Das Foto des Tages – die „Blue Marble“

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Das heutige Foto wurde auf den Tag genau vor 50 Jahren aufgenommen und ist das berühmte Bild der „Blue Marble“. Es ist die berühmte Aufnahme des Vollbilds der Erde, die von den Apollo 17 Astronauten (wer die Aufnahme genau machte, ist heute nicht mehr zu klären) aus einer Entfernung von rund 18.000 Meilen, rund 29.000 km also knapp unterhalb des geostationären Orbits aufgenommen wurde. Es gibt im Originalarchiv einige Aufnahmen, die sich in Belichtungszeit und Zeitpunkt unterscheiden. Entsprechend ist die Erde mal größer und mal kleiner oder leuchtkräftiger oder weniger. Die am häufigsten genannten Aufnahmen sind AS17-148-22726/7. Es gibt von der Vollerde im Magazin 148 die Aufnahmen 22725 bis 22727, daneben auch auf dem Magazin einige schöne Aufnahmen von Afrika oder aus größerer Aufnahmen, die aber nie so populär wurden, weil sie nicht die ganze Erde zeigten und nicht gerade die ganze Oberfläche beschienen wurde. Continue reading „Das Foto des Tages – die „Blue Marble““

DSCOVR und der Blick auf die Erde

Zu Weihnachten habe ich mir einen kurzen Blog ausgesucht, mit einem im weiteren Sinne besinnlichen Thema rausgesucht. Diesen Januar startete mit über einem Jahrzehnt Verspätung die Raumsonde DSCOVR. DSCOVR geht zurück auf eine Aufnahme die der damalige Vizepräsident Al Gore sah. Diese wurde von Apollo 17 am 7.12.1972 auf dem Weg zum Mond gemacht. Dieses als „Blue Marble“ bekannte Bild inspirierte ihn dazu eine Raumsonde vorzuschlagen die dauernd ein solches Bild machen sollte, welche die Menschheit an die Zerbrechlichkeit des Planeten erinnern sollte.

Es kam wie so oft: die billige Sonde wurde wissenschaftlich aufgewertet und teurer, der Start mit dem Space Shuttle entpuppte sich als teurer als gedacht und so wurde sie vor ihrem Start für unbestimmte Zeit eingelagert. Continue reading „DSCOVR und der Blick auf die Erde“

Der wohl wichtigste Falcon 9 Start

– zumindest meiner Meinung nach – findet morgen statt. Von Vandenberg aus wird eine Falcon 9 die Raumsonde DSCOVR starten. An diesem Start ist einiges außergewöhnlich. DSCOVR wurde als Tirana schon 1998 geplant. Ausgangspunkt der Initiative war die Vorstellung des damaligen Vizepräsidenten Al Gore, das ein dauerndes Lifebild der Vollerde den Umweltschutzgedanken fördern könnte. Er war beeindruckt von den Aufnahmen von Apollo 17, die erstmals die Vollerde als „Blue Marble“ zeigten. Die NASA sollte eine Raumsonde entwickeln, die genau dies macht. Damit dies geht, muss sie im Librationspunkt L1 positioniert sein. Das Projekt wurde jedoch zu teuer und bald gab es auch Kritik an der Konzeption als „enorm teuren Bildschirmschoner“. Die NASA lagerte die Raumsonde dann 2002 ein. Einige Jahre später überprüfte man die Systeme und suchte nach einem Weg sie trotzdem noch zu starten. Es traf sich gut das eines der Instrumente die solare Partikelstrahlung überwachte. Die NOAA nutzte seit 1997 den ACE Satelliten um Frühwarnungen im Falle eines Sonnensturms abzugeben. DSCOVR versprach hier eine preiswerte Ablösung des alternden Satelliten, denn es fehlte nur noch ein Start. Die USAF wiederum suchte einen Weg, dem politischen Druck nachzugeben SpaceX Aufträge zu erteilen, ohne dass man das Risiko hatte eine wertvolle Nutzlast zu verlieren. Da traf es sich gut, das DSCOVR eigentlich fertig war, aber man bei der NASA nicht das Geld für einen Start hatte. So hat die Raumsonde drei Väter: Die NASA hat die Raumsonde gebaut, die USAF führt den Start aus und finanziert ihn und die NOAA betreibt die Sonde und finanziert den laufenden Betrieb. Continue reading „Der wohl wichtigste Falcon 9 Start“

Ach ja … SpaceX

Zeit für einen realsatirischen Einschub mit Nachrichten meiner Lieblingsfirma „Spacex“. Ihr wisst ja, das sind die neuen Hoffnungsträger der US-Raumfahrt, ohne die ja alles den Bach runter geht (zumindest wenn man den SpaceX Jüngern, anders kann man die weitgehend kritiklosen Fans ja nicht nennen, glaubt). Ich bezeichne sie eher als die neuen Russen: Nur positives berichten, Fehlschläge totschweigen und mit technischen Daten geizen, so weit es nur geht.

Also fangen wir mal an mit dem letzten Flug: was mit dem Triebwerk der Falcon 9 passiert ist wird man wohl nicht mehr erfahren. Siehe hier. Im letzten Absatz wird spekuliert, dass die Triebwerke zu viel getestet wurden. Natürlich ist das nur Spekulation, doch wenn es zutreffen sollte, bestätigt das meine Vermutung, dass der Preis nur mit Einschränkungen der Qualität erreichbar ist. Natürlich haben Raketentriebwerke eine Lebensdauer. Und die ist größer als die Betriebsdauer. Die meisten Triebwerke die ich kenne (F-1, J-1, Vulcain) haben die zehnfache normale Betriebsdauer. Bei den RL-10 war sie die fünfache. Man konnte sie ja auch vorher kaum testen, da sie für den Vakuumbetrieb angepasst waren. Die F-1 wurden auch vor dem Start dreimal getestet wobei die zweieinhalbfache nominelle Betriebsdauer erreicht wurde. Wenn nun eine Merlin ausfällt wenn man es vorher extensiv testet, dann muss die Lebensdauer klein sein. Das lässt natürlich wenig Spielraum für Tests vorher und das Risiko eines Ausfalls ist höher. Lustig wird das dann ja bei den Merlin 1d, die ja noch leichter sein sollen und trotzdem mehr Schub entwickeln. Continue reading „Ach ja … SpaceX“