Ein Supercomputer ist ein Cray-Vektorrechner (1)

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Heute wieder ein zweigeteilter Blog. Da dieser Tatbestand inzwischen schon oft der Normalfall ist, möchte ich einleitend etwas dazu schreiben. Ich beobachte bei den Kommentaren, dass sich die Leserschaft in den letzten Jahren doch deutlich verändert hat. Früher konnte ich voraussetzen, dass die Blogleser/-innen ein gewisses Basiswissen hatten, meistens sogar die Website und ihren Inhalt genau kannten, manchmal besser als ich selbst. Obwohl ich inzwischen in meine Artikel Links zur Website (← Darauf mal Klicken) zum Vertiefen einbette, stelle ich fest, dass die Vorkenntnisse bei den Lesern schwinden. Für mich bedeutet das, das ich in den Blogs selbst mehr erkläre, sonst muss ich das bei praktisch jedem Kommentar nachholen, auch wenn alle Erklärungen in ausführlicher Form in der Website nachlesen kann. Die Blogs werden dazu länger und wenn sie zu lang sind, dann teile ich sie auf. Ich versuche nicht wesentlich über 10.000 Zeichen zu kommen, auch weil ich annehme, das Leute denen schon die Websiteartikel zu lang oder komplex sind kaum die Lust haben längere Texte zu lesen. Daher heute wieder der ein längerer Artikel und morgen er Rest. Also wenn ihr euch und mir einen Gefallen tun wollt, folgt doch mal den Links im Blog. Ich selbst habe als ein Lebensmotto ein Zitat von Albert Einstein: „Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt.“. Das Zitat stammt aus einer Rede zur Eröffnung der ersten Funkausstellung in Berlin und Einstein bezog dies auf das Radio und seine Möglichkeiten zur Unterhaltung aber auch eben zur Wissensvermittlung. Ich denke das Motto wäre doch auch etwas für den einen oder anderen Leser. So nun zum Artikel selbst: Continue reading „Ein Supercomputer ist ein Cray-Vektorrechner (1)“

Supercomputer immer größer und langsamer

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Auf meinen heutigen Blog kam ich durch einen Artikel in der Computerzeitschrift ct’ (26/2021, S- 134) in der das Deutsche Klimarechenzentrum anlässlich der Nobelpreisverleihung an Klaus Hasselmann gewürdigt wird und in der auch die Simulationen dort und Computerausstattung gewürdigt wird.

Fangen wir mal an mit einer Definition: Was ist ein Supercomputer? Heute hat man es leicht. Es gibt seit rund zwei Jahrzehnten die TOP 500 Liste, die vierteljährlich aktualisiert wird und welche die 500 schnellsten Rechner weltweit enthält. Man könnte es sich auch einfach machen und einfach sagen: ein Supercomputer ist einer der schnellsten Computer, die es derzeit gibt. Continue reading „Supercomputer immer größer und langsamer“

Der PC in Zwanzig Jahren

Lange Zeit war es so, dass wenn man etwas über den PC in Zwanzig Jahren wissen wollte, man nur die Architektur der aktuellen Superrechner ansehen musste. Das passte auch in der Vergangenheit relativ gut. Hier einige Beispiele. Als PC-Gegenstück habe ich die x86-Architektur genommen. Es kann sein dass das eine oder andere Feature woanders zuerst erschien, aber die Architektur steckt eben in den aktuellen PCs: Continue reading „Der PC in Zwanzig Jahren“

Eine Erfindung die ich nicht erkannt habe

Wenn man von den Anfängen der PC-Industrie spricht, so erwähnt fast jeder Beitrag die Erfindung des Mikroprozessors. Der erste verfügbare war der Intel 4004 der im November 1971 erschien. er war nicht der erste, Texas Instruments hatte das Prinzip vorher patentiert, ihr TMS 1000 Mikroprozessor erschien aber später auf dem Markt. Frei verfügbar war er erst ab 1974, doch schon 1972 verbaute ihn TI in ihren Taschenrechnern, sodass die Firma kommerzielle erheblich erfolgreicher als Intel die Erfindung umsetzte.

Ich sah das lange Zeit anders und habe in der ersten Auflage meines Buchs Computergeschichte(n) die „Erfindung des Mikroprozessors“ nicht als Erfindung bezeichnet und mich dabei auf den Erfinder Ted Hoff bezogen, der selbst sagte das die CPU nicht besonders leistungsfähig war und sich schlecht verkaufte. Man konnte durch eine Handvoll MSI-integrierter Schaltkreise einen zehn bis hundertmal schnellen Prozessor erstellen, vor allem im Systempreis war dieser dem 4004 haushoch überlegen – der Prozessor verlangsamte das System enorm, sparte am Gesamt System aber nur wenig Geld ein. Continue reading „Eine Erfindung die ich nicht erkannt habe“

Dhrystone-MIPS und Transistorcount

Auch heute wieder ein Computerthema auf das ich beim Schreiben gekommen bin, demnach hat nach meinen Recherchen ein Rechner in der Penryn Architektur (Core 2) Geschwindigkeit von bis zu 18.000 MIPS, also Millionen Instruktionen pro Sekunde. Das sind pro Kern (wahrscheinlich auf ein 4-Kernsystem bezogen) bei 3,2 GHz Takt 1,4 Instruktionen pro Sekunde, und auch in der ct‘ hat man bei einer neuen Architektur namens VISC 5,24 DMIPS/Takt, allerdings wahrscheinlich auf zwei Kerne bezogen.

Nun was sind MIPS – es ist die Abkürzung von Millionen Instruktionen pro Sekunde. Das scheint ein einfaches Kriterium zu sein, ist es aber nicht. Zum einen ist es schwer Instruktionen zu zählen. Natürlich kann man ein Benchmark erstellen, denn Assemblerquelltext ansehen und dann vor allem bei Schleifen die Instruktionen zählen, mit den Durchläufen multiplizieren. Doch jenseits künstlicher kleiner Inhalte, bei konkreten größeren Problemen wird das schwer.

Das zweite ist das man ja damit auch Prozessoren und Rechner vergleichen will, und dann wird es schwer weil die Instruktionen verschiedener CPU unterschiedlich mächtig sind. Das sieht man schon bei der x86 Architektur: Eine Instruktion ist eine einfache Register-Register Bewegung von 32 Bit Daten wie „MOV EAX,EBX“ aber auch die kombinierte Addition und Multiplikation von acht Einfach genauen Fließkommazahlen (vfmaddps %ymm0, %ymm1, %ymm2, %ymm3).

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