Die Zahl für heute: 10

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Heute (bzw., wenn ihr das lest gestern) belegt Deutschland Platz 10 der Fallliste der John Hopkins Universität. Als ich die Webseite zum ersten Mal besuchte, so Mitte März waren wir noch auf Platz 4. Zwischenzeitlich gab es bis zu 4.500 neue Fälle pro Tag, in den letzten Wochen waren es unter 1.000, laufend abgesunken. Gestern nur noch 290. Dagegen sind die Fallzahlen in Russland und Brasilien stark angestiegen und in den USA gleichbleibend hoch. Aus der Grafik mit den meisten Fällen sind wir schon rausgeflogen. Man kann also feststellen, dass die Regierung bei der Eindämmung der Epidemie zwar nicht alles, aber doch vieles richtig gemacht hat.

Woanders scheint man dagegen geschlafen zu haben. Gerade bei Brasilien und Russland ist das für mich unverständlich. Dort breitete sich das Virus ja erst langsam aus, während es in China schon wieder abflaute und in Europa drastische Maßnahmen verhängt wurden, gab es dort erst wenige Fälle, man hätte es also viel besser begrenzen können. Die Schuld auf Bolsonaro und Trump zu schieben greift meiner Ansicht nach auch zu kurz, denn in den USA wie Brasilien sind die lokalen Gouverneure für die Epidemiebekämpfung zuständig und die haben auch reagiert. Das Hauptverschulden von Trump und Bolsonaro ist wohl eher, das sie die ermutigt haben die sowieso meinten ihnen könne das Virus nichts anhaben oder das sei alles nur aufgebauscht, sich nicht an die Auflagen zu halten. Das sehen wir ja in kleinem Maße bei den Demos hier gegen die Coronabeschränkungen. Da wird selten Mundschutz getragen und noch seltener der Abstand eingehalten. Ich sehe diese als eine ziemlich große Gefahr an, weil sich dort das Virus wirklich toll ausbreiten kann.

Ich persönlich bin wenig betrofen, auch wenn es mir selbst stark einschränkend vorkommt. Haupteinschränkung ist, dass ich seit 3 Monaten nicht mehr schwimmen kann. Das tue ich normalerweise dreimal in der Woche, in der Freibadsaison sogar täglich und ich muss das auch tun, sonst kann ich mein Gewicht nicht halten. Entsprechend habe ich zwei Kilo zugenommen und seit zwei Wochen habe ich zu drastischen Maßnahmen gegriffen: anstatt einem Diättag (an dem ich nur Gemüse und Obst esse) sind es nun zwei pro Woche und Covi-19 hat etwas geschafft was gute Vorsätze nicht geschafft haben: ich esse keine Schokolade mehr (auch keine Kekse oder Ähnliches). Ich habe mir das zwar immer einmal für die Fastenzeit vorgenommen, mehr als persönliche Erfahrung, denn wegen des Gewichts, aber ich fand die Einschränkung dann doch zu groß. Sie ist auch groß. Es geht weniger um die Schokolade zum Genuss oder zum Kaffee, es ist mehr die Schokolade, die ich in Situationen nehme, wenn ich das Gefühl habe „Jetzt brauche ich Schokolade“. Das ist mehr als Genuss, das hebt einfach die Laune an. Immerhin hat das mein Gewicht stabilisiert. Kleiner Nebeneffekt, ich weiß nun, wie viel Energie ich beim Schwimmen verbrauche – netto wenn man bedenkt, dass ich danach auch mehr esse. Es sind rund 2.500 kJ, in etwa die Energie einer Tafel Schokolade oder eines Stücks Torte.

Ich hoffe jetzt das, wenn die Bäder in 1-2 Wochen wieder auf sind, man einigermaßen Schwimmen kann. Wie das wird sich erst noch zeigen. Ich hoffe darauf, das man auf Landkreisebene irgendwann die Maßnahmen herunterfährt, wie das in andern Bundesländern mit weniger Fällen schon der Fall ist. Das dürfte im Landkreis Esslingen, wo ich wohne, aber noch dauern, denn das war ein Hotspot dank Ischl. Aktuell sind 55 im Landkreis in Quarantäne und die 7-Tage-Inzidenz beträgt 1,3 also 1,3 neue Fälle in den letzten 7 Tagen – bei einer Obergrenze von 35, bei der die Maßnahmen verschärft würden. Da wo ich wohne bzw. wo ich hingehe, sieht es noch besser aus, weil die Fälle von zwei Hotspots im Süden des Landkreises herrühren. Womit ich dagegen nicht in absehbarer Zeit rechne, ist ein Impfstoff.

Zurück zur Statistik: auffällig ist, das nun zwei Länder aufgerückt sind, das sind Indien und Peru. Ich denke das wird erst der Anfang sein. Die Entwicklungsländer haben weder das Gesundheitssystem viele Fälle zu behandeln, noch können sie sich Maßnahmen, wie längere Ausgangssperren leisten. Die Leite dort sind ja eh schon arm und bevor sie an Hunger sterben, weil sie nichts mehr verdienen, werden sie wohl, selbst wenn es Maßnahmen gibt, diese ignorieren.

Das einzig positive an der Krise ist, das Trump nun deutlich schlechtere Karten hat, wiedergewählt zu werden. Für mich völlig unverständlicherweise waren seine Umfragewerte ja sehr gut, bis das Virus die USA erreichte. Für den aktuellen Abfall hat er aber selbst mit Äußerungen gegenüber den Protesten gegen Rassismus gesorgt. Für uns unvorstellbar. Ein Mann, der die USA innerhalb weniger Jahre völlig isoliert hat, indem er Handelskriege vom Zaune brach, ohne Not aus internationalen Verträgen und Organisationen ausgetreten ist, dem ein Gericht Wahlbetrug bescheinigt, und der völlig unsympathisch rüber kommt – eine Mischung von Narzisst mit aussagekräftiger Mimik, Lügner und Größenwahnsinniger, war bis dahin bei den Amerikanern populär. Nach Ansicht eines USA-Korrespondenten, weil er den Gruppen die ihn gewählt haben das geliefert hat, was er versprochen hat. So gesehen hoffe ich das die Coronakrise in den USA noch bis zum 3.11. vorhält, aber so wie ich Trump kenne, sagt er dann die Wahlen ab, wegen Corona. Zuzutrauen wäre es ihm.

[Edit 31.12.2021]

Hier nach etwas mehr als einem Jahr ein kleiner Nachtrag in der Chronik von Corona bis Ende 2021:

n Deutschland wurde der erste Fall einer Infektion am 27. Januar 2020 in Bayern offiziell bestätigt.[27][28] Dieser und weitere Fälle konnten anfangs erfolgreich isoliert werden, so dass zunächst keine weitere Ausbreitung stattfand. Während des Karnevals Ende Februar 2020 wurden im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) sowie im Landkreis Göppingen (Baden-Württemberg) neue Infektionen festgestellt. In den folgenden Wochen breitete sich das Coronavirus SARS-CoV-2 über ganz Deutschland aus. Nach Angaben des RKI erreichte die Zahl der bekannten Neuerkrankungen am 16. März 2020 mit über 6.000 den Höhepunkt während der ersten Pandemiewelle.[29] Der Höhepunkt der Infektionen dürfte demnach bereits einige Tage früher überschritten worden sein. Lediglich die Zahl der Infektionen in den höchsten, besonders gefährdeten Altersgruppen stieg auch in der zweiten Märzhälfte weiter an.

Aufgrund des Meldeverzugs und der wachsenden Zahl von Tests symptomloser Infizierter stieg die Zahl der insgesamt täglich neu bekannt werdenden Infektionsfälle noch bis Anfang April 2020, diese Kennziffer sank erst ab Mitte April deutlich. Dadurch konnte der Eindruck entstehen, erst die zwischenzeitlich eingeführten Kontaktbeschränkungen hätten die Zahl der Infektionen zurückgehen lassen. Mitte Juni wurde der Rückgang der Infektionszahlen vorübergehend durch eine Reihe von lokalen Ausbrüchen unterbrochen, insbesondere durch den Ausbruch im Tönnies-Stammwerk mit über 1500 Infizierten. Für den 7. Juni 2020 gibt das RKI dann nur noch 231 bekannte Neuerkrankungen an, am 8. Juni 2020 sank die 7-Tage-Inzidenz auf 2,8 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner. Dieser niedrige wert wurde seitdem nie wieder erreicht, auch nach Abschluss der Impfkampagne nicht. Seitdem stiegen die Infektionszahlen erneut flächendeckend an, insbesondere seit Oktober 2020 baute sich die zweite Pandemiewelle auf, die ihren Höhepunkt Anfang Dezember erreichte. Für den 7.–9. sowie den 14.–16. Dezember 2020 gibt das RKI jeweils mehr als 25.000 bekannte Neuerkrankungen pro Tag an, mit einem Maximum von mehr als 28.000 Neuerkrankungen am 14. Dezember 2020. Aufgrund des Meldeverzugs erreichte die 7-Tage-Inzidenz jedoch erst am 24. Dezember ihren Höchststand (197,6 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner). Bis zum 27. November 2020 waren in Deutschland eine Million Menschen bekanntermaßen mit SARS-CoV-2 infiziert, bis zum 15. Januar 2021 waren es zwei Millionen. Während des „harten Lockdowns“ ab Mitte Dezember 2020 gingen die Fallzahlen wieder zurück. Für den 13. Februar 2021 gibt das RKI mit 6.320 einen Tiefstand der Neuerkrankungen an, am 14. Februar 2021 sank die 7-Tage-Inzidenz auf 60,4. Anschließend baute sich, von der ansteckenderen Alpha-Variante des Virus bestimmt, die dritte Pandemiewelle auf. Erstmals trat eine neue Variante in Erscheinung die noch gefährlicher und ansteckender als die Ausgangsvariante war.

Februar bis Jahresende 2021
Bei einigen der neuen Varianten des Virus wie z. B. der britischen Mutation B.1.1.7 hat sich ergeben, dass sie leichter übertragen werden können, und es wurde auch befürchtet, dass die Erkrankung schwerwiegender verläuft. Seit Dezember 2020 wurden auch in Deutschland Infektionen mit diesen Virusvarianten festgestellt. Der Anteil der Mutationen nahm im Februar 2021 schnell zu, so dass bei Fortbestand der bisherigen Umweltbedingungen und Übertragungswege wieder eine Phase exponentieller Zunahme („dritte Corona-Welle“) befürchtet wurde. In den folgenden Wochen stieg die deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz wieder regelmäßig über 100; am 12. April 2021 überschritt die Gesamtzahl der mit dem Virus Infizierten die Marke von drei Millionen. Ende April wurde ein Höchstwert der 7-Tage-Inzidenz in der „dritten Corona-Welle“ erreicht, der Wert lag mehrere Tage über 170 (174,8 am 25. April 2021). Die maximale Zahl an Neuerkrankungen war nach Angaben des RKI jedoch mit über 23.400 bereits am 19. April 2021 erreicht worden,

Danach sanken die Fallzahlen, sodass die deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz ab dem 14. Mai wieder unter dem Wert von 100 lag. Am 26. Mai 2021 lag dieser Wert erstmals seit dem 20. Oktober 2020 wieder unter 50. Am 30. Mai verzeichneten zum ersten Mal in diesem Jahr alle Bundesländer eine Inzidenz von unter 50. Am 8. Juni 2021 konnten erstmals im Jahr 2021 in Deutschland zwei Landkreise, und zwar die niedersächsischen Landkreise Friesland und Goslar, dem Robert Koch-Institut sieben Tage hintereinander keine Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 melden. Zuletzt hatten beide Landkreise im August 2020 eine Inzidenz von Null. Im weiteren Verlauf des Monats sanken die deutschlandweiten Fallzahlen weiter, sodass die 7-Tage-Inzidenz Ende des Monats wieder im einstelligen Bereich lag. Am 4. Juli wurde eine 7-Tage-Inzidenz von 5,2 erreicht. Der weitere Verlauf der Pandemie wurde nun von der wiederum ansteckenderen Delta-Variante bestimmt. Zunächst blieb die Inzidenz niedrig, wurde aber am 18. Juli zweistellig. Bis Mitte August stiegen die Infektionszahlen weiter, sodass zu diesem Zeitpunkt einzelne Kommunen eine Inzidenz von über 100 aufwiesen. Am 5. September wurde der Wert von insgesamt 4 Millionen Infizierten überschritten. Zwar war die Entwicklung der Inzidenz nach dem 7. September 2021 (89,7) zunächst rückläufig (bis auf 64,4 am 27. September 2021), danach begann aber die vierte Pandemiewelle sich aufzubauen. Am 23. Oktober 2021 stieg die deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz wieder über den Wert von 100. Nur wenige Wochen später, am 8. November, stieg diese Inzidenz erstmals seit Beginn der Pandemie über den Wert von 200, Schon am 15. November über den Wert von 300 und am 24. November über den Wert von 400. Am 25. November wurde die Marke von 100.000 COVID-19-Todesfällen überschritten, am selben Tag wurden dem RKI mehr als 75.000 Neuinfektionen gemeldet.

Am 12. November 2021 hat als erster Landkreis in Deutschland Rottal-Inn in Niederbayern 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vorangegangenen 7 Tagen überschritten, die 2000 überschritt als erster Landkreis der Erzgebirgskreis am 26. November 2021. Im Dezember sanken die deutschlandweiten Fallzahlen wieder, die 7-Tage-Inzidenz blieb jedoch bis Jahresende stets über dem Wert von 200.

3 thoughts on “Die Zahl für heute: 10

  1. Am zweitbesten kommen statistisch gesehen die normalen demokratischen Staaten durch die Kriese. Am besten die Staaten die den Staatsapparat brutal zur Bekämpfung der Kriese nutzen wie China oder Ungarn. Am schlechtesten ideologische (Indien,Iran..), kleptokratische (Russland) oder solche mit dem Münchhausensyndrom (USA, Brasilien).
    In den 3 letzten Gruppen versucht man die Meinung der Menschen zu beeinflussen. Bei normalen politischen Entscheidungen hat das auch Erfolg. Physik oder Nauturgesetze oder Viren kann man nicht überzeugen. Daran scheitern alle Ideologien. Ob Rechts, Links, Grün, Religionen oder SpaceX Fans. Es wird immer versucht die Meinug der anderen zu beeinflussen und dann wird sich gewundert, dass Fakten Fakten sind und sich nicht mit Meinungsmache manipulieren lassen.

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