250.000 Dollar zum Verjuxen

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Heute steht ja nun der erste bemannte Flug der suborbitalen „New Shepard“ an, mit Jeff Bezos – Firmengründer von Blue Origin und Milliardär dank der Gründung von Amazon. Weitere Passagiere sind sein Bruder Mark Bezos, und da er ja Richard Branson, Firmengründer von Virgin Galactics, ebenfalls milliardenschwer, wenngleich nicht so reich wie Bezos, nicht mehr darin schlagen kann, der erste Tourist zu sein der das Weltall erreicht – zur Diskussion ob Virgin Galacits das Weltall den auch wirklich erreicht hat, verweise ich auf meinen kürzlichen Blog – gibt es zwei weitere Passagiere bei diesem Jungfernflug, die neue Altersrekorde setzen. Wally Funk wird mit 82 Jahren den bisherigen Rekord von John Glenn überbieten. Oliver Daemen wird mit 18 Jahren in der anderen Richtung (jüngster Raumfahrer) den Rekord von German Titow – immerhin gehalten seit 1961 – unterbieten. Für die doppelte Rekordunterbietung verzichtete sogar der ominöse Ersteigerer des vierten Sitzplatzes der bei der Versteigerung 28 Millionen Dollar einbrachte – ich vermute es ging ihm mehr um Zeit mit Bezos, die er ja auch in der Flugvorbereitung hat. Vielleicht gab es auch einen Rabatt, damit er den Platz für Daemen freimacht.
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Zeit für eine Regelung

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Der Milliardär und Gründer von Virgin Galactics (sowie anderer Unternehmen mit „Virgin“ im Namen) und geadelte „Sir“ Richard Bransom wurde nach seinem Suborbtailhopser zum „Astronauten“ erkannt. Ich fand das etwas befremdlich. Es zeigt aber auch, dass es keine richtige Definition gibt, wer ein Astronaut, Kosmonaut, Taikonaut oder „was-auch-immer-naut“ ist. Wobei natürlich offen ist wer überhaupt so eine Ehrung oder Titel verleihen darf. Für mich sah das aus als wäre das relativ willkürlich, vielleicht vergleichbar mit den für wenigen Euro kaufbaren „Doktortiteln“ amerikanischer Kirchen.
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Kindergarten-Weltraumrennen

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Beim heutigen Blog drängt sich mir ein Bild auf: Eine Gruppe Kindergärtler kommt von einem Ausflug heim, da rennt die letzten 10 m ein Knirps zur Türe, schlägt an und ruft laut „Erster!“.

Wenn man vom „Weltraumrennen“ spricht, denken die meisten an die frühen Jahre der Raumfahrt, als es um Erstleistungen und Rekorde ging – erster Satellit, erste Mondsonde, erste Raumsonde … Das Rennen führte letztendlich zum Apolloprogramm. Doch das ist schon lange Geschichte. Seitens der NASA ging schon Ende der Sechziger Jahre der Fokus auf sinnvolle Forschungsprojekte anstatt Erstleistungen über und bei Russland waren die letzten Ereignisse die Armada von Mars 4 bis 7 um die Vikings zu schlagen und die Bilder von Venera 9/10, die ebenfalls noch vor den Vikings Bilder von der Oberfläche eines anderen Planeten liefern sollten. Continue reading „Kindergarten-Weltraumrennen“

Die Zahl für heute: 28 Millionen

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Der Milliardär und Gründer von Amazon Jeff Bezos will am 12. Juli zusammen mit seinem Bruder ins All fliegen. Einen weiteren Sitzplatz versteigerte seine Firma Blue Origin. Nachdem die Gebote lange Zeit verhalten anstiegen und vor der letzten Runde 3,5 Millionen Dollar erreichten, hat nun in der letzten Phase der Versteigerung jemand für 28 Millionen Dollar den Flug ersteigert.
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Warum startet Spaceship Two aus der Luft?

Nun kann man die Frage einfach beantworten. Weil die Vorteile überwiegen. Doch betrachten wir es genauer. Nehmen wir zuerst einmal eine suborbitale Mission als Vergleich:

Wir starten hier typischerweise eine Kapsel auf einer Rakete, die dann nach dem Suborbitalen „Hüpfer“ geborgen wird. Das macht zum Einen zumindest eine minimale Startrampe nötig und ein evakuiertes Landegebiet, idealerweise im Meer. Ein Flugzeug das landen kann, und daher leichter wiederverwendet werden kann, ist zwar auch von einer Rakete startbar, doch unterscheidet sich die aerodynamische Belastung durch den Start am Boden. Während Spaceship Two bei Unterschallgeschwindigkeit in 15 km Höhe abgeworfen wird, erreicht eine Rakete die Überschallgeschwindigkeit schon in niedrigerer Höhe. Dadurch wird die Struktur, aber auch Formgebung anders, sein. Ob es unbedingt schwerer wird, muss eine genaue Betrachtung zeigen, weil andere Belastungen wie die durch das Raketentriebwerk oder bei dem Wiedereintritt natürlich auch eine Rolle spielen.

Ich denke dass der logistische Vorteil – kein Startplatz wird benötigt. Start jederzeit von einem Flugplatz aus – der Hauptvorteil ist. wer Tourismus wirklich anbieten will, der ist darauf hingewiesen, dass die Leute möglichst einfach in den Orbit kommen. Continue reading „Warum startet Spaceship Two aus der Luft?“