starship teilt diese Einstufung. Es erreichte zwar einen Orbit, aber hätte es eine Nutzlast gehabt, so hätte das Taumeln, der Verlust der Lageregelung wurde ja eingeräumt, bedeutet, dass auch seine Mission verloren ist. Denn so kann man keine Nutzlast aussetzen, selbst wenn diese nicht nach dem Absetzen mit dem Starship kollidiert, kann sie so ohne stabile Ausrichtung mit Solarzellen zur Sonne ausgerichtet, nicht in Betrieb genommen werden. Der Flug ist daher noch weniger erfolgreich als die letzten Flüge die allesamt eine stabile Lage im Orbit erreichten.

Es mag Zufall sein, aber SpaceX ist nun gerade da wo sie beim dritten Testflug waren. Auch da ging, die erste Stufe bei der Landung verloren und das Starship durch unkontrollierte Bewegung im Orbit beim Wiedereintritt. Dazu passt die Ankündigung von Elon Musk das die nächsten drei Flüge im Intervall von wenigen Wochen abgewickelt werden. Ebenso, wie das man bei den beiden Totalverlusten von Flug 7+8 nur Schadensbegrenzung beim nächsten Start getrieben hat. Es scheint so als würde SpaceX das Starship in Kleinserien von sechs Stück bauen und innerhalb jeder Serie können sie dann nur Anpassungen vornehmen. Demnach müsste nach weitere drei Starships die nächste Iteration anstehen, in der man dann die Fehler schon bei der Produktion vermeidet, dann wahrscheinlich mit Raptor 3 im Starship. Die nächste Serie würde dann auch Raptor 3 in der SuperHeavy einsetzen, sodass das 19.te Starship ein vollständiges V2 wäre. Bei der Methode brauchen sie wirklich viele Starts bis sie dann bei einem vollständigen V3 Starship angekommen sind, das nochmals in beiden Stufen vergrößerte Tanks hat und beim Starship auch drei weitere Triebwerke und zudem Raptor 3 (oder 4) mit noch höherem Schub.

PfuschX und Murksship?

Ich habe ja lange Zeit aufgrund der völlig überzogenen Erwartungen die Elon Musk schürt, SpaceX als „SpassX“ tituliert. Ich habe mich dann überzeugen lassen, dass dies meiner eigenen Reputation schadet, auch wenn aus meiner Sicht bei meinen Blogs man sehr gut eine technische Beurteilung von einer ironischen Bemerkung trennen kann. Aber das können wohl nicht alle und manche stürzen sich auch auf diese Bemerkung.

Inzwischen ist aber das Neubezeichnen von Dingen gang und gäbe. Donald Trump hat schon in der ersten Amtszeit von „alternativen Fakten“ gesprochen und Medien, die die Wahrheit publizierten, als „Fake News“ beschimpft. Nun müssen alle Kabinettsmitglieder Mützen mit der Aufschrift „Gulf of America“ tragen und auch im Pressestatement vor dem Start von SpaceX ist von „Gulf of America“ die Rede. Sollte man da nicht auch mal anfangen wieder das Starship und SpaceX umzubenennen? Also angesichts dessen das bisher neun Starts in irgendeiner Form scheiterten (am ehesten gelang wohl Start 6 wo das Starship weich auf dem Ozean aufsetzte, aber dafür verlor man den Booster) und es für das Versagen haarsträubende Erklärungen gibt – bei den Triebwerksausfällen der ersten Flüge war die Ursache, dass man Gas aus dem Vorbrenner zurück in die Tanks leitete, wo es zu Eis ausgefror, nun lockern sich offensichtlich die Schrauben mit denen der Einspritzkopf befestigt ist im Flug) wäre das doch angebracht.

Kleine Frage: Wärt ihr für eine Umbenennung und wenn ja wie soll SpaceX / Starship denn nun heißen? Mein Vorschlag wäre „PfuschX“ und „Murksschiff“. Ich meine, das trifft es relativ genau.

26 thoughts on “Nachlese IFT-9

  1. Alternative Bezeichnung für „Starship“:

    Ich hatte mal „Space Goose“ als Anspielung auf die „Spruce Goose“ von Howard Hughes in den Raum geworfen. Das war die ziemlich überdimensionierte Idee eines schrulligen und zu seiner Zeit auch sehr prominenten Superreichen, die übrigens nie über das Teststadium hinaus kam.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hughes_H-4

  2. Wie wär’s mit TitanicX oder Starflopper?

    Aber Spaß beiseite. Von der schlechten Unternehmensführung und der vielkritisierten schlampigen Ingenieursarbeit mal abgesehen: Denkst Du wirklich, dass das Starship konzeptionell nur dann wirtschaftlich sein kann, wenn man beide Stufen wiederverwendet? Mir scheinen die physikalischen Bedingungen für eine Wiederverwendung der oberen Stufe generell viel zu ungünstig, um wirtschaftlich zu sein. Das hat doch schon der Spaceshuttle gezeigt. Den Versuch war es vielleicht wert, eine Art Billigshuttle zu bauen. Damit ist dieser Weg genügend ausprobiert – und kann verlassen werden. Der Booster allein sollte irgendwann zuverlässig funktionieren. Was spräche dagegen, das Starship dann abzuspecken und als billige Verluststufe zu betreiben? So erreichte es vielleicht doch noch die angestrebten 100 t Nutzlast und das nötige Transportvolumen. Musk müsste seine Mond- u. Marspläne dann zwar einmotten, aber die sind ja ohnehin kaum mehr als Werbesprech. Priorität hat doch allein das Starlinknetz.

    1. Ja, denn es gibt die firmeninterne Konkurrenz Falocn 9 und Falcon Heavy. Wenn man nur eine Stufe wiederverwendet – wahrscheinlich die erste dann wird man vielleicht sogar die 100 t Nutzlast erreichen weil man den Hitzeschutzschild weglassen kann und die massive Nutzlasthülle durch eine leichte ersetzen kann die man zudem abwerfen kann, von 30 t Treibstoff den man für die Landung braucht nicht zu sprechen.

      Aber das Gefährt hat dann 5000 t Gewicht, eine FH hat 60 % der Nutzlast bei 30 % des Gewichts. Es ist einfach die Ökonomie – eine große Rakete wird immer teurer als eine kleine mit derselben Technologiebasis sein.

      1. Na ja, ein Verglich mit FH hat hier nicht viel Sinn, FH kann nicht 60 Tonnen Starlink-Satelliten in LEO bringen, zu wenig Volumen im Laderaum. FH wurde ja für GTO, GEO oder noch weiter entfernte Ziele konzipiert.
        Das ändert natürlich nichts daran, dass Falcon 9 tatsächlich ein verdammt harter Konkurrent ist.

        Falls aber alle Falcon 9 Kapazitäten zu wenig sein sollten, um die geplante/benötigte Menge der Starlink-Satelliten in LEO zu bringen, könnte übergangsweise eine Oberstufe ohne Wiederverwendung auch beim Starship eine gewisse Zeit Sinn machen, bis man alle Probleme behoben hat. Und das kann offensichtlich noch eine Weile dauern, so ein Paar Jahre oder etwas länger?

  3. Ich würde sagen Größenwahnship……

    oder (als James Bond Titel)
    Elon Starhip – Im Angesicht des Todes,
    Elon Starship – In tödlicher Mission
    Elon Starship – Feuerball
    oder
    Elon Starship – Man lebt nur zweimal

  4. Wenn man absolute Schwarzmalerei über SpaceX lesen will – Bernd Leitenbergers Blog ist die richtige Adresse. Da widerspricht man sich gern auch mal selbst. Wurde IFT-6 nicht selbst als Erfolg bezeichnet? Also waren es eigentlich 8 Fehlschläge.

    Was ich davon halte den Marktführer was Anzahl der Starts und transportierte Tonnage als SpassX zu bezeichnen kann sich jeder denken. Die Wiederverwendung der ersten Stufe kann auch nicht jeder. Aber solche Tatsachen passen halt nicht rein.

    Booster 14 wurde wiederverwendet. Wurde nicht erwähnt. Er sollte von Anfang an im Wasser landen wenn auch etwas später als in Realität. Das Endergebnis ist das gleiche. Es konnten einige Sachen getestet werden wie das gezielte Kippen des Boosters und ein geändertes Flugverhalten.

    Starship kam genauso weit wie IFT-3. Das dürfte keinen zufrieden stellen nicht mal SpaceX. Man hat noch 3 Starship Block 2 und keine Raptor V3 für diese und man kann sie auch nicht so schnell modifizieren. Ich verstehe durchaus das man diese schnell verbrauchen will um die maximalen Flugdaten rauszuholen und vielleicht mit Block 3 bessere Ergebnisse einzufahren.
    Die neue UI wurde von allen kritisiert weil weniger Informationen angezeigt werden.

    Könnte mir jemand erklären warum Bernd denkt das die Raptoren schon jetzt 1000 Einsätze durchhalten sollten? Das ist ein Entwicklungsziel. Das die Entwicklung nicht abgeschlossen ist und auch noch lange nicht wird beim iterativen Design, sollte auch jeder wissen. Das einige Raptoren nicht wiederverwendet wurden muss nicht bedeuten das sie defekt waren. Vielleicht hat man sie auseinander genommen um sie zu untersuchen. Man hat genug von den obsoleten V2 Raptoren unter anderen den Pi Raptor der ein drittes mal gestartet wurde.
    Die Frage ist ob sich Gulf of America im Sprachgebrauch halten wird selbst in den USA. Das verschiedene Namen für das selbe Gebiet verwendet werden ist nicht unüblich. Wenn es SpaceX schafft Starship zu dem selben Erfolg zu machen der Falcon 9 schon ist wird es keinen interessieren wie Bernd sie vor Jahren mal genannt hat. Jeder kann die Schwarzmalerei von Bernd über Falcon 9 in den alten Beiträgen nachlesen. Ist ganz interessant.
    Seit November 2023 verwendet SpaceX das heiße Stufentrennverfahren bei Starship. Der SHS Artikel der Webseite erwähnt es nicht.
    Starship soll die selben Nutzlasten starten können wie Falcon 9 und FH. Trotzdem wird behauptet das es keine Startaufträge für Starship gibt. SpaceX wird Kunden einfach anbieten zu wechseln. Nachdem erfolgreiche Starts für Starlink durchgeführt wurden natürlich.

    1. „Könnte mir jemand erklären warum Bernd denkt das die Raptoren schon jetzt 1000 Einsätze durchhalten sollten?“

      Ich kann es zumindest versuchen. Bernd misst den Erfolg seiner Blogeinträge nach der Anzahl der Kommentare. Wenn man die bisherigen Kommentare bei verschiedenen Blogeinträgen überprüft, kann man bemerken, dass eine kontroverse Diskussion die Anzahl der Kommentare stark steigern lässt. Eine kontroverse Behauptung ist wiederum eine gute Methode, um eine kontroverse Diskussion zu beginnen. Ich vermute das ist einer der Gründe, warum Bernd oft einige kontroversen Thesen in seine SpaceX-Blogeinträge einbaut, er ist halt ein Blog-Profi.

      „das die Raptoren schon jetzt 1000 Einsätze durchhalten sollten“ ist ein Beispiel für eine solche kontroverse Behauptung. Aufmerksamer Leser wird sicherlich noch einige Beispiele solcher kontroversen SpaceX-Thesen finden. Wenn man sich gerade nicht langweilt, kann man das getrost ignorieren. Wenn man aber Lust dazu hat, kann man widersprechen. Damit tust Du was Gutes für die Leser, die dann besser informiert sind, das gibt Die ein gutes Gefühl. Darüber hinaus tust Du was Gutes für Bernd: Der Erfolg seines Blogeintrag (gemessen an Anzahl der Kommentare) steigt. Eigentlich fast win-win

        1. Auf der Wikipedia Seite steht: „Es soll Raketenstufen mit hoher Antriebseffizienz und bis zu 1000-facher Wiederverwendbarkeit ermöglichen“.
          Es steht dort nicht wann es so weit sein soll. Schon gar nicht, dass dies bereits in der Entwicklung- bzw. Testphase der Fall sein soll. Die Formulierung „bis zu“ lässt auch viel Spielraum zu…

          Bei Falcon 9 war es auch immer schon ein Ziel, eine Rakete mit wiederwendbaren Erststufe zu bauen, was Du übrigens sehr lange als eine sehr schlechte Idee gesehen hast. Das hast Du in Deinem Blog damals sehr oft sehr ausführlich begründet, viele Leser glaubten Dir damals, was an den Kommentaren sichtbar wurde. Erinnerst Du Dich noch daran?

          Trotz dem klaren Ziel eine wiederverwendbare Rakete zu bauen, wurden sogar bei dem Produktivem Einsatz der ersten Falcon 9 Raketen die Erststufen nur einmal verwendet.

          Starship ist von dem Produktivem Einsatz noch sehr weit, aktuell handelt es sich um Prototypen. Du verlangst aber, dass bereits jetzt bis zu 1000 Einsätze möglich sein sollen? Ist es Dir nicht gelungen aus der Geschichte der Falcon 9 etwas zu lernen? Z.B. dass die Entwicklung ziemlich lange dauern kann, bis aus einer durchschnittlichen Rakete (die erste Version der Falcon 9) eine Rakete wird, die den Markt beherrscht?

          Übertragen auf den Starship: Hier wird es vermutlich wesentlich länger dauern, die Herausforderungen sind ja um einiges Größer.

          1. Ja und dann sind drei einsätze schon zu viel? Wie niedrig kann man denn seine Erwartungen noch schrauben? Ich erwarte keine 1000 Einsätze, aber bei bisher 9 Starts gab es noch keinen einzigen ohne einen Triebwerksausfall, meist sogar mehreren. Das schlägt alle anderen Raketen selbst die die Triebwerke mit nur einer Verwendung haben.

            Und wenn Du so gerne in alten Blogs liest, dann bitte gebe den Inhalt auch richtig wieder: Wiederverwendung ist nicht eine technische sondern eine wirtschaftliche Frage, weshalb sie auch sonst keiner macht. Die Firmen sind ja nicht blöd. Aber sie kommen nicht auf die Startzahlen die man braucht damit es sich wirtschaftlich lohnt. ULA kann nun darüber nachdenken, bei Rocketlab kommen sie auch in die Größenordnung die dafür notwendig ist, aber bei den meisten anderen Trägern die unter 10-mal pro Jahr starten ist das schlicht und einfach nicht sinnvoll.

          2. „Und wenn Du so gerne in alten Blogs liest, dann bitte gebe den Inhalt auch richtig wieder: Wiederverwendung ist nicht eine technische sondern eine wirtschaftliche Frage,“

            Ich lese nicht gerne in alten Blogs, ich erinnere mich einfach daran, was Du in der Vergangenheit geschrieben hast, und Du hast viele Male aufwändig beschrieben, warum Wiederverwendung keinen Sinn hat. Übrigens, was genau habe ich nicht richtig (also falsch) wiedergegeben?

            Wiederverwendung ist immer sowohl eine technische als auch wirtschaftliche Frage. Sowohl die Technik muss gut genug und günstig genug sein, als auch der Markt muss für die Lösung bereit sein.
            Elon hat übrigens selbst bei Falcon 1 die Wiederverwendung als Ziel gehabt, bei der Falcon 9 genauso, auch in den Zeiten, als nur 1 Rakete pro Jahr geflogen ist. Dann hat SpaceX es erfolgreich durchgezogen, auch wenn es lange, viel länger gedauert hatte als am Anfang erhofft.

            Als Elon eine Lösung für den zu kleinen Markt gefunden hat und entschied Starlink aufzubauen um damit für eine gute Auslastung der wiederverwendbaren Falcon 9 zu sorgen, hast Du die Idee ausgelacht und mal im Blog behauptet: “Immerhin macht nun alles Sinn: SpaceX entwickelt ja seit der Falcon heavy Raketen ohne Nutzlast, also ohne Kunden. Nun ist es aber klar. Sie brauchen keine Kunden, sie nutzen sie alle selbst. Münchhausen hätte eine Freude an der Firma, denn auch er hat sich am eigenen Schopf aus dem Loch gezogen…“
            Du hast SpaceX schon immer unterschätzt, diesbezüglich bist Du Dir bis heute treu geblieben.

          3. „aber bei den meisten anderen Trägern die unter 10-mal pro Jahr starten ist das schlicht und einfach nicht sinnvoll.“

            Das ist sicherlich richtig, Elon sagte bereits vor vielen Jahren, dass ohne Wiederverwendung höchstens eine Rolle als Nischenanbieter möglich ist. Weniger als „10-mal pro Jahr starten“ bedeutet heutzutage ein Nischenanbieter zu sein, Markführer führt ja pro Monat mehr Starts durch.

    2. Wer selektive Wahrnehmung und Desinformation haben will ist bei Rodi an der richtigen Adresse:

      – Marktführer: Ja gerade bei einem Marktführer mit über 400 Starts der Falcon 9 ist das Versagen bei einem neuen Träger doch um so peinlicher als bei einem Startup.

      – Booster 14 und die Wasserlandung findest Du im vorherigen Blog den Du auch kennst, denn Du hast ihn ja mehrfach kommentiert.

      – Neue Raptoren und Du kannst die alten Daten vergessen. Wie weit nur Änderungen am Heck des Starships alles verändern zeigten Flug 7+8. Es gäbe auch von anderen Raketen entsprechende Ergebnisse wie der Übergang von Vulcain 1 zu 2.

      – Also 1000-mal ist Entwicklungsziel, das ist es ganz okay, das sie schon keine zwei Einsätze durchhalten? Kann man auch nur dir vormachen. Sie „obsoleten“ Raptors werden nicht mal mit ihren Designvorgaben betrieben, versagen trotzdem, aber klar, die neuen Raptoren die dann die noch höheren Designvorgaben erfüllen sollen, sind viel besser.

      – Das die heiße Stufentrennung nicht im Artikel der Website erwähnt wird liegt daran, dass der zum Jungfernflug erschien. Klar, ich kann sie erwähnen, aber da man nicht weiß, was sie bringt, es keine technische Erläuterung von SpaceX gibt (wie überhaupt zu fast allem) ist das ein Satz. Frage: ändert das nun grundsätzlich, was an diesem Blogartikel das es eine heiße Stufentrennung gibt? Wenn ja, was bitte?

      – Ich habe gar keine Startaufträge im Beitrag erwähnt, gerade noch meckerst Du über das Fehlen von Dingen nun erfindest Du Dinge, die nicht im Artikel stehen … Bei Startaufträgen halte ich mich übrigens immer an die Wikipedia, beschwere Dich also bitte zuerst dort.

      1. „Einsatz
        Ein wesentlicher Unterschied zur Falcon 9 ist, das das SHS vor dem Erststart kein nennenswertes Launch Manifest hat. Lediglich ein Start, der des Kommunikationssatelliten Superbird 9 ist für 2024 gebucht. Dies sind noch weniger Flüge als die Falcon Heavy absolviert, die heute schon zu groß für die meisten kommerziellen Satelliten aber auch Regierungsaufträge ist. Selbst wenn das Starship die Falcon 9 dafür ersetzt, so kommt SpaceX so nie auf die Anzahl an Flügen die benötigt werden um nur die Entwicklungskosten wieder hereinzuspielen.“

        Äußerung zu Startaufträgen

        „Das Raptor ist ein Flüssigkeitsraketentriebwerk des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Es soll Raketenstufen mit hoher Antriebseffizienz und bis zu 1000-facher Wiederverwendbarkeit ermöglichen (Planungsstand 2017[1][2][3]) und damit die Entwicklung einer vollständig wiederverwendbaren Großrakete mit sehr niedrigen Kosten pro Start.[4]“

        „Es soll“ bedeutet für mich das es ein Ziel ist.

        SpaceX soll nach dem Willen von Elon Musk wie ein Start Up agieren. Äußerst ehrgeizige Ziele und Zeitpläne sind das was SpaceX groß gemacht haben. Bernd Leitenberger meint natürlich SpaceX solle doch bitte wie ein „normales“ Startunternehmen handeln und das seit Beginn (Falcon 1) an.
        SpaceX wäre pleite wenn es dies getan hätte. Wenn es an der Spitze bleiben will muss es Starship zum Erfolg machen. Die Konkurrenz (Chinesen und Rocket Lab) steht kurz davor Falcon 9 mächtig unter Druck bei den Startpreisen zu setzen.

        „selektive Wahrnehmung und Desinformation“ ist es wenn man die äußerst schwarz malerische Art und Weise dieses Beitrages anspricht. Ich vermute mal das dieser nicht gut Altern wird.

        1. 0 Treffer in den Artikel. Ist es Dir nicht zumutbar Kommentare dort zu verfassen wo Du etwas gelesen hast? Mal abgesehen davon das die Angabe mit den Startaufträgen von 2024 ist aber im Wesentlichen immer noch stimmt.

          Und: ich vergleiche nicht 500 erreichte Starts mit 1000 als Designziel sondern wenige Starts die beim booster 14 mit einer Explosion endeten. Ähnliche Vorkommnisse bei Flug 8 beim Starship. Wir reden nicht davon das sie 500 von 1000 Einsätzen geschafft haben, wir reden von einereinstelligen Zahl bei 1000 als Zielvorgabe und ich vergleiche sogar mit dem hauseigenen Merlin, das (ebenfalls als Designziel) nur für 10-mal ausgelegt war, aber das übertroffen hat.

          1. Such nach Einsatz im SHS Artikel würde ich empfehlen.

            Außerdem vergisst du ständig das es nicht nur am Triebwerk liegen muss wenn es nicht startet oder ausfällt. Trotzdem erzählst du ständig was davon wie unzuverlässig die Raptoren sind. Ich gehe davon aus das es bei den Raptoren ähnlich wie bei den Merlins läuft. Langsame Steigerung der Auslegung für mehrere Einsätze. Es sind weder 500 oder 1000 Einsätze. 10 dürfte im Moment eine realistischere Größe sein. Das SpaceX die Leistung steigern will dürfte wie du selbst sagst nicht gerade förderlich bei der schnellen Steigerung der Einsatzauslegung sein.

            Irgendwie werden Booster und Ship seit
            IFT-1 beschädigt das sie lecken und Hitzeschutzkacheln verlieren. Meine Vermutung ist unzureichende Geräuschdämpfung beim Start oder Vibrationen während des Fluges. Vielleicht beides.

  5. Schon merkwuerdig, das V2 so ein reinfall ist. Man sollte meinen, das nach V1 und den fast erfolgen etwas besseres kommt, man scheint heir di eprobleme aber nihct in den griff zu bekommen.
    schade dabei ist, das Bernd wieder mal recht hatte, das V1 und V2 zu unterschiedlich sind und gelerntes von V1 am ende nicht transferrierbar ist. Tja haette da auch merh erwartet. So scheint V1 entwicklung wirklich voellig sinnfrei…

  6. Nachdem das nächste Starship nun schon auf dem Teststand explodiert ist, angeblich, weil eine Stickstoff-Gasflasche hochging, kommentiere ich mich mal selbst, weil es hier reinpasst.

    Selbst mich als SpaceX-Kritiker erstaunen die Fehlschläge immer wieder. Nachdem es bis IFT-6 einen aufsteigenden Trend gab, scheint nur die Veränderung am Starship hin zu V2 (noch nicht komplett, die Triebwerke sind z.B. noch Raptor 2) alles wieder auf Null zu setzen, und nun explodiert das Ding schon bei einem statischen Test.

    Das hat auch nichts mit „iterativer Entwicklung“ zu tun, denn iterativ heißt ja man wird stückweise immer besser. Es wird aber immer schlechter. Es erinnert mich eher an die Legende von Sisyphos der einen Stein einen Hügel raufrollt und sobald er oben angekommen ist, rollt der wieder zum Aufgangspunkt zurück. Bei Flug 9 ging die Superheavy verloren, etwas was seit Flug 3 nicht mehr passiert ist. Schon die zweimalige Verwendung scheint so ausgeschlossen zu sein. Zudem ist man so weit von einer Wiederverwendung entfernt, die hat bei der Falcon 9 bei den gelandeten Stufen viel besser geklappt. Meiner Ansicht nach haben die, die den Starflopper entwickeln (die Bezeichnung aus den Kommentaren gefiel mir am besten) keine Ahnung. Das habe ich auch gemerkt als ich den Artikel in der Website updatet hatte, der entstand ja schon vor zwei Jahren.

    Ich fand bei der Recherche heraus, das SpaceX ein Feuerunterdrückungssystem in beiden Stufen (Kohlendioxidflaschen) installiert hat. Ich muss Jahrzehnte zurückgehen, bis ich mich an das letzte Feuer bei einer Rakete erinnere und das war bei einer Organisation die vorher keine Rakete entwickelt hatte. Feuer sollte es bei Raketen nicht geben, denn die bestehen zu 90 Prozent aus Treibstoff. Man kann sie auch nicht löschen. Nur mal eine Zahl – wenn aus einem Raptor nur 1 % der Treibstoffmenge durch ein Leck austritt sind das 6,5 kg pro Sekunde. Bei meinem Wasseranschluss kommen etwa 0,25 l/s raus und wenn das als Benzin in ein Feuer kommen würde, selbst die Feuerwehr könnte es nicht löschen. Man verhindert die Entstehung von Feuern und versucht nicht sie einzudämmen. Ebenso Musks Angabe, das die Schrauben, die den Injektor an die Brennkammer fixieren, sich lösen. Das gibt es woanders nicht und das ist schlicht und einfach Schlamperei.

    https://www.bernd-leitenberger.de/StarShip-Super-Heavy.shtml
    https://spaceflightnow.com/2025/06/19/next-starship-explodes-on-test-stand/

    1. Was ich nicht verstehe ist warum du so sehr auf den Absturz des Boosters bei ITF9 herumreitest. SpaceX hat im voraus angegeben das sie ein neues aggresiveres Flugprofil probieren wollen und man daher auf keinen Fall eine Landung am Turm macht. Das man etwas bis zur zerstörung Probiert ist meiner Meinung nach durchaus in Ordnung und kein Fehlschlag. Das war so ziemlich das einzige an dem Flug was man einigermaßen als Erfolg bezeichen kann (Wenn die Daten die man dabei gesammelt hat gut sind, was wir nicht wissen).

      1. Wenn das Ding landet ist das Flugprofil schon gelaufen. Das merkt man an dem Unterschied bei der Trenngeschwindigkeit. Dabei ist es explodiert. Absicht war das bestimmt nicht. Sie waren sich nur nicht sicher ob der Treibstoff für die Landung reichen würde und wollten keine Beschädigung der Startplattform riskieren. Aber weich im Ozean aufsetzen sollte es schon.

        1. Nein, Absicht war es nicht aber man hat eine Explosion in Kauf genommen und mit höhrern Geschwindigkeiten und oder G-Kräften experimentiert.

          1. Also dann wäre das beim Boostback Burn passiert oder vor der Landung, bei der Landung ist es ja schon durch mehrere Kilometer Atmosphäre abgebremst. Die Explosion kam genau da wo die Kamera auf die Superheavy geschwenkt ist und die Zündung nach Zeitplan und Videokommentar kommen sollte. Das liegt also an den Triebwerken nicht strukturellen Versagen.

            Vor allem und das blendest Du vollständig aus, wäre für SpaceX ja zuerst wichtig den Booster erstmal mehrmals zu verwenden, bevor sie mit Optimierungen experimentieren und das ist vollständig gescheitert.

          2. Wir wissen nicht wie schnell der Booster bei zündung der Raketen war. Winkel wissen wir erst recht nicht. Dazu scheinenen die Leitungen und Co ja ein Problem zu sein, durchaus denkbar das die bei den Mannövern davor beschädigt wurden und es eines der Typischen Lecks gab.

          3. Für mich sind Lecks nicht typisch und das ein Booster der wiederverwendet werden soll bei der ersten Wiederverwendung explodiert auch nicht. Das Ding ging verloren, egal warum. Wenn man es wiederverwenden will ist das verheerend, darauf beruht doch das ganze Konzept. Derzeit sieht es für mich so aus: SpaceX baut eine Rakete die 10-mal größer als eine Falcon 9 hat bei gleicher Nutzlast und die erreicht weder einen Orbit noch ist ein Teil wiederverwendbar.

          4. Mit Typisch meine ich Typisch beim Starship Projekt.

            Ich halte vom Starship ja auch nichs, da sind wir ja eine Meinung. Nur unserer Begründungen unterscheiden sich an einigen Stellen.

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