Wieder mal: man kann sich nicht auf die NASA verlassen

Bei der Vorstellung des NASA Budgets für 2014 gab es einen Skandal. Die NASA will Sofia einstellen. Nun ist klar, dass das Budget der NASA für Jahre nicht steigt, so bekommt sie das gleiche Geld wie letztes Jahr. Bei steigender Inflation sinkt es also inflationsbereinigt. Es muss also gespart werden. Nun was würden sie machen, wenn sie sparen müssten? Ich würde mir nichts neues leisten, vor allem nichts teures, aber vielleicht nicht mein Auto einmotten, das ich schon bezahlt habe und das nur Unterhaltskosten erfordert.

Die NASA macht das Gegenteil. Sie leistet sich eine Schwerlastrakete, muss dieses Jahr mehr für ISS Transporte bezahlen, weil nun endlich die CRS-Flüge durchgeführt werden. Sie leistet sich den Luxus neben einem eigenen Mannschaftsvehikel (Orion oder MPCV, je nachdem wie man es nennen will) noch die Entwicklung von drei weiteren zu finanzieren. Damit man sich solche Dinge und noch viel Unnötigere wie das Einfangen eines Asteroiden leisten kann, muss man dann an andere Stelle sparen. Getroffen hat der Sparfimmel Sofia. Sofia ist eine umgebaute Boeing 747 („Jumbo Jet“), die ein 2,50 m Teleskop im Rumpf hat. In der Stratosphäre kann das Teleskop bessere Aufnahmen machen als am Boden (drei Viertel der Atmosphäre liegen unter ihr) und das Teleskop kam vom visuellen Bereich bis in das ferne Infrarot beobachten. Continue reading „Wieder mal: man kann sich nicht auf die NASA verlassen“

Eine Lösung für die ESA als Beitrag für den ISS Betrieb ab 2020

Da nun ja schon diskutiert wird, die ISS nochmals 4 Jahre länger zu betrieben hat die ESA ein kleines Problem. Für die Verlängerung von 2016 bis 2020 will sie ja das Servicemodul für die ersten beiden Orion Testflüge bauen. Das ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber selbst wenn, dann fehlt der Beitrag für 2020 bis 2024. Nun ist offen, ob man dann noch beteiligt ist, schließlich wollen Frankreich und Italien genauso das nicht. Aber nehmen wir mal an, man verlängert. Was nun? Für vier weitere Jahre der NASA Geld bezahlen – dürfte keine Option sein. Eine Neuentwicklung eines neuen Transporters dürfte nicht durchsetzbar sein, das würde zu teuer. also wäre eine Lösung ideal die nicht viel kostet aber von der NASA als Kompensation akzeptiert wird. Continue reading „Eine Lösung für die ESA als Beitrag für den ISS Betrieb ab 2020“

Möglichkeiten für den ISS-Ausbau und Weiterbetrieb

Die NASA hat vom weißen Haus ein Okay bekommen die ISS weiter zu betreiben bis 2024. (Wichtig weil die Station rund ein Viertel des NASA Haushaltes ausmacht). Ich will an dieser Stelle mal das diskutieren.

Gehen wir zuerst mal vom Zustand der Station aus. Der sieht nach NASA Angaben sehr gut aus. Bisher sieht man bei den Fernsehaufnahmen auch keine mit Algen zugewachsenen Fenster wie bei Mir. Man hat aber auch Lehren aus dieser Station gezogen und schon im Vorfeld die Labore und Module so konzipiert, dass dort keine Fallen gibt wo sich Kondensationswasser sammeln kann. Ob ein Modul von einem Stück Weltraumschrott, Mikrometeoriten getroffen wird kann man nicht vorhersehen. Natürlich veraltet alles, doch kann man kleinere Teile mit jedem Transporter transportieren und große Teile mit einem HTV, bedingt auch mit der Cygnus. So kann man nach und nach defekte oder veraltete Systeme austauschen. Continue reading „Möglichkeiten für den ISS-Ausbau und Weiterbetrieb“

Zwei neue Chancen für die Raumfahrt

… entnehme ich diesen beiden Meldungen von Spaceflight Now. Die erste spricht von einer möglichen europäischen Beteiligung beim Dream Cheaser. Das zweite ist, das eine Verlängerung des ISS Betriebs bis 2024 vom weissen Haus genehmigt wurde. Das ist erst mal eine wichtige Vorentscheidung, das letzte Wort hat der Kongress, der ja auch die jährlichen Budgets genehmigen muss. Fangen wir mit der zweiten Meldung an. Das ist eine Chance für die NASA. Denn dann muss auch die Versorgung der ISS für weitere 4 Jahre gewährleistet werden. Da das europäische ATV in jedem Fall ab 2018 nicht mehr zur Verfügung steht (die derzeitigen 5 sind die Kompensation für den Betrieb bis 2017, sie wurden aber, weil die NASA eine Versorgungslücke hatte, recht schnell hintereinander gestartet) wird man pro Jahr rund 7 t mehr Fracht pro Jahr brauchen. Das bedeutet man braucht auch mehr Transporter oder leistungsfähigere. Wenn ich in entscheidender Position bei der NASA wäre, würde ich die Versorgung neu ausschreiben. es geht um nicht wenig. Dieses Jahr sind 6 Flüge seitens der NASA geplant, je drei von Orbital und drei von SpaceX, das sind rund 11 t Nutzlast, mit einem fehlenden ATV werden es dann 18 t sein. So redet man bei 4 weiteren Jahren über fast 70 t Fracht. Continue reading „Zwei neue Chancen für die Raumfahrt“

Nennt mich Prophet

Seit ich mich für Raumfahrt interessiere, also so seit dreißig Jahren, bin ich davon überzeugt, das der elektrische Antrieb der Antrieb der Zukunft ist. Selbst wenn es immer Probleme zu lösen gibt (als ob es die bei normalen Raktentriebwerken nicht gäbe, man erinnere sich nur mal an die schwierige Entwicklung des RL-10 und SSME) so ist doch die Effizienz bestechend. Der Treibstoffverbrauch beträgt in normalen Szenarien ein Zehntel des chemischen Treibstoffs und kann, wenn man an Missionen denkt die eine hohe Startenergie erfordern, noch weitaus höher sein. Natürlich addiert man Mehrgewicht nicht nur für das Antriebssystem sondern auch für Hochspannungswandler und vor allem die Stromversorgung, trotzdem, das kann man leicht beweisen, wird man sobald man größere Geschwindigkeitsänderungen durchführen muss und diese nicht zeitkritisch sind, immer mehr Nutzlast mit einem Ionenantrieb transportieren.

Deswegen entwickele ich regelmäßig neue Konzepte und schaue auch immer nach wo gerade der Entwicklungsland ist, vor allem bei leichtgewichtigen Solararrays oder eben den Ionentriebwerken. Bisher war es so, dass man zuerst ein bisschen damit experimentiert hat z.B. sie als Lageregelungstriebwerke für Eureka und Artemis genutzt hat (bei letztem retteten die Triebwerke die Mission. Mehr noch: als der Satellit im Orbit ankam nahm man an durch den verbrauchten Treibstoff wäre die Lebensdauer verkürzt – nix  da Artemis hat 2011 seine Solllebensdauer erreicht und wird bis mindestens 2014 weiter betrieben). Continue reading „Nennt mich Prophet“