Zeit für eine Regelung

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Der Milliardär und Gründer von Virgin Galactics (sowie anderer Unternehmen mit „Virgin“ im Namen) und geadelte „Sir“ Richard Bransom wurde nach seinem Suborbtailhopser zum „Astronauten“ erkannt. Ich fand das etwas befremdlich. Es zeigt aber auch, dass es keine richtige Definition gibt, wer ein Astronaut, Kosmonaut, Taikonaut oder „was-auch-immer-naut“ ist. Wobei natürlich offen ist wer überhaupt so eine Ehrung oder Titel verleihen darf. Für mich sah das aus als wäre das relativ willkürlich, vielleicht vergleichbar mit den für wenigen Euro kaufbaren „Doktortiteln“ amerikanischer Kirchen.
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Traumberuf: Astronaut?

Vor einigen Jahren bin ich mal beim Zappen bei der eigentlich für Kinder gedachten Serie „Schloss Einstein“ hängen geblieben und da ist mir ein Thema  aufgefallen, das ich mal als Aufhänger nehmen will. Schon zweimal ist es in dieser Serie vorkommen, das Kinder trainierten, um Astronaut zu werden. Die erste versuchte es mit körperlichem Training, die zweite mehr mit intellektuellen. Bei der ersten endete es mit der Führung durch einen Astronauten (keinen echten) in das Planetarium und wie es bei der zweiten ausgeht ist noch offen. Continue reading „Traumberuf: Astronaut?“

Raumfahrträtsel 8

Jerry RossNun hat Julian doch das letzte Rätsel recht schnell geknackt. Ja an diesem Tag wurde Jerry Ross der erste Mensch der siebenmal im Weltraum war. Ich will das mal nutzen, um die ganze Sache mit dem bemannten NASA Programm genauer zu beleuchten. Zum einen ist auffällig bei den Shuttle Missionen wie stark dort die Astronauten im Vordergrund stehen. Ich habe mir mal das Missionskit für STS-132 als Beispiel genommen. Die Nutzlast macht sechs Seiten des Kits aus, die Biographie der Besatzung allerdings zehn Seiten. Mehr noch auch die anderen Seiten, welche die Mission beinhalten sind voll mit Schilderungen der Besatzung und ihrer Tätigkeiten und vor allem: vieler Fotos.

Wer also glaubt sich anhand der Missionskit über die ISS und ihre Fertigstellung zu informieren wird enttäuscht sein. Das war nicht immer so. Die Presskits der Apollo-Ära und von Gemini sind heute online verfügbar. Sie beinhalten auch Informationen zur Besatzung, aber im Verhältnis weitaus weniger als heute. Meiner Meinung nach ist dies kontraproduktiv, denn die Leute interessieren sich nicht so für die Astronauten. Ich denke die meisten haben Probleme ein paar der aktuellen Astronauten (wenn es nicht gerade Deutsche sind) namentlich zu nennen und seid mal ehrlich: Wer wusste ohne Nachschlagen dass Jerry Ross der erste war mit sieben Weltraumaufenthalten?

Noch schlimmer: Man sollte meinen es gäbe davon viele. Schließlich flog ein Space Shuttle im Mittel sechs Mal pro Jahr, jeweils mit 6-7 Besatzungsmitgliedern. Das macht 36-42 Mann/Jahr. Zur Spitzenzeit der Apollo Ära gab es vier starts mit je drei Astronauten pro Jahr also 12 Mann/Jahr, weniger als ein Drittel. Man sollte also annehmen die Astronauten würden viel öfters fliegen, vor allem die Piloten die ja nicht auf eine spezielle Mission trainieren müssen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Schon Deke Slayton monierte dies in seinen Memoiren. Seiner Ansicht nach hätten alle Flüge mit 50 Astronauten durchgeführt werden können. Jeder wäre mindestens einmal pro Jahr geflogen. Missionspezialisten die ja vor allem das gleiche immer wieder machen müssten sogar 6-7 mal pro Jahr Doch schon 1980 hatte das Astronaut Office 100 Mitglieder Tendenz steigend. Was mich selbst wundert: Die Bezeichnung Missionsspezialist suggeriert ja dass sie für jede Mission eigens spezialisiert sein müssten. Im Vergleich zu den Piloten – das Shuttle steuern ist doch eigentlich immer der gleiche Job. Trotzdem sind alle Rekordhalter heute Missionsspezialisten. Continue reading „Raumfahrträtsel 8“