Planetenforschung braucht Planungssicherheit

Jedes bemannte Raumfahrtprogramm ist gut ein Vorhaben das sich über Jahrzehnte hinzieht. Nur wenige wurden vorzeitig eingestellt. Zumeist bleibt man selbst bei rapide gestiegenen Kosten am Ball. Die ISS wird über zwei bis drei Jahrzehnte aufgebaut und dann auf ihr geforscht. Von Bushs Vision for Space bis zur ersten Mondlandung vergehen 15 Jahre.

Wie anders ist es bei der Planetenforschung mit Raumsonden. Da wird ein Projekt durchgeführt und damit hat es sich. Das nächste Projekt, das auf diesem aufbaut oder dem nachfolgen soll muss sich in Ausschreibungen gegen andere Vorschläge durchsetzen, oder es werden Missionen gestrichen weil die Gelder nicht vorhanden sind.

Dabei war es einmal anders. Nehmen wir die Marsforschung in den 60 er und 70 er Jahren

  • dem ersten Test mit Mariner 3+4 folgten Mariner 6+7, mit höherer Datenübertragungsrate und besserer Instrumentierung
  • Mariner 8+9 schwenkten in den Orbit ein und führten erstmals aus einer Umlaufbahn aus Untersuchungen durch
  • Viking 1+2 landeten dann auf dem Mars und suchten dort nach Spuren von Leben.
  • Eine ähnliche Entwicklung sieht man auch bei der Jupiterforschung mit Pioneer 10+11, Voyager und Galileo.

Seit den 80 er Jahren ist eine Langzeitplanung nicht mehr zu erkennen. Zum einen weil es immer wieder Perioden gab in dem es die Mittel für die Planetenforschung allgemein kaum gab. Zum anderen weil politische Vorgaben nun die Programme bestimmten. Man erinnere sich nur an Dan Goldins Vorstellung der "kleinen, billigeren und schnelleren" Missionen.

Ich denke es wird wieder Zeit eine Strategie zu erarbeiten. eine Strategie über längere Zeit, wo man festlegt was man im Planetensystem erreichen will, sich Ziele setzt und danach Missionen auswählt. Eine Strategie sollte auch schrittweise die Forschung voranbringen und nicht die Ziele dauernd wechseln.

Dabei kann es durchaus Synergien geben. Instrumente die man für eine Mission entwickelt hat können in anderen Missionen nochmals zum Einsatz kommen. Dasselbe gilt für die Sondenkörper. Raumsonden im erdnahen Raum haben ähnliche Anforderungen an das Kommunikationssystem, Antriebsystem und die Stromversorgung. Für das äußere Sonnensystem muss man andere Sonden konstruieren, aber auch hier gibt es ähnliche Anforderungen. Das bedeutet das man einen Grundkörper für mehrere Missionen verwenden kann und so Kosten sparen kann. Ein bekanntes Beispiel sind Mars Express und Venus Express. Sie verwendeten den Sondengrundkörper von Rosetta, bei Mars Express gab es eine Reihe von Änderungen, da die Sonde viel kleiner ist. Bei Venus Express musste man nur noch nachbauen und für die niedrigere Sonnendistanz modifizieren, so dass die Sonde noch billiger ist.- Die Instrumente an Bord beider Raumsonden sind Nachbauten

Die NASA fordert schon seit langem eine gewisse Langzeitsicherheit, bestehend aus einer gewissen Anzahl von kleinen, mittleren und einer bis zwei großen Missionen pro Jahrzehnt. Das zu erreichen wäre schon ein Fortschritt, angesichts der großen Schwankungen des Etats für planetare Forschung in den letzten Jahrzehnten. Aber ich denke es geht noch besser: Wirklich die Forschung kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Seit gut 10 Jahren gibt es eine Mars Euphorie. Die USA senden alle 2 Jahre mindestens eine Raumsonde hin. Die ESA sendet weitere zwei und Russland auch zwei. Zur Venus ist dagegen Venus Express die erste Sonde seit 1990. Effektiver für die Forschung und die verwendeten Finanzmittel wäre es eine Sonde zu entwickeln und dann zu verschiedenen Zielen zu schicken z.B. Venus, Mars, Asteroiden oder Jupiter, Uranus, Neptun.

Es werden mehr Missionen als heute sein, einfach weil sich heute die Forschung auf wenige Ziele konzentriert, doch nicht so viel mehr, denn Mars z.B. wird dann nicht mehr so oft Besuch erhalten. Wichtig wäre auch euch eine internationale Zusammenarbeit. Nicht nur bei den Sonden selbst, sondern auch bei der Mitnahme von Experimenten.

Aber das wird wohl ein frommer Wunschtraum bleiben, Zum Schluss heute noch ein Musiktipp. Ich habe vor zwei Wochen eine Dokumentation über die Les Humphries Singers gesehen. Von der Gruppe kannte ich vorher nur 3 Titel, und ich habe nach mehr gesucht und finde ihre Musik ganz gut. Es ist richtige gute Laune Musik, auch wenn die meisten stücke Gospel sind, also kirchliche Lieder. Mein Musiktipp ist auch eines dieser Lieder: "We are going down Jordan". Ich kannte es vorher nicht. Kenn Sie es? Einige MP3 gibt es auf dieser Website zum Runterladen.

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