Kann man machen, muss man aber nicht

Heute wieder ein kurzer Blog, damit ihr auch die letzte Zeit in der es täglich einen längeren gab, verdauen könnt.

Lidl macht derzeit wieder eine Werbung im Radio jenseits der „wochenendlich“-Werbung für die Angebote an Freitag oder Samstag. Die fängt mit obigem Satz an: „Kann man machen, muss man aber nicht“. Jemand sagt etwas, meist ist das ein völlig idiotischer Vorschlag um Geld beim Einkaufen zu sparen und dann kommt die bekannte jugendlich-freche Stimme, die seit Jahren Werbung für Lidl macht, mit dem obigen Satz gefolgt von Angeboten, die es gerade gibt. Lidls Werbung ist ja immer etwas schräg. Im letzten Jahr waren es Leute, die Angebote marktschreierisch ankündigten. So richtig witzig ist sie aber nicht, nur eben auffällig.

Auf meinen eigenen Tipp bin ich gekommen, weil einer der Aussagen war „Ich nehme nie meinen Geldbeutel mit, da spart man 100 Prozent“. Klar ist das blöd, aber es hat auch einen wahren Kern. Ich bevorzuge z. B. immer noch Bargeld. Es gibt mir eine direktere Kontrolle der Ausgaben, als wenn es direkt vom Konto abgebucht wird. Ich weiß nicht, ob ich mit der Karte mehr kaufen würde, aber ich habe so eher die Übersicht, denn ich hebe, wenn es nicht besondere Ausgaben gibt, meist zu Monatsanfang 300 Euro für meine Ausgaben ab. Alle paar Tage schaue ich, nach was noch da ist. Ein Nebeneffekt ist, das es schneller geht – davon haben zumindest die nach mir kommenden etwas. Bei Karten haben die meisten Leute nicht das System durchschaut: Man braucht bei ALDI ja meist länger zum Einräumen als die Kassiererin zum Abrechnen. Bis die Buchung bei der Bank ist und der Beleg ausgedruckt vergeht aber einige Zeit. Anstatt das die Leute also, wenn noch einige Artikel auf dem Tresen sind, ihre Pin eintippen und dann weiter einräumen, bis die Buchung durch ist, machen sie das am Schluss und warten auf die Bestätigung.

Das Zweite was hilft ist ein Einkaufszettel. Ich schreibe mir immer alles, auf was ich brauche oder in den Angeboten entdeckt habe. Und ich kaufe auch genau das ein. Ich bin wohl der Albtraum jedes Discounters denn ich nehme so vom Sortiment nur einen Bruchteil wahr. Manchmal sehe ich bei der Kasse bei anderen Leuten Artikel, von denen ich gar nichts wusste, das sie im Sortiment sind, so vor einigen Tagen Kartoffelpuffer bei ALDI, die ich habe ich immer woanders gekauft, weil als ich vor einigen Jahren mal nach ihnen bei ALDI suchte, keine fand.

Das ist eine Gewohnheit, die noch aus der Zeit stammt, als ich beginnend mit 14 die Samstagseinkäufe für die Familie machen musste. Da hat ihn meine Mutter geschrieben oder mir später diktiert, da ich ja nicht wissen konnte, was man brauchte. Ich hab das dann einfach beibehalten.

Der Einkaufszettel ist auch sehr geschickt, weil man ihn nach und nach erstellen kann. Immer wenn ich entdecke, dass etwas aus ist oder ausgeht, scheibe ich es auf. Dazu überlege ich einige Tage im Voraus was ich esse, sodass ich nur zweimal in der Woche einkaufen müsste. Im Prinzip ging es auch einmal pro Woche, doch so viel bekomme ich nicht auf mein Fahrrad rauf. Klingt altmodisch, spießerisch, aber ich habe noch nie in meinem Leben mir von irgendjemand Lebensmittel ausleihen müssen (eigentlich der falsche Ausdruck denn man bekommt sie ja nie zurück). Wer also mal Geld sparen will, sollte sich mal einen Einkaufszettel überlegen. Allerdings geht der Trend in die entgegengesetzte Richtung. Immer mehr Leute treffe ich im Supermarkt die dort telefonieren – mit Jemanden zu Hause der genau weiß, was man braucht – so was netzt man wohl heute die „Cloud“ 🙂 …

Das Motto passt aber auch gut auf meine Antwort an Hansspace zum letzten Blog. Ja einen Raspberry Pi als VDR kann man machen, muss man aber nicht. Wenn ich viel Zeit hätte, würde ich es vielleicht machen, aber auch nur vielleicht. Aufgezeichnete Fernsehsendungen sind mir eigentlich nicht so wichtig. Schon zu Videorekorderzeiten habe ich mehr gesammelt als geguckt. Wenn ich mal eine Sendung verpasse ärgert mich das zwar, aber es ist nicht wirklich schlimm. Auch in digitaler Form habe ich viel gesammelt und schaue es selten an. Den Dienst OnlineTVRecorder nutze ich auch schon seit Jahren nicht mehr.

Das zweite ist die Zeit. Mir fehlt sie einfach. Jetzt in der Freibadsaison noch mehr, da ich jeden Tag schwimmen gehe. Mit Hin- und zurückfahrt und einer Stunde Regeneration fehlen mir da gut 4 Stunden jeden Tag. Solche Bastelprojekte sind ja enorm zeitintensiv. Ich hänge schon beim Apollobuch, genauer gesagt dem zweiten Band hinterher und gerade bastele ich wieder an meinem privaten Programm für Raumfahrtberechnungen. Gut, dafür gäbe es sicher auch kommerzielle Alternativen, ohne das man es selbst programmieren muss. Und so schließt sich der Kreis: Kann man machen, muss man aber nicht …

Immerhin resultieren aus den neuen Routinen daraus einige Erkenntnisse, die ich in neuen Blogs vorstellen will.

3 thoughts on “Kann man machen, muss man aber nicht

  1. Hallo! Ich schreibe sonst nie irgendwelche Kommentare, aber hierfür nehme ich mir jetzt die Zeit: Die Stimme der nervigen LIDL-Werbung ist widerlich, klingt wie eine Mischung aus verendender Ziege und quengelnden Kindern. Abstoßend! Mich und viele andere stört diese Werbung und wir bemühen uns aus Prinzip deshalb möglichst auf Einkäufe bei LIDL zu verzichten.

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