Die A-4 – Prototyp und Revolution

Loading

Auf meinen heutigen Blog kam ich durch die Beschäftigung mit den frühen russischen Raketen, die (auch) ein Grund sind, warum ich derzeit so wenig blogge. Gemäß offizieller Lesart Russlands bzw. der Sowjetunion hat man ja das Wissen der rund 300 deportieren Raketenspezialisten abgeschöpft. Dann gibt es noch Äußerungen von Koroljow, das die A-4 keine gut konstruierte Rakete wäre. Mir ging das, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte und je mehr mir deutlich wurde, wie langsam dann die weitere Triebwerksentwicklung Russland verlief und wie klein die Schritte von der R-1 zur R-5 waren, gegen den Strich. Ich fand dann ich das ziemlich arrogant.

Allerdings ist eines klar: schaut man sich die reinen technischen Daten der A-4 an wie Voll-/Leermasseverhältnis, spezifischer Impuls, Brennkammerdruck und die Masse von einigen Systemen, so schneidet die A-4 schlecht ab. Zeit also dem nachzugehen. Continue reading „Die A-4 – Prototyp und Revolution“

Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – der Rest der Welt

Loading

Im dritten Teil dieser lockeren Reihe geht es nach dem Einfluss der „Peenemünder“ auf die Raketenentwicklung in den USA und der UdSSR nun um den „Rest der Welt“, direkt auf England und Frankreich, indirekt auf China, Indien, Nordkorea und den Iran.

Im dritten Reich wurde nicht nur die A-4 als Großrakete entwickelt, es gab auch zahlreiche andere Raketenentwicklungen, die zu Kriegsende teilweise im Einsatz waren, meist aber noch in der Entwicklung so:

  • Das Raketenflugzeug Me 163 das in 350 Exemplaren gebaut und im Einsatz war.
  • Die Bachem Natter (BA-349), ein noch radikalerer Entwurf eines Raketenflugzeugs zu Kriegsende, entstanden aus der Materialnot.
  • Die Flugabwehrrakete „Wasserfall“ war die erste fernlenkbare Rakete und stand kurz vor der Einsatzreife.
  • Die ungelenkte Flugabwehrrakete „Taifun“ sollte in Massen die Flugabwehr unterstützen. Auch sie war noch in der Entwicklung.

Continue reading „Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – der Rest der Welt“

Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – UdSSR

Loading

So heute geht es weiter mit dem Einfluss der Peenemünder auf die Raketenentwicklung. Der Beitrag schließt an den ersten Teil von gestern an.

Schon vor dem Ende des zweiten Weltkriegs suchten die USA und UdSSR nach den Entwicklern der A-4. Das Entwicklungszentrum in Peenemünde, das Versuchsgelände Kummersdorf bei Berlin und die Serienfertigung der A-4 im KZ Mittelbau Dora bei Nordhausen lagen alle in der sowjetischen Besatzungszone, sodass die UdSSR eigentlich im Vorteil war. Jedoch beschloss Wernher von Braun, dass er sich den Amerikanern anschloss und mit ihm gingen etliche der Führungskräfte der US-Army entgegen und trafen die Spezialisten, die nach ihnen suchten schließlich in Bayern. Doch nicht alle waren zu diesem Schritt bereit. Der ranghöchste Vertreter dieser Gruppe war Helmut Gröttrup (1916-1981). Gröttrup war nicht bereit seine Familie zu verlassen. Er blieb daher in Deutschland, das galt auch für andere Spezialisten. Wie sich später zeigte dürften die Raketenwissenschaftler die die USA im Rahmen der „Operation Paperclip“ zuerst in Deutschland, dann in Fort Bliss in den USA Internierten, bald ihre Familien nachholen, doch das war bei Kriegsende nicht abzusehen. Gröttrup ging davon aus, da alle Fertigungs- und Erprobungsanlagen in Deutschland lagen, das er weiter in Deutschland arbeiten dürfte, was zuerst auch so war. Continue reading „Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – UdSSR“

Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – USA

Loading

In einer kleinen dreiteiligen Serie will ich einmal rekapitulieren wie die deutschen Raketenwissenschaftler die Entwicklung weltweit beeinflusst haben. Es beginnt heute mit dem bekanntesten Beispiel der USA, etwas mehr neue Tatsachen auch für Raumfahrtkenner dürften die beiden folgenden Beiträge über die UdSSR und als Abschluss dann alle anderen Länder. Ich habe das schon lange vorgehabt, aber die Erweiterung meines Buches über russische Raketen um genau dieses Kapitel liefert mir den Aufhänger. Der Titel ist natürlich etwas provokant und passt nicht in die heutige Zeit, aber ich denke er passt ganz gut, auch wenn ich ihn vom ollen Kaiser Wilhelm II geklaut habe, wobei der das auch aus einem Gedicht von Emanuel Geibel „Deutschlands Beruf“ von 1861 übernommen hat. Continue reading „Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – USA“

Die Raketenentwicklung in den USA von 1945 bis 1965 – Teil 1

Loading

Als im Mai 1945 der zweite Krieg zu Ende ging, wechselten die meisten deutschen Raketenentwickler in die USA. Es schlossen ich zwei Jahrzehnte eine rasanten Raketenentwicklung an, um die es in diesem Artikel geht.

Aber ich beginne mit der Vorgeschichte. Die NASA hat ein ganzes Zentrum nach Robert Goddard benannt, das Goddard Space Flight Center (GSFC) und Goddard gilt als einer der Pioniere der Raumfahrt. Wie konnte Deutschland da die USA überholen? Continue reading „Die Raketenentwicklung in den USA von 1945 bis 1965 – Teil 1“