Den eigenen Kohlendioxid Fußabdruck verringern

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Auf den heutigen Blog kam ich durch die erste Sendung der neuen, zweiten Staffel von „Reschke-Fernsehen“. In dem geht darum, dass die Erdöl fördernden und Erdöl verarbeitenden Konzerne von dem Klimakollaps schon in den Siebziger Jahren wussten. Inklusive des berühmten Videos von Hoimar von Ditfurth, in der er schon 1978! auf Basis des schon beobachteten Anstiegs des Kohlendioxids prognostizierte, das die Erde sich bis 2050 um zwei bis drei Grad erwärmt (aktueller Stand: Erwärmung bis 2050 um 1,9 bis 2,3 Grad Celsius, weil man ja wenigsten ein bisschen die Emissionen von Kohlendioxid reduzieren konnte) und die Folgen skizzierte. Hier das komplette Video, leider nur in VHS Qualität. In der Sendung kam auch, dass die Erdölkonzerne den Ausdruck „CO2-Fussbadruck“ erfunden haben, der heute ja in aller Munde ist. Ich dachte mir, dass nutze ich um ein paar Tipps zu geben, wie man diesen verkleinern kann und zwar effektiv und das spart noch Geld anstatt relativ bescheidener anderer Vorschläge von Youtubern, die auch im Reschke-Fernsehen kamen, wie eine Zahnbürste aus Bambus.

Da das Klima fast noch mehr polarisiert als SpaceX hier drei Vorbemerkungen. Es geht in diesem Blog um das was jeder persönlich tun kann, es geht nicht darum, was die Politik tun kann, sollte oder nicht tut. Dafür gibt es schon genug Blogs, die ihr gerne rauskramen könnt und dort neue Kommentare hinterlassen, aber hier sind sie Off-Topic (ich hasse Off-Topic Kommentare, wer welche verfasst, braucht nicht mit Antworten von mir rechnen). Dazu gibt es die Suchmaschine im Blog, rechts oben, oder ihr macht es wie ich und bemüht Google mit einer Einschränkung der Ergebnisse auf den Blog. Hier wäre so ein typische Suchanfrage.

Das zweite ist das dies persönliche Vorschläge sind, aus denen jeder sich die herauskramen kann, die ihm passen. Ich kenne weder meine Blogleser einzeln noch deren persönliche Situation, es ist also kein Grund sich persönlich angegriffen zu fühlen und zu posten „Aber ich wohne in der Pampa, kein ÖPNV, ich brauche das Auto“.

Das dritte ist das natürlich die Veränderung der Lebensweise eines einzelnen nicht das Klima verändert. John F.. Kennedy soll in seiner Antrittsrede sinngemäß gesagt haben: „Frage nicht was Amerika für dich tun kann, sondern was Du für Amerika tun kannst“. (heute ist die Einstellung übrigens genau entgegengesetzt. Es vergeht kein Tag wo nicht ein Verband X oder Politiker Y nach Hilfsgeldern des Staates schreit). Natürlich kann ein einzelner Amerikaner nicht die USA verändern, aber viele können es. Jeder kann als Multiplikator wirken. Durch Vorbild oder – wie der Blogautor – durch Überzeugungseifer, andere veranlassen mehr für das Klima zu tun und den eigenen Kohlendioxid-Fussabdruck zu verringern. Ebenso kann die Bundesrepublik das weltweite Klima nicht groß beeinflussen. Wir sind zwar eine Industrienation, aber eben nur eine mit etwa 2 Prozent der globalen Emissionen kommen von uns. 31 Prozent dagegen von den USA und 13 Prozent von China. Aber ebenso kann Deutschland ein Vorbild sein und wenn bei uns eine klimafreundliche Politik klappt, dann wird das von anderen Ländern kopiert. Das klappte ja schon mit der Photovoltaik. Bedeutender ist das jeder Konsument es in der Hand hat, welche Unternehmen auf dem Markt erfolgreich sind. Er entscheidet durch seine Kaufentscheidung ob es die sind die ihre Emissionen senken oder nicht und das ist eine ziemlich große Macht, die Druck aufbaut.

So nun zu den einzelnen Teilaspekten. Hinsichtlich des Kohlendioxidabdrucks des „Durchschnittsbürgers“ habe ich Daten des CO2-Rechner des Bundesumweltamtes genommen, bei dem kann man seinen eigenen Abdruck berechnen, aber auch vergleichen mit dem Mittel der Bevölkerung.

Der Artikel wurde dann so lang, das ich ihn aufgeteilt habe, den zweiten Teil gibt es dann morgen.

Verkehr

Der einzige Sektor der seit 1990, dem Zeitpunkt der im Kyoto-Potokoll als Referenz genommen wurde, seine Emissionen nicht senken konnte ist der Verkehr. Der Grund ist relativ einfach. Deutschland ist ein in das Auto vernarrtes Land und die Autos sind in den letzten Jahrzehnten höher motorisiert worden und dazu kam, das 1990 noch zur Bilanz die DDR dazuzählte. Das war bei der ineffizienten Energiewirtschaft und Industrie bei diesen Emissionen ein Segen, weil einfach durch die Umstellung auf westdeutsche Standards die Emissionen sanken, aber die DDR-Bürger hatten eben weitaus weniger Autos und das waren noch dazu relativ niedrig motorisiert. Der Verkehr macht 2,22 t vom 10,5 t Kohlendioxidausstoß pro Person aus, der zweithöchste Anteil nach Wohnen und Strom.

Natürlich liegt beim Verkehr vieles in der politischen Verantwortung. Ohne Alternativen zum Auto wird sich nicht viel ändern, denn wie sollen sich die Menschen sonst bewegen? Aber etwas kann jeder doch selbst tun. Das einfachste ist weniger mit dem Auto fahren. Nach meiner persönlichen Erfahrung als Nicht-Autofahrer sind viele Autofahrer ziemlich bequem. Das einfachste ist es das Auto nur zu nutzen, wenn es nötig ist. Kleine Besorgungen und kurze Strecken kann man zu Fuß und per Fahrrad erledigen. Man glaubt auch nicht was man mit einem Fahrrad transportieren kann. Eine kleine Investition sind Fahrradtaschen, ein Fahrradkorb und Spanner. Ich habe damit schon drei Gartenstühle oder 240 l Blumenerde mit dem Fahrrad transportiert. Als wir noch zu dritt waren den gesamten Wochenendeinkauf (ohne Getränke) mit dem Fahrrad geschultert und heute würde ein vollbeladenes Fahrrad (inklusive Getränke) für mich alleine für 3 bis 4 Tage reichen. Man gewinnt ja auch etwas. Man muss nicht nach einem Parkplatz suchen, was in der Innenstadt oft sehr schwierig ist, man tut was für die eigene Gesundheit und ist oft sogar auf kleinen Strecken schneller unterwegs. Das Fahrrad ist auch eine Alternative für das Fahren zum Arbeitsplatz. Zum einen wenn die Strecke kurz ist, aber auch wenn man nur knapp jenseits des „Speckgürtels“ wohnt. Also hier in der Umgebung von Stuttgart führen schnelle Stadtbahnlinien ins Umland, aber sie enden irgendwo. Ein Ort weiter und man hat eine schlechte Busanbindung. Gerade so kleine Strecken legt man aber mit dem Fahrrad schneller zurück. Als ich in Vaihingen studierte, fuhr ich die 2,5 km zum Nachbarort (Straßenbahnendhaltestelle) mit dem Fahrrad und war noch schneller als der Bus. Wer Angst vor einem Diebstahl des Fahrrads hat – es gibt auch Klappfahrräder.

Wer das Auto für die Fahrt zum Arbeitsplatz nutzt, sollte zumindest mal nach Alternativen suchen. Preislich ist der ÖPNV durch das Deutschlandticket ja schon preiswerter geworden. An den schlechten Verbindungen ändert das aber auch nichts. Aber warum die ganze Strecke mit dem Auto zurücklegen. Warum nicht von der Pampa bis zu den Vororten der Städte, die gut angebunden sind mit dem Auto fahren und dann den Rest mit dem ÖPNV? (Park and Ride).

Radikaler ist der Autoverzicht. Doch auch das geht in Raten. Es gibt in Deutschland mehr zugelassene Autos als Führerscheinbesitzer. Im Schnitt hat also jeder mehr als ein Auto. Fahren kann man nur eines. Kann man auf das zweite (dritte, vierte …) verzichten? Wenn man schon fährt: muss es alleine sein? Der Verkehr ließe sich effektiv reduzieren, wenn nicht jeder mit seinem eigenen Auto fahren würde. Gut das ist schwierig, aber ein Großteil der Fahren entfällt ja zum Arbeitsplatz. Da könnte man doch mal am schwarzen Brett nach Leuten suchen die einen Teil des Weges mit einem gemeinsam haben und wenn deren Arbeitszeit mit einem kompatibel ist, warum nicht einen Absetz-/Pickup-Punkt vereinbaren und den Kollegen/in mitnehmen oder sich mitnehmen lassen.

Mich wundert das es dafür noch keine App gibt, das liegt ja auf der Hand und ein Smartphone hat fast jeder. Meine Idee: wer in absehbarer Zeit eine Strecke zurücklegt (oder bei geregelter Arbeitszeit als dauerhafte Strecke festlegt) trägt Start- und Endpunkt und Zeitfenster ein, andere die mitgenommen werden wollen geben an, von wo sie nach wo wollen und wann und die App sucht die Fahrer und Mitfahrer aus, die am besten passten zeitlich und von der Strecke. Auch hier könnte man definierte Pick-Up Punkte festlegen. Und natürlich muss das nicht für lau sein. Wären nur immer zwei in einem Auto, der Berufsverkehr würde sich halbieren, es ginge schneller, mit weniger Staus und mehr freien Parkplätzen.

Der radikalste Schritt ist das Car-Sharing, also gar kein eigenes Auto mehr zu besitzen. Ein Auto steht bei uns im Schnitt 23 von 24 Stunden. Warum es also nicht Teilen? Das geht nicht nur, aber dich erheblich besser durch kommerzielle Unternehmen die eine große Flotte haben und die Logistik deren Standorte zu verwalten. Zuerst erscheint es einem teuer weil man jede Fahrt nun bezahlt, aber bedenkt man das man das Auto das man hat, ja auch kaufen und abbezahlen muss und es nun verkaufen kann, dann sieht die Rechnung schon besser aus.

Und nun noch der kleinste Tipp, für alle die eigentlich gar nichts ändern wollen: wenn man mehrere Autos hat, nehmt wenigstens das mit dem geringsten Verbrauch und überlegt welche Extras ihr beim Fahren noch braucht und ob nicht Klimaanlage oder ähnliches abgeschaltet werden können und fahrt mit angepasster Geschwindigkeit.

Wohnen und Strom

Beim Wohnen haben wir eine Zweiklassengesellschaft. Die einen besitzen Wohneigentum, die anderen mieten. Für einen Mieter sind die Veränderungen beschränkt, er kann weder Fenster austauschen noch Dämmen (Fenster austauschen kann er aber nur selten bezahlt dies der Vermieter). Was aber jeder tun kann und was sich sofort im Geldbeutel auswirkt, ist die Heizkosten verringern. Also: Heizung reduzieren wo es geht. Viele Räume müssen nicht dauerhaft beheizt werden. Das Schlafzimmer z.B. meist nur in der Nacht und dann auch nicht sehr hoch, tiefe Temperaturen sollen besser für den Schlaf sein. Dann vorsorgend Heizkörper auf- und runterdrehen. Das kann man mit programmierbaren Thermostaten automatisieren. Die gibt es auch mit App-Anbindung. Es muss kein aufwendiges Smart-Home System sein. Diese Thermostate bekommt man beim Discounter oder Baumarkt, man sollte nur auf den passenden Anschluss an den Heizkörper achten, denn da gibt es verschiedene Systeme, aber auch Adapter. Bei mir sank der Verbrauch durch solche Thermostaten so schon 1.800 auf 1.500 l Heizöl pro Jahr. Man legt einfach einen Zeitplan fest wann was beheizt wird, das geht auch selbst bei den billigsten für die einzelnen Wochentage unterschiedlich, so bleibt die Wohnung kalt wenn man bei der Arbeit ist.

Das nächste ist das Senken der Raumtemperatur. Faustregel: 1 Grad mehr oder weniger macht 10 Prozent der Heizenergie aus. Ich habe im letzten Winter von im Mittel 19 bis 20 Grad auf 18 bis 19 Grad herunter geregelt und meinen Verbrauch auf 1.200 l reduziert. Natürlich ist es bei 18 bis 19 Grad nicht wohlig warm, aber ein dickerer Pulli oder eine leichte Strickjacke an- oder drüber gezogen und es geht. Wenn ich im Winter eine ganztägige Arbeit außerhalb des Hauses habe, bleibt die Heizung dann sogar auf Nachtbetrieb, bis ich abends wieder da bin. Ebenso kann man überlegen wann man nachts runterregelt und morgens hoch regelt, ob man hier nicht eine halbe oder eine Stunde lang den Nachtbetrieb verlängert.

Einen Doppelprofit hat man bei den Kältegeräten. Denn stehen die kühl, so spart man nicht nur Heizenergie, sondern auch Strom. Bei mir ist der mit Abstand größte Stromfresser die Kühl-/Gefrierkombi. Als ich diesen Winter die Küche runter regelte brauchte der auch plötzlich deutlich weniger Strom – 0,8 anstatt 1,5 kWh/Tag. Den Kühlschrank kann man nicht auslagern, aber wer einen Kellerraum hat, sollte mal darüber nachdenken die Gefriertruhe dorthin zu verschieben. Bei alten Geräten lohnt sich auch ein Austausch, denn hier gab es bei der Reduktion des Energieverbrauchs deutliche Fortschritte. Im allgemeinen ist ein Energiemessgerät eine gute Möglichkeit festzustellen was im Haushalt wie viel Strom verbraucht. Ich setze seit 2018 dafür ein von der ct’ als gut befundenes Gerät von Logilink ein, das kostet keine 20 Euro.

Zum Wohnen – mit 2,49 t Kohlendioxid pro Person und Jahr – gehört auch der Strom. Auch hier kann ein Mieter wenig tun, er kann selten eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren und Vermieter tun das selten, weil es sich bei vollständig eingespeistem Strom finanziell meist nicht lohnt, und wenn sie, was eigentlich die beste Lösung ist, den Strom zuerst von den Mietpartien nutzen lassen haben sie ein Abrechnungsproblem das technisch durch eigene Leitungen und Zähler zu jeder Wohnung lösbar ist, aber dann die Anlage deutlich verteuert. Aber jeder kann auf seinem Balkon eine kleine Photovoltaikanlage installieren. Bei den hohen Preisen für Strom von derzeit 40 ct/kwh (nur zum Vergleich für eingespeisten PV-Strom gibt es seit 1.1.2023 gerade mal 8,2 ct/kwh) amortisiert sich eine solche Anlage schon nach wenigen Jahren, auch bei nicht-optimalen Voraussetzungen wie Balkone die nicht nach Süden zeigen oder senkrechter Befestigung. Wer einen großen Balkon hat sollte noch etwas warten, da erwogen wird, die Zulassung solcher Anlagen zu vereinfachen und die Grenze für diese genehmigungsfreien Anlagen von 600 auf 800 Watt zu erhöhen. Wer einen normal-großen Balkon hat (4 m oder weniger breit) kann sowieso nur eine kleine Anlage mit einem maximal zwei Paneelen installieren. Für den lohnt sich das Warten dann, wenn der Vermieter dagegen ist. Denn auch dieses Widerspruchsrecht soll bei der Novelle entfallen. Zu beachten wäre die Montage. Am einfachsten ist eine senkrechte Montage, also parallel zur Balkonbrüstung oder Geländer. Der Wirkungsgrad sinkt dadurch etwas ab (optimaler Winkel in unseren Breiten sind etwa 30 bis 40 Grad zur Horizontalen, senkrecht sind es 90 Grad). Am problematischsten ist aber, dass ein Paneel in der Regel breiter als 1 m ist und Balkonbrüstungen meist nicht so hoch, das heißt, dass Paneel ragt unter den Balkon heraus und in den Bereich der unteren Wohnung herunter. Da muss man absprechen, es schräg montieren (erhöht auch die Ausbeute) oder ein nicht so breites Paneel wählen.

20 thoughts on “Den eigenen Kohlendioxid Fußabdruck verringern

  1. Im Bereich Auto fehlt ein Tipp, Homeoffice. Seit ich, dank Corona, fast nur noch Homeoffice mache sind sind die Jahreskilometer extrem zusammengefallen.

    Zu den Balkonkraftwerken, ich weiß nicht ob es Sinn macht auf die 800 Watt Anlagen zu warten. Wir (3 Personen Haushalt) haben seit ca. zwei Wochen ein 600 Watt Balkonkraftwerk. In den Zeiten wo die Sonne gut steht und die 600 Watt erzeugt werden speisen wir praktisch immer ein. Ausnahme, Verbraucher wie Kaffevollautomat, Waschmaschine, Kreissäge… das sind dann aber eher kurze Verbrauchsspitzen die dann auch noch so hoch sind das auch eine 800 Watt Anlage die nicht fangen könnte. Mehr Solarzellenfläche wäre spätestens im Winter bestimmt hilfreich, aber 200 Watt mehr Spitzenausgangsleistung würde sich Finanziell bei uns vermutlich nie lohnen (wenn der Wechselrichter nicht das gleiche kostest…).

    1. Also erst mal musst Du den Platz für 800 Watt haben, also ein Drittel mehr Fläche wie ich schon schrieb. Es lohnt sich aber immer und zwar deswegen weil einfach der Unterschied zwischen den Gestehungskosten und den Kosten wenn man die Gesamtstrommenge über die Lebensdauer zusammenrechnet und durch die Investitionkosten teilt so groß ist. Es amortisiert sich bei mehr Einspeisung etwas später, aber ein Wechselrichter lebt 10 bis 12 Jahre, die Solarzellen noch länger. Und jenseits der Mittagszeit des Hochsommers nimmst du auch den kompletten Strom ab.

      Wenn ich deine kommentare zu meinem Blog über das Balkonkraftwerk vergegenwärtige musst Du aber deine Meinung in den letzten zwei Monaten geändert haben …. https://www.bernd-leitenberger.de/blog/2023/04/07/das-solare-balkonkraftwerk/

      1. Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Mehr Solarzellenfläche gibt Sinn, was keinen Sinn ergibt ist ein 800 Watt Wechselrichter statt ein 600 Watt Wechselrichter. Die 600 Watt Geräte werden einem zur Zeit hinterhergeworfen. Der Hoymiles HM-600 kostest laut Heise Preisvergleich aktuell 138,90, der Hoymiles HM-800 193,90. Das sind viele Stunden die man mehr als 600 Watt im Haus verbrauchen muß und gleichzeitig die Sonne scheint. Hier sind 150 bis 350 Watt verbrauch so der Normalbereich des Stromzählers, wenn mehr dann sind das keine kontinuierlichen Verbraucher. Wenn man natürlich einen Haushalt hat der kontinuierlich über 600 Watt verbraucht sieht das anders aus, allerdings dürfte das eher ungewöhnlich sein.

        Zu meinen alten Kommentaren. Da habe ich mich nie gegen ein Balkonkraftwerk ausgesprochen. Es ging darum das du mehrere Balkonkraftwerke an einem Zähler anschließen willst und das ist nicht erlaubt. (Bin mir nicht ganz sicher ob nur exakt eins erlaubt ist oder ob nur die theoretische Gesamtleistung nicht über 600 Watt sein darf, kommt aber praktisch auf das gleiche raus)

        1. Okay, dann haben wir uns falsch verstanden. Es geht ja beim Gesetz immer um die maximale eingespeiste Leistung. Niemand hindert einen daran wie z.b. bei mit zwei Paneele mit 820 W Peak an einen 600 Watt Wechselrichter anzuschließen, nur macht diese „Überbelegung“ bei drei Paneelen immer weniger Sinn, es ist vergleichbar mit der früher festgelegten 70 % Peakleistungsgrenze bei großen Anlagen die eben im Sommer und Mittags nicht die volle Leistung durchlies, was aufs Jahr hinaus eine Einbuße von je nach Standort zwischen 8 und 13 % war. Was ich meine ist das der Gesetzgeber die Grenze von nicht genehmigungspflichtigen Anlagen für die man auch keinen Elektroinstallateur für den Anschluss braucht (zumindest nach gesetz) von 600 auf 800 Watt am wechselrichter hochsetzen will. Illegal kannst Du natürlich heute schon einen 800 Watt Wechselrichter betreiben.

          Zu den Kommentaren: Du scheint auch damals vergessen zu haben, dass ich schon 17 kwp auf dem Dach habe, die 0,6 kWP kommen also nur noch hinzu und das macht eben nach Auskunft der Firma bei meiner Installation keinen Unterschied.

          1. Sowohl zuviel Solarzellenfläche wie auch eine zu große Maximale Ausgangsleistung des Wechselrichters machen bei einem Balkonkraftwerk keinen Sinn. Ersteres weil man irgendwann den Wechselrichter überfordert, letzteres weil man die Mehrleistung praktisch nur dem Netzbetreiber schenkt. Man muß eben schauen wo der Flaschenhals liegt, Ausgangsleistung des Wechselrichters, oder Momentanverbrauch im Haushalt. Bei mir ist es klar der Momentanverbrauch und das wird im Winter, wenn ich seltener auf 600 Watt Ausgangsleistung komme, noch stärker sein. Sprich wenn ich Optimieren wollte würde (und könnte) würde ein drittes Solarpannel dazu kommen und nicht ein stärkerer Wechselrichter. Ich gehe davon aus das das bei den meisten Haushalten so sein wird, interessant wird es vermutlich nur wenn man eine Klimaanlage am laufen hat.

            Ich bringe die Sachen die du im Blogbeitrag zum Balkonkraftwerk geschrieben hast immer weniger mit den Kommentaren hier und dort in übereinstimmung. Ich habe zwei Probleme mit deinem Artikel von Damals.

            Punkt 1: „Aber da ich noch zwei weitere Kraftwerke plane, davon eines für den Hühnerstall der in etwa so weit vom Haus entfernt ist, “ Das interepretiere ich so das du zwei Balkonkraftwerke (mit dann über 600 Watt Ausgangsleistung) an einem Zähler betreiben willst. Das ist nicht erlaubt.

            Punkt 2: Das was du unter „Autarkie“ schreibst. ´Da wundert mich eben das du das überhaupt versucht hast mit „Sicherungen rausdrehen“. Das zeigt das du dich an der Stelle noch nicht viel mit Balkonkraftwerken beschäftigt hast. Das diese keinen Strom ins Netz einspeisen wenn das Netz nicht anliegt ist DIE ZENTRALE Sicherheitseinrichtung für ein Balkonkraftwerk.

          2. Wir haben – meine Frau hat das organisiert – auch zwei Paneele auf der Garage. Die sind aber in einem Winkel gesetzt so daß wir nicht maximale Peak Leistung haben, sondern die Sonnenscheindauer maximal ausnutzen können und möglichst viel von dem Grundrauschen abdecken. Wir lassen jetzt Waschmaschine, Spülmaschine, Staubsauger und Bügeleisen verstärkt tagsüber laufen. Das macht sich auf dem Stromzähler schon bemerkbar.

          3. Zu 1: Ich habe zwei PV Anlagen die im Jahr 14.000 kw produzieren. Die laufen an einem Zähler. Nun kommen ein bis drei Balkonkraftwerke hinzu, maximal weitere 1500 kwh, derzeit weil ich erst mal ein Jahr Erfahrung sammeln möchte vielleicht 400 bis 500 kwh.. Was ist das Problem? Meinst Du der Netzbetreiber freut sich nicht über den eingespeisten strom? (Gut bei mir bezahlt er ihn, bei Dir nicht, aber an der Strombörse verkauft er ihn immer noch mit Gewinn).

            Zu 2: Muss ich mich über alles stundenlang einlesen? Sicherungen rausdrehen, Radio einschalten und hören ob man was hört, Sicherungen reindrehen, dauert keine 5 Minuten, weitaus weniger Zeit als du für das Kommentieren des Vorgangs verwendest-. Ich probiers einfach aus. Ich bin eben experimentierfreudiger als du.

          1. Nein tue ich nicht, denn ich weiß das es geht, weil ich nicht irgendwelche Verordnungen lese sondern die Fachfirma die schon 17 kwp installiert hat und die Elektrik im Haus auf das Einspeisen umgestellt hat, gefragt habe ob ich noch Balkonkraftwerke anschließen kann oder das Probleme macht (der Strom kommt ja über die Steckdose und keinen eigens gelegten Anschluss). Wem meinst Du glaub ich mehr: Jemanden der die Elektrik in meinem Haus kennt oder jemanden von dem ich nur den Namen der nicht mal der echte sein muss und irgendwelche Verordnungen zitiert?

          2. Beim SpaceX Weg wäre das Balkonkraftwerk ja erfolgreich wenn es beim Anschluss nicht in Flammen aufgeht.

  2. Sparen als Mieter:

    Ich habe die Beleuchtung im Haus weitestgehend auf LED umgerüstet und merke eine deutliche Einsparung des Stromverbrauchs, mehr als die Umrüstung gekostet hat.

    Bei den Heizkosten kann ich nur wenig optimieren; für meine Komfortbereiche Wohnzimmer und Bad habe ich bereits „smarte“ Heizungsregler, die das Badezimmer morgens und abends, das Wohnzimmer abends heizen. Ich habe da – seit die Vermieter die Heizung umgebaut haben – leider das Problem, dass die neue Heizung nicht genug Heizenergie bringt, um die größeren Räume (Wohnzimmer, Dachstudio) in akzeptabler Zeit von z.B. 18 auf 20°C aufzuheizen. Vorschlag der Vermieter: Einfach die ganze Zeit auf 20°C lassen, was bei einem schlecht isolierten Altbau nun wirklich Verschwendung wäre.

    Ein Caveat bei den ganzen „smarten“ Heizungsthermostaten: 99% der angebotenen Geräte messen die Temperatur am Thermostat selber. Wenn nun der Heizkörper ungünstig eingebaut ist (z.B. in einer Nische), mißt der Thermostat eine Temperatur, die z.T. nur sehr indirekt etwas mit der Raumtemperatur zu tun hat. Da hilft nur ein Funk-Thermostat, der die Temperatur nicht am Heizungsventil mißt. Leider sind solche Geräte selten: Das alte ELV System (lange nicht mehr lieferbar) oder das neuere Homematic, das allerdings versucht, „smart“ zu regeln und damit bei manchen Heizungsinstallation ordentlich auf die Nase fällt.

  3. Also ich habe mal mit einem Fußabdruckrechner für Co² gerechnet:

    So wie ich jetzt lebe: Kein Auto, keine Flugreisen, kein öko Essen, Single, Stromverbrauch leicht unter Durchschnitt, Heizung normal etc… 2,6 Erden verbrauch.. 🙁
    Dann mit maximaler Ersparnis, Großfamilie, Selbst angebautes Essen, Nur Solarenergie, Heizung und Wohnung extrem sparend etc… 0,6 Erden verbrauch .. :-))

    Lebensfreude dann aber.. :-(((

    Ratet mal wie ich weiter lebe!
    Meint Ralf mit Z

  4. Wer noch einen Plasma-Fernseher betreibt sollte auf ein aktuelles LED-Gerät umsteigen. Die Energieersparnis ist enorm, und der Umstieg rentiert sich bei den aktuellen Energiepreisen in ein-zwei Jahren. Noch besser ist es (Ironie on) die Glotze gleich ganz abzuschaffen. Wer sich gerne bei Video on demand bedient, sollte wissen, dass die Netzinfrastruktur für das individuelle Streaming eines Spielfilmes in HD Qualität, in etwa die Energiemenge einer Waschmaschinen Ladung aufbringen muss.

    1. Dann wäre Streaming & Internet vie teurer als es aktuell ist. Da wird keiner Geld verschenken. Die wenigen GB sind theoretisch in Sekunden verschoben, nur dein Gammeldraht nach hause ist das eigentliche Bottleneck. Ein 4k stream 90min sind ca 10GB. Dafür braucht der Netflix Server 0.2s um es auszuliefern. (deren Infrastruktur kann 50Gbyte/s pro server streamen)

      der Server zieht 1000W. –> 0.05kwh
      das gleiche gilt für die Switche und router dazwischen –> alle zusammen nochmal 1KW für 0.2s. –> nochmal 0.05kwh

      Also haben wir ca 10wattstunden Strom verbraucht um die Daten in dein haus zu bekommen.

      Dein Fernseher wird mehr Strom verbrauchen das video anzuzeigen als dass Energie benötigt wird es in dein Haus zu bekommen.

      Das der Stream länger braucht um bei dir anzukommen, bedeutet nur, dass mehr Streams gleichzeitig laufen können. Der Energieverbrauch pro individuellen Stream ändert sich nicht.

      Woher die 0,3-1KWh pro Stream herkommen sollen, kann ich nicht verstehen, aber ich betreue Internet Infrastruktur auch nur seit 25 Jahren, vielleicht hab ich da was übersehen. Das macht technisch als auch betriebswirtschaftlich keinen Sinn, dass es so energiehungrig sein sollte. (Industriestrom ist zwar günstiger, aber ich habe auch die Kühlung weg gelassen)

  5. zum Thema Möglichkeiten in der Mietwohnung:
    Heizen:
    – ich klebe mir jeden Herbst Folie auf die Fenster (Tesa Moll Thermo Cover alias Studenten Thermopen).
    Damit ist die Operflächentemperatur des Glases im Fenster ca. 1.5° höher als ohne. Ist insbesondere im Spielzimmer interessant, daß ich am Schreibtisch seltener kalte Füße bekommen.

    Warmwasser:
    – habe diesen Winter die Gastherme nur zum Heizen und zum Duschen eingeschaltet.
    Wieviel das gebracht hat weiß ich nicht. Waschen tue ich mich aber eh kalt, und in der Küche nutze ich eher das elektrische Kochendwassergerät, da ich für den Abwasch sonst doch viel Wasser weglaufen lassen muß.
    War nicht allzu nervig, da ich die Heizung sowieso nur direkt an der Therme regeln kann.

    Strom:
    – lasse meine Rechner seit ein paar Jahren regelmäßig um 1:00 ausschalten bzw. auf Standby. Das hat die letzten Jahre den Strombedarf wieder um 1/3 gedrückt. Ich hatte zwischenzeitlich zwei Rechner und ein WLAN durchlaufen lassen.

    – Ein Balkonkraftwerk geht leider nur mit einer hinreichend aktuellen Installation. Habe noch eine genullte Installation aus den 50ern.

    MfG

    1. Danke für den Tipp mit Tesamoll Thermo Cover. Nimmst Du die 4 m oder 1,7 m Folie? Das ganze hat aber einen Nebeneffekt. Ich tausche seit zwei Jahren zimmerweise die Fenster gegen neue aus, auch um Energie zu sparen, ich dachte zuerst Dreifachverglasung wäre die beste Lösung aber sowohl der Fensterbauer wie mein Bruder (Architekt und Bauplaner) rieten mir davon ab. Neben der höheren Belastung der Beschläge kommt auch weniger Wärme durch Sonnenschein ins Zimmer. Die sorgt bei wolkenlosem Himmel im Winter dafür das ein Zimmer mit viel Glas gar nicht mehr geheizt werden muss.Aber für die Fenster die nicht nach Süden zeigen ist das eine Alternative. Für die habe ich auch Dreifachverglasung vorgesehen.

      Die Warmwasseraufbereitung verläuft bei mir nach Bedarf. Da ich alleine bin schalte ich den Boiler ein wenn ich Warmwasser brauche, die 30 l die er fasst sind in 20 Minuten warm. Danach wird er wieder ausgeschaltet, ist für mehrere Personen allerdings keine Lösung.

      Ich fahre meinen Rechner bei längerer Nichtbenutzung immer aus. Das NAS hat einen Energiesparplan der es von 23:30 bis 8:00 herunterfährt.

      1. zu Tesamoll Thermo Cover:
        Ich kaufe im Regelfall die 4m Folie. Ist preiswerter pro Meter, und reicht bei mir gerade eben für die relevanten Fenster wenn ich nicht zu großzügig zuschneide.
        Nachteil 1: die Klebestreifen gehen schlecht wieder ab. Auf der Außenseite der Fenster stört mich das aber nicht.
        Nachteil 2: wenn die Folie auf der Außenseite angebracht ist, wabbert das Sichtfeld bei Wind etwas.
        Für Ihre neuen Fenster ist das nicht erforderlich. Für alte interessant.

        zum Thema Rechner ausschalten:
        Server Ja.
        Den Arbeitsplatzrechner geht z.Z. in ein Suspend to RAM. Suspend to Disk wäre mittlerweile wohl auch möglich, habe ich noch nicht wieder versucht einzustellen.
        Hintergrund: Unter Linux brauche ich 3-5 Minuten meine Fenster alle so wieder herzustellen wie sie waren, wenn ich den Rechner ausschalte, oder mich auch nur komplett abmelde.
        Auf der Arbeit lasse ich den Arbeitzplatzrechner sogar durchlaufen, da ich
        a) regelmäßig lang laufende Prozesse in ssh Fenstern habe
        b) ich den Rechner nicht remote einschalten kann, und ich bestimmte Dinge nur im Home Office tun kann, wenn der Arbeitsplatzrechner läuft.

        MfG

    2. Warum sollte eine genullte Intallation einem Balkonkraftwerk entgegenstehen? Nullung im Einspeisepunkt (Zähler) mit verlegten separaten Schutzleitern sollte funktionieren. Wichtig ist, dass im Fehlerfall ausgeschaltet werden kann. Die dazu nötige Leistung kommt aus dem Netz. Der Wechselrichter schaltet dann wegen weggefallenem Netz selber aus.

      1. Die Installation ist alt genug, daß vor knapp 25 Jahren der Elektriker, den ich da hatte mir keine weiteren Sicherungsautomaten (16A, Typ C) in den Zählerkasten bauen wollte, da dieser einem Veränderungsverbot von den Stadtwerken unterlag.
        Relevante Veränderung –> hölzernen Zählerkasten durch aktuellen ersetzen
        Zählerkasten neu –> Zähler muß von der Etage in den Keller verlegt werden + neue Steigleitung
        im Kellerflur ist aber nur noch sehr begrenzt Platz –> ggf. muß einer der Eigentümer zumindest einen Teil seines Kellerraumes abgeben 🙂

        Ich wollte mindestens einen neuen Stromkreis, der beim Einschalten des Computers nach dem Urlaub nicht sofort die Sicherung reist.

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