Gibt es eine Maximalgröße für Raketen?

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Eine interessante Frage, die ich in diesem kleinen Artikel näher beleuchten will. Wenn ich von einer Maximalgröße rede, dann sind hier mit flüssigen Treibstoffen angetriebene Raketen gemeint, auch wenn man einige Erkenntnisse auch auf mit festen Treibstoffen arbeitende Rakete übertragen kann.

Bisher gibt es ja nur drei Raketen, die sich in der Größe deutlich von anderen Typen abheben, sagen wir mal mit einer Startmasse über 1.000 t. Das sind die Saturn V und das sowjetische Gegenstück N-1 aus den Sechziger Jahren und als neueres Muster die Kombination Superheavy / Starship. Das ist natürlich eine kleine Datenbasis zur Beurteilung, auch weil die Architekturen sehr unterschiedlich sind. Continue reading „Gibt es eine Maximalgröße für Raketen?“

SpaceX Vergleiche: Die Spass N-1 und die echte N-1

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Auf mein heutiges Thema kam ich auf unterschiedliche Weise. Zum einen habe ich angefangen die Auskopplung „Russische Raketen“ aus dem 600 Seiten WälzerInternationale Trägerraketen“ zu bearbeiten. Eigentlich könnte ich mir es einfach machen, denn in den sieben Jahren seit dieses Buch erschien hat Russland keine neuen Träger in Dienst gestellt – als einzige Nation mit noch aktiven Trägerraketen weltweit. Selbst Iran und Nordkorea haben neue Träger eingeführt. Aber ich will die Gelegenheit nutzen, um es noch mehr zu ergänzen. Bei der N-1 ist das schon jetzt möglich, weil ich für das Buch Saturn Trägerraketen schon einiges mehr zur N-1 recherchiert habe. Aber ich lese auch zur Recherche einige Bücher über russische Raumfahrt wieder die ich schon habe. Das meiste über russische Träger wurde in der ehemaligen DDR veröffentlicht und während man in Werken von der BRD neutral über die Träger Russlands scheißt, geht das in der DDR wohl nickt. Neben dem unvermeidlichen DDR-Jargon finden sich in den Büchern dauernd Vergleiche, welche die Überlegenheit sowjetischer Technik belegen sollen.

Ansonsten wird in der Raumfahrt wenig verglichen. Es ist ja kein Wettbewerb mehr, in dem es darum geht „Erster“ zu sein. Diese Episode der Weltraumfahrt ist seit Jahrzehnten vorbei. Eigentlich seit der erfolgreichen Mondlandung von Apollo 11 im Jahre 1969, was aber nicht ohne einige Nachwehen ging (Mars 4-7 Flotte, um Viking vorzukommen, Bau von Energija/Buran als Gegenentwurf zum Space Shuttle, Raumstation „Freedom“ als Gegenstück zur Mir („Frieden“). Heute arbeitet man zusammen, wie dies eindrucksvoll bei der ISS der Fall ist.

Eine religiöse Sendung brachte mir dann eine neue Erkenntnis: es ist Bestandteil der christlichen Religionen Gleichnisse zu machen, und jedes Gleichnis beinhaltet einen Vergleich, was gut zu einer Ersatzreligion passt.

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Teststartnachlese, die SpassX N-1 und die SpaceX Wette für 2023

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Ich habe einen Artikel über die Vorkommnisse beim Teststart, nachdem man nun etwas mehr weiß auf der Website veröffentlicht. Hier im Blog einige Kommentare zu dem Artikel. Die wichtigste neue Erkenntnis ist ein „privater“ Chat den Elon Musk bei Twitter abhielt (wer dabei sein wollte musste blechen). Daraus stammen auch die Auszüge. Der Chat bringt wenig neues über den Kontrollverlust und das späte Verhalten der Rakete, aber einige Passagen sind doch interessant.

Frühere Betrachtungen gab es direkt nach dem Teststart. Ich habe mich auch mit den Triebwerksausfällen und wie man sie vermeiden kann beschäftigt und den Anlagen beim Startkomplex beschäftigt. Continue reading „Teststartnachlese, die SpassX N-1 und die SpaceX Wette für 2023“

Die russische Lösung – Probleme umgehen, anstatt sie zu lösen – Teil 1

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Als ich die letzten Artikel über die frühen sowjetischen Raum- und Mondsonden online gestellt habe – zuletzt vor einigen Tagen über das Programm E-6 – wurde ich wieder mal mit der Technik der Sonden konfrontiert. Es gibt aber auch viel zu den Raketenentwürfen zu sagen. In beiden finde ich, ist obiges Motto angebracht. Aber damit wir alle auf dem aktuellen Stand sind, fange ich mal mit der A-4 an, die ja in Ost und West Ausgangsbasis für die eigenen Raketen war.

Die A-4 hatte im Prinzip alle Probleme gelöst die eine einstufige Rakete aufwirft. Aber die Lösungen waren nicht optimal und die Rakete hatte eine sehr hohe Trockenmasse, der Strukturfaktor lag bei 4, also die Trockenmasse war ein Viertel der Startmasse. Einiges davon war der Tatsache geschuldet, dass die ganze Rakete aufschlug, während später der Sprengkopf abgetrennt wurde und die Rakete den Wiedereintritt nicht überlebte, bei der Redstone in ähnlicher Bauweise, war dies nicht nötig, der Strukturfaktor kletterte auf 6. Andere einfache Änderungen war das Ersetzen des Alkohol-Wassermischung durch Kerosin, was die Ausstömgeschwindigkeit der Gase erhöhte. Continue reading „Die russische Lösung – Probleme umgehen, anstatt sie zu lösen – Teil 1“

Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie

Ich habe mal eine Anzeige gesehen, in der man einen Metallkugelschreiber und einen abgekauten, kurzen Bleistift sah. Darunter stand sinngemäß, dass die NASA Unsummen für einen Kugelschreiber ausgab, der auch in der Schwerelosigkeit schreiben konnte und Russland das Problem mit einem Bleistift löste.

Ich treffe immer wieder auf die Meinung. Die russische Technik sei zwar veraltet, schwer, aber solide und unverwüstlich. Es sei eben eine andere Herangehensweise an die Probleme, die der Weltraum an die Technik stellt. Dafür würde auch die Benutzung des Bleistifts stehen. Continue reading „Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie“