Legale Musikdownloads

Nun hat Mp3Flat.com endgültig dicht machen müssen. Der werbefinanzierte Dienst hat Musik zum Download angeboten, die bei Internet Radios mitgeschnitten wurde. Wenn man eine 99 ct Nummer anrief konnte man auch einen Tag lang alles runter laden, sonst nach Anmeldung 5 Titel am Tag. (Eine Hürde die der Autor leicht durch 7 Mailadressen umgehen konnte). Die GEMA hat dann gegen Mp3Flat.com geklagt und gewonnen. Es gab dann zuerst eine Mail, dass man das Angebot überarbeite und mehr Sender zur Verfügung stelle, dann eine, dass man die Software neu programmieren müsse nachdem man den Rechtsstreit verloren hat und nun ist die Domain in die Hände eines Domainverkäufers übergegangen.

Im Kontrast dazu arbeitet Onlinemusicrecorder (OMR) seit Monaten problemlos. Ich nutze den Dienst seit Ende November und könnte (so der aktuelle Status) auf 44300 Songs zugreifen. Im Prinzip macht der Dienst das gleiche, es gibt sogar weniger aufdringliche Werbung. Er hat jedoch ein anderes Benutzungsmodell, das wohl sicherer ist: Der Benutzer muss sich mit Mailadresse und Passwort anmelden und startet dann einen „virtuellen Rekorder“. Wenn man ein MP4 herunterlädt, dann bekommt man zuerst nur eine verschlüsselte Datei und kein MP3. Ein Dienstprogramm muss heruntergeladen werden und dieses kann die Datei entschlüsseln. Dazu baut es eine Verbindung zum Server auf, prüft anhand Mailadresse und Passwort ob es den Benutzer gibt und ob die Datei nach dem Start (oder vor einem Stop) des Rekorders aufgenommen wurde. Wenn dies der Fall ist, dann wird sie entschlüsselt und man bekommt das MP3.

Dieser Mechanismus beinhaltet eine Bindung einer Datei an einen Benutzer, bzw. die Prüfung, dass dieser den Dienst natürlich nicht jeden Musiktitel für jeden Benutzer separat speichert ist klar, aber man verhindert so das man die Dateien sehr einfach herunterladen und verteilen kann. (Dies kann man dann mit den MP3, doch das hat dann mit dem Dienst nichts mehr zu tun).

Onlinemusicrecorder ist in der letzten Zeit besser geworden. Vorher lagerte er die Dateien auf Share Dienste aus und man musste lange warten bis man auf sie zugreifen konnte. Nach einiger Zeit waren Links defekt oder man musste erst Zugangscodes eintippen und wurde mit Werbung überflutet. Heute kann ich einfach nur auf „Speichere unter“ klicken und habe die kodierte Datei. Was sich nicht geändert hat ist, dass viele MP3 Störungen haben wie Fiepen oder kurze Aussetzer. Oft fehlt der Anfang oder der Schluss (oder man hat das Gebabbel des Moderators noch hinten angehängt) aber das kann man mit mp3directcut wegschneiden.

In der Summe geht es wenn man wie ich Musikkonsument ist und nicht Wert auf eine makellose Version legt. auch das Programm an deutschsprachigen Liedern wurde besser, wenn man auch wenig von Silbermond, Christina Stürmer oder anderen neuen Musikern findet und dafür sehr viel Schlager.

Hinsichtlich der Musikauswahl und der Qualität war MP3Flat.com besser, aber daran kann man noch arbeiten. Der zweite Tipp den ich habe verlangt mehr Einarbeitung. Es ist der TVOnlineRecorder (OTR), praktisch das gleiche Modell wie beim Onlinemusicrecorder nur eben auf Videomitschnitte vom Fernsehen. Auch hier lädt man einen DivX kodierten TV Mitschnitt in kodierter Form herunter und dekodiert diesen dann nach Prüfung der Gültigkeit. Weil TV Mitschnitte etwa 100 mal größer als MP3 sind haben sie ein Punkteregelwerk eingeführt um über Werbeeinnahmen das ganze zu finanzieren. Zudem hat man als Neuling erst mal mit Einschränkungen zu leben. Ist man erst mal Premium User (mehr als 300 Punkte) so ist das ganze aber recht komfortabel, denn dann muss man nicht vorher Sendungen programmieren, sondern kann sie einfach später, auch wenn man sie verpasst hat herunterladen und dekodieren. So gesehen erspart einem der OTR fast einen Satelliten- oder Kabelanschluss, denn das interessanteste bei den Privaten die es ja nicht terrestrisch gibt sind ja die Spielfilme.

hier ein paar Tipps für den OTR:

  • Versuchen sie erstmal einen Download über einen Mirror, das belastet das Punktekonto nicht und der Mirror-verbund.com kommt bei mir mit 16 MBit durch die Leitung.
  • Loggen sie sich jeden Tag ein und klicken sie fleißig auf die Banner. Es zählt jeder Klick auf einen Banner nur einmal, leider gibt es verschiedene Kampagnen mit demselben Banner, so dass man mit wildem Klicken am weitesten kommt. Mehr als 10 GWP (5 Bannerklicks)  bekommt man so pro Tag aber nicht. Zusammen mit den Login Punkten braucht man so etwa einen Monat um in den Premium Status zu kommen, wenn man nur über Mirrors herunterlädt
  • Schalten sie Popup / Werbungsblocker ab. Bei Opera wird kein Bannerklick bei mir gezählt. Mit Firefox klappt es.

Ich kann verstehen, dass die Medienindustrie den OMR nicht gerne sieht, auch wenn ich ihn für keine Konkurrenz für Musikportale halte, einfach weil ich die Musik immer nachbearbeiten muss (also schneiden) und das nicht jedermanns Sache ist und ich eben auch Musik bekomme die verkürzt ist (Radio Edit, Verkehrsdurchsagen, Moderatoren Geplapper). Was ich nicht verstehen kann ist warum die Medienindustrie auch gegen TV Mitschnitte ist. Zum einen konsumiert man diese einmal – Vielleicht mit Ausnahme von Spielfilmen – und zum zweiten bieten diese ja selber welche an, allerdings eben nur partiell.

Besonders sind sie dann dahinter, dass ja keiner die TV Mitschnitte auf Portale hoch lädt. Ein von DivX gesponsertes Portal, das sich hinsichtlich der technischen Qualität der Clips wohltuend von Youtube & Co unterscheidet ist Stage6. Dort werden nur DivX Movies gezeigt (die aber auch mit einem älteren Codec gemacht worden sein können), und das in Originalqualität und in dieser kann man sie auch herunterladen. Man muss einen DivX Webplayer installieren, der im aktuellen Codec Pack aber auch enthalten ist. Wer danach mal dort war wird Youtube, Clipfish & Co nur noch als Grobpixelig wahrnehmen. Kleiner Wermutstropfen: Die Videos sind so groß, dass man nicht immer streamen kann und man so zuerst mal warten muss bis es heruntergeladen ist. Dafür kann man aber den Webplayer so konfigurieren, dass er es danach automatisch auf der Festplatte speichert und man es zukünftig offline ansehen kann.

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