Merkel rettet die Welt!

Der folgende Brief ist fiktiv, nicht jedoch das Anliegen.

Liebe Frau Bundeskanzlerin,

Da Ihnen das Thema Bildung und Forschung so sehr am Herze hängt, möchte ich Sie auf einen Missstand aufmerksam machen: Den Verfall der astronomischen Forschung in Deutschland. Seit der sozialliberalen Koalition hat Deutschland kein Großteleskop mehr in Betrieb genommen. Währenddessen hat der Instrumentenbau große Fortschritte gemacht. Waren die in den siebziger Jahren in Betrieb genommenen 2,5 und 3 m Teleskop noch auf der Höhe ihrer Zeit so sind sie heute eher kleine Instrumente. Aktuelle Teleskope verwenden Spiegel von 8 bis 12 m Größe.

Deutschland hat eine lange astronomische Tradition. Kepler entdeckte die nach ihm benannten Gesetze, Herschel den Planeten Uranus, Galle war an der Entdeckung von Neptun beteiligt. Herzsprung bestimmte die Spektralklassen der Sterne, Frauenhofer entdeckte die Absorptionslinien von Elementen in der Sonne und erfand den farbreinen Achromaten. Weizenäcker klärte den nach ihm benannten Fusionszyklus in den Sternen auf. Continue reading „Merkel rettet die Welt!“

Die Regierung der Nullen

So nun ist es raus: Wulff ist der CDU/CSU/FDP Kandidat für den Bundespräsidenten und wahrscheinlich, wenn nichts schief läuft, auch der nächste. Für mich steht Wulff für einen ziemlich nichtssagenden Politikertyp. Ich kann mich nicht erinnern, von ihm irgend etwas gehört zu haben was die Tagespolitik überschreitet. Also eine Diskussion über Gesellschaft, Schuldenproblematik und -abbau, Zusammenbruch des Sozialsystems. Er ist der typische Schwiegermutterliebling: Nett, adrett und ohne Profil. Er tut niemanden weh, denn wer nichts sagt, der kann auch nicht negativ auffallen.

Erstaunlicherweise ist von der Leyen, die ich für konservativ und ohne wirkliche Ahnung von Dingen jenseits der Familie halte, (man denke nur an diesen Zensurvorstoß gegen Kinderpornographie und vor allem mit welchen Argumenten sie die Diskussion führte – im Prinzip hat sie ja diejenigen die sich gegen das Sperrmodell wandten, als Befürworter der Kinderpornographie hingestellt) zu liberal für die CDU Konservativen. Continue reading „Die Regierung der Nullen“

Brauchen wir noch einen Bundespräsidenten?

Ich habe mur den Blog von Herrn Ohlsen durchgelesen und muss ihm recht geben. Eigentlich brauchen wir keinen Bundespräsidenten. Er hat keine echte Macht und repräsentiert nur. Nach der Argumentation von ihm könnte man das Amt getrost abschaffen. Nun ja, nun gibt es auch andere Dinge. Der Staat hat viele Dinge, die er nicht wirklich braucht nur um Eindruck zu machen, genauso wie Privatpersonen. In dem Sinne ist ein Bundespräsident genauso Luxus wie der Amtssitz des Kanzlers, der wohl nach Kohls Eingebung an ein Schloss erinnern sollte oder manch anderes öffentliche Bauvorhaben oder die Beteiligung an Weltausstellungen und Expo bei denen Pavillons nach einigen Monaten abgerissen werden.

Schlussendlich leisten sich auch zahlreiche europäische Länder noch Monarchien – die dort auch nichts zu sagen haben und nur repräsentieren sollen. Die sind sicher noch ein bisschen teurer als unser Bundespräsident. Allerdings gibt es auch Unterschiede: Sie sind glamouröser. Sie haben Konstanz (es gibt nicht dauernd neue Wahlen). Es gibt Skandälchen und sie ernähren einen ganzen Blätterwald. Das alles bietet unser Bundespräsident nicht. Er ist ehrlich gesagt langweilig. Vor allem der letzte. Continue reading „Brauchen wir noch einen Bundespräsidenten?“

Hochachtung und Respekt vor dem Amt

Gestern ist Margot Käßmann von ihrem Amt zurückgetreten, nur zwei Tage nachdem die Alkoholfahrt am Steuer bekannt geworden ist. Ich finde das sehr traurig und kann zwar ihre Haltung nachvollziehen, wenn sie auf die Vorbildfunktion verweist, auf der anderen Seite sehe ich hier nicht den direkten Bezug zum Amt. Was hat eine persönliche Verfehlung damit zu tun, dass sie öffentlich Kritik am Afghanistan Einsatz übt? Man kann sicher auf dem Standpunkt stehen, dass Bischöfe, Pfarrer, Priester & Co Vorbildfunktion haben und daher einen tadellosen Lebenswandel führen sollten. Auf der anderen Seite sollten sie die Gläubigen verstehen und wer keine Fehler macht, der hat auch Probleme die Fehler anderer zu verstehen. Vor allem aber hat das nur sekundär etwas mit dem Amt zu tun. Sie war ja schließlich nicht betrunken als sie in die Kanzel stieg. Irgendwo denke ich gibt es eine Grenze, wo auch Bischöfe Mensch sein dürfen und dazu gehört auch Dummheiten zu begehen und daraus zu lernen. Auch wenn das Fahren mit 1,5 Promille keine Kleinigkeit ist. Ich denke wenn sie im Amt geblieben wäre, so wäre sie daraus gereift hervorgegangen und vielleicht eine noch bessere Bischöfin geworden.

Vor allem würde ich mir wünschen, dass auch andere diesem Beispiel folgen würden. In der Katholischen Kirche dürfen Bischöfe den Holocaust leugnen und werden gedeckt. Es kommt zu sexuellem Missbrauch über Jahre und die Leute werden gedeckt und nur versetzt .- damit sie woanders weiter machen können. Das alles sind keine privaten kleinen Verfehlungen. Das sind Dinge die im Amt getan werden und wurden und die keinerlei Konsequenzen innerhalb der Kirche nach sich gezogen haben. Continue reading „Hochachtung und Respekt vor dem Amt“

Gesetze auf Bestellung

So langsam habe ich das Gefühl wir sind im Taka-Tuka Land. Beim Rüstungslobbiisten Schneider sollen ausgerechnet die Tatbestände die politisch brisant sind verjährt sein, die FDP macht Lobbypolitik nach Spenden und die Bundeskanzlerin drückt sich so präzise aus wie unser neuer Wirtschaftsminister Brüderle deutlich spricht.

An und für sich eine tolle Sache. Einen Minister den man nicht versteht weil er jede zweite Silbe verschluckt, kann man nicht festlegen. Genauso wie eine Bundeskanzlerin die nur Phrasen drischt und inzwischen sogar Kohl im Aussitzen von Problemen und Hochtreiben der Staatsverschuldung geschlagen hat (warum der CDU mehr wirtschaftlicher Sachverstand attestiert wird ist angesichts der Bilanz von 16 Jahren Kohl und 4 Jahren Merkel absolut unverständlich). So gewinnt man Wahlen, mit unangenehmen Reformen wie sie Schröder anleierte verliert man Wahlen. Tja und das nötige Kleingeld für den Wahlkampf bekommt man recht einfach über Spenden wenn man entsprechende Gesetze nachher beschließt. Continue reading „Gesetze auf Bestellung“