Warum ich gegen die bemannte Raumfahrt bin

Es gibt ja Raumfahrtfans die sind nur für etwas. Und viele interessieren sich auch nur für bestimmte Teilbereiche. Also bei mir sind es, wie jeder beim Blick auf meine Website feststellen kann, Trägerraketen und Raumsonden, bedingt auch noch wissenschaftliche Satelliten, vor allem astronomische Satelliten. Kann man die anderen Dinge nicht einfach ignorieren oder warum bin ich gegen bemannte Raumfahrt (zumindest wie sie heute läuft)? Nun die aktuelle Diskussion um das NASA-Budget bestätigt zum wiederholten Male, warum ich gegen die bemannte Raumfahrt bin. Continue reading „Warum ich gegen die bemannte Raumfahrt bin“

Wie beziffert man die Kosten von historischen Raumfahrtprojekten heute?

Ein Problem, mit dem jeder, hat der mit Raumfahrt zu tun hat, ist es frühere Ausgaben mit heutigen zu vergleichen. Nehmen wir mal ein Beispiel: Das Apolloprogramm kostete rund 25 Milliarden Dollar, die in rund 10 Jahren aufgebracht wurden. Dieses Jahr (2011) betrug der Gesamtetat für bemannte Raumfahrt etwa 6 Milliarden Dollar, also könnten wir doch das ganze Programm in nur 4 Jahren durchziehen oder?

Nicht ganz. Als Constellation begann wurden die Kosten von Apollo auf heute übertragen, auf 170 Milliarden Dollar geschätzt. Und das ist die Frage, die ich mir schon öfters gestellt habe – wie werden die Kosten früherer Projekte beziffert, z.B. wenn wir sie heute durchführen würden? (Also mal davon abgesehen, dass bestimmte Technologien sich natürlich ändern). Continue reading „Wie beziffert man die Kosten von historischen Raumfahrtprojekten heute?“

Mit viel Geld nichts bewegen

Das war Michael Griffin’s Kritik an den neuen Plänen der NASA. Der ehemalige NASA-Administrator macht ja etwas was eher selten bei Ex-Managern ist: Er greift die NASA an. Die früheren Administratoren haben auch Konflikte mit der neuen Regierung gehabt, aber sie sind still und leise abgetreten und man hörte nichts mehr von ihnen. Griffin ist anders und jeder der seine Meinung hören will bekommt sie auch zu hören. Alleine seit Juli habe ich ihn dreimal in irgendwelche Nachrichten gefunden. Zuletzt im Space Review.

Dort steht diese Passage, dass die NASA heute (inflationskorrigiert) mehr Geld als in den ersten 15 Jahren erhält und damit nichts mehr zustande kriegt. Nun das gilt es zu hinterfragen. Bei solchen Rechnungen ist es natürlich sehr schwierig den Wert eines Dollars in den Sechzigern auf heute zu projizieren. In einem Artikel von 2007 erläutert Griffin das genauer und warum er den GDP Chained Index nimmt. Nach dieser Umrechnung erhält die NASA tatsächlich heute mehr Geld als in den Sechzigern. Apollo war zwischen 1964-1968 sehr teuer, aber davor und danach waren die Aufwendungen kleiner als im langjährigen Mittel.

Doch zuerst zu der Hochrechnung selbst. Es gäbe natürlich auch andere Messgrößen. Griffin erwähnt den Consumer Price Index (CPI) also das, was bei uns auch für die Inflationsrate genommen wird, wie sich die Preise eines Warenkorbs an Waren und Leistungen verändern. Er sagt auch das dies für Regierungsausgaben nicht passt. Das mag so sein. Aber mir fällt ein anderes Kriterium ein. Wenn ich davon ausgehe, dass die Steuereinnahmen bei einer Nation im Mittel über lange Sicht konstant sind, wenn der Wohlstand ihrer Bürger konstant ist – und das kann man sicherlich bei den USA seit den Sechzigern über längere Frist (welche Wirtschaftskrisen und Booms dann nivelliert) dann gibt es ein anderes Kriterium das man ansetzen kann: Wie viel bekommt die NASA vom Gesamthaushalt? Continue reading „Mit viel Geld nichts bewegen“