Internationale Spezialitäten
Gestern habe ich meiner Mutter erklärt, dass Pommes Frittes entgegen ihrer Ansicht nach nicht aus den USA sondern von Belgien und Frankreich herkommen, daher auch der Ausdruck „French Fried Potatoes“ in Amerika. Ich habe dann mal nachgeschaut und festgestellt, das auch der Hotdog kein amerikanisches Gericht ist, sondern ursprünglich ein Deutsches, man aber im ersten Weltkrieg von dem Namen „Frankfurter“ wegkam, weil man nix mehr mit den bösen Deutschen zu tun haben wollte. Auch der Hamburger ist anscheinend aus Deutschland in die USA gekommen, auch wenn man sich hier nicht so ganz sicher ist wie die Ursprünge sind.
Nimmt man noch die Currywurst hinzu, ebenfalls eine deutsche Erfindung (über deren Erfindung sich Hamburg und Berlin streiten, so scheinen deutsche Spezialitäten offensichtlich viel mit Wurst und Stehimbiss zu tun haben.
Was haben Pizza, Döner, Chevapchichi, Hamburger und andere international bekannte Gerichte gemeinsam? Dass sie relativ einfach herzustellen sind, aus preiswerten Zutaten bestehen und idealerweise auch noch für einen Schnellimbiss geeignet sind (das trifft nicht für alles zu, z.B. nicht für Spagetti). Wenn man etwas leicht nachmachen kann so zieht es gerne in fremde Küchen ein, vor allem aber kann ein kleiner Laden oder notfalls ein Imbisswagen es anbieten. Leute kaufen es um es zu probieren und so verbreitet es sich. Oftmals macht das Gericht dabei eine Wandlung durch. Döner wurde ursprünglich aus stückigem Lammfleisch hergestellt (logischerweise, denn es kommt ja aus einem islamischen Land). Heute sind die Döner aus Schweinehack mit einem geringen Anteil an teurerem und fettärmeren stückigen Fleisch.
Pizzas gibt es heute neben dem dünnen Boden auch mit extrem dickem Boden und enorm viel Belag oft dann als „American Style“ bezeichnet. ein Bekannter aus den USA sagte mir, aber dass dies nur eine Sorte von Pizza ist und es auch die normale Pizza gibt.
Erstaunlich auch ist dass ein Land wie Frankreich, das stolz auf seine gute Küche und viele 3 Sterne Restaurants ist keine solche internationale Spezialität vorweisen kann (wenn wir mal wie üblich die Pommes den Belgiern zuschreiben). Auch das Deutschland für Hamburger, Hotdog und Currywurst also echt fette Kalorienbomben bekannt ist, ist nicht so schmeichelhaft, aber immer noch besser als für rohen fisch, Yorkshire Pudding oder Fisch & Chips bekannt zu sein. Im England werden die Pommes sogar mit Essig gegessen….
Gut auch dass man nicht mehr mit Sauerkraut assoziiert wird – Nichts gegen Sauerkraut, ich esse es gerne und im Winter gibt es das auch regelmäßig bei uns, aber es ist nicht jedermanns Sache und es hat den Ruf des ärmlichen Notzeitessens. Aber wohl ist mir nicht, dass offensichtlich die meisten Fast Food Gerichte aus Deutschland kommen oder ihre Wurzeln da haben, zumal auch das Ketschup ein deutscher Einwanderer in die USA erfunden hat.
Ich habe mal nachgedacht und mir ist kein typisch amerikanisches Essen eingefallen, außer Popcorn und das als Essen zu bezeichnen ist schon etwas gewagt. Ansonsten kenne ich nur das T-Bone Steak und das ist eben nur von der Portion her etwas anderes als ein normales Steak das man hierzulande eben als Rostbraten bezeichnen würde. Mal sehen, das klingt nach einem interessanten Thema für meine nächste Mail in die USA.
Ach ja noch der Musiktipp für heute, passend zum Thema : Currywurst von Herbert Grönemeyer