Der DAV und das Fernsehen

Heute mal wieder etwas Abwechslung und kein Raumfahrtaufsatz. Mir fallen auch andere Dinge negativ auf, vor allem „So Called Verbrauchersendungen“. Mein absoluter Liebling ist Yvonne Willicks, die durch ihre profunde Vorbildung (studierte vier Jahre lang Sozialpädagogik, brach das Studium ab und machte schließlich eine Lehre zu Hauswirtschaftsmeisterin richtig geeignet ist für Sendungen über Lebensmittel und Ernährung. Und da kam wieder ein von ihr diesmal mit fachkundiger Unterstützung von jemand, der dumme Fragen stellte (Jon Christoph Berndt, hat Politologie studiert und arbeitet nun als Unternehmensberater, ist also noch höher qualifiziert als Willicks) und einer Gruppe ausgesuchter DAV. Als Mitglied der Tschernobyl und Harrisburg-Generation weiß ich natürlich, was ein GAU ist. Später lernte ich als Programmierer noch den DAU, den Dümmsten Anzunehmenden User kennen und seit ich Verbrauchersendungen anschaue, kenne ich noch den DAV – den dümmsten anzutreffenden Verbraucher. Dort werden Selbstverständlichkeiten als Sensation aufgebaut und alles ist Betrug. Das geht soweit, dass solche Sendungen monieren, das Kalbsleberwurst keine Kalbsleber enthält – das hat sie noch nie, obwohl das Rezept traditionell ist, mindestens seit 1953 in der ersten Ausgabe der Leitsätze steht, wahrscheinlich aber noch älter Kalbleberwurst heißt so, weil sie Kalbfleisch enthält. Das ist so erfolgreich, das es tatsächlich inzwischen Kalbsfleisch-Leberwurst im Supermarkt gibt. Ein Tipp: Bierwurst (auch Bierwecken) enthält kein Bier, Teewurst keinen Tee und Jägerwurst keine Jäger. Damit kann Willicks noch drei Sendungen füllen. Continue reading „Der DAV und das Fernsehen“

Die Dreistufen-Lösung für den Weltraumtourismus

Ein Geschäftszweig, der seit Langem auf seinen Durchbruch wartet, ist der Weltraumtourismus. Erste Mitfluggelegenheiten gab es erst während der Aufbauphase der ISS. Russland kündigte zwar an, die Mir für Touristen zu nutzen doch zu einer Umsetzung kam es nie. Solange die ISS nicht genügend Strom und Platz hatte, konnten nur zwei Astronauten auf ihr wohnen. Eine Sojus hat drei Sitze. Der Dritte wurde für Kurzbesuche genutzt oder für Touristen. Da üblicherweise die alte Besatzung erst nach der neuen zurückkehrte, waren so etwa 7 Tagesaufenthalte möglich. Das ende mit dem Vollausbau der ISS 2009. Bis dahin gab es in acht Jahren acht Flüge von sieben Personen (Charles Simony ist zweimal geflogen). Kurzum: Das ist ein Markt, der angebotsbegrenzt ist. Ich denke es gibt mehr Interessenten als Fluggelegenheiten. Schwer also diese Vorlage als Basis zu nehmen, ob sich das Ganze lohnt.

Nun wird der Weltraum ja schon kommerziell genutzt. Wenige Jahre nach Beginn der Raumfahrt gab es die ersten von Firmen finanzierten Kommunikationssatelliten. Seit der Jahrtausendwende ist die kommerzielle Erderkundung hinzugekommen und seit einigen Jahren auch der rein kommerzielle Start (das man mit schon existierenden und mehr oder weniger von anderen Institutionen finanzierten Raketen kommerzielle Starts durchführt, gab es schon vorher). Warum also nicht auch den Tourismus kommerzialisieren? Continue reading „Die Dreistufen-Lösung für den Weltraumtourismus“

Wie klein kann der Schub für eine Oberstufe sein?

Schaut man sich neue Oberstufen an, so fällt auf, dass das Schub/Gewichtsverhältnis seit Jahrzehnten absinkt. Das bedeutet bei einem gegeben Gewicht hat die Stufe immer weniger Schub. Man kann dies auch in der Startbeschleunigung ausdrücken, oft angegeben in Bruchteilen von G. Die Ersten, speziell für Trägerraketen konstruierte Oberstufen, kamen wenige Jahre nach Beginn der Raumfahrt auf. Vorher verwandte man einfach das, was es schon gab.

In den USA waren die ersten beiden Oberstufen die Transtage und die Centaur. Die Transtage sollte Satelliten in den GEO bringen und hatte einen Schub von 72 kN bei einer Startmasse (mit Nutzlast) von 14 t, entsprechend einer Beschleunigung mit 5,1 m/s. Die Centaur wog mit maximaler Nutzlast 20 t bei einem Startschub von 134 kN spricht einer Beschleunigung von 6,7 m/s. In dieser Region von 0,5 bis 0,7 g lagen die meisten Stufen damals. So auch Block E auf der Sojus. (6,1 ms), Block L (8,1 m/s), Block D (Proton) war schon eine Ausnahme mit einer Startbeschleunigung von 3,7 m/s. Continue reading „Wie klein kann der Schub für eine Oberstufe sein?“

Drei Monate ohne SpaceX …

Enden heute. Ich habe am 25.4. verkündet einige Zeit nichts mehr über die Firma zu schreiben, und ich denke 3 Monate später ist eine gute Zeit, mal wieder das Thema aufzugreifen. Ich fands toll. Wenn ich alleine sehe, was in den drei Monaten wieder an widersprüchlichen Meldungen auftauchte und wie alte Ankündigungen zusammenfallen. Ich werde das Konzept beibehalten, weil es extrem viel Zeit spart, schlussendlich hat sich an der grundlegenden Situation, nämlich dem, dass sich andauernd was ändert und es nicht wirkliche harte Fakten gibt, nichts geändert. Ich bin für das folgende SpaceNews und Spaceflight now als Portale durchgegangen nach den News über die Firma. Allerdings mit Suchfunktion, sodass mir vielleicht ein paar Dinge entgangen sind. Ich will den Artikel in zwei Teile aufteilen. Das Erste sind die Fakten, das Zweite ist meine persönliche Interpretation. Continue reading „Drei Monate ohne SpaceX …“

Noten, italienisches Essen und schlechte Werbung

Nachdem ich euch in den letzten Blogs mit speziellen Themen gefordert habe, nun drei allgemeine Themen, zu denen jeder etwas zu sagen hat. Fangen wir an mit den Noten. Letzte Woche kam in Quarks & Co eine Sendung über Schulnoten. Ich muss sagen die hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich war eigentlich immer stolz auf meine Noten. Zumindest die Guten. Wenn man mal von dem Grundstudium an der Uni absieht, hatte ich seit dem Ende der Hauptschule immer nur gute Noten, sowohl in drei Schulsystemen, wie auch zwei Hochschulen und sonstigen Kursen. Aber der Beitrag über eine Schule ohne Noten, zumindest bis in die letzten Klassen hat mich doch zum Umdenken gebracht. Anstatt Noten gab es eine Einstufung – im Prinzip auch eine Note, aber mit Hinweisen und einer Beurteilung und as nicht auf ein Fach bezogen, sondern wirklich einzelne Inhalte. Ich habe mich zuerst gefragt wie die Lehrer dafür Zeit haben so detaillierte Beurteilungen zu schreiben, aber wenn man es genauer betrachtet, müssen sei, dafür keine Klassenarbeiten stellen und korrigieren. Trotzdem setzt dies eine intensive Beschäftigung mit dem Schüler voraus, um überhaupt so viel über ihn zu wissen, um die Beurteilung zu schreiben. Etwas was wohl bei 25 Schülern in einer Klasse kaum möglich ist. Wenn man so detaillierte Beurteilungen bekommt, hilft das Einem Defizite zu erkennen. Zumindest wenn man wirklich den Stoff lernen will, ist das hilfreich. Continue reading „Noten, italienisches Essen und schlechte Werbung“