Der Space Shuttle Triebwerkscontroller

Eine Neuerung beim SSME war der Triebwerkscontroller. (Space Shuttle Main Engine Controller: SSMEC) Bisher waren Triebwerke von dem Bordcomputer in der Spitze der Rakete kontrolliert. Er hatte auch andere Aufgaben, wie die Berechnung der Aufstiegsbahn und die dadurch nötigen Korrekturen. Die SSME erhielten einen eigenen Computer der nur die Triebwerke überwachte und steuerte. Er erhielt vom Zentralrechner seine Instruktionen. Der Rechner war direkt an den Triebwerken angebracht. Das sparte Gewicht für die Verkabelung und Störungen auf den Leitungen konnten sich so nicht so stark auswirken. Auf der anderen Seite war die Elektronik auch den Belastungen die Triebwerke verursachen ausgesetzt. Das waren Vibrationen und vergleichsweise hohe Temperaturen.

Die Wahl auf einen Triebwerkscontroller fiel primär nicht um den Bordcomputer zu entlasten, sondern um die Triebwerke zu überwachen in einer Form, wie es bisher nicht möglich war. Vorher war es nur möglich, ein Triebwerk wenn es Abweichungen gab, abzuschalten. Doch wenn es soweit war, konnte es schon eine Beschädigung geben. Da die Triebwerke mehrmals verwendet werden sollten, war dies nicht akzeptabel. Darüber hinaus konnte es schon zu spät sein, um Schäden des Orbiters z.B. durch Splitter zu vermeiden. Der vierte Flug einer Falcon 9, bei dem ein Treibwerk so abgeschaltet wurde und Teile der Verkleidung sich ablösten, zeigt den Nachteil dieser Methode. Der Triebwerkskontroller sollte nicht das Triebwerk als ganzes, sondern jedes Einzelbauteil, von dem Druck in den Leitungen über die Ventile, Vorbrenner, Turbinen und Turbopumpen bis zur Brennkammer überwachen und ob die Parameter innerhalb der Vorgaben waren. So sollte ein Defekt, der meist in der Turbine begann und sich dann erst durch Druck- / Flussschwankungen in die Brennkammer fortsetzte, isoliert werden und das Triebwerk sauber heruntergefahren werden, bevor es zu einer Beschädigung kommt. Continue reading „Der Space Shuttle Triebwerkscontroller“