Auf dem Weg zur Diktatur und Chaos

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… sind die vereinigten Kolonien von Europa. Vereinigte Staaten von Amerika kann man ja nicht mehr sagen, seit Donald Trump meint völkerrechtlich akzeptierte Grenzen und Unabhängigkeit von Ländern gelten nicht mehr und er Gaza und Grönland okkupieren kann und der Ukraine vorschreiben kann, Gebiete abzutreten.

Da erinnern wir uns, dass die meisten Bundesstaaten der USA mal europäische Kolonien waren. England würde die Ostküste wieder bekommen, Spanien Florida und die Westküste. Selbst Frankreich hatte mal da Kolonien wie Louisiana ja und da wäre noch Neu-Amsterdam als holländische Kolonie. Und hätten wir Deutsche nicht Anrecht auf alle gebiete die von Deutschen gegründet wurden? Alleine Orte mit dem Namen „Berlin“ gibt es 40-mal in dem Land des unendlichen Irrsinns. Verrückt? Ich meine nicht verrückter als Grönland und Kanada zu okkupieren und den Golf von Mexiko in „Golf von America“ umzubenennen. By the Way: „America“ ist heute der Name für den ganzen Kontinent und als „America“ erstmals auf einer Karte verwendet wurde, woraus sich diese Benennung ja stützt, war sogar Südamerika gemeint. Nur wirklich provinzielle Bewohner eines Landes, welche die ursprünglichen Bewohner zum größten Teil massakriert haben meinen es wäre die Bezichung ihres Landes. Dabei ist es nur der Vorname eines spanischen Entdeckers: Amerigo Vespucci.

Dann meint der neue US-Vizepräsident JD Vance uns in Europa über Demokratie und Meinungsfreiheit belehren zu müssen. Also in Europa haben wir kein Wahlsystem bei dem sechs oder sieben „Swing-States“ über den Wahlsieger entscheiden und es alleine in den letzten sieben Wahlen zweimal vorkam, das der Wahlverlierer einige Millionen Stimmen mehr als der Wahlgewinner bekam. So eine Tatsache ist dann doch eher das Merkmal von totalitären Regimen die das Wahlergebnis fälschen.

Bei uns werden auch nicht unabhängige Medien von Pressekonferenzen ausgeschlossen und als „Fake News“ bezeichnet und ein Eigentümer eines sozialen Netzwerks lässt bei uns nicht die Algorithmen so verändert das seine Meinung und die anderer die ihm passen, inklusive der AfD mehr angezeigt werden als gegenteilige Ansichten.

Warum hat Elon Musk nun ein so besonderes Interesse an der AfD und erwähnt sie sogar der US-Vizepräsident JD Vance? Beide stehen ja voll hinter Trumps „America first“ und diese Politik, die ja nicht neu ist, das Motto gab es ja schon zu Trumps erster Amtszeit, bedeutet, dass es nur noch um den Nutzen für Trump persönlich und seine Getreuen und dann in zweiter Linie für Amerika geht. Dabei kann Deutschland, dass in die USA primär exportiert und nicht von dort importiert, militärisch aber abhängig ist und als Nation natürlich viel kleiner, nur verlieren. Wenn die AfD auf diesem Kurs ist, dann ist sie auf einem Kurs gegen Deutschland, oder wie Weidel es selbst sagte „Sie wollen Deutschland zerstören“ (sie hat das über die Ampel gesagt, aber oft unterstellen Demagogen anderen genau das, was sie selbst vorhaben).

Besonders intelligent kommen Trump & Co ja nicht rüber. Bei den vielen Falschbehauptungen (neutrale Formulierung) bzw. Lügen (meine Ansicht) gibt es zwei Möglichkeiten. Das eine ist das Trump, Weidel, Chrupella, Musk & Co so unterbelichtet sind, dass sie das was sie sagen, selbst glauben – Alice Weidel meint ja auch, Adolf Hitler wäre ein Kommunist gewesen – oder noch schlimmer: sie lügen bewusst. Manchmal frage ich mich aber aus welchem Irrenhaus man besonders Trump entlassen hat. Er will ja den Gaza-Streifen okkupieren und eine Riviera draus machen. Also kleine Erinnerung. Der Gazastreifen hat eine Fläche von 360 km². Seit 500 Tagen führt dort die israelische Armee dort Krieg. Die israelische Armee ist nicht irgendeine Bürgermiliz. Sie ist eine Armee die seit 1949 eigentlich dauernd in Konflikten ist, hochgerüstet, seit Jahrzehnten dauerhaft gegen Hamas und Hisbollah kämpft. Sie hat den Gazastreifen mit Grenzbefestigungen umgeben, in den letzten eineinhalb Jahren fast 70 % der Gebäude zerstört und immer noch nicht die Hamas besiegt oder nur mal die entführten Geiselm befreit. Was würde wohl passieren, wenn dieser Streifen dann zu einem US-Urlaubsparadies wie die Riviera werden würde? Also die Schulmassakerm die es in dem so demokratischen und sicheren USA gibt, wären ein laues Lüftchen gegen den Sturm, den es dann geben würde und die Hamas hätte die freie Auswahl an Geiseln von wirklich Reichen, den andere würden sich wohl keinen Urlaub oder Daueraufenthalt dort leisten können. Wer weiß vielleicht verlegt ja Donald Trump oder Elon Musk seinen Hauptwohnsitz dorthin?

Ich habe mir dann mal Alice Weidel angesehen. Zum einen im ZDF bei Klartext und dann bei Farbe bekennen in der ARD. Der Eindruck ist immer der gleiche. Neben den fachlichen Mängeln – sie redet immer (übertrieben) nur von Problemen, hat aber keine Lösungen bzw. nichts was realistisch umsetzbar ist – kommt sie extrem unsympathisch rüber. Das beginnt schon bei dem versteinerten verbiesterten Gesichtsausdruck. Außerdem meint sie, die Fragerunden sollen Monologe sein. Auf Fragen, vor allem kritische Fragen, geht sie nicht ein, wenn ihr vorgehalten wird das der Redakteur bei EnBw nachgefragt hat, ob es Sinn macht neue Kernkraftwerke zu bauen und dieser Stromversorger meint das wäre keine Lösung für die Energieprobleme von heute, wird darüber hinweggegangen und auf die anderen Parteien fleißig weiter eingedroschen. Natürlich lügt sie wie gedruckt, macht aus 3 Kernkraftwerke die 2021 noch aktiv waren, mal gleich 6 (selbst wenn es noch alle Kernkraftwerke wären, die jemals in der BRD entstanden, dann würden die nicht mal 30 % des Stroms liefern und die drei die noch abgeschaltet wurden, standen für rund 3 % des Stroms). Moderatoren und sogar das Publikum wird unterstellt, sie nicht ausreden zu lassen oder bestochen zu sein. Weidel wohnt übrigens in der Schweiz, dort wird praktisch niemand aufgenommen, außer Wirtschaftsflüchtlinge – Millionäre aus der EU wie Weidel die vor hohen Steuern in die Schweiz flüchten.

Es scheint so, als müssten Rechtsextreme nicht nur leicht balla-balla sein, sondern automatisch auch unsympathisch. Trump und Musk kommen ja auch nicht freundlich rüber und wenn ich in die Vergangenheit schaue, viele andere Diktatoren auch nicht. Aus meiner Alltagserfahrung weiß ich, dass die meisten Leute sich nur begrenzt verstellen können. Weidel, Trump und Co wohl gar nicht bzw. sie versuchen es gar nicht erst. Das seltsame ist, dass Leute sie trotzdem wählen bzw. glühende Anhänger sind. Wir kennen das von den Anhängern Trumps in den USA aber man muss nur mal die Anhänger von Diktaturen in der Geschichte ansehen. Ich habe mich schon vor Jahrzehnten gefragt, wie Adolf Hitler der eigentlich nur immer brüllte, Gegner bedrohte und beleidigte solche Begeisterungsstürme entfesselte.

Ich meinte früher, das die Leute 1933 auf einem anderen Level standen – die Monarchie war bei der Machtergreifung gerade mal 15 Jahre her und wie man später nach dem Zusammenbruch der DDR sehen kann, so ein Regime noch jahrzehntelang in den Köpfen weiter spuken. Sie hatten zudem nicht die Möglichkeit, sich so unabhängig zu informieren. Rundfunk kam gerade erst auf und selbst Zeitungen waren parteipolitisch gefärbt. Heute haben wir das Gleiche. Nur informieren sich heute die Leute über das Internet. Gerade bei Rechten gelten die klassischen Medien ja als politisch-verseucht, weil dort nicht ihre Meinung vertreten wird und vor allem es dort unliebsame Tatsachen vorkommen, die nicht in ihr Weltbild passen. Oder wie es in dem prophetischen Spielfilm „1-2-3“ hieß „wenn man einmal diesen Weg nimmt (zeigt nach rechts) ist man kapitalistisch verseucht, wie wollen sie sich da (zeigt nach links) wieder reinwaschen?“. Also man könnte ja beim Schauen der Medien, die nicht von Vertretern der eigenen Meinung produziert werden, (dazu gehört ja nur eine Webcam) zum Nachdenken kommen. Da ist es besser man verteufelt diese gleich als „Lügenpresse“. Das ist die gleiche Methode wie bei der katholischen Kirche, die andere Meinungen zum Glauben oder der Bibel als „Ketzer“ gebrandmarkt hat, denn dann muss man ja gar nicht mehr diskutieren oder gar Fakten nachprüfen.

Ich musste mir nach Weidel das politische Gegenprogramm ansehen. Das ist das Video von „We are the World“. Gut man kann über den naiven Text denken, was man will, aber die grundlegende Botschaft ist die, dass wir in den Staaten wo die Menschen in Sicherheit und gut leben den Menschen helfen sollten, denen es woanders schlecht geht, oder wie es im Refrain heißt:

„We are the world

We are the children

We are the ones who make a brighter day, so let’s start giving

There′s a choice we′re making

We’re saving our own lives

It′s true we’ll make a better day, just you and me“

Was hat das mit heute zu tun? Damals (1984) ging es in We are the World und dem Vorläufer „Do they know ist Chrismas“ (mit noch schlimmerem Text) darum, das es damals gerade eine Hungernot in Äthiopien gab und man helfen muss. Heute gibt es illegale Zuwanderung in Europa und den USA. Was sich geändert hat, ist das die Leute heute über Tausende von Kilometern flüchten, anstatt dort zu leiden. Die Probleme sind aber die gleichen. Es ist noch immer der Krieg in vielen Ländern. Es sind Diktaturen die vor allem für ihre Machterhaltung und den persönlichen Reichtum der Diktatoren kämpfen, aber sich nicht um die Bevölkerung scheren und es ist als neue Komponente der Klimawandel. Damals war es eine Dürre, die Situation verbesserte sich aber in den folgenden Jahren. Heute verschlechtern sich die Klimabedingungen von Jahr zu Jahr und damit die Bedienungen für die Landwirtschaft jedes Jahr und irgendwann geben die Bauern ihre Güter auf und wandern dorthin ab, wo sie meinen, dass sie ein besseres Leben vorfinden.

In Europa kommen die meisten Zuwanderer nicht aus Syrien oder Afghanistan. Sie kommen aus Zentralafrika und dem Gürtel nördlich davon. Deswegen schließt die EU auch zweifelhafte Abkommen mit den afrikanischen Anrainerstaaten am Mittelmeer wie Tunesien oder Libyen ab, das sie die Menschen von der Flucht über das Mittelmeer abhält. Die meisten haben nach EU-Recht kein Anrecht auf Asyl, weil „Verhungern“ da nicht als Grund auftaucht. In den USA kommen die meisten Zuwanderer aus Venezuela, wo die Diktatur das Land soweit ruiniert ha,t das Benzin dort billiger als Trinkwasser ist. Auch hier flüchten die meisten in die USA, weil sie ein besseres Leben wollen.

Klar – Deutschland, nicht mal die EU können nicht alle „Wirtschaftsflüchtlinge“ aufnehmen, aber mein Gefühl sagt mir, das Mauern und Zäune nicht das Problem lösen. Das hat schon in der Vergangenheit nicht geklappt. Stichwort Limes, Große Mauer oder „Die Mauer“. Keine Grenzbefestigung hat Zuwanderung gestoppt oder wenigstens langfristig das Regime, dass sie errichtete, stabilisiert. De facto muss man den Staaten dort helfen, besser den Leuten direkt, dass sie da bleiben. Aber der Fond, in den die Industriestaaten einzahlen sollen, um gerade das zu leisten ist zu klein und viele reiche Länder wie die arabischen Ölmonarchien oder China zahlen gar nicht ein.

Ich bin vor zwei Wochen 60 geworden. Ich habe den kalten Krieg miterlebt, die Angst vor einem Atomangriff. Ich sah, dass ein kommunistisches Regime seine Einwohner einsperren muss, damit sie nicht abhauen. Ich erlebte, das unser System die Natur so weit zerstört, dass es bald nicht mehr um lokale Probleme wie tote Flüsse oder Smog ging, sondern deutschlandweit der Wald abstarb und es sich in der Antarktis ein Ozonloch bildete. Aber nie hatte ich damals so große Sorgen um die Zukunft, wie heute. Wir haben heute viele Probleme. Viele sind gleich geblieben. Kriege und Diktaturen in Afrika, Südamerika und Asien gab es damals schon. Was sich geändert hat, ist das als ich jung war es in Europa und den USA noch eine „Insel“ der Demokratie und Grundrechten, wie der Meinungsfreiheit gab und beides immer mehr untergraben wird und das Schlimme: die Bevölkerung wählt genau diese Parteien und Persönlichkeiten, die dies tun. Dabei sind die Probleme ja nicht kleiner geworden. Aus einzelnen Umweltproblemen ist der globale Klimawandel geworden, der alle betrifft, nicht nur Staaten an der Sahelzone. Man bekommt es weder hin, ihn global zu bekämpfen noch die Folgen abzumildern die schlussendlich zu der globalen Flüchtlingswelle führen.

Derzeit tröste ich mich damit, dass es vielleicht in vier Jahren besser wird, wenn Trumps zweite Amtszeit endet. Aber wer weiß, vielleicht hat er da ja das Wahlrecht geändert. Putin, mit dem er sich ja so gut versteht (Diktatoren mögen sich anscheinend untereinander immer) hat sich ja auch zum Präsident auf Lebenszeit ernannt und das Wahlrecht in Russland geändert. Selbst wenn er dann abtritt, kann der Schaden bis dahin so groß sein, das er nicht mehr reparierbar ist und natürlich kann auf Trump ein anderer Volltrottel wie Elon Musk oder JD Vance folgen. Das Einzige, was mich tröstet ist das ich schon 60 bin, das heißt den größten Teil meines Lebens habe ich schon hinter mir, die schlimmsten Auswirkungen des Klimakollapses werde ich wohl nicht mehr erleben und vieles was von den Folgen einen persönlich betrifft, kann man mit Geld abmildern. Davon habe ich gottseidank mehr als in den Achtzigern.

20 thoughts on “Auf dem Weg zur Diktatur und Chaos

  1. Ja Bernd ich bin auch schon 60 und wüsste nicht wenn ich in D. wählen sollte, bin aber Österreicher, wir haben genau die gleichen Probleme wie Ihr.
    Ich weiss als Ing. aber dass der linksgrüne Weg zum Scheitern verurteilt ist, weil nicht kompatibel mit unserem Wirtschaftsystem, und Gegen alle Mechanismen einer Marktwirtschaft.
    Vor 80 Jahren wollten wir die Welt mit dem nationalen Sozialismus beglücken, ist gottseidank gescheitert, jetzt
    wollen spd, linke, grüne es mit dem internationalen Sozialismus probieren.
    Unser Linksgrüner Weg schafft eben solche Figuren wie Trump. Orban, Putin Fico :
    Die Leute haben einfach keinen Bock auf Gendersprech, woke Drittes Geschlecht. und Klimakrise.
    Hoffentlich zerkratzt mir niemand meinen Tesla. lg. Thomas

    1. Das faschistische Regime, das sich als Nationalsozialismus bezeichnete, als eine Art Sozialismus zu benennen, hast schon was Weidelmäßiges.

    2. Äh, in welchem Paralelluniversum lebst Du?

      In Deutschland hatten wir in den letzten 50 Jahren 10 Jahre lang eine SPD/Grünen Regierung. Der Rest aller Probleme wurde durch eine CDU-geführte Regierung verursacht. Die hat aber weder die Reduktion des Spitzensteuersatzes von 50 auf 42 % unter Schröder, noch Harz-IV, noch EEG oder Atomausstieg reformiert. Stattdessen blieb unter Merkel der spitzensteuersatz gleich wodurch nach 20 Jahren auch mittlere Einkommen ihn zahlen müssen – linke Politik. Abwrackprämie und E-Auto Subvention wurden ebenfalls von Merkel eingeführt – linke Politik und unter Habeck abgeschafft.

      Unternehmen die noch arbeiten wie im letzten Jahrtausend mit Subventionen zu fördern anstatt die Unternehmen die Arbeitsplätze schaffen und sich neuen rahmenbedingungen anpassen sind auch typische CDU/FDP Vorgehensweisen. Wenn Du das als besseres Wirtschaftssystem bezeichnest …

      Und Parteinamen haben schon vor 1933 wenig mit dem Programm zu tun gehabt. Die NSDAP hat weder die Arbeiter Interessen vertreten noch war sie sozialistisch, genausowenig wie die FPÖ freiheitlich ist.

      Auch das Du meinst das Gendern, Drittes Geschlecht u.a. die Kernpunkte von Parteien die Du nicht magst sein sollen zeigt die typische rechts extreme Sichtweise. Irgendwelche relativ unwichtige Punkte anderer Parteien herausgreifen und sie als Verbotsparteien zu diffamieren. Aber darüber das die AfD Deutschland wirtschaftlich an die Wand fahren will kein Wort.

      Sag mir wo dein Tesla steht, ich komm ihn mal besuchen ….
      Wenn es lin

    3. Was ist denn der linksgrüne Weg?
      Ich bin ja immer wieder fasziniert darüber wie insbesondere ältere Ingenieure glauben auch außerhalb ihres Fachgebiets Experten zu sein.

      Die Klimakrise ist halt nunmal ein physikalischer Fakt, ob man nun Bock darauf hat oder nicht.

      Und niemand zwingt dich zum Gendern und wenn jemand so spricht ist es auch nicht dein Bier. Und wer irgendwas von „blutenden Ohre“ oder so labert ist halt auch nur genau das, nämlich ein Labersack. Genauso mit dem „woken“ dritten Geschlecht. Was geht es dich an? Lass doch diese Leute ihr Leben leben wie sie wollen, es betrifft dich im Alltag annähernd null.

  2. Kurzer einwurf zu der Gazastreifen Geschichte. Trump will da die Palästinenser raus haben, die sollen in den Arabischen Nachbarstaaten unterkommen. Die Idee ist noch absurder als das was er jetzt mit der Ukraine vor hat.

  3. Bei „Kolonien von Europa“ hatte ich ehrlich gesagt zuerst eher daran gedacht, dass wir in Europa zur Kolonie eines heraufziehenden US Imperiums zu werden drohen.
    Die Analogie zum antiken Rom wäre der Abstieg Griechenlands von der mediterranen Weltmacht zum Lieferanten zahmer Hauslehrer für die neu-römische Oberschicht. Kulturell inspirierend und dafür geduldet, aber politisch zu zerstritten um Roms Militärmacht und seinen Oligarchen irgendetwas entgegensetzen zu können.

    (Muss wohl kaum hinzusetzen, dass ich stark hoffe, zu irren.)

    1. Der Vergleich passt insofern als das eine Parallele zu Griechenland ist das es damals kein einheitliches Halles gab, sondern zig Stadtstaaten die sich nicht einig waren. Beim BIP ist die Eurozone nahe an dem der USA (17 zu 26 Mrd Euro).

      Gemessen an anderen wirtschaftlichen zahlen wie Verschuldung steht es sogar noch besser da. Das Problem und ich denke man bekommt es nicht reformiert ist das man derzeit noch für alles immer alle 28 Staaten ins Boot holen muss, notfalls mit geschenken wie für Orban wenn er Russland Subventionen ablehnt. Das lähmt Europa politisch und das wir zwar in der NATO ein verteidigungsbündnis sind und auch die Truppen nicht nur im eigenen Land stehen man es aber nicht hinbekommt nur mal die Waffenkäufe abzusprechen, geschweige denn eine europäische Armee zu bilden zeigt auch die Problematik von 28 Nationalstaaten.

  4. Eine kleine Korrektur an dich Bernd: 2021 hatten wir in Deutschland tatsächlich noch 6 Kernkraftwerke am Netz, 3 davon wurden Ende 2021 abgeschaltet, 3 weitere dann im April 2023 (nach der Verlängerung, eigentlich war das Abschalten der letzten 3 Ende 2022 geplant).

    1. Es ändert aber nichts daran, das selbst als es mal über 20 waren sie nur etwa 30 Prozent des Stroms produziert haben. Sie wären also keine Lösung für den Strombedarf der ja schon wegen der Elektromobilität ansteigen wird.

      Vor allem sind Kernkraftwerke wenn man sie nicht so unsicher baut wie in den Siebziger Jahren extrem teuer. Alle die ich in Europa kenne die neu gebaut werden sind schon lange überfällig und extrem teuer. In Hinkley Park liegen die Baukosten für ein einziges Kernkraft bei 51,7 Mrd Pfund. Ohne Zusicherung den Strom teurer als aus anderen auch regenerativen Quellen abzunehmen wäre es nicht mal gebaut worden. Da ist es dann auch nichts mit dem billigen Atomstrom. Von den noch offenen Kosten für die endlagerung ganz zu schweigen. Wer so was als Alternative anpreist oder das man sich erneut in Abhängigkeit von Russland bei Gas begibt hat nicht nur keine Ahnung sondern redet auch gefährlichen Blödsinn.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point#R%C3%BCckbau_und_Entsorgungskosten

  5. @Bernd:

    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Brainwashing_of_My_Dad

    „Senkos Vater, Frank, war ursprünglich ein „unpolitischer Kennedy-Demokrat“, der sich in den 1980er Jahren in einen rechtsextremen Republikaner verwandelte, sagte sie.[ Auf dem langen Arbeitsweg ihres Vaters hörte er konservatives Radio, was nach Senkos Ansicht den Wandel in der Persönlichkeit ihres Vaters einleitete. Er hörte vor allem Rush Limbaugh und schaute Fox News. Gegen Ende seines Lebens änderten sich Franks Ansichten größtenteils wieder und lagen in der Mitte, da seine Frau ihn mit weniger voreingenommenen Medien konfrontierte. Er starb im Januar 2016 im Alter von 93 Jahren.“

    Und das war vorher sogenannter Social Media.

    Vor einiger Zeit hast das österreichische Satiremagazin einen Versuch gestartet.

    https://dietagespresse.com/selbstversuch-so-radikalisiert-tiktok-oesterreichische-teenager/

    Und nein, das ist leider kein Witz.

    Letztens hat jemand in einer Diskussion, die ich gelesen habe, gesagt:

    „Facebook hat den Boomer das Hirn verbrannt, Ex-Twitter ist nur noch eine Trolllhöhle und Tiktok ist zur Terroistenfabrik geworden.“

    Etwas vereinfacht forumliert, aber leider nicht unwahr.

  6. Übrigens noch ein kleines interessantes Detail zur FPÖ (welche nun scheinbar doch nicht die Regierung stellen wird, Herr Kickl hat es mit seinen Rachegelüsten gegenüber der ÖVP doch übertrieben.)

    Die knapp 29%, die sie bei der letzten Wahlerreicht haben… nun, die hatten sie im Prinzip schon seit 2 Jahrzehnten.

    Rechnet man bei den Wahlen von 08 und 13 die Stimmen von FPÖ, BZÖ und Team Stronach zusammen ergibt das um die 29-30%.

    Somit hat nur die Zersplitterung des rechten Lager uns bisher vor Unheil bewahrt.

    Aber es zeigt was passiert, wenn man Protestwählen zulange ignoriert.

    1. Ich kann das Wort „Protestwähler“ im Zusammenhang mit den Wählern rechtsextremistischer Parteien einfach nicht mehr akzeptieren. Das sind keine Protestwähler. Das sind Wähler mit rechtsextremistischem Weltbild!. Wenn ich Protest wählen möchte dann habe ich die Auswahl (zumindest in Deutschland) aus zahllosen Parteien OHNE rechtsextremistischer Ideologie, Demokratiefeindlichkeit und Menschenhass. D.h. wenn ich noch einen Funken Anstand und Verstand mein Eigen nenne dann wähle ich alles (ums „denen da Oben“ mal zu zeigen) nur keine Rechtsextremisten.

      1. Ich kann Deinen Frust absolut verstehen. Das Problem dabei: Die Menschen, die aus Protest wählen, suchen sich meist eine Partei, die starke emotionale Reaktionen hervorbringt. Wie man an Deinem Post sieht, erfüllt die AfD diese Voraussetzung gut, vermutlich besser als andere Parteien.
        Gleichzeitig, durch die Existenz der Brandmauer, fühlen sich die AfD-Protest-Wähler in der Sicherheit, dass etwas wirklich Schlimmes nicht passieren kann: Durch die Brandmauer kann AfD ja nicht bei der Regierungsbildung mitmachen. Das macht die AfD als „Protestpartei“ leider attraktiver: die Brandmauer wirkt hier wie eine Art „Versicherung“, dass aus dem Protest kein Brand entstehen wird. Diese gefühlte „Versicherung-Wirkung“ ist sicherlich nicht im Sinne der Erfinder.

    2. „Aber es zeigt was passiert, wenn man Protestwählen zulange ignoriert.“

      Du meinst also, man hat Protestwählen zulange ignoriert. Aber wie genau kann man „Protestwählen“ nicht ignorieren? Wie stellst Du Dir das vor?

      1. Leicht ist es nicht.

        Protest wird grundsätzlich gewählt, wenn die Leute megasauer auf die Regierungsparteien sind.

        Aktuell ist der Hauptjammergrund „ALLES ist zu teuer und ausländer, Ausländer, Ausländer“.

        Gut, letzterer Punkt ist scho nseit Jahrzehnten der Hauptgrund, warum die Leute rechts wählen und da von links entgegenzusteuern ist sauschwer (Außer man macht es wie die Dänen.)

        Ein anderer Punkt, welchen ich beobachten habe, was ebenfalls ein Grund für das Protestwählen am Land ist, ist Landflucht und das rurale Aussterben. Dies ist ja bei euch im Osten ein besonderer Faktor und ein nicht unwesentlicher Grund, warum die AFD (und vorher andere rechtsextreme Parteien) dort so einen hohen Zuspruch haben. Keine „blühenden Landschaften“ halt…

        1. „von links entgegenzusteuern ist sauschwer (Außer man macht es wie die Dänen.)“

          Damit haben wir bereits eine Antwort auf die Frage gefunden, warum man Protestwählen zu lange ignoriert hat: Alles andere ist offenbar „sauschwer“.
          Gleichzeitig wird es klar, dass den Schlüssel zur Lösung des AfD-Problems offenbar die eher linken Parteien in der Hand haben, und auf diesem Schlüssel sich die Flagge des Königreichs Dänemark befindet (natürlich im übertragenen Sinne).

        2. „und ausländer, Ausländer, Ausländer“. Könnt ihr linken Betonköpfe vielleicht mal differenzieren? Bei uns sind keine Araber, Araber, Araber = Islam = Islamisten, Islamisten, Islamisten = Islamismus = Demokratieverachtung = Frauenverachtung = Geschlechterapartheid = Menschenverachtung, willkommen !!!
          Ausser dem Islam sind bei uns alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, Rasse und Religion (ausser dem Islam, ist aber keine Rasse) auf das herzlichste willkommen.

  7. Wir sollen stets die Vergangenheit immer vor Augen haben und daraus lernen, dass sowas wie z.b das NS Regime sich nie wieder wiederholt.

    Doch beim jetzigen Aufschwung von rechten Parteien, bzw. Ideologien, habe ich so meine Zweifel.

    1. Ja, Demokratie sollte immer geschützt und gepflegt werden. Dazu sollte auch gehören, dass die Regierungen immer aufmerksam die Nöte und Empfindlichkeiten der Bevölkerung beobachten und bei größeren Problemen entgegenzusteuern, anstatt aus Bequemlichkeit die Probleme zu ignorieren. Wenn man die Probleme, aus welchem Grund auch immer, zu lange ignoriert, dann kriegt die Demokratie irgendwann die ersten Risse, wenn man weiterhin nichts unternimmt, wird die Gefahr für die Demokratie mit der Zeit immer größer.

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