Braucht man nukleare Antriebe?

Am Samstag sah ich auf Arte einen Science-Fiction film über eine bemannte Marslandung und danach eine Dokumentation. Dabei trat man den Flug zum Mars mit nuklearen Antrieben an. Das hat schon Tradition: Schon Wernher von Braun propagierte diese Technologie und sie wurde in den 60 er Jahren ausgiebig auf der Erde getestet.

Vielleicht erkläre ich mal in einfachen Worten, wie ein nuklearer Antrieb funktioniert. Wer es genauer wissen will findet mehr darüber in einem Aufsatz von mir. Technisch gesehen unterscheidet einen nuklearen Antrieb nur eines von einem chemischen Antrieb. Anstatt heiße Gase durch eine Verbrennung zu erzeugen, macht dies ein Kernreaktor. In der Brennkammer steckt ein ultrakompakter Kernreaktor. Er erhitzt sich durch den Zerfall des Urans und wird gekühlt durch Wasserstoff, der sich dabei erhitzt und als heißes Gas die Düse verlässt.

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Das NASA Budget für 2009

So nun ist Columbus also endlich gestartet. Ende des Monats folgt nun der erste ATV und damit wird ist nicht nur endlich das erste Forschungslabor oben, sondern auch eine zweite Nachschubquelle ermöglicht nun es weniger Progressraumschiffe einzusetzen und mit mehr Sojus Kapseln die Besatzung von 2-3 sukzessive auf eine Dauerbesatzung von 6 zu erhöhen  Passend dazu hat die NASA ihre Wünsche für das Haushaltsjahr 2009 vorgestellt. so sieht es im Detail aus:

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Über den Mond zum Mars?

Bekanntlich hat Bushs Space Initiative ja das Ziel "Zurück zum Mond". Das Wurde von vielen Journalisten kritisiert. Das nächste Ziel sollte ja nun der Mars sein, und Flüge zum Mond bringen recht wenig bei der Vorbereitung auf einen Marsflug. Meiner Meinung nach liegt verbirgt sich eher ein Missverständnis wie Politiker denken dahinter. Diese denken nicht logisch (Bush schon gar nicht), sondern überlegen wohl eher, was zu finanzieren ist und was sie noch zu Lebzeiten sich als Ruhmesblatt anrechnen lassen können. Unter diesem Aspekt isst der Mond natürlich viel verlockender als der Mars, der ungleich längere Vorbereitungen und erheblich größere finanzielle Mittel nötig macht.

Doch betrachten wir es einmal logisch: Was kann man mit Missionen zum Mond simulieren? Nun es gibt einiges was man simulieren könnte:

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Jede Entwicklung durchläuft 3 Phasen…

Das ist, wenn ich mich so umschaue mein Resümee bei technischen Entwicklungen. Ich will es mal an zwei Beispielen zeigen: Dem Luftverkehr und dem PC

Phase 1: Erfindung und Produkt für wenige – nicht Massenmarkttauglich.

Das Flugzeug wurde 1903 erfunden (oder besser gesagt, das erste das flog). Der Mikrocomputer 1968 oder 1971 (je nachdem ob man das Entwicklungsmuster bei TI nimmt, das diese nie produzierten oder den Intel 4004). Beide hatten eines gemeinsam: die grundlegende Technik existierte damals schon, vielleicht noch nicht in allen Details, aber die Basis. Sie war aber noch meilenweit von einem Massenprodukt weg. Beim Flugzeug war es so, dass es zuerst nur eine Person befördern konnte, eine geringe Reichweite hatte und sehr unzuverlässig war. Bei den ersten Computern auf Basis der 4 Bit Prozessoren reichte die Rechenleistung nicht aus für einen PC. Es gab Boards mit HEX Anzeigen in denen man die Programmierung lernen konnte, oder man steuerte damit Ampeln. Das galt auch noch für die ersten PC’s auf Basis von 8 Bit Rechnern.

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Spin-offs

Wie die meisten Leute die sich mit dem Raumfahrt beschäftigen ärgere ich mich, wenn diese in Reden oder Beiträgen durch Spin-offs gerechtfertigt wird. Zwei der wohl bekanntesten Beispiele sind die Teflonpfanne und die Mikroelektronik.

Teflon als Material war schon lange vor dem Beginn der Raumfahrt bekannt. Es wurde 1938 entdeckt und 1941 patentiert. Bis man es in der Raumfahrt einsetzte, war es schon im breiten Einsatz, vornehmlich als Überzug für Apperaturen und Röhren die aggressive Säuren wie Flusssäuren verarbeiteten, die Glas und viele Metalle angreift. Es gab auch die Anwendung als Schmiermittel, doch in geringem Maße, denn es ist sehr weich und kratzempfindlich. Sofern man die Wahl hat, schmiert man besser auf der Erde mit einem flüssigen Schmiermittel. Im Weltraum geht dies  nicht und man belegte Lager mit Polytetrafluorethylen – so der chemische Name von Teflon. Ich denke irgend jemand wurde wohl mal gefragt, was das für ein Stoff ist, und der hat dann wohl die beschichteten Pfannen (die es schon Mitte der 50 er Jahre im Handel gab) erwähnt, als eine Anwendung des Materials die auch der Endverbraucher kennt.

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