Eine kurze Geschichte der Astronomie im Weltraum

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Nun ist das James Webb Teleskop ja schon auf dem halben Weg in den L2-Lagrangepunkt und ich greife das mal auf, um die Geschichte der Astronomie mit Satelliten Revue passieren zu lassen. Die erdgebundene Astronomie hat zwei große Einschränkungen. Die kleinere Begrenzung ist die begrenzte Auflösung, verursachte dadurch das die Atmosphäre über uns niemals vollständig ruhig ist. Es gibt immer wieder kleine Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen und damit Dichten, die das Licht unterschiedlich passieren lassen. Lichtstrahlen nehmen durch unterschiedlich dichte Medien verschiedene Wege und im Teleskop „tanzt“ ein Stern dann leicht um die wahre Position. Wenn dies sehr stark ist kann man es auch mit bloßen Auge als Blinken der Sterne erkennen. Bei den meisten Orten liegt die als „Seeing“ definierte maximale nutzbare Auflösung bei 1 Bogensekunde, Orte mit weniger als 0,5 Bogensekunden sind selten und die besten erreichen rund 0,3 Bogensekunden. Mittlerweile kann man das Problem technisch angehen, indem man die Spiegel mechanisch so verformt, dass die Störung kompensiert wird. Dazu nimmt ein Teleskop einen natürlichen oder künstlichen Stern (Laserstrahl) auf und misst dessen scheinbare Bewegung. Das ist das Grundprinzip der adaptiven Optik. Continue reading „Eine kurze Geschichte der Astronomie im Weltraum“

Wie das Weltall immer größer wurde – Teil 2

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Ich schließe an den Teil 1 an. In diesem Teil geht es darum, dass man nach und nach den Entfernungshorizont auf die Milchstraße und darüber hinaus erweiterte. Machen wir einen Sprung zurück ins 17 Jahrhundert. Das Teleskop war erfunden und setzte sich bald durch. Immer mehr Menschen richtet das Teleskop auf den Himmel und entdeckten immer schwächere Sterne, aber auch Details auf den Planeten. Doch es heißt nicht umsonst „Fixsterne“. Auch die neuen Sterne entpuppten sich meist als statisch, unveränderlich, auch wenn es schon im Altertum Berichte über neu auftauchende Sterne gab, die man „Nova“ nannte. Das einzige, was sich außer den Planeten veränderte, waren Kometen. Sie tauchten plötzlich auf, konnten sehr spektakulär sein und verschwanden wieder. Edmund Halley erkannte als Erster, dass zumindest manche Kometen periodisch wiederkehren und prognostizierte die Wiederkehr eines Kometen, erlebe dies wegen der Umlaufsdauer von 76 Jahren aber nicht mehr. Der nach ihm benannte Halleysche Komet war bis zur Entdeckung des Neptuns das Objekt mit der größten Sonnenferne. Continue reading „Wie das Weltall immer größer wurde – Teil 2“

Wie das Weltall immer größer wurde – Teil 1

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Heute mal ein Themenblog, aus einem Bereich den ich selten bringe, aber der mich eigentlich sehr interessiert. Ich bringe den Themenbereich selten, weil das meiste darüber ich mir schon in den Achtzigern angelesen habe und wie immer, wenn man etwas lange weiß, geht man davon aus, das es jeder weiß, aber wer weiß vielleicht ist dem nicht so und der eine oder andere lernt noch was hinzu. Es geht in diesem Blog darum wie durch die Forschung sukzessive die Grenzen dessen, was man unter „Weltall“ versteht größer wurde. Continue reading „Wie das Weltall immer größer wurde – Teil 1“

Deutschland – astronomisches Entwicklungsland

Im Jahre 1962 gab es eine Gedenkschrift zur Lage der deutschen Astronomie, Darauf wurde verwiesen, dass diese einen beträchtlichen instrumentellen Rückstand gegenüber den Nachbarländern hat, bedingt dadurch, dass sowohl nach dem ersten wie auch zweiten Weltkrieg keine neuen Teleskope mehr gebaut wurden und es wurde vorgeschlagen, zwei (damals) mittelgroße und ein großes Teleskop an einem klimatisch günstigen Standardort zu erichten, dazu noch ein Radioteleskop.

Diese Projekte wurden umgesetzt: Es entstanden zwei 2,2 m Teleskope, eines als Dauerleihgabe an die ESO in la Silla und eines im Calar Alto Forschungszentrum in Spanien. Dort wurde auch das größere – 3,5 m – Teleskop aufgestellt. Das Radioteleskop – das 100 m Teleskop in Eiffelsberg wurde ebenfalls errichtet. Damit hatte Deutschland bis Anfang der 80 er Jahre an die Weltspitze aufgeschlossen. Continue reading „Deutschland – astronomisches Entwicklungsland“